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Der Läuterer

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Everything posted by Der Läuterer

  1. Du öffnest die Tür der Hütte und trittst ein. Obwohl sich jetzt einiges für Dich ändern sollte, bleibt für Dich alles so wie zuvor. Das Innere der Hütte ist geräumig und rustikal, spärlich eingerichtet und absolut unspektakulär. Im hinteren Bereich steht ein breites Bett. Auf den beiden Nachttischen jeweils eine Vase mit einem Strauss Rosen. Dein Koffer aus dem Zug steht auch dort. Und über dem Fussende des Bettes hängen zwei schimmernde Morgenmäntel. Beide in Schwarz. Du schaust Dich um. Und als Du alles um Dich herum aufgesogen hast, fällt Dein Blick auf Hans. Er steht im Türrahmen und hält eine braune Aktentasche vor seinem Körper. Sein Blick ist ernst, seine Stimme tief und rau. "Dann soll es so sein, Jägerin. Du hast es selbst so bestimmt. Hier und jetzt wird Deine Ausbildung beginnen." Die Fröhlichkeit und Unbeschwertheit ist aus seinem Gesicht verschwunden. Bedauern liegt in seinem Blick. "Wir haben schon viel zu viel Zeit verloren." Er wirft die Aktentasche auf den Schreibtisch vor dem Fenster. "Wenn Du auf Jagd warst, hast Du immer nur mit dem Gewehr gejagt, oder? Hast Du jemals auf eine andere Art gejagt? Und hast Du schon einmal einen Menschen getötet? Sei ehrlich!"
  2. @Dumon Jein. Ich weiss, was gemeint ist, wie es funktionieren soll, bin mir wegen der Umsetzung aber überaus unsicher und würde das Ganze mal vorsichtig als 'schwierig' bezeichnen. In diesem Sinne. Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung des Sandbox Play.
  3. Hart aber unfair. Ja, DAS ist Cthulhu manchmal. Häufig. Ständig. Eigentlich immer... Noch eine, mir wichtige, Frage: Wie kann es sein, dass die Chars einerseits in der Hälfte eines Plots aussteigen können und dann in einem neuen, ganz anderen, landen, andererseits sich die Spieler aber für einen der vielen, möglichen Handlungsstränge entscheiden, der dann eine Geschichte bildet, während die anderen Handlungsstränge dann nicht mehr existent sind? Da schaltet jetzt mein Verstand ab und ich komme nicht mehr mit. Zu kompliziert. Sorry.
  4. Und für eine Situation KEINE LÖSUNG zu haben heisst dann... A.) Die Chars sterben unwillkürlich, weil es keinen Ausweg aus der Situation mehr gibt?!!! B.) Du entscheidest willkürlich, welcher der möglichen Lösungswege, welche die Chars einschlagen können, für Dich am sinnvollsten erscheint?!!!
  5. Ich freue mich auch. Sehr sogar. Obwohl in diesem renommierten Sanatorium der Ausdruck Pfleger und Mitarbeiter bevorzugt wird. Grins.
  6. a) A) ist okay. B) nervt total. Wenn A.) funktioniert, wie sieht dann B.) aus?!
  7. @Dumon Zu Deiner Ausführung über eine multivariante Cthulhu-Welt. Du zählst einige Einstiegsmöglichkeiten auf. Deep Ones im Hafen, Kultisten im Nachbarhaus, Ghoule in der U-Bahn, eine Party im Zeichen des Gelben Königs, eine Expedition in die Weiten der Sahara, eine Versteigerung einer Kiste mit Gloon-Statue, etc. Und die Spieler entscheiden sich dann, wo sie hingehen und anknüpfen wollen. Alles völlig stimmig und absolut Char-Motivations-orientiert. Das alles vorzubereiten zu wollen, ist m.E.n. aber leider absolut illusorisch. Man geht doch als SL nicht gänzlich unvorbereitet in eine Session hinein und man hat auch nicht ein Dutzend Abenteuer parat, von denen dann eines angespielt wird. Ich zumindest nicht. Wenn die Chars aber auch noch in einen anderen Plot hinein springen können, dann muss man als SL sehr flexibel sein und über die anderen Plots Bescheid wissen. Und da jeder Plot zeitlich parallel läuft und sich auch logischerweise weiter entwickelt, mit oder ohne Einflussnahme der Chars, wird das ziemlich anstrengend für den SL. Und während die Chars in der U-Bahn ein Tontauben-Schiessen auf Ghoule veranstalten, geht die Welt unter, weil sich niemand um die Kultisten im Nachbarhaus oder um den König in Gelb gekümmert hat, denn die Ghoul-Story wurde ja zum zentralen Plot?!!! Dem Sandbox Play nach, müsste DAS dann die logische Folge sein, denn andere Storyhooks hören ja nicht einfach auf zu existieren, nur weil diese nicht weiter von den Chars verfolgt wurden.
