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Der Läuterer

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  1. - - Akte VM/02-25/w - - - - - - - - - - - - - - - 09 - - Dr. Warner diagnostiziert bei Patient VM/02-25/w eine überaus schwere aggressive Schizophrenie, bedingt durch hormonelle Faktoren. Aber auch Ich-Entwicklungsdefizite können ein Faktor sein, die zu einer Vulnerabilität geführt haben können. Dr. Warner verweist bei seiner Methodik auf folgende Forschungen und Untersuchungen: Dr. E. Kretschmer's Werk von 1921; 'Körperbau & Charakter Untersuchungen zum Konstitutionsproblem und zur Lehre von den Temperamenten'. Dr. E. Kraepelin's Werk von 1892; 'Über die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel'. - - - - - - - - - - - - - - - - 10 - - - - - - - - - - - - - - - -
  2. Diskussion = ja Rechthaberei = nein Vor- und Nachteile SOLLTEN hier besprochen werden, damit jeder von uns, als Spielleiter, abwägen und sein eigenes Spiel verbessern kann. Und ob man das Ganze nun 'Sandbox Play' oder 'Open World', 'freies Spiel' oder sonst wie nennt, ist auch Banane. Jeder weiss doch, was gemeint ist.
  3. Also da liegt wohl ein Fehler vor, denn die Fotografien sind definitiv entwickelt worden. KEIN NEGATIV. Das sind entwickelte Fotoplatten aus Metall. Das man noch Platten verwendet hat, liegt sicherlich an der Haltbarkeit des Materials, denn Filmrollen aus Zelluloid gab es schon ab Ende des 19. Jahrhunderts. Die Platten hatten den Vorteil lichtempfindlicher zu sein, aber auch den Nachteil der schlechteren Handhabbarkeit.
  4. Die Made von Heinz Erhardt Hinter eines Baumes Rinde wohnt die Made mit dem Kinde. Sie ist Witwe, denn der Gatte, den sie hatte, fiel vom Blatte. Diente so auf diese Weise einer Ameise als Speise. Eines Morgens sprach die Made: "Liebes Kind, ich sehe grade, drüben gibt es frischen Kohl, den ich hol'. So leb denn wohl. Halt! Noch eins, denk, was geschah, geh nicht aus, denk an Papa!" Also sprach sie und entwich. — Made junior jedoch schlich hinterdrein, und das war schlecht, denn schon kam ein bunter Specht und verschlang die kleine fade Made ohne Gnade. — Schade. Hinter eines Baumes Rinde ruft die Made nach dem Kinde.
  5. Hans schaut Dich nachdenklich an. "Schau doch nicht so besorgt, Liebste. Was bedrückt Dich denn nur?" Er legt den Arm um Deine Taille und nimmt Dich zur Seite. "Wir sind nicht nur zum Spass hier, meine schöne Mörderin. Du musst einiges lernen." Er fasst Dich an den Schultern und schaut Dich ernst an. "Du erinnerst Dich noch an den Brief, den ich Dir im Zug gab? Du hast ihn nicht mehr. Aber Du erinnerst Dich, was darin stand, oder?"
