Jump to content

Die Wahrheit über das Necronomicon


b1ackadder
 Share

Recommended Posts

Da scheint sich jemand viel Mühe gegeben zu haben, die "tatsächlichen" Ursprünge des Necronomicon aufzustöbern und erklärt auch, wieso und warum es keine Erfindung Lovecrafts war.

 

Oder ist es, wie aus dem Seitenende vermutlich zu schlie?en, die Erfindung über eine Erfindung, um das ganze ingame implementieren zu können?

 

Die Seite verwirrt mich. Wei? jemand mehr?

 

 

http://www.digital-brilliance.com/necron/necron.htm#What

Link to comment
Share on other sites

Die Darstellung ist ziemlich gründlich, ganz klar.

 

Aber... es geht bereits mit der Unfug-?bersetzung des Titels als "Buch der toten Namen" los. Das erweckt ein gewisses Grundmisstrauen.

 

Der nächste Hinweis darauf, dass irgendwas im Argen liegt, ist die konsequent unkorrekte Schreibung des Namens Abdul Alhazred mit verdoppeltem Artikel. (Wozu im Spielleiterhandbuch eine recht umfassende Darstellung steht.) Auch dadurch erscheinen die Quellen, auf die der Autor sich beruft... sagen wir: zweifelhaft.

 

Weiter... der Autor korrigiert HPL dahingehend, dass Wormius' ?bersetzung ins Lateinische nicht aus dem siebzehnten, sondern aus dem fünfzehnten Jahrhundert stamme. Tatsächlich sagt HPL nur (nämlich in "The Dunwich Horror"), dass sie im 17.Jhdt. gedruckt wurde. Was er an dieser Stelle allerdings dringend erwähnen sollte, aber nicht tut, wäre ein Hinweis darauf, dass es sich bei dem fraglichen Olaus Wormius nicht um dem dänischen Universalgelehrten Ole Worm handelt, der seinen Namen in der ebenselben Form latinisiert hatte und auch von der Zeit her als ?bersetzer des von Lovecraft erwähnten Druckwerks völlig plausibel erscheint. Unabdingbar ist so'ne Erwähnung zwar nicht, aber ihr Fehlen in einem Text mit vorgeblich literarhistorischem Anspruch ist doch verwunderlich.

 

Am verblüffendsten für mich war die angebliche Lovecraft-Greene-Crowley-Verbindung. Tatsächlich erwähnt de Camp's HPL-Biographie, dass Sonia Greene (geb. Shifirkin) Mitglied des Walker's Sunrise Club war, und tatsächlich war Aleister Crowley bis nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in New York. Allerdings ist das auch schon alles, vgl. Tyson, der in seiner neuen (2010!) HPL-Biographie (S.101f) alle Möglichkeiten für eine solche Begegnung als mutma?lich ergebnislos ausdiskutiert - und das, nachdem er gleich eingangs feststellte: "Colin Low has admitted that the entire Greene-Crowley interlude was his own invention. There is no evidence at all that Sonia met Crowley or had any serious interest in occult matters." [Colin Low hat eingestanden, dass das ganze Greene-Crowley-Techtelmechtel seine eigene Erfindung war. Es gibt nicht den geringsten Beleg dafür, dass Sonia je mit Crowley zusammengetroffen wäre oder irgendein ernsthaftes Interesse an Okkultismus hatte.]

 

Bleibt nur anzumerken, dass die Olaus-Wormius-Sache sich später verselbständigte und wohl auf diese Weise in noch drastischerer Form in 'unserem' Necronomicon gelandet ist - das doch sonst bestimmt das beste und schönste aller Necronomicen ist, die es je gab...

Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...