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Hallo,

meine Tischrunde und ich wollen nun eine De Profundis-Runde aufbauen, wobei sich zwei andere Leute und ich auf den Mythos um den König in Gelb geeinigt haben, da wir recht viele Spieler sind und alles irgendwie zusammenführen wollen.

Allerdings ist mir danach aufgefallen, dass ich im Internet nicht allzu viel über den König finden kann und auch meine kleine Cthulhu-Bibliothek wollte nicht so recht was über ihn ausspucken (nur im SL-Handbuch 2. Ed. fand ich etwas über den Kult und Hastur, nicht aber über den König an sich).

Bezüge zu Hastur, dem gelben Zeichen und Carcosa sind mir schon bekannt. Sowie die Feindschaft gegenüber den Fungi.

Aber wer genau ist nun der König in Gelb? Ist es eine Form von Nyarlatothep? Schließlich kann er auch "das Ding mit der gelben Maske" sein, was von der Beschreibung zu den Abbildungen des Königs passen würde.

Was gibt es noch Wichtiges über ihn zu wissen?

Gibt es besondere Artefakte, die von ihm stammen und die man eventuell finden kann... durch die man Probleme mit dem Kult bekommt?

 

Ich würde mich über Antworten freuen!

Gruß

Muffin

Edited by MegaMuffinMan
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  • 1 year later...

Ich würde mir auch ansehen was John Tynes dazu geschrieben hat.

http://theunspeakableoath.com/home/2010/10/tuo-1-the-road-to-hali/

Wär einer seiner großen Artikel, ich glaube in Delta Green: Countdown war es dann nochmal ähnlich aber ausführlicher, wenn ich es richtig in Erinnerung habe.

Ansonsten hilft es natürlich Chambers und Bierce zu lesen, als Quellen abseits von Lovecraft. Chambers ist da aber wichtiger.

 

Wenn du eine Fernsehserie sehen willst die auf das ganze Anspielt und es thematisiert ist True Detective da draußen und auch sonst sehr gut.

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Ich fürchte, dass Bierce nicht wirklich hilft. Er hat genau zwei Dinge geschrieben, die auch nur irgendwie von Belang sind:
- An Inhabitant of Carcosa, eine halbwegs gruselige Kurzgeschichte, die einen kurzen Bezug setzt zu Carcosa
- Haita the Shepherd, ein Gedicht, das so gar überhaupt nicht hilft, eigentlich - wenn man mal von der Namensnennung Hasturs absieht

Der Artikel von John Tynes ist klasse, hilft aber nicht, wenn es um den König in Gelb selbst geht, sondern mehr zur Darstellung von Carcosa etc.

Was oder wer ist der König in Gelb also?
Zunächst mal ist er NICHT mit Nyarlathotep in Verbindung. Ganz wichtig. Er ist ein Avatar Hasturs, zumindest im Rahmen des Kanons. Das Ding in der Gelben Maske, wiederum, ist ein Avatar Nyarlathoteps - womit beide nichts miteinander gemein haben.

Sehen wir es abstrakt, ist der König in Gelb eine Idee, ein Motiv. Und dieses wird wohl am Besten tatsächlich in DG: Countdown dargestellt. Oder in John Wick's Reihe "Curse of the Yellow Sign", wobei dort am Ehesten im zweiten Kapitel (Calling the King)...

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Ich fand Bierce (auch in der übersichtlichen Anzahl der Quellen) wert gelesen zu werden. Er gibt doch ein Gefühl für die Stileinflüsse unter denen der König in Gelb als Kurgeschichtensammlung in unserer Welt und als Theaterstück in der Spielwelt steht.

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Der Inhabitant hat auf jeden Fall schon viele der King in Yellow / Carcosa Elemente. Die Surrealität einer falschen Zeitebene (Bei Chambers in der Zukunftsvison des Repairer of Reputations und der Demoiselle d'Ys auftauchend). Die Verschmelzung von Vertraute und Fremden zur Verunsicherung des Protagonisten. Carcosa als ein Symbol des Verfalls und allgemein das Fin de Siecle Thema von Endlichkeit und Endzeit auf ganze Zivilisationen bezogen. Zwei Realitäts- oder Zeitebenen die sich nähern und am Punkt der Überschneidung den Höhepunkt des Schreckens liefern. Schlaf und Traum als potentielle Übergänge zwischen diesen Welten.

