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Der Läuterer

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Posts posted by Der Läuterer

  1. Salü zusammen,

    ich bin ja noch nicht so lange hier im Forum tätig und sozusagen noch ein Frischling, habe mich mittlerweile aber etwas durch die alten Threads gegraben.

    Hierbei stiess ich auf besagtes Thema; ich glaube grannus hatte sentimentale Erinnerungen an vergangene Tage anklingen lassen.

    Wenn es sich dabei um eine online-Runde handelt, hege ich keinerlei Skrupel Spieler und Charaktere in den Wahnsinn zu treiben.

    Für meinen Geschmack herrscht gerade zu viel tote Hose und vielleicht kann ein kleiner Anstoss wieder mehr Leben ins Forum bringen.

    Interessenten (männlich wie weiblich) sind immer gerne willkommen.

    Cheerio

    Der Läuterer

  2. Salü zusammen,
    Fortsetzung des Spielberichtes von "Die Klinik des Herrn Dr. West"

    Mittwoch, 22. September 1920 - Tag 10.2

    Der Anblick der sabbernden und schmatzend kauenden Kreaturen ist furchterregend und lässt alle erschaudern.

    Archie dreht sich blitzartig um, fängt an zu schreien und hält schützend die Arme über sich, stellt dann aber verwundert fest, dass keine Bedrohung sichtbar ist und hört erst auf zu schreien, als ihm ein Trauergast einige Ohrfeigen gibt.
    Dann fällt er um, als er, ohne seine losgelassene Krücke, auf dem lockeren Boden den Halt verliert.
    Nolan steht wie erstarrt und ist ebenso perplex und geschockt wie James.
    Scotts Beine geben nach und er setzt sich unsanft auf den Hintern. Nach wenigen Augenblicken kriecht er so lange rückwärts, bis er sich irgendwie durch die Menschenmenge hindurch gewühlt hat.

    Als urplötzlich auch noch Stringers Sargdeckel zersplittert, verliert James das Bewusstsein und stürzt in die sandige Grube hinein.

    Übelkeit erregender Gestank erfüllt die Luft. Es riecht nach Tod und Verwesung. Ein durchdringendes, infernalisches Aroma von verdorbenem Fisch, altem, ranzigen Fett und Erbrochenem, süsslich und durchsäuert zugleich, verschlägt den Umstehenden den Atem.

    Und ein absonderlich perfektes, crescendierendes Chaos entsteht.

    Einige halten sich, mit vor Schreck geweiteten Augen, ihre Nase zu.
    Andere schnappen nach Luft, wie ein Fisch auf dem Trockenen.
    Manch ein Trauernder steht wie angewurzelt und erstarrt.
    Diverse Trauernde schreien vor Schreck laut auf.
    Andere schlagen ihre Hände vors Gesicht.
    Einige stöhnen und starren nur noch.
    Wieder andere üergeben sich.
    Einige fallen in Ohnmacht.

    Aber schliesslich wenden sich doch fast alle Trauergäste panisch zur Flucht und rennen, völlig kopflos, andere Trauernde um, die wiederum hinfallen und neuerlich einige andere über sich stürzen lassen.
    Ein Gewimmel, in dem alle durcheinander laufen, sich anrempeln, stürzen, um sich wieder und wieder aufzurappeln.

    Archie liegt am Boden und sieht die aufgeschreckten Trauergäste von sich wegrennen.
    Gerade als er sich zu entschuldigen versucht, hört er ein schmatzend-klatschendes Geräusch hinter sich, als würden wieder und wieder triefend nasse, zusammengeknüllte Tücher auf einen harten Boden geworfen werden und ein morbider Geruch dringt an seine Nase.
    Ohne sich umzublicken, kriecht er so schnell er kann davon. Dann richtet er sich an einem langen Holzkreuz auf, zieht dieses aus dem Boden, dreht es um und benutzt es, auf der weiteren Flucht, als Krücke, ohne über seine Schulter geblickt zu haben.

    Scott ist gerade erst wieder zur Ruhe gekommen. Sein Herz hämmert in der Brust und er hechelt, als er die Trauergäste, wie eine durchgegangene Herde wilder Tiere, auf sich zukommen sieht. Instinktiv rollt er sich zusammen und schlingt schützend die Arme um seinen Kopf.