  6. [ Rick / Blackdiablo zitiert 'Unter eines Baumes Rinde...' ] Rick "Ich verrate es Dir, ich verrate Dir, warum ich Dich umbringen sollte. Du bist wie ich auch eine Made, ein Untier des Lebens." Aus meiner Manteltasche zücke ich eine gebundene Ausgabe von Howard Phillips Wildes "The Day's End". Sie öffnet sich beinahe wie von selbst auf der Seite in dem Kapitel, das ich bisher immer am inspirierendsten fand, das meine Lage so präzise festhielt, wie ich es kaum für möglich gehalten hätte. "Hör mir genau zu, dann wirst Du vielleicht verstehen." Ich schaue kurz zu dem in Trümmern befindlichen Spiegel, der weiter hinten im Raum hängt, und grinse. "Nein, ich weiss, Du wirst es ganz genau verstehen!" Ich beginne die Zeilen vor mir wie ein Gebet vorzutragen. "Kapitel 4 'Über die Maden': Ich war schon ein abscheuerregendes Geschöpf, als ich mich im Spiegel betrachte. „Du lügst“, sprach ich. „Niemals war ich gezeichnet von solch einem Makel, das Du mir als Gesicht gedacht.“ "Du magst Recht haben“, sprach die Oberfläche vor mir und ich schreckte zurück, als hätte ich mich verbrannt. „Weisst Du denn, Du Namenloser, warum ich Dir dies zeigte?“ "Es liegt in Deiner Natur zu spiegeln“, meinte ich perplex. „Sonst kann ich mir keinen Grund denken, der Dich veranlasst, mich derart zu verunstalten.“ "Das reicht“, das rief der Spiegel. „Immerzu denkst Du an Totes, Vergangenes, Verfaulendes, Dein gesamtes Leben dreht sich darum, die Menschen zu Tieren verkommen zu lassen. Schweine, Schafe, Tauben – sag mir und sprich die Wahrheit – bist Du nicht das grössere Untier von jenen?“ Das sagte der Spiegel, der einzige Richter, den es für mich gab. "Ich zeige den Menschen, was sie sind und gebe ihnen die Chance sich zu verändern. Was tust Du schon!“, erwiderte ich. Zufrieden wirkte die spiegelnde Oberfläche, so zufrieden eine solche nur wirken konnte. „Eben das tue ich.“ Da zerschlug ich den Spiegel und rannte hinfort. Vorbei an scharrenden Schweinen vor der Fütterung, die ihr gesamtes Geld für unnütze Schlemmereien wegschmissen, ging ich verloren und trübsinnig über den rauen Asphalt. Ein Gedanke war mir gekommen, einer der mir nie zuvor gekommen war: Hatte nicht auch ich den Sinn fürs Leben verloren, indem ich mich der Versuchung und auch der Pflicht hingegeben hatte, den Menschen zu berichten, wer sie wirklich waren? War ich nicht zu einem Geschöpf geworden, das sich kaum aus eigener Kraft fortbewegen konnte, ein Ding, das sich wühlt und nagt durch die Eingeweide längst vergangenen Taten? Richtig. Ich konnte nicht abstreiten, dass dem eine gewisse Ironie entfuhr. Ein Beobachter der Gruppierungen der Massen wird zu einer eigenen Gattung: der Made. Die Made verursacht kein Leid, nicht direkt und aus freien Stücken. Sie sät ihre verdorbenen Gedanken in die Herzen nichtsahnender Anderer und nistet sich ein in ihren Verstand. Die Made ist ein verlorenes Ding, wie all die anderen Untiere auch. Sie frisst sich durch modrige Berge von Aas, bestehend aus toten Erinnerungen und verblasster Zeiten. Ihre zugrundeliegende Melancholie und ihr eigenes Weitertreiben eben dieser macht sie krank. Sie ist eine Krankheit, ein Übel, ein Ekel der lebensbejahenden Welt. Das alles wusste ich nun, das Wissen darum machte es