Ich finde vieles bei Bierce bereits angelegt, das dann von Chambers und in der nächsten Generation Lovecraft wieder rezipiert wurde, was durch die Kette der Anspielungen und Namenswiederverwendungen deutlich wird.

 

Haita the Shepherd würde ich nochmal lesen wollen bevor ich mich da genau zu äußer.

 

Letztlich ist es natürlich eine Frage der Herangehensweise was man für nützlich und essentiell für den König in Gelb hält.

Ich würde unabhängig von Literaturanalyse, Quellenstudium und Rollenspielkanon jetzt das wahnsinnbringende Theaterstück und die verschobene Realität die daraus resultiert für wichtiger halten als eine feste Figur. Wenn jedoch ist es eine mit dem Theaterstück (oder einer anderen schrecklichen Quelle) verbundene.

Darum sah ich auch Carcosa als wichtig, immerhin der Handlungsort des Theaterstücks und eine gute Variante der hereinbrechenden anderen Realität.

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Gute Antwort. Das kann ich nachvollziehen.

 

Ich persönlich kenne Bierce als einen Autor mit sachlich nüchternen Horror in simpler Darstellung (ganz und gar nicht anbwertend gemeint), der ab und an durchaus zynisch beißend werden kann. Aufgrund dieses Bildes habe ich nicht verstanden, wo du die Verbindung sieht. Wenn aber der Inhabitant tatsächlich dem gleich, was du beschreibst, dann sind Einflüsse durchaus gegeben, denke ich.

 

Noch zu einzelnen Sachen:

 

... von Endlichkeit und Endzeit auf ganze Zivilisationen bezogen ...

Auf welche Erzählung spielst du da an? Den Repairer kannst du doch nicht meinen, oder?

 

 

Schlaf und Traum als potentielle Übergänge zwischen diesen Welten.

Auch hier kann ich mich nicht an ein konkretes Beispiel bei Chambers erinnern. Ist aber auch schon ein Weilchen her.

 

... und eine gute Variante der hereinbrechenden anderen Realität.

Wobei sich das ja eher auf den RPG-Kanon bezieht.

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Ich poste hier neben dem Länderspielstream, also verzeih wenn ich etwas ungenau arbeite. ;)

 

Beim Repairer haben wir schon durch die Zukunftsvision angedeutet ein Ende des Ancien Regime (in Kontinentaleuropa), also eines prägenden Element der Fin de Siecle Welt, aber auch auch ein Veränderung der USA und der amerikanischen Gesellschaft und nicht unbedingt zum guten. So wird im Nebensatz eine Deportation der Juden und Afroamerikaner erwähnt. Die Selbstmordzellen und die komplette bauliche Umgestaltung New Yorks haben schon einen Wandel, einen vollzogenen Zeitenwandel. Die Selbstmordzelle bringt die individuelle Endlichkeit auch auf eine gesellschaftliche Ebene.

Auch Demoiselle d'Ys lässt eine Zeit und Gesellschaft melancholisch enden. Mit ähnlicher Pointe wie der Inhabitant. Street of the Last Shell erzählt, wie auch die anderen eher romantischen Geschichten. von einem Paris, das es so auch zum Zeitpunkt des Schreibens nicht mehr gab. In der Road of the First Shell werden wir Zeuge der Zerstörung, autobiographisch natürlich auch ein Abschied von Chambers Jugend in Paris.

Carcosa selbst ist auch ein endzeitliches Symbol, es ist immerhin schon von den ersten Zeilen des Buches an "Lost Carcosa" und die Bierce Referenz gibt dem ganzen noch mehr Gewicht, wenn man sie in betracht zieht. Es ist immerhin ein Symbol für die Ruinen der einem noch bekannten Zivilisation und den Schrecken dieser Veränderungen. So sieht man das alte New York noch unter den Formen von weißem Marmor, breiten Alleen und Selbstmordzellen. Das Ancien Regime erscheint als Dynastie von Amerika erneut und stemmt sich gegen die herrschende Ordnung. Die Trümmer von Paris und die wieder aufgebauten Häuser danach erinnern noch immer an die Stadt zu Chambers Jugendzeiten.