    Nolan wird von dem grotesken Stringer-Ding-Kadaver, dass aus seinem Grab heraus schleimt, am Fussgelenk gepackt. Der Griff ist weich und schwammig, aber der Leichnam zieht sich dennoch kraftvoll an Nolan hoch, der wie erstarrt dasteht.
    Voller Entsetzen sieht Nolan, wie aus den zupackenden Fingern ein zäher, gräulicher Brei, wie aus einem Schwamm, gepresst wird und sich die Adern auf der Hand des Toten dabei gelblich auf der olivgrünen, ölig-glänzenden Haut abzeichnen, bis schliesslich die Knochen weisslich durch die Haut brechen und die dotterigen Adern eitrig platzen.

    Er hört das untote Kadaver-Wesen noch etwas, mit einer kehlig-schmatzenden Stimme, rufen:
    "Ahhh-lf-ähhhhh..."

    Dann fällt Nolan endlich in eine Gnaden bringende Ohnmacht...


    Ende Tag 10.2 in game.
    Fortsetzung folgt...

    Cheerio
    Der Läuterer

  3. Salü zusammen,
    Fortsetzung des Spielberichtes von "Die Klinik des Herrn Dr. West"

    Mittwoch, 22. September 1920 - Tag 10.1

    Die SCs werden von Krankenschwestern zum Klinikeingang geleitet und dort von Pflegern in Empfang genommen. Drei Kutschen warten an der Auffahrt und sollen die SCs zum Friedhof fahren. Jeder wird von einem Pfleger begleitet. In einer Kutsche sitzt der Doktor. Neben ihm sitzt eine ältere, verschleierte Frau - ca. 70 und, ihrem Akzent nach, Französin, um welche sich der Doktor fast ehrfürchtig bemüht. Ihnen gegenüber sitzen ein blendend aussehender, junger Mann, von südländischer Herkunft und ein athletischer, junger Mann, vermutlich Engländer - beide etwa Mitte 20. Die Fahrt dauert nicht lange, denn die Strecke beträgt nur 400 Meter, da der Gemeindefriedhof westlich von Hope Cove zwischen den Dünen liegt.

    Die meisten der Trauernden, die sich vor dem Friedhof versammeln, kommen zu Fuss aus dem Dorf und der näheren Umgebung. Alle sind in Schwarz gekleidet und obwohl das Wetter den Anschein erweckt, dass es ein schöner, warmer Herbsttag werden wird, haben einige der Trauernden einen Schirm dabei.

    Das Friedhofsgelände ist von einer kniehohen Bruchsteinmauer umgeben. Schon von weitem sieht man eine grosse Skulptur, die den Friedhof dominiert, da sie das Einzige ist, dass sich hoch über die Dünen erhebt und sich bei näherer Betrachtung als alte Galionsfigur einer Meerfrau entpuppt (sie soll einst, am Vordersteven des Schiffes "St. Peter der Grosse" der Spanischen Armada, den Bug geziert haben), die um ihren hölzernen Hals eine Schiffsglocke, wie ein Medallion, trägt.
    Die Grabstellen selbst sind als solche in den Dünen kaum zu erkennen, wobei lediglich ein schlichtes Kreuz immer das Kopfende des Sarges markiert. Die Wege zwischen den Gräbern bestehen nur aus den Planken alter Schiffe. Und die Vegetation beschränkt sich auf wenige Arten, die zwischen dem Sand ein Patchwork-Muster bilden.

    Die Sonne steht an diesem Morgen noch recht tief über Cornwall (?gSt?), aber sie ist schon aufgegangen. Es muss so in etwa 0900 sein.

    Nolan tritt an den Doktor heran, an dessen linker Seite die ältere Dame geht, die sich auf Wests Arm stützt:
    "Was ist das Lazarus-Projekt, Doktor?"

    Doktor West scheint überrascht zu sein, antwortet aber äusserst gelassen:
    "Der Nazarener hat Lazarus von den Toten auferweckt; Neues Testament, Johannes 11."

    Nolan:
    "Ich kenne das Johannesevangelium auch, Doktor. Ich meine Ihr Serum der Wiederauferstehung, dass..."

    ...als sich die ältere Dame einmischt:
    "Du calme s'il vous plait. Traitez la memoire du defunt avec tous les egards, jeune homme."
    Ihre Stimme ist kraftvoll und energisch, aber auch überaus melodisch.

    Doktor West:
    "Später, Herr Phillips. Später. Bitte!"

    Einige Trauergäste schauen kopfschüttelnd zu Nolan herüber. Er entschuldigt sich bei Dr. West und der Dame, dreht sich um und geht.

    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

    Als James über den Friedhof geht, lässt er die unebene, wechselnde Umgebung aus Sand- und Bewuchsfächen auf sich wirken. Blau-grüne Pflanzen-Polster mit fleischigen, borstigen Blättern (Bio.: Stranddistel), schimmernde Gras-Matten (Bio.: Silbergras) und niederwüchsige, holzige Sträucher mit purpurnen Blüten (Bio.: Besenheide).
    All das erinnert ihn unweigerlich an seine verletzten Beine. Nein, nicht an die verbrannten, schmerzenden, sondern an seine heilenden, juckenden Beine.
    Als Doktor West gestern Abend die Verbände entfernte, wurde James schlecht. Nicht weil der Anblick so fürchterlich war. Ganz im Gegenteil, die Übergänge der fremden Hautstücke waren fein und sorgfältig vernäht worden.
    Aber seine Schenkel sahen wie ein Flickenteppich aus. Die Hautpartien zeigten, sich deutlich von einander abzeichnende, unterschiedliche Färbungen. Und James glaubte, dass die fremden Hautpartien über seine Beine wandern und ihre Position verändern würden - vergleichbar den Quadraten eines Verschiebepuzzels der Kinder.

    Auf einmal glaubt er für einen Augenblick, in dem jungen Trauergast vor ihm, den Athleten Jack Hatfield zu erkennen, verwirft den Gedanken daran aber sofort wieder, als er Nolan auf sich zukommen sieht, der ihm sogleich etwas ins Ohr flüstert.

    James, unüberhörbar laut:
    "Du hast WAS gemacht?"

    Viele der Trauergäste schauen sich nun verärgert nach den beiden SCs um.

    - - - Ich habe an dieser Stelle die, in meinen Augen völlig nutzlose, Fähigkeit "Accounting" im Abenteuer untergebracht, welche im Übrigen keiner meiner Mitspieler besitzt, und den SC dann auf Intelligence würfeln lassen, um eine Buchprüfung zu schaffen. - - -

    Nolan:
    "Pssst! Nicht so laut, sonst erregen wir nur weiteres Aufsehen. Ja, ich habe einen Blick in Wests Bücher werfen können und sie grob geprüft. Die Unterlagen liegen noch immer in meinem Zimmer."

    James schaut sich panisch um:
    "W-a-s? ... Warum? ... Und wie zur Hölle bist Du da heran gekommen? Wir hatten doch vereinbart, dass Du nicht zum Büro gehst."

    Nolan:
    "Keine Ahnung, James. Heute Morgen lag es unter meiner Matratze. Und ich kann mich nicht erinnern, nach dem gemeinsamen Gespräch mit West noch einmal in seinem Büro gewesen zu sein. Aber ich hatte auch schreckliche Alpträume; so eine Art höllisches Deja vu."

    Nun berichtet Nolan, wie sich Dr. West bei seiner Arbeit am lebenden Objekt abgesichert hat.
    Dass West es geschafft hat, das Dorf Hope Cove und die nähere Umgebung für sich einzunehmen.
    Dass die Handwerker bei ihm gut bezahlte Arbeit für die Erhaltung seiner Klinikgebäude bekommen.
    Dass die Fischer und Bauern ihre Nahrungsmittel an die Klinik liefern, welche er ihnen über Marktpreis abnimmt.
    Aber am Wichtigsten, dass alle Bewohner in der Klinik eine kostenlose, medizinische Versorgung erhalten.

    Nolan:
    "Seinen Machenschaften ist so gut wie nicht beizukommen, denn er schreibt seine Einkünfte und Abrechnungen akribisch auf. Er zahlt pünktlich seine Steuern und er unterstützt die Gemeinde finanziell so sehr, dass diese es sich kaum leisten kann, ihn zu verlieren.
    Wenn die Leute sterben, kümmert sich niemand darum, denn es ist ja schliesslich eine Klinik und in Kliniken wird bekanntlich ständig gestorben.
    Ausserdem hat er einflussreiche, prominente Patienten. Dir sagt doch sicher der Name - Hatfield - etwas, oder?"

