Jump to content

In medias res


Trochantus
 Share

Recommended Posts

...mitten im Getümmel. Wie der Titel schon sagt, spiele ich mit dem Gedanken einen Run direkt mit einem Kampf am Zielobjekt zu starten. Nach dem Kampf gegen das Wachpersonal steht die Gruppe dann vor dem Ziel ihres Runs, nur um festzustellen, dass dieses nicht mehr da ist. Jetzt folgt das eigentliche Vorgespräch mit Fr. Schmidt (also zeitlich vor dem eigentlichen Run angesiedelt), die Bezahlung ist bereits vereinbart und Fr. Schmidt gibt die Details über das Ziel des Runs, Beschaffung einer Prototyp-Bioware (MacGuffin, den ich mir noch ausdenken muss) aus einem Forschungslabor, und natürlich auch wichtige Daten über Sicherheit und Ähnliches. Ich tendiere dazu, dass Fr. Schmidt schon Verkleidungen und Zugang organisiert hat und die Runner theoretisch einfach reinmarschieren, den Prototyp schnappen und wieder abdampfen.

 

Wieder zurück im Labor steht die Gruppe, wie gesagt vor dem leeren Behälter, in dem der Prototyp liegen sollte. Nach kurzer Untersuchung stellen sie fest, dass der Prototyp bereits einem Probanden des Konzerns implantiert wurde, der aktuell woanders ist (selber Campus oder um es aufwändiger zu gestalten, in einer anderen Stadt). Wer der Proband ist, habe ich auch noch nicht entschieden, ein verdienter Mitarbeiter oder lieber ein anderer Shadowrunner? Jetzt muss sich die Gruppe überlegen, ob sie den Prototyp aus dem Probanden rausschneidet (Fr. Schmidt hat keine Verwendung für den Probanden) oder den Run abbläst.

 

Jetzt die eigentliche Frage, habt ihr schon Erfahrungen mit dieser Art von Erzählstruktur gehabt und wie viel Freiheiten hatte eure Gruppe bei der Vorplanung? Was wurde nachträglich noch ausgespielt, bis die Gruppe im Zielraum stand?

 

Oder ist die Run-Idee zwar für ein Buch spannend, aber in einem echten Run eher schlecht umzusetzen?

 

 

Link to comment
Share on other sites

ich mag den Ansatz sehr, weil es einfach mal was anderes ist, als Johnson treffen, Verhandeln und los. Und es spart Zeit, die man mit mehr Aktion füllen kann.

 

Ein paar kleine Tipps. So ein Ansatz braucht schon mehr Vertrauen in den SL als viele SpielerInnen für gewöhnlich haben.

- Sei nett zu den SC. Wirf sie nicht in Situationen, in die sie sich freiwillig nie begeben hätten. Insbesondere SC Tode würde ich in so einem Szenario bestmöglich vermeiden.

- Sei großzügig. Du hast Ihnen die Möglichkeit genommen zu verhandeln, also bestrafe sie dafür nicht und bezahl sie übertariflich.

 

Und noch eine Anmerkung: Was du mit so einem Einstieg gewinnst, ist Action. Du bist gleich mitten drin in einer spannenden Situation. Wenn du das gleich wieder auflöst, indem du deine Leute in die Beinarbeit schickst - in deinem Beispiel die detektivische Suche nach dem Probanden- verlierst du natürlich wieder Geschwindigkeit in der Geschichte.

 

Nachträglich ausspielen würde ich nicht viel, höchstens erzählerisch. Wenn das Ende schon feststeht - sie finden den leeren Prototyp- mußt da ja keine Proben würfeln etc.

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

ich mag den Ansatz sehr, weil es einfach mal was anderes ist, als Johnson treffen, Verhandeln und los. Und es spart Zeit, die man mit mehr Aktion füllen kann.

 

Ein paar kleine Tipps. So ein Ansatz braucht schon mehr Vertrauen in den SL als viele SpielerInnen für gewöhnlich haben.

- Sei nett zu den SC. Wirf sie nicht in Situationen, in die sie sich freiwillig nie begeben hätten. Insbesondere SC Tode würde ich in so einem Szenario bestmöglich vermeiden.

- Sei großzügig. Du hast Ihnen die Möglichkeit genommen zu verhandeln, also bestrafe sie dafür nicht und bezahl sie übertariflich.

 

Und noch eine Anmerkung: Was du mit so einem Einstieg gewinnst, ist Action. Du bist gleich mitten drin in einer spannenden Situation. Wenn du das gleich wieder auflöst, indem du deine Leute in die Beinarbeit schickst - in deinem Beispiel die detektivische Suche nach dem Probanden- verlierst du natürlich wieder Geschwindigkeit in der Geschichte.

 

Nachträglich ausspielen würde ich nicht viel, höchstens erzählerisch. Wenn das Ende schon feststeht - sie finden den leeren Prototyp- mußt da ja keine Proben würfeln etc.

Guter Hinweis mit der Bezahlung :). Was SC Todsituationen angeht, schafft das meine Gruppe schon immer gut, ohne meine Hilfe...

 

Da wäre natürlich mein Ansatz, dass erstmal der Kampf gegen das Wachpersonal zugunsten der Charaktere stattfindet, sodass sich die Situation schnell auflöst und die Gruppe dann vor dem leeren Probenbehälter steht. Um die Geschwindigkeit nach dem Gespräch mit Fr. Schmidt beizubehalten, müsste der Proband noch irgendwo in der Nähe sein, am besten mit einem Eintrag im OP-Log, in welcher Abteilung er gerade liegt für Aufbautraining und Folgeuntersuchungen. Aber die Sicherheit auf dem Konzerngelände ist jetzt natürlich alarmiert und Verstärkung ist bereits auf dem Weg.

 

Damit wäre das ein sehr kampforientierter Abend, wenn die Gruppe es nicht schafft, einen Weg vorbei an den Wachleuten und zum Probanden zu finden. Den Eintüten und ab zu Fr. Schmidt. Da würde sich doch als Zielkonzern Trikon anbieten. Anlage ist ein Krankenhaus mit angeschlossenem Forschungsbereich. Damit könnte der Prototyp durchaus ein Kampfimplantat sein und der Empfänger ein Mitglied der MET2000. Muss sich die Gruppe dann überlegen, wie sie mit dem umgehen wollen, der sich vermutlich selbst im post OP Zustand noch gut wehren kann.

 

Ist dann aber eher kein Einsatz für Charaktere mit 650 Karma, da hab ich noch etwas Planungszeit

 

Edited by Trochantus
Link to comment
Share on other sites

Was problematisch werden könnte - Ausrüstung:

 

Die Spieler kommen in eine Situation, in der sie der Meinung sind, dass sie sich DARAUF vorbereitet hätten, hätten sie die Gelegenheit gehabt das auszuspielen.

 

Für diese Situation eignet sich ein "Schrödingers Rucksack". Dh. da könnte genau das drin sein, was die Runner gerade brauchen.

Du brauchst da nur einen Mechanismus (zb. über Edge), wie oft die Runner da rein langen dürfen).

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Gute Idee, Corpheus!

 

Dann hat die Gruppe auch noch die Chance das richtige Werkzeug dabei zu haben, wenn sie dann in den angrenzenden Krankenhaustrakt wollen, um den Probanden aus seinem Krankenzimmer zu extrahieren.

 

Vielleicht wird der Proband eher ein normaler Runner, der für BuMoNa ein Implantat testen soll. Dann sind die möglichen Komplikationen deutlich geringer, als einen Söldner zu extrahieren.

Link to comment
Share on other sites

Mit der Ausrüstung sehe ich nicht soo kritisch. In der Regel haben die Runner auf Runs gewisse Ausrüstung dabei die sie eh immer mit schleppen. Und wenn auf einmal ein Item dabei sein soll welches in 20 Runs nie dabei war, müsste man kurz erklären warum ausgerechnet hier. Fällt den Spielern spontan eine gute Erklärung ein ist es dabei, ansonsten bleibt es zu Hause. 

 

Und im Zweifel halt für die Spieler... Solange es jetzt nicht die Taschen-Nuke ist sollte das nicht den Abend kaputt machen.

Link to comment
Share on other sites

Ich finde die Idee mit "in medias res" gut und auch den Run grundlegend, aber würde kritisieren, dass hier Inhalt und Form nicht zusammenpassen.

Wenn sowas in Filmen eingesetzt wird, gibt es dafür meist einen storytechnischen Grund. Gedächtnislücken, Plottwist, Amnesie, Flashbacks... ...oder man teasert eine spannende Situation an und arbeitet mit Suspense, wie es eigentlich zu dieser Situation gekommen ist (z. B. "Fight Club").

 

Den Run an sich finde ich gut. Allerdings ist er noch zu "normal", bzw. sehe ich nicht, warum es jetzt einen Mehrwert hat, diese Handlung asynchron zu erzählen.
Kann man sicher trotzdem machen, aber man macht es dann halt, um mal was anders zu machen und nicht, weil es jetzt genau passend ist.

Link to comment
Share on other sites

Ich finde die Idee mit "in medias res" gut und auch den Run grundlegend, aber würde kritisieren, dass hier Inhalt und Form nicht zusammenpassen.

 

Wenn sowas in Filmen eingesetzt wird, gibt es dafür meist einen storytechnischen Grund. Gedächtnislücken, Plottwist, Amnesie, Flashbacks... ...oder man teasert eine spannende Situation an und arbeitet mit Suspense, wie es eigentlich zu dieser Situation gekommen ist (z. B. "Fight Club").

 

Den Run an sich finde ich gut. Allerdings ist er noch zu "normal", bzw. sehe ich nicht, warum es jetzt einen Mehrwert hat, diese Handlung asynchron zu erzählen.

Kann man sicher trotzdem machen, aber man macht es dann halt, um mal was anders zu machen und nicht, weil es jetzt genau passend ist.

Deswegen tu ich mich mit der Planung schwer. Wenn die Spieler selber in die Situation kommen sollen -> Kampf gegen Wachleute im Labor, dann sehen sie, dass der Container leer ist, brauchen sie die Planungszeit am Anfang und dann spielt man natürlich auch die Handlung bis zu diesem Punkt nach und müssen am Ende aber genau an dem Punkt rauskommen. Oder ich gebe ihnen einen NPC dazu, der als ihr Goldenes Ticket für den Zugang funktioniert, während sie von Schmidt die Uniformen und gefälschten Zutrittsberechtigungen bekommen und handle die Ereignisse bis zum Start des eigentlichen Abenteuers erzählerisch ab. Ist für mich aber aktuell beides noch irgendwie nicht die richtige Lösung

 

Amnesie oder Flashbacks kann ich mir schwer vorstellen, wenn die Gruppe nicht gegen ihren Willen mit Personafixes gezwungen wurde, diesen Run auszuführen und die Wirkung der Fixes genau jetzt endet (Problematisch dabei auch, dass die Gruppe aus 2 Magiern, einem Ki-Adepten und einem Straßensam besteht und niemand eine Chipbuchse implantiert hat). Und dann hätte die Gruppe auch nur Erinnerungen bis zu den Personafixes und keinen Grund mehr, weiter nach dem Probanden zu suchen. Sondern würde sich sicherlich auf die Typen stürzen wollen, die sie gegen ihren Willen verchippt haben.

 

Sonst fällt mir als Grund nur "It's magic" ein und das lässt mich noch unzufriedener zurück, wenn das Zielobjekt ein magischer MacGuffin ist, der die Erinnerungen der Spieler stört und die Gruppe jetzt versucht sich daran zu erinnern, warum sie hier sind und was sie hier tun sollen.

Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...