erträglicher. Ich kaufte einen neuen Spiegel, um mich jeden Tag meiner eigenen Vergehen zu erinnern, jeden Tag sah ich mich voller schaudernder Wonne zum Wohle der Menschheit immer mehr zur Made werden." Ich klappe das Buch zu und hebe die Augenbrauen. "Du hättest den Tod verdient, Contessa, wie ich auch. Immerzu nagst du an Dingen, die längst unrettbar geschehen sind. Vielleicht bist Du kein 'Beobachter der Massen' wie ich oder Wilde, aber dafür kannst Du die Vergangenheit nicht vergessen. Du musst Dich immer mehr in Deine eigene Unvollkommenheit hineinsteigern! Kannst niemals loslassen! Drum bist Du eine Made, 'die sich regungsvoll an Totem labt'! Lieber solltest Du vergessen und anfangen zu leben. Versuche zu lieben, die Stimmen zu vergessen, sie nicht mehr zu hören! Hör auf Dich selbst zu geiseln!" Ein stiller Seufzer des Bedauerns entfährt meinem pelzig wirkenden Mund. Dann fahre ich fort: "Jedoch wirkst Du entschlossen. Deine Ziele sind ambitioniert und ich glaube, dass Bereuen und Vergessen für unsereins kaum noch möglich ist, wenn wir nicht zu Richtern werden. Sieh nur Deine Chance! Du darfst keine Zweifel hegen über Dein Tun, falls Du Dich töten möchtest oder töten lassen möchtest, dann ist dafür später immer noch Zeit." Ich schaue etwas verdutzt auf meine Rechte und erst jetzt bemerke ich die Waffe, die darin liegt. "Die brauche ich nicht." Ich schiebe sie zerstreut in meine Manteltasche. "Was wir brauchen ist Selbstbeherrschung. Contessa, zeig der Welt nicht wie Du leidest, tu ihr nicht den Gefallen! Schauspiele! Trage in der Öffentlichkeit eine Maske über Deinen wahren Emotionen. Ich kann Dir helfen, wenn Du möchtest, mit allem, was in meiner Macht steht. Ich konnte Dich nicht vor meinem Schicksal bewahren, da will ich Dir doch zumindest helfen, einen würdigen Abschluss zu finden." Ein ehrliches Lächeln breitet sich aus in meinem Gesicht. Die Augen sind voller Lebhaftigkeit und Tatendrang. Ich biete ihr eine Hand (eine, die vor Alkohol zittert, in Gedanken jedoch fest und stark gemeint ist!) an und warte unruhig, ob sie meine Hilfe annimmt oder nicht.
  7. Unter diesen Voraussetzungen, alle Punkte im Spiel zu jeder Zeit anspielen zu können, ist 'Sandbox Play' für meine Gruppe nichts Neues. Der Plot steht, es gibt einen Zeitrahmen, Ereignisse, die auf einander aufbauen und die Chars können in der Welt frei agieren.
  8. @Blackdiablo Alles in trockenTüchern. @Shine Du darfst mir eine PN (bitte alte PN verwenden) schicken mit Char-Daten schicken.
  9. Möglicherweise sind die Kapitel aber in anderen Büchern, die neu gebunden wurden, kapitelweise mit hinzugefügt worden, um das Werk zu verbergen und in seiner Destruktivität zu mindern. Das Papier des U.K. ist aber älter und weist handschriftliche Eintragungen auf. Somit sind die Kapitel leicht zu identifizieren. Allerdings ist dann der Aufwand beim Aufspüren der Kapitel wesentlich aufwändiger.
  10. Die Idee ist gut. Vor allem auch NEU. Aber mein Gehirn hatte sich zuvor schon an der "9 Pforten"-Idee tentakelartig festgesaugt.
  11. Als Beispiel für die schleichende Verstrahlung kann man den Fall der Marie Curie nennen, die zwar schon früh Symptome der Strahlenkrankheit zeigte, aber erst knapp 40 Jahre später daran verstarb.
  12. Als ich mit Rollenspiel, damals noch AD&D, begann, haben wir DAS ausschliesslich gespielt. Nur nannte man es damals nicht 'Sandbox', sondern schlicht 'Dungeon'. "Willst Du rechts, links oder geradeaus gehen?" Herrlich primitive Zeiten. Damals wurde ein Abenteuer während einer Religionsstunde am Gymi geschrieben und dann in der nächsten Hohlstunde oder am Nachmittag gespielt. Einfach genial. Einige Anwesende, denn Mitspieler konnte man sie nicht nennen, waren schon mit "rechts oder links" überfordert, von Eigeninitiative mal gar nicht zu reden. Also, wenn man nur Topfpflanzen am Tisch hat, bei denen man jedes Wort sezieren muss, dann ist selbst 'Railroading' überfordernd. Und nur zum Socializing? Da reicht auch eine Beiz. So ganz ohne Storyline zu spielen, denn genau das bedeutet ja 'Sandbox Play' im eigentlichen Sinn, liegt mir überhaupt nicht mehr, denn die meisten Leute können mit Freiheit nichts, und zwar gar nichts anfangen. Sie sind schlicht überfordert und sie brauchen Regeln, Beschränkungen, einen roten Faden, der ihnen Struktur gibt. Das läuft ähnlich wie beim 'Storytelling System'. Das funktioniert auch nicht wirklich. Das Wort "Willkür!!!" fällt dann leider unweigerlich. Zu viel Freiheit endet nur mit Frust und Chaos. Die 'Qual der Wahl' zu haben, ist nur all zu oft viel zu überfordernd. Und zwar für BEIDE Seiten. Das ist so, als würde man Zahnpasta kaufen wollen. Du hast jede Werbung schon x-mal gesehen und stehst vor dem Regal, mit gefühlt 100 unterschiedlichen Produkten. Du kannst Dich nicht entscheiden. Also kaufst Du das was Du schon kennst. Das hat nichts mit besser oder schlechter zu tun. Es ist schlicht Gewohnheit. Ich mag es aber auch nicht, als SL die Spieler am Gängelband zu führen oder zu schulmeistern. Selbstregulierung ist dann von Nöten, die aber nicht jeder aufbringen kann. Als Spieler, wie auch als SL, möchte ich in etwa wissen, was passiert. Möchte mich aber auch überraschen lassen können. Ich hatte mal eine Gruppe, mit denen ich das 'Open World' System spielen wollte, wobei die Spieler die Wahl zw. 5 Abenteuern hatten. Alle vorbereitet. Damals mit AD&D noch kein Problem. Das Geisterabenteuer, sehr unangenehme Gegner, wollten sie nicht. Ein Abenteuer brachte zu wenig ein. Ein anderes war ihnen zu weit weg. Den Rest hab ich nicht mehr auf dem Schirm. Ich hab damals dann völlig frustriert aufgehört zu Leiten und die Gruppe löste sich schliesslich auf, weil alle zwar spielen, aber niemand leiten wollte. Also m.M.n. sollte ein Szenario irgendwo zw. 'Railroading' und 'Sandbox Play' liegen. Ich brauche bei einem Abenteuer den 'Plot', also eine Hintergrundgeschichte als grobe Richtung, oder auch mal einen Köder, bevor die Chars die Bühne betreten.
  13. Jedesmal, wenn ich hier herein schaue, lese ich nicht 'Book on Demand'. Mein Hirn versucht mir zu erzählen, es hiesse 'Book of the DAMNED'. Aber irgendwie sehr passend, finde ich.
  14. In dieser Hinsicht gebe ich Dir völlig Recht. Nur, dass ICH mich lediglich auf der Cthulhu Platform herum treibe, weil mich das Übrige nicht wirklich interessiert.
  15. Das Verlinken der Akten ist absolut ok. Die neue Geschichte heisst ja auch 'Files'. Das passt also. Erweiterungen der Akte müssen dann halt überarbeitet werden. Aber, was soll's.
  16. Diskussionen auf SPIELER-EBENE. Wichtige Fragen, die nicht in das IN-GAME selbst passen, aber auch keinen eigentlichen Small Talk darstellen, weil sie zu wichtig sind und dort sehr schnell untergehen können.
  17. Verborgenes entdecken = aktives, intensives, zeitaufwendiges Suchen. Z.B. den Mülleimer zu durchwühlen, um eine Adresse zu finden, oder eine Vertäfelung nach der möglichen Geheimtür abzutasten. Wahrnehmung = Schärfe der Sinne. Aller Sinne. Wie weit und klar kann man z.B. sehen. Z.B. fällt es sofort auf, dass der Mülleimer lange nicht geleert worden ist und am Boden sind leichte Kratzspuren zu sehen. Oder der Char nippt an einem Glas Rotwein. Er nimmt wahr, dass da nicht nur das Bouquet des Weines ist. Der Blick durch das Glas offenbart eine sehr seltsame, verborgene Substanz. Schwebeteilchen. Doch es könnte auch nur Weinstein sein...
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