    James:
    "Jack Hatfield - der Schwimmer... Ich habe mich also doch nicht geirrt. 1912 in Stockholm; 2x Silber und 1x Bronze."

    Der Wind weht mit einer leichten Brise vom Meer her über die Dünen und zerrt dabei unbarmherzig an den Gräsern, wirbelt aber keinerlei Sand auf (?gSt?).
    Zum Teil verdreht der Wind dabei die Halme zu einer Art Tau, das sich sogleich wieder auffranst und einer Qualle gleich, konvulsivisch zuckend die Luft zu fächern beginnt (?gSt?).

    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

    Archie sieht einen älteren Mann allein am Strand stehen, der gedankenversunken auf das weite Meer hinaus blickt und genüsslich sein Pfeifchen raucht. Und er geht langsam über die Dünen auf den Mann zu.
    Als er neben ihm steht, stellt er fest, dass sie sich beide an der Bruchkante einer Steilküste befinden und er nun ca. 70 Meter hinunter auf die Brandung blickt (?gSt?). Nur mühsam kann er das Gleichgewicht halten und seine Fassung bewahren.

    Älterer Mann, Rauchringe blasend:
    "Hallo, junger Mann. Das ist hier wohl der sonderbarste Ort an der englischen Küste, den Sie je gesehen haben, nicht wahr?"

    James tritt einen Stein die Klippe hinab, um sicher zu gehen, dass er nicht träumt. Er sieht dem Stein nach. Sieht ihn fallen und schliesslich in den Fluten verschwinden:
    "Guten Morgen! Sie haben es also auch bemerkt? Ich dachte schon, ich sei der Einzige."

    Älterer Mann, sich räuspernd:
    "Aber natürlich habe ich es bemerkt, junger Mann. Und es ist doch auch offensichtlich, oder? ...
    Ich frage mich schon seit geraumer Zeit, aus welchen Gründen es hier überhaupt keine Möven gibt." (?gSt?)

    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

    Scott steht an dem Loch im Boden, in das der Sarg gebettet werden soll. Die Grube ist nicht sonderlich tief - vielleicht 70 cm. An allen vier Ecken wurden Pflöcke in den Boden getrieben, hinter denen Bretter eingelassen wurden, um das Nachrutschen des Sandes zu verhindern.

    Vier Sargträger bringen die sterblich Überreste des verunglückten Kutschers zum Grab und legen die Kiste in die sandige Grube. Nachdem sie wieder gegangen sind, beobachtet Scott, wie einige schwarz-glänzende Käfer und Spinnen, sowie eine grosse Anzahl von kleinen Ameisen unter dem Sarg herauskriechen. Gebannt starrt Scott auf das Gewimmel, als die Tiere die hölzerne Wandung der Grube erklimmen, aber wieder und wieder zurück fallen.
    Und je länger er auf das Geschehen starrt, desto mehr wird ihm klar, dass die Tiere nicht aus dem Sarg heraus krabbeln, sondern diesem vielmehr zu entfliehen versuchen (?gSt?).

    Scott beschleicht ein unangenehmes Gefühl, doch als er sich zurückziehen will, hat sich bereits die Trauergemeinde um das offene Grab von Herrn Stringer gescharrt. Dicht an dicht stehen sie alle, völlig pietätlos, auf den Gräbern der anderen Verstorbenen rings umher, ohne dass jemand daran Anstoss nehmen würde.
    Nachdem die Glocke der Galionsfigur dreimal geläutet wurde, tritt der Priester von Hope Cove an das Grab heran.

    Priester:
    "Verehrte Trauergemeinde, wir haben uns hier versammelt, um dem Menschen Wesley Stringer, dem Ehemann, Vater und Freund, die letzte Ehre zu erweisen..."

    Scott blickt neben sich und sieht Nolan zu seiner Linken, James und Archie zu seiner Rechten stehen.
    Auf der anderen Seite des Grabes stehen Reihen auf Reihen von weiteren Trauernden. In der vordersten Reihe stehen vier Männer in schwarzen Anzügen, deren Gesicht nicht zu sehen ist, weil sie ihren Kopf geneigt halten.
    Jeder der Männer hält seinen Hut in den übereinander geschlagenen Händen vor dem Körper.
    Die gesamte Umgebung hat sich anscheinend hier versammelt.

    Priester:
    "...der auf so tragische Weise umgekommen ist." ...

    Scott sieht den bösen Blick des Priesters auf sich fallen, als er von Nolan leicht mit dem Ellenbogen angestossen wird, der zur gegenüberliegenden Seite nickt.
    Scott erschrickt, als er die Kind-Version von Schwester Evelyn erblickt, die sich zwischen den Männern nach vorne gedrängt hat, fängt sich aber genau so schnell auch wieder.
    Als Elisa hochschaut, lächelt sie und winkt den beiden zu. Nolan winkt zurück und sieht, dass sein Gegenüber ihm ebenfalls zuwinkt. Nolan legt den Kopf leicht zur Seite und schüttelt ihn dann ungläubig. Er erschrickt, als sein Gegenüber es ihm spiegelbildartig gleich tut, ohne den Kopf gehoben zu haben (?gSt?).

    Priester:
    "Der Tod ist nicht das Ende, sondern der Anfang - allen Leidens." ...

    Eine Stimme tief aus Nolans Inneren schien den beendeten Satz des Priesters weitergeführt zu haben.
    Nolan hebt seinen Kopf und schaut sich ängstlich um. Alle Trauernden scheinen wie erstarrt.
    Vor Entsetzen, oder weil die Worte lediglich seiner Einbildung entsprangen?

    Priester:
    "Der Tod ist nur die Schwelle, von einer Welt zu nächsten - höllischen Dimension." ...

    Nolan blickt sich um. Niemand hat DAS gehört. Oder doch? Auch hinter ihm ist das Ende der Beileid bekundenden Menschen nicht auszumachen. Aber niemand reagiert.

    Priester:
    "Wir haben uns versammelt, um seiner zu gedenken - und vom Leid zu kosten. ...
    Wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn (Rö 14,8) - Doktor West."

    Sie alle scheinen in tiefer Trauer versunken zu sein. Die Szenerie erscheint wie eine Momentaufnahme, niemand bewegt sich. Nur die vom Wind bewegte Kleidung bezeugt den realen Augenblick allein.

    Priester:
    "Er hat die Steine - die man ihm in den Weg legte - aus seinem Herzen geräumt - sich auf den Rücken geladen - und Last und Trübsal des Lebens abstreift - und damit die Strasse des Elends gepflastert."

    Archie hört ein Klopfen aus der Grube, als würde jemand gegen den Deckel schlagen. Er schaut sich um, aber niemand ausser ihm scheint die Geräusche gehört zu haben. Nach und nach wird das Geräusch heftiger und der Rhythmus schneller. Eine Grabesstimme ruft etwas Unverständliches in gutturalem Ton.

    Priester:
    "Seit dem Entstehen der Klinik mussten nur wenige aus unserer Gemeinde die Bitternis des Todes schmecken. Sie können weiterleben, dank Doktor West - in vollem Bewusstsein seiner grausamen Taten."

    James schaut auf das Grabkreuz und liest:
     - Wesley Stringer 11.10.1877 - 21.09.1920   //   WEsley STringer   //   WEST

    Priester:
    "Der Mensch lebt und vergeht. Die Stimme schweigt. Was immer bleibt ist die Erinnerung - die quält. ...
    Hier in Hope Cove schlafen die Menschen friedlich ein, wenn sie sterben - und erwachen dann wieder. ...
    Es gibt eine Zeit des Lebens, eine Zeit des Sterbens und die Zeit der Auferstehung - der lebenden Toten."

    Die SCs sehen, wie einige Trauergäste der hinteren Reihen ihre Schirme aufzuspannen beginnen.
    Aber es regnet doch gar nicht. Die Sonne scheint und kein Lüftchen regt sich.

    Auch Scott, James und Archie entdecken, dass sich die Gestalten ihnen gegenüber, auf merkwürdige Weise spiegelbildartig zu ihren eigenen Bewegungen verhalten (?gSt?).

    Priester:
    "Dein Blick ist, so verwandelt, mir ein Spiegel, der mir den meinen auch verwandelt zeigt. Ich bin nicht, was ich bin. (Shakespeare, Otello)."

    Archie hört abermals ein lautes Klopfen aus der Grube. Und wieder hört er auch die Grabesstimme etwas rufen.

    Die Schirme der Trauernden klappen urplötzlich nach oben, als würden sie von einem starken Windstoss erfasst worden und die Gestalt der Schirmträger wandelt sich...

    ... die Sprache allein vermag dieses bizarre, sich wiegende, gallertartige, schwarz-glänzende, brobdingnagnische Larven- und Wurmgezücht nur unzureichend zu beschreiben. Ihr zuckendes, ringförmiges und sich trichterartig verjüngendes Maul an der Oberseite, übersät mit mehreren Reihen von klauen-artigen Zähnen und umgeben von einem üppig faltigen Hautsack, stülpt sich wieder und wieder heraus und hinein.

    Scott streckt seinen rechten Arm aus und deutet auf die grotesken Erscheinungen. Und die ihm gegenüber stehende Gestalt, deutet mit ihrem linken Arm auf Scott zurück. Er versucht zu sprechen, aber die Worte, die seine Lippen formen bleiben stumm. Doch er hört sein Gegenüber etwas rufen:
    "Hhhh... Hinter Ihnen!"

    Priester:
    "Der Herr ist mit mir, darum fürchte ich mich nicht (Ps 118,6). Sein Wort ist meines Fusses Leuchte (Ps 119,105). Doch eh ein Mensch vermag zu sagen: Schaut!, schlingt gierig ihn die Finsternis hinab (Shakespeare)."

    Dann stülpen sich die Kreaturen wie überdimensionale, bezahnte, schaumig-geifernde Schläuche über die unglückseligen Spiegelbilder...

    Priester:
    "Der Herr hat dem Tod die Macht genommen, und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht (2.Tim 1,10). Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben (Joh 8,12). Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben von nun an (Off 14,13). Denn das Leben ist nur ein wandelndes Schattenbild (Shakespeare, Macbeth). Amen."


    Ende Tag 10.1 in game.
    Fortsetzung folgt...

    Cheerio
    Der Läuterer

  4. SANITY QUIZ. # 19

     

    - sacrilegious

    - sallow

    - sanguine

    - scabby

    - scaly

    - screaming

    - scummy

    - seething

    - senseless

    - sepulchral

    - shadowy

    - shiny

    - shrieking

    - shuffling

    - sickly

    - sightless

    - sinewy

    - singular

    - skeletal

    - sleepless

    - slimy

    - slippery

    - slithering

    - slobbering

    - sluggish

    - solemn

    - sordid

    - soundless

    - spectral

    - spherical

    - sponge-like

    - stagnant

    - sticky

    - stupefying

    - stupendous

    - sulphurous

    - syrupy

  5. Salü,

     

    die Sache mit dem kompostierenden Leichnam, der einem erscheint, aber für alle andere unsichtbar ist, erinnert mich stark an John Landis Film "An American Werewolf in London".

    So etwas lässt sich gut nutzen, aber m.M.n. nicht als Strafe. Ich könnte mir vorstellen, dass ein, auf diese Weise drangsalierter, Spieler, seinen SC schlicht aufgibt (ab ins Sanatorium) und dann einen neuen erstellt.

     

    Ob jegliche erzieherische Massnahme in dieser Hinsicht wirklich fruchtet, oder überhaupt nötig ist, halte ich für sehr fraglich.

    Der Spieler wird sich m.M.n. in jedem Fall gegängelt fühlen, wenn ich ihn für die Freiheit, die ich ihm eingeräumt habe, hinterher bestrafen würde.

    Auch käme ich mir als Spieler veräppelt vor, wenn ich drei Drive Automobile Checks geschafft hätte und kurz darauf die Strasse durch einen Baumsturz blockiert würde.

     

    "Das entsetzlich einsam gelegene Haus im Wald" wurde von mir schliesslich in die Alpen verlegt.

    Es ist schon erstaunlich, wie schnell das Wetter im Hochgebirge doch umschlagen kann.

    Und die bewirtschaftete Hütte sah doch sooo sicher aus. Nun ja, es mangelte etwas an der Behaglichkeit...

     

    Cheerio

  6. SANITY QUIZ. # 17

     

    - pagan

    - pale

    - pallid

    - palpitating

    - palsied

    - parasitic

    - pasty

    - peculiar

    - perfidious

    - perverse

    - phlegmatic

    - pitiless

    - plastic

    - pliable

    - poisonous

    - porous

    - pregnant

    - prodigious

    - profane

    - profuse

    - pronged

    - protoplasmic

    - protuberant

    - prurient

    - pseudopoidal

    - puckered

    - pudding-like

    - pulsating

    - pustular

    - putrid

  7. Die Idee, dass der verletzte Mann blutüberströmt dem Wagen nachgehumpelt kommt und noch einmal um Hilfe röchelt, ist ein wirklich stylischer Tipp für das nächste Mal. Schöne Idee!

     

    Das Ding mit der gSt-Probe ist so eine Sache.

    Wenn ein SC Kontakt zum Mythos hatte, mit Untoten gerungen oder Kultisten abgeschlachtet hat, dann halte ich ihn persönlich für abgebrüht und gelassen genug, um bei einen Verkehrsunfall nicht gleich den Kopf zu verlieren.

    Der SC reagierte berechnend und abgeklärt. Oder, wenn man es so nennen will, auch arrogant und kaltherzig. Das ist die Freiheit, die ich allen meinen Spielern einräume und gleichzeitig hoffe, dass das nicht nur ausgenutzt wird.

    Ich habe, für den Fall der Fälle, immer noch ein bis zwei Szenarien in Petto auf welche ich problemlos ausweichen kann.

    So gebe ich meinen Spielern die freie Möglichkeit ihr Schicksal selbst zu bestimmen oder zumindest erweckt es den Anschein...

  8. SANITY QUIZ. # 13

     

    - mad

    - maggoty

    - malevolent

    - malicious

    - malignant

    - massive

    - membranous

    - menacing

    - mesmerizing

    - metallic

    - mildewed

    - mindless

    - miscarried

    - moaning

    - molten

    - monstrous

    - monumental

    - morbid

    - mortifying

    - mottled

    - mouldering

    - mucky

    - mucous

    - murmuring

    - mutilated

  9. Der Fahrer von damals war ein ebenso erfahrener Spieler wie ich. Er wollte schlicht provozieren. Das war nur eine Machtprobe und die gemeinsamen RPG-Wege haben sich dann schliesslich auch schnell getrennt.

     

    Wenn sich ein Spieler bei mir mal "in Details verrennt" und nach Dingen sucht, die gar nicht da sind, dann findet er eben auch Spuren, die gar nicht existieren. D.h., wer im Staub nach nicht vorhandenen Spuren sucht, glaubt bei mir auch welche gefunden zu haben. Immer frei nach dem Motto "des Wahnsinns fette Beute".

     

    Cheerio

  10. In der Geschichte hat der Fahrer gar keinen Anspruch auf einen Drive Automobile Check.

    Dabei hätte ich es belassen können.

    Aber ich wollte keine solche Willkür und die drei Checks hat der Fahrer geschafft...

     

    Die "Sabotage" könnte man somit auch als Mittel des freien Willens bezeichnen.

     

    Wir haben dann ein anderes Abenteuer gespielt.

    Das war für mich als SL alles kein Problem.

     

    Cheerio

  11. Beispiel:

    Die SCs fahren auf einer alten Strasse durch den Wald.

    Es ist stockfinstere Nacht.

    Die SC-Truppe ist zu viert unterwegs, aber nur der Fahrer ist wach.

    Der Strassenbelag ist uneben: Steine, Äste und Schlaglöcher.

    Die Straßenführung ist kurvig und führt auf und ab.

    Äste von Büschen peitschen hier und da gegen das Fahrzeug.

    Das Auto ist schnell unterwegs.

     

    Plötzlich springt ein Mann im Bademantel auf die Strasse...

    Der Fahrer will ausweichen und reisst das Lenkrad nach links rum, erwischt den Mann aber vorne rechts noch mit Stossstange und Kotflügel...

    Der Wagen schleudert und bricht rechts hinten aus, aber der Fahrer fängt den Wagen geschickt ab, bevor er von der Strasse abkommt (gelungener Drive Automobile Check)...

    Erneut schleudert der Wagen und bricht links hinten aus, aber der Fahrer fängt den Wagen wieder ab (gelungener Drive Automobile Check)...

    Der Wagen rast auf eine Rechtskurve zu, doch bevor der Wagen einen Abhang hinab schiesst, gelingt das Bremsmanöver (gelungener Drive Automobile Check)...

     

    Die anderen SCs werden wach: "Was ist passiert?"

    Antwort: "Nichts! Wir haben lediglich ein Reh überfahren. Schlaft weiter!"

    Und der Fahrer fährt weiter, ohne noch einmal zurück zu blicken.

     

    ENDE von "Das entsetzlich einsam gelegene Haus im Wald".

     

    Cheerio

  12. Dem bislang geschriebene kann ich nur beipflichten.

     

    Ein Problem sollte aber noch mehr Beachtung finden.

    Zw. den D&D od. WH Settings hat der SC Zeit, die ungenutzt verstreicht.

    Zw. den CoC Abenteuern verbringt der SC seine Zeit im Krankenbett, auf der Couch od. hat einen Zettel am Zeh.

    Wenn der Spieler, aus sich selbst heraus, bereit ist, Zeit und Arbeit zu investieren, dann ist das super und sollte vom SL immer aufgegriffen werden.

     

    - Der Vater der neuen Freundin hat eine dunkle Vergangenheit.

    (z.B. "The Haunted House")

    - Der Urlaub entwickelt sich anders als geplant.

    (z.B. "Nichtmare in Norway")

    - Der Besuch einer Veranstaltung zeigt einen Mythos-Hintergrund auf.

    (z.B. "Nightmare In Silence", "Nemesis Strikes!", "The Vanishing Conjurer")

    - Das Sammelobjekt hat einen Mythos-Hintergrund.

    (z.B. "The Auction", "The Haunted House", "White Fire")

    - Der neue Nachbar verhält sich sonderbar.

    (z.B. "Mr. Corbitt", "Uncle Timothys Will")

    - Zu Besuch bei einem Freund in der Klinik.

    (z.B. "Ravenstone Sanitarium", "The Sanatorium")

     

    Wenn der Spieler sich die Arbeit nicht machen möchte und sich lediglich bespassen lassen will. dann kann der SL mit Engelszungen reden, ohne etwas zu bewirken.

     

    Bei meinen jetzigen Spielern haben alle das Glück, dass jeder von uns motiviert ist und ein verblichener Character schon beim nächsten Mal durch einen neuen, ebenso gut ausgearbeiteten, Character Ersatz findet, der sofort voll einsteigen kann.

     

    Cheerio

  13. Der Ägypten-Band für 67,- + 7,- Versand (super verpackt). Das war mal richtig günstig bei 69.95 Ladenpreis.

     

    Leider komme ich im Augenblick weder dazu, das Quiz weiter zu machen, noch dazu an "West" weiter zu schreiben.

    Ich glaube, dass ich mich mit der Materie als SB etwas verhoben habe.

    Das Abenteuer ist immer noch in seiner ersten Hälfte.

  14. Ok. Du hast gewonnen, Frostgeneral.

    Ich habe vor zwei Wochen bei ebay den Ägypten-Band für 67,- bekommen (neu + in Folie) + Versand. Das war dann etwas teurer als bei Dir.

     

    By the way, hättest Du nicht Lust, die Lovecraftschen Adjektive mit zu übersetzen? Das SANITY QUIZ wartet.

  15. Wäre es möglich, die PDFs der betreffenden Abenteuer mit einem reinen, druckfreundlichen Text zu versehen (z.B. im Anhang und dann ohne die stimmungsvollen Zeichnungen von kreisenden Raben über einem steigenden Rappen in tief dunkler Nacht), so dass man nicht zu jedem neuen Ausdrucken auch noch gleich eine neue Tonerkassette braucht?

     

    Negativ-Beispiele:

    "In the Shadows" - Schwarze Schrift auf dunkel-grau unterlegter Steintextur-Optik, so dass man die Texte nur mühsam und mit Hilfe einer Lupe entziffern konnte.

    "Der Dunkle Garten" - Halbe Seiten weiß auf schwarz und schwarze Ränder.

     

    Cheerio

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