 

The Mask hat viele Träume als Übergänge und Auslöser von Ereignissen und auch in Court of the Dragon haben wir den Schlaf und die Unsicherheit ob Geschlafen oder Geträumt wurde als einen wichtigen Übergangsmoment. Lovecrafts Traumlanden finden wir, natürlich Chambers überspringend, wieder das Thema der Träume als Übergänge und allgemein eine Stimmung zu der Bierces Inhabitant in meinen Augen passt.

 

Richtig, ein direkter Besuch Carcosas oder eine Überlagerung Carcosas mit der Welt der Charakter hat man eher im Rollenspiel, aber darum geht es ja hier auch. Von daher sehe ich Tynes Artikel als gerechtfertigten Vorschlag. Der König in Gelb ist ja eher eine Figur die der eindrigenden Falschheit ein scheinbares Gesicht gibt. Oder die Vermutung eines Gesichts, erst hinter der Maske erwartet und dann durch die Erkenntnis das es keine Maske ist auf eine neue Ebene erhoben.

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@Biest: Es geht wieder los. Freue mich schon darauf. ^^ Aber ich habe heute und wahrscheinlich auch morgen noch nicht die Zeit, mich so ausführlich mit deinen Gedanken zu befassen, wie ich es gerne täte. Gedulde dich also bitte ein bisschen. :) Es sei aber bereits gesagt: Interessante Ansätze!

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Nun kann ich in Ruhe antworten und auch auf Originalzitate zugreifen. Ich beziehe mich auf die alte Festa-Auflage, die doch durch eine sehr gute Übersetzung besticht.

 

Beim Repairer haben wir schon durch die Zukunftsvision angedeutet ein Ende des Ancien Regime (in Kontinentaleuropa), also eines prägenden Element der Fin de Siecle Welt, aber auch auch ein Veränderung der USA und der amerikanischen Gesellschaft und nicht unbedingt zum guten. So wird im Nebensatz eine Deportation der Juden und Afroamerikaner erwähnt. Die Selbstmordzellen und die komplette bauliche Umgestaltung New Yorks haben schon einen Wandel, einen vollzogenen Zeitenwandel. Die Selbstmordzelle bringt die individuelle Endlichkeit auch auf eine gesellschaftliche Ebene.

Zunächst möchte ich etwas anfügen, was zwar nicht auf der Ebene, auf der du dich befindest, deinen Punkten widerspricht, aber als allgemeine Information zu händeln ist, mit welcher die Qualität der Kurzgeschichte (für mich) durchaus anders zu betrachten ist. Dafür ein Zitat aus dem anderen Thread:

 

 

Original von Dumon
Sein Wahn basiert auf der Annahme, in der Erbfolge der wahre König (?) von Amerika zu sein bzw. sein zu wollen (schließlich bringt er ja seinen Cousin um). Neben dem Zusammenhang mit Mr. Wilde (übrigens eine interessante Namenswahl für den "Repairer of Reputations") ist dies aber mEn die einzige Ausprägung seines bzw. eines Wahns.

Die kaiserliche Dynastie Amerikas, die Wilde ihm gezeigt hat und in der sich Castaigne gerne selbst sehen würde, würde ich mit den Sachen aus dem Theaterstück verbunden sehen. Und damit geht es auch hier über das Herrscher-sein-wollen noch hinaus, eine Vermischung der Fiktionen aus dem Theaterstück finden ebenso in seinem Wahn Anklang. Nicht umsonst spricht Castaigne von dem König in Gelb als reale Person als er sein Diadem aus dem Safe holt: "Es ist dies ein Diadem für einen König unter Königen, einen Kaiser unter den Kaisern. Der König in Gelb mag es gering achten, doch sein königlicher Diener wird es tragen." Mit einigen weiteren Stellen, die ich erst noch mal zusammenklauben müsste, hört sich das für mich schon so an, als würde er aufgrund seines Wahns nicht nur herrschen wollen, sondern auch dem fiktiven König in Gelb dienen. Womit wie oben bereits gesagt die Vermengung von Fiktionalem und Nicht-Fiktionalem auch übers Herrschen-Wollen hinaus gegeben ist.