  8. Mein Verständnis von Sandbox Play ist anders, als von Dumon erläutert. Den dargelegten Spielstil empfinde ich als zu unübersichtlich, zu chaotisch und auch zu überfordernd, sowohl für den SL, als auch für die Spieler, um wirklich umsetzbar und spielbar zu sein. Dann ist Sandbox Play mit Sicherheit nicht das, was ich darunter verstehe und praktiziere. Ich habe darunter immer ein Spinnennetz-artig gewebtes Muster an Informationen verstanden. Man findet Hinweis / Information Y. Aber immer ein personenbezogenes, spezifisches Y. Der Zeitungsjunge, der tagein tagaus an immer der selben Ecke steht, gibt ein Y über den Tagesablauf preis. Der Milchmann nimmt jeden Morgen immer das gleiche Y wahr. Der Nachbar plappert ein anderes Y aus, um sich wichtig zu machen. Mitarbeiter vom Yard, von der Zeitung, vom Amtsgericht oder des Einwohnermeldeamt haben auch Anteile an Y beizutragen. Das kann man entweder improvisieren, oder gut vorbereiten. Wenn das anders ist, und gemäss Dumon's Erklärung ist dem ja so, dann habe ich Sandbox Play nie betrieben und werde es wohl auch nie tun.
  9. @Ichabod Die Chars werden nicht an allen Ecken mit dem Mythos konfrontieren. Hier ein Kult, dort ein Spukhaus. An der nächsten Ecke ein Untoter. Der Nachbar ein Kannibale und in der Kanalisation ein Shoggoth?!!! Nein, das ist damit nicht gemeint. ABER die Chats können jeden dazu befragen, wenn es um mysteriöse Vorkommnisse, welcher Art auch immer, geht; den Inspektor vom Yard, den Professor, den Zeitungsjungen oder den Taxifahrer. Jeder davon hat zu dem Thema etwas zu sagen oder auch nur etwas Gossip, vielleicht brauchbar - vielleicht aber auch nicht. Das ist alles. Du wirst also nicht linear zum Professor geführt und dann zum Ort des Geschehens, sondern Du darfst frei wählen, wen Du wo und wann was fragst.
  10. - - Akte VM/02-25/w - - - - - - - - - - - - - - - 06 - - Im Ruhezustand 'wartet' Patient VM/02-25/w auf einen Handlungsimpuls von Aussen. Besondere Ausprägung haben die Ängste: Abwehr- und Fluchtreflexe *Fixierung am Bett / Zwangsjacke Angst vor dahinkriechenden Tieren *Isolation von anderen Patienten Angst vor Dunkelheit *dauerhafter Betrieb der Deckenbeleuchtung Schreckreaktion bei unbekanntem Lärm *Vergabe von Beruhigungsmitteln Beobachtung + Massnahmen S. 4-7 gez. Dr. I. Haverkamp - - - - - - - - - - - - - - - - 07 - - - - - - - - - - - - - - - -
  11. - - Akte VM/02-25/w - - - - - - - - - - - - - - - 05 - - Bei Patient VM/02-25/w treten Ängste und bizarre Phantasien auf, welche die Realität erst zu ihren Exzessen stimulieren und die wahren Monster dadurch im Subjekt selbst erschaffen, weil sie im Unterbewusstsein stets präsent sind. Vor allem die Angst des Kindes, verlassen zu werden und damit schutzlos allen Gefahren ausgeliefert zu sein, tritt immer wieder hervor. Die Angst ist das Freudschen Es oder wie man die Abkapselung immer wieder nennen mag. Dr. Nordgren vertritt die Meinung, dass es sich um traumatische Erfahrungen aufgrund des Lawinenunglücks von Lom handelt und sich diese Erfahrungen tief in das Gedächtnis des Subjekts eingebrannt haben. Eine solche Erfahrung ist so schmerzlich, dass sie auf das Wesen des Menschen Einfluss hat. In dem Gebiet gibt es keine hohen Berge. - - - - - - - - - - - - - - - - 06 - - - - - - - - - - - - - - - -
