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Nick Mamatas


Magister Mirko
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Hallo, liebe Leuts

ich melde mich nach langer Abwesenheit wieder zurück und starte mal gleich mit einer Frage. Hat jemand Nick Mamatas "Abwärts - move under ground" gelesen?

 

http://www.edition-phantasia.de/paperback/move.htm

 

Ich finde es ganz gut, abgedreht und in einem wirklich coolen Stil geschrieben. Was denkt ihr?

 

LG

 

Der Magister

wartet

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Mir hat's auch sehr gut gefallen. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob ich wirklich alle Anspielungen auf die Beatnik-Vorlagen verstanden habe, aber darum geht es ja auch nicht in erster Linie. Kerouacs subjektives Schreiben verträgt sich jedenfalls deutlich besser mit diesem apokalyptischen Wahnsinn, als ich gedacht hätte - eigentlich habe ich mir das Buch nur gekauft, weil ich die Idee ganz witzig fand, aber das war dann doch mal ein wirklich gutes Buch!

 

...das nur mal eben als Stimmungsbild auf die Schnelle.

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Yep, die Idee ist witzig. Und es macht Spass. Der Stil gefällt mir sehr, auch wenn's manchmal ein wenig anstrengend ist. Doch wenn man erst Kerouac, Wilson, Ginsberg oder Burroughs hinter sich hat, dem fällt's dann leichter. Nur die Beatniks, Hobos und Tramps können die Kultisten aufhalten. Wenn man will, kann man aus dem Ganzen noch ein nettes Szenario machen....

 

Grutz

M.(eistens liest er)

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Original von Magister Mirko

Wenn man will, kann man aus dem Ganzen noch ein nettes Szenario machen....

 

Meinst Du? Ich habe ja mal darüber nachgedacht (und hier auch irgendwo erzählt), dass ich daran gesessen habe, die Lovecraft-Bezüge in 'Illuminatus!' in spielbare Form zu bekommen. Irgendwann habe ich aufgegeben, weil ich keine Chance gesehen habe, dieses literarische Crossover umzusetzen, ohne es zu heftig zu beschneiden.

 

Hast Du vor, sowas mit 'Abwärts' zu machen, oder war das gerade nur ein Gedankenspiel. Es würde mich jedenfalls brennend interessieren, mehr darüber zu hören! ;)

 

Davon abgesehen: Was für Anspielungen auf Beatnik-Literatur hast Du gefunden? Ich habe mir den "Joan Anderson"-Brief von Neal Cassady und 'Howl' von Ginsberg nochmal durchgelesen, aber 'Naked Lunch' und 'On the Road' sind dann doch schon zu lange her... ;)

 

Aufgefallen sind mir jedenfalls in erster Linie biographische Bezüge, aber angeblich steckt auch eine Menge Literarisches drin (Dazu sollte ich vielleicht noch sagen, dass ich fast ausschlie?lich ?bersetzungen gelesen habe - da kommt wahrscheinlich eh nur die Hälfte rüber...)

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Na, ich habe auch mal drüber nachgedacht, Wilsons Illuminatus aufzugreifen und umzusetzen, aber es ist einfach zu viel an Material und ich hatte keine Lust mehr. Insgesamt bieten Verschwörungen immer viel Material. Aber ich glaube, da? sich das bei genauer Ausarbeitung weit vom Mythos entfernt. Als eigenes Szenario jenseits der Matrix mu? man dann wieder sehr vorsichtig sein, um den Bezug nicht ganz zu verlieren. Es sei denn, man enttarnt die Verschwörer als Kulisten.

 

Das Beatnik-Szenario ist da eher möglich. Man könnte die Charaktere auf Kerouacs Spur schicken und eine der geheimnisvollen Rollen als Mythostext benutzen, die er nach seinem Abenteuer geschrieben hat usw.

 

Meine eigene Beatnik Lektüre liegt zu weit zurück, fast 15 Jahre, um jede Anspielung wirklich zu erkennen. Mamatas hat aber sorgfältig gearbeitet, was man z.B. auch am Stil sehen kann.

 

Das Buch macht aber Lust, sich die ganzen Beat Texte nochmal durchzulesen, was ich auch tun werde. Und seltsam, seltsam, aber ich will sofort wieder "Gegen die Welt, gegen das Leben" lesen.

 

Gru?

M(al wieder müde)

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Ich wollte auch nicht die Handlung nachspielen, sondern versuchen, den Stil zu imitieren. Bei diesem Beat-Crossover würde es allerdings wahrscheinlich schon daran scheitern, dass ich keine Spieler hätte, die sich mit den Vorlagen auskennen würden und "Los - spielt jetzt gefälligst Beatniks!" würde wohl nicht funktionieren. ;)

 

Mamatas Stil fand ich auch sehr überzeugend. Kerouacs Radikal-Subjektivismus (kann man das so sagen?) ergänzt sich auch gut mit dem allgegenwärtigen Chaos, das nur einer kleinen Minderheit bewusst wird. Gute Idee und gut umgesetzt!

 

Ist "Gegen die Welt, gegen das Leben" dieser Lovecraft-Aufsatz von Houellebecq? Ich habe ihn nicht gelesen, aber interessant klang er in jedem Fall.

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Nee, nee, habe ich auch nicht gedacht, da? Du die Handlung nachspielen willst. Auch ist es schwer, die Charaktere in Beatniks zu verwandeln.

 

Besser wäre es, nach guter Vorbereitung (und das ist viel), die Charaktere ins Beat Millieu einzuführen. Sie müssen Keruacs Verschwinden aufklären, im Auftrag seines Verlegers. K. schrieb immer auf Papierrollen. Eine davon ist ein Mythostext, den ihm Burroughs im Drogenrausch diktiert hat. Oder so ähnlich. Erinnere dich an "Naked lunch" und die Wesen, die auftauchen. Ich glaube, in einer CW Ausgabe wurde Kafka als Charakter beschrieben. In dieser Weise könnte man die Beatniks auftreten lassen. Damit hat man den Bogen zu Cthulhu wieder geschlagen (Aua).

 

Um den "radikalen Subjektivismus" aufzugreifen; unweit davon befindet sich Houellebecqs kleine Studie zu HPL. Das Buch ist lesenswert und mittlerweile mü?te es auch im Taschenbuch erschienen sein. es lohnt sich auf jeden Fall, auch weil Houellebecq HPLs Rassismus nicht ausklammert oder nur (deCamp lä?t grü?en) verurteilt. Houellebecq unternimmt den Versuch, HPLs Rassismus zu erklären. Darüber mag man streiten. Dennoch ist das Buch gut.

 

M(öchte nach Stars Hollow)

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