Bald schon erreichen wir die ersten düsteren Ausläufer des Forsts und mit einem Schaudern zitiere ich in Gedanken: Der wilde Wald, der harte und gedrängte, // Der in Gedanken noch die Angst erneuert. Wie ein leiser Singsang im frostigen Fahrtwind beginne ich ein Gesicht zu rezitieren, dass mich von meinen finsteren Gedanken abringen soll: "Wo zwei schöne Wege, mit Blumen versehen Und laubbedeckt, Nach Ost und West ziehen über eine verborgne Welt, Welchen soll der nehmen, der hinauszieht weit ins Feld? Weißt du zu sagen: 'Ich geh', Oder: 'Ich geh vorbei'? Was zieht dich wie Blütenstaub nach Ost und West? Ist schön denn schöner als schön - und weißt du es? Zieh nach Westen, ohne Segen Und Liebkosung; Zieh nach Osten, und als Gast beim Fest Findest du das Leben, das den Tod verlässt. Und du, der du so liebst Eine Maid mit dunklen Zöpfen, Und an andern vorübergehst mit gleichgültigem Gesicht, Weißt du, wieso du deine Wahl getroffen? Warum die andern nicht? Und wenn du deinen Kuss gegeben Und sie dir hat vergeben, Weshalb soll' sie zittern, rot wie Feuer das Gesicht, Und lachen und flüstern: 'Liebster, ich zittere nicht'? Oder wenn deine Hand greift Nach der halboffenen Tür, Etwas zieht dich aus dem Haus, doch was, Auf unbekannte Straßen, trüb und stumm und voller Gras? Was! Du kannst vorhersehen Das Geheimnis? Gib acht! Denn deine Stimme befiehlt dir jede Tat! Und sie ist erklungen. Und du musst lauschen ihrem Rat!" Als ich verstumme und Stille einkehrt, ist das Heulen des Windes umso unerträglicher als zuvor und ich vergrabe mich tiefer in meiner Decke und schließe die Augen.