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Feierabend


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Wie handhabt ihr das eigentlich bei euren Charakteren? Spielt ihr sie wirklich bis sie in irgendeinem Raum in einer Zwangsjacke ihren Lebensabend verbringen oder sie mehr oder minder heldenhaft im Kampf gegen den Mythos vernichtet werden?

 

Einer meiner Spieler hat es tatsächlich geschafft trotz aller Wiedrigkeiten und Hindernisse die gesammte INS-Kampagne mit nur einem Charakter mehr oder weniger unbeschadet, aber dennoch spielbar durchzubringen.

 

Jetzt war die ?berlegung ob er ihn in den Ruhestand schickt oder ihn wirklich bis zum Ende spielt, und geht das überhaupt? Ein ruhiger Lebensabend für Cthulhuermittler?

 

Wäre gespannt auf eure Antworten.

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Stelle ich mir schwierig vor. Der wird wohl eher sein Leben lang gezeichnet sein und in gesellschaftlicher Isolation leben oder sich letzten Endes selbst das Leben nehmen. Es sei denn, er kann unglaublich gut verdrängen.
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Zunächst mal, unabhängig vom Cthulhu-Kontext: Das letzte Wort darüber, ob er einen bestimmten Charakter nun weiterspielen will oder nicht, hat natürlich immer der Spieler. Wo kämen wir denn sonst hin?

 

(Bild: Rest der Gruppe hat Spieler X an seinen Stuhl gefesselt. "Entweder du spielst Charakter Y jetzt weiter wie gehabt, oder wir sorgen dafür, da? du in dieser Stadt nie wieder einen Würfel in die Hand nimmst...")

 

Das müssen wir uns nun wirklich nicht antun, glaube ich. ;)

 

Was jetzt den Ruhestand von Cthulhu-Spielercharakteren insbesondere angeht, würde ich sagen, da? grundsätzlich erst einmal nichts dagegen spricht. Der Charakter hat halt endgültig genug, will mit all dem Horror ein für alle Mal nichts mehr zu tun haben, und versucht, sich so gut wie möglich ins normale Leben zurückzuziehen. Einige schaffen das, schon und selbst beim ollen Lovecraft persönlich (ein paar von ihnen begegnen uns als Erzähler). Andere haben weniger Glück -- beispielsweise, weil die Gegenseite nach wie vor an ihnen interessiert ist... -- Und natürlich besteht im Zweifelsfall immer noch die Möglichkeit, einen erfahrenen Ex-Charakter, der ein bi?chen Abstand gewonnen hat, mit etwas gekonnter Handwedelei wieder ins Spiel zurückzubringen.

 

Als Spieler würde ich meine Entscheidung zumindest mit dem Spielleiter absprechen, schon, damit der nicht plötzlich mit seinem nächsten Szenario im Regen steht. Umgekehrt würde ich mich als Spielleiter aber auch nicht wie Yoda hinstellen und schlaue Sprüche darüber klopfen, wie die dunkle Seite des Mythos für immer dein Schicksal bestimmt, sobald du dein erstes verbotenes Buch aufgeschlagen hast.

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Das hängt natürlich immer vom Charakter ab, genauer gesagt von seinem Wesen (Feigling, Abenteurer, einsamer Wolf) und seinem geistigen Zustand.

 

Bei einer labilen Person ist es durchaus drin, dass sie sich irgendwie isoliert und ihre Neurosen/Psychosen voll auslebt bzw. sich eines Nachts laut schreiend von der nächsten Klippe stürzt.

 

Allerdings gibt es auch andere Menschen, die versuchen mit ihrer Vergangenheit abzuschlie?en, vllt. eine Therapie machen und schlie?lich ihr Leben komplett neu aufbauen (wenn du MillenniuM kennst: Die abschlie?ende Folge, welche ja eigentlich eine Akte X Folge ist, verdeutlicht ganz gut was ich meine). Wünscht ein Spieler einen solchen Abgang für seinen Charakter, sollte man als SL aber auch im Hinterkopf behalten, dass diese Personen nicht mehr als NSCs auftauchen sollten, wenn sie schon über das Stadium der Bewältigung hinweg sind. Das höchste der Gefühle wäre hier wohl der Einsatz als spärliche Mythosressource.

 

Ansonsten fallen mir noch so Fälle ein, bei denen der Charakter aus Spielbarkeitsgründen abgelegt wurde, während er aber noch mitten im Geschehen war. Durchaus häufig anzutreffen in der OE Kampagne, wenn ein Char z.B. gerade so dem Tod entronnen ist und erst einmal mehrere Monate/Jahre Krankenhaus und Reha benötigen würde, um wieder einsatzfähig zu sein.

Diese Chars wandern i.d.R. in meine NSC Kartei und können an späteren Punkten auch durchaus wieder auftauchen.

 

Das Wichtigste hierbei ist mMn aber, dass dem Spieler klar wird, sobald er einen Charakter in den Ruhestand schickt, er zwar einen gewissen Einfluss auf ihn nehmen kann, aber die letzte Entscheidung ab diesem Zeitpunkt beim Spielleiter liegt...

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@Manjio:

 

Das ist, glaube ich schwer zu handhaben. Eine "mehrwissenden Char" wird die andere Seite wohl nicht in Ruhe lassen, eben weil er so viel weiss.

Toten reden ja bekanntlich nicht. Wenn ich Kultist wäre, würde ich alles daran setzten das das Wissen, was der Spieler Char hat mit ihm "verloren geht". Je weniger davon wissen bzw. berichten können, um so besser.

Meine Meinung halt.

 

Gruss Zülle

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Original von Zülle

@Manjio:

 

Das ist, glaube ich schwer zu handhaben. Eine "mehrwissenden Char" wird die andere Seite wohl nicht in Ruhe lassen, eben weil er so viel weiss.

Toten reden ja bekanntlich nicht. Wenn ich Kultist wäre, würde ich alles daran setzten das das Wissen, was der Spieler Char hat mit ihm "verloren geht". Je weniger davon wissen bzw. berichten können, um so besser.

Meine Meinung halt.

 

Gruss Zülle

 

 

Hängt aber auch damit zusammen, was der Charakter erlebt bzw. angestellt hat. Klar, wenn es eine Konfrontation mit einem gro?en und organisierten Kult gegeben hat, sind seine ?berlebenschancen gering (siehe auch Cthulhus Ruf - der Giftnadelanschlag).

Ist in den Kurzgeschichten ja ähnlich: Wer dabei war, geht drauf. Aber wer nur die Tagebücher liest, kann durchaus noch überleben^^

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Also mir persönlich fallen zwei Charaktere ein die in den äRuhestandô geschickt wurden. Alles in allem kann ich mich nur der Meinung anschlie?en das es ganz auf den Spieler ankommt bzw. die Art und weise wie er seinen Char. gespielt hat.

 

 

 

Bei dem ersten sage ich auch scherzhaft das dieser das spiel Cthulhu erfolgreich beendet hat. Es handelt sich um einen Char. meiner Spieler der meine Vietnam Campagne überlebt hat und seine Zeit in Vietnam äabgesessenô hat. Dann ging es über Tokio mit dem nächsten Schiff wieder in die USA zurück, ein Haufen Orden inklusive. In Teil zwei meiner Campagne wurde dieser Spieler von anderen Spieler Char. angerufen und gefragt ob er nicht wieder in Vietnam auf äGook Kultistenô jagt gehen wolle worauf er mit mir durchspielte wer er sich selbstverstümmelte um auf gar keinen fall mehr dorthin zu müssen.

 

 

Beim zweite war es einfach meiner Meinung nach nicht mehr angemessen diesen zu spielen. Es handelt sich um einen Char. mit 46%!!!!! Cthulhu Mythos wissen, dementsprechend vielen Zaubern, Geisteskrankheiten (fast alles Verfolgungswahn) und erschreckend wenig GS. Es ist klar das, sollte mit ihm noch mal ein Abenteuer gespielt werden, würde zwangsweise in einem gro?en Zauber Chaos Wahnsinn tot für die gesamte Gruppe Feuerwerk enden. Ich selber habe mir aber zugestanden ihn irgendwann noch mal in einem Abenteuer zu recyceln in dem es um sein ableben oder ähnliches geht.

 

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Wenn es nicht gerade eine zusammenhängende Kampagne ist, in der ein Charakter begründet mehrmals mit dem Mythos zusammentrifft, werden Charaktere bei mir meist nur für ein Abenteuer gespielt.

Es wäre ja auch irgendwie seltsam, wenn ein und derselbe Mensch permanent ohne Zusammenhang in cthuloide Verstrickungen hereinstolpert (und in den meisten Abenteuern "stolpern" die Charaktere ja wirklich herein)

Deshalb stellt sich mir die Frage eines Feierabends nicht...

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