  12. - - Akte VM/02-25/w - - - - - - - - - - - - - - - 04 - - Es sind die starken Emotionen, die das Subjekt treiben und abschrecken. Finsteres, Unheimliches lässt sie vor Entsetzen erstarren - und zieht sie trotzdem in seinen Bann. Und gerade das, dieses Etwas, das sich nicht ganz fassen lässt, bleibt unfassbar in ihr. Hintergrund von Patient VM/02-25/w. Das Subjekt entstammt der oberen Schicht der Gesellschaft. Die Alpträume sind die Kehrseite des schönen Scheins. Der Einbruch des Entsetzens, die Konfrontation mit der brutalen Realität, ist nicht denkbar ohne das Bild einer heilen Welt. Das Dunkle, das in den Keller verbannt wurde, kriecht zurück ins Licht. Und ständig produziert das Gehirn neue Monster. Das Zugunglück mit den vielen Toten und Verletzten hat zu einer Verstörung und Erschütterung des Selbst geführt. - - - - - - - - - - - - - - - - 05 - - - - - - - - - - - - - - - -
  13. - - Akte VM/02-25/w - - - - - - - - - - - - - - - 03 - - Patient VM/02-25/w spricht immer wieder von einem Mord, den das Subjekt begangen zu haben glaubt. Dieser Mord ist aber selbst in ihren Gedanken niemals wirklich geschehen. Denn sie wiederholt ständig... 'Stirb nicht.' oder 'Du darfst nicht sterben!', 'Ich werde Dich retten.' und 'Alles wird gut.' Es gibt auch immer wiederkehrende Motive in den Monologen. Derartige Motive sind an starke, emotionale Erlebnisse gekoppelt. Entweder tief verwurzelt, z.B. Kindheit / Familie oder aufwühlende Ereignisse der jüngsten Vergangenheit. Blut und Rosen = rote Rosen = Hochzeit?! Hans, seltener Hartmut = der Ehemann?! Monster und Witiko = Urangst vor dem Tod?! Dem Unbekannten?! Vor der Lawine?! - - - - - - - - - - - - - - - - 04 - - - - - - - - - - - - - - - -
  14. Ich habe mir 'The Final Revelation' von ToC zugelegt und bereits zwei Abenteuer gelesen. Die Herangehensweise an die Abenteuer und deren Beschreibung unterscheidet sich in der Tat DEUTLICH von den Pegasus und Chaosium Produkten. Ausgezeichnet. ABER GEWÖHNUNGSBEDÜRFTIG! Und ganz bestimmt nichts für jedermann. Mir gefällt es sehr, sehr gut. Aussergewöhnlich. Aber für den SL auch schwieriger?, nein, aber herausfordernder!, flexibler!, innovativer! als die alte Methodik. Super Tip. Und... ABSOLUT EMPFEHLENSWERT!
  15. "Du weisst auch sicher noch, was auf dem Zettel stand, oder?" [...] "Das leere Blatt... Was stand darauf?" Seine Augen leuchten. Leuchten in einem fast unwirklichen hellen Azurblau. "Willst Du die Schwelle wirklich überschreiten, wenn Ich Dir die Tür öffne?" Hans legt seine Stirn in Falten und schaut Dich ernst und eindringlich an. "Wenn Du diesen Schritt machst, dann gibt es kein Zurück mehr. Und vielleicht wird nicht einmal der Tod Dir Erlösung schenken, wenn Du danach trachtest." Er fasst Dich an den Schultern und sein Blick ist düster. "Wenn Du jetzt denkst, dass ich Dir Angst machen will, dann liegst Du richtig, denn ich möchte Dich schützen." Seine Iris hat jetzt die Farbe eines dunklen Aquamarin-Blau. "Du bist eine Jägerin. Du jagst und bringst Deine Beute zur Strecke. Du bringst den Tod." Hans fasst sich unwillkürlich an den Hals. "Aber hinter dieser Tür lauern schlimmere Dinge als der Tod." Er hustet kurz. "Du wirst nicht nur die Jägerin sein. Du wirst vor allem auch zur Beute werden." [...] "Willst Du DAS wirklich? Überlege es Dir gut, Contessa. IST ES DAS, WAS DU WILLST?"
  16. - - Akte VM/02-25/w - - - - - - - - - - - - - - - 07 - - Gewaltsamer Übergriff: Patient VM/02-25/w griff am 28. Feb. 1926 den Pfleger Sigurvinsson an; verletzte ihn schwer. Ich brachte der Contessa, wie üblich, um 19.00 das Abendessen. Als ich den Raum betrat, lag die Contessa auf dem Bett. Ihr Gesicht hatte sie in den Kissen vergraben. Ich nahm an, dass die Contessa schlafen würde. Ich stellte das Tablett ab und wollte mich wieder entfernen, als die Contessa aufsprang. Sie zerschlug die Fensterscheibe des Zimmers und als ich ihr zu Hilfe kommen wollte, um die Blutung ihrer Hand zu stoppen, griff sich die Contessa eine lange Scherbe und stach auf mich ein. Dabei verletzte sie mich am Hals. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass die Contessa sich die rechte Hand mit Streifen des Bettlakens bandagiert hatte. Zwei andere Pfleger eilten mir zu Hilfe und konnten die Contessa bändigen. - - - - - - - - - - - - - - - - 08 - - - - - - - - - - - - - - - -
  17. Dr. Warner ist eine Koryphäe auf dem Gebiet der Psychologie. Zumindest ist ihm nichts nachzuweisen.
  18. - - Akte VM/02-25/w - - - - - - - - - - - - - - - 13 - - Des weiteren liess Dr. Warner an beiden Seiten der Wände zwei Wandhaken installieren, um Patient VM/02-25/w fixieren zu können und somit jegliche Autoaggression zu unterbinden. Nach Beendigung der Langzeit-Therapie trat keine merkbare Exacerbation auf. Die zu erwartende Remission trat nur temporär ein. Ein dauerhaftes Nachlassen aufgetretener Krankheitssymptomen phys. bzw. psy. Natur trat jedoch überhaupt nicht ein. Therapie S. 10-14 gez. Dr. D. Warner gez. Dr. G. Nordgren - - - - - - - - - - - - - - - - 14 - - - - - - - - - - - - - - - -
  19. - - Akte VM/02-25/w - - - - - - - - - - - - - - - 12 - - Die Therapie erfolgt unter Einsatz folgender Mittel: Hormonsubstitution Beruhigungsmittel Ganzkörpermassagen Elektroschock-Therapie Kälteschock-Therapie Therapie im Keller der Anstalt, Raum 003. Hierbei handelt es sich um eine Schall-isolierte Gummizelle. Dr. Warner bestand auf einem isolierten und abgeschiedenen Raum, um die Behandlung nicht zu gefährden. Unsachgemässe Behandlungen und Störungen können, laut Dr. Warner, schwere Folgen haben und sogar zum Tod des Patienten führen. Dr. Warner liess eine Hängematte installieren, um Patient VM/02-25/w ruhig zu lagern. - - - - - - - - - - - - - - - - 13 - - - - - - - - - - - - - - - -
  20. - - Akte VM/02-25/w - - - - - - - - - - - - - - - 11 - - Bei Frauen mit Schizophrenie variiert die Symptomschwere negativ mit dem Östrogenspiegel während des Zyklus. In Phasen mit hohem Östrogenspiegel wie der Schwangerschaft ist das Risiko einer schweren Schizophrenie reduziert. In Phasen verringerter Östrogenproduktion, wie z.B. nach der Geburt eines Kindes, ist diese stark erhöht, siehe Fehlgeburt. Mehrmalige Laboruntersuchungen sowie vier ausgedehnte Studien während der Monats- zyklen Juni 26, Juli 26 und Sept. 26, Okt. 26 hinweg. Isolation des Subjekts im Zeitraum i.Z.m. hohen Dosen der Studienmedikation. Eine gynäkologisch-endokrinologische Untersu- chung i.Z.m. einer Langzeit-neuroleptischen- Monotherapie über einen Monatszyklus hinweg. - - - - - - - - - - - - - - - - 12 - - - - - - - - - - - - - - - -
  21. - - Akte VM/02-25/w - - - - - - - - - - - - - - - 10 - - Diagnostik: Diese Krankheitsform der 'Ovarielle Imbalance' bezeichnet Dr. Warner als 'Hypoöstrogenismus', wie sie z.B. bei einer unfruchtbaren Hündin auftritt. Erweiterte Diagnostik: Auslösend für die Autoaggression könne eine sekundäre 'Pyodermie' sein. Sexuell bedingt, und sichtbar an den zahlreichen Verletzungen an den Schenkelinnenseiten. Untersuchungen belegen, dass schizophrene Frauen häufig Zeichen einer Unterfunktion der Keimdrüsen aufweisen. Bei schizophrenen Frauen wurden bereits unregelmässige Zyklen und im Vergleich zu gesunden Frauen auch eine Minderung der Gehirndurchblutung festgestellt. - - - - - - - - - - - - - - - - 11 - - - - - - - - - - - - - - - -
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