Einiges davon schießt zwar am Thema vorbei, doch möchte ich besonders herausstellen, dass es sich bei Castaigne um einen unzuverlässigen Erzähler handelt, sodass kaum zu unterscheiden ist, was an der "Zukunftsvision" wahr ist und was er sich vorstellt. Ich spreche also von der Vermengung von Fiktionalem und Nicht-Fiktionalem in seiner Wahrnehmung. Doch ich habe angemerkt, dass das nicht viel an dem, was du gesagt hast, rüttelt, da der Endzeitgedanke ja einem entspringen muss: Entweder ...

  • bezogen auf die Gesellschaft (wie du es sagst)
  • bezogen auf das Individuum (eben aus seinem Wahn heraus, aus welchem Blickwinkel ich es eher betrachten würde)
  • oder bezogen auf das Theaterstück (aus dem der Wahn sprießt und woher er die Ideen und Hallzuinationen vermutlich erst erlangt hat).

Für was man sich nun entscheidet, ist bei deinem Gedanken unwichtig: Fakt ist und da stimme ich dir zu, der Endzeitgedanke ist vorhanden und vom Autor gewissermaßen intendiert.

 

Es folgt das Aber, bei dem es schon heikel wird:

Ist das wirklich eine Veränderung zum Schlechten, die man hier vortrifft? Das will ich hinterfragen und so, wie du es darlegst, kann jemand mit gesundem Menschenverstand erstmal nur sagen: Selbstredend. Doch genau hier möchte ich anfügen, dass gleichzeitig auch keine eindeutige Karikatur einer Dystopie oder Anti-Utopie gezeichnet wird (meiner Meinung nach). Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet steht die Welt nämlich folgendermaßen:

 

[...] Das Land war allem Anschein nach ruhig geworden. Jedermann weiß, wie die Fragen von Tarif und Arbeit gelöst worden waren. [...] Das Land befand sich in einem ausgezeichneten Verteidigungszustand. [...] Die ehrenwerten Herren aus dem Westen hatten sich zu guter Letzt zu dem Eingeständnis genötigt gesehen, dass eine Schule zur Ausbildung von Diplomaten ebenso notwendig war wie die juristische Fakultät für die Ausbildung von Rechtsanwälten; als Folge dessen wurden wir im Ausland nicht länger von unfähigen Patrioten vertreten. Die Nation erblühte. [...] Der Ausschluss von im Ausland geborenen Juden als eine Maßnahme nationaler Selbsterhaltung, die Gründung des neuen, unabhängigen Negerstaates Suanee, die neuen Gesetze zur Einbürgerung und die allmähliche Zentralisierung der Exekutivmacht trugen alle zum nationalen Frieden und Gedeihen bei. [...] Als nach dem gewaltigen Religionskongress Bigotterie und Unduldsamkeit zu Grabe getragen wurden und Güte und Nächstenliebe einander bekämpfende Glaubensgemeinsschaften zusammenbrachten, dachten viele, das Reich Gottes sei gekommen, zumindest in der Neuen Welt, die ja ohnehin eine Welt für sich war. [s. 9 ff "Der Wiederhersteller des guten Rufes"]

Über Anarchie erfährt man nur aus den anderen Ländern, die eben nicht zu der "Neuen Welt" gehören: Italien, Deutschland, Spanien usw. (vgl. S. 11). Das heißt, das zwar aus heutiger Sicht die Maßnahmen durchaus Schreckensbilder des Dritten Reichs heraufbeschwören, doch verfälschen diese Bilder unter Umständen das, was der Erzähler uns präsentieren will: Es ist nicht eindeutig schlecht und in meinem Augen mit vielen Beschreibungen durchaus als ziemlich positiv zu bewerten. Unerwähnt lasse ich absichtlich an dieser Stelle die Kriege und Eroberungen, die wohl eher eine fiktive Historie anreißen soll, die Glaubhaftigkeit vermittelt, die später jedoch durch die Erkenntnis eines wahnsinnigen Erzählers zunichte gemacht wird.

Konsequenz für mich: Was du über Wandel, Aufbruchstimmung, Umschwung andeutest, trifft durchaus zu. Der Fin de Siècle, die Dekadenz mag in Ansätzen gegeben sein, da ja doch die Dekadenz erst in der Blütezeit so recht zu reifen beginnen scheint, aber einer negativen Zeichnung kann ich nicht zustimmen. Da finde ich eher, dass deine Wertung zu sehr getrübt ist von den Bildern der Deportation zur NS-Zeit, als dass das Schlechte in dieser Welt vom Erzähler wirklich fokussiert wird.

 

 

Auch Demoiselle d'Ys lässt eine Zeit und Gesellschaft melancholisch enden. Mit ähnlicher Pointe wie der Inhabitant. Street of the Last Shell erzählt, wie auch die anderen eher romantischen Geschichten. von einem Paris, das es so auch zum Zeitpunkt des Schreibens nicht mehr gab. In der Road of the First Shell werden wir Zeuge der Zerstörung, autobiographisch natürlich auch ein Abschied von Chambers Jugend in Paris.

Hört sich verdammt interessant an, aber aus mir unerfindlichen Gründen sind beide Geschichten (Street und Road) in meiner Sammlung nicht enthalten, sodass ich hier zu keiner Aussage fähig bin. Ich sag einfach mal: Ja. ;)

Was d'Ys angeht, meinst du, dass in der Beziehung der beiden, die so abrupt von dem Wirken der Zeit beendet wird (sie sind durch verschiedene Zeitlinien getrennt), sich der Gedanke der Endlichkeit aufdrängt?

 

Carcosa selbst ist auch ein endzeitliches Symbol, es ist immerhin schon von den ersten Zeilen des Buches an "Lost Carcosa" und die Bierce Referenz gibt dem ganzen noch mehr Gewicht, wenn man sie in betracht zieht. Es ist immerhin ein Symbol für die Ruinen der einem noch bekannten Zivilisation und den Schrecken dieser Veränderungen. So sieht man das alte New York noch unter den Formen von weißem Marmor, breiten Alleen und Selbstmordzellen. Das Ancien Regime erscheint als Dynastie von Amerika erneut und stemmt sich gegen die herrschende Ordnung. Die Trümmer von Paris und die wieder aufgebauten Häuser danach erinnern noch immer an die Stadt zu Chambers Jugendzeiten.

Hier mixt du für meinen Geschmack zu viele Dinge auf einmal: Erstmal Carcosa = Endzeitsymbol ja. Die Königsfamilie ist dem Verfall unterlegen, der sich mehr und mehr in ihre  Ränge zu schleichen scheint. Aber dann kommt deine Verbindung zum Repairer: Die Dekadenz (die den Verfall hervorruft) sehe ich persönlich, wie oben angemerkt, nicht ausdrücklich intendiert, vielleicht in ersten Ansätzen. Besonders in dem Baustil und der Architektur wird Castaigne jedoch recht euphorisch, wenn er berichtet, wie die Bevölkerung den die Baukunst als "Geschenk des Himmels erachtet" (S.10). Mehrere solcher positiv gestimmten Einschätzungen finden sich verteilt zu Beginn der Geschichte. Endzeit für mich also höchstens in dem Sinne, dass es etwas Neues gibt. Also mehr bezogen auf den Umschwung zu einer neuen Welt und nicht auf Carcosa als Symbol des durchweg negativ gezeichneten Verfallssymbol. Und ich hatte deine Verbindung eben wie Letzteres verstanden.

 

Ab dem Punkt musst du bitte nochmal alles Folgende erklären, bitte. Ich stehe da gerade leider ein bisschen auf dem Schlauch und glaube nicht, dich richtig verstanden zu haben. Meinst du mit der Dynastie von Amerika die Dynastie, die Castaigne mit "Die Kaiserliche Dynastie Amerikas" weiterführen will, oder die neue Ordnung in der Neuen Welt und du hast den Begriff Dynastie nur unglücklich gewählt?

 

 

The Mask hat viele Träume als Übergänge und Auslöser von Ereignissen und auch in Court of the Dragon haben wir den Schlaf und die Unsicherheit ob Geschlafen oder Geträumt wurde als einen wichtigen Übergangsmoment.

Wunderbar, an die Träume habe ich mich tatsächlich nicht erinnert. Allerdings ist es bei The Mask doch sehr weit gegriffen, sie mit dieser Aussage in Verbindung zu setzen:

 

Schlaf und Traum als potentielle Übergänge zwischen diesen Welten.

Court of the Dragon (einer meiner heimlichen Favoriten übrigens ;) ) lasse ich aber durchgehen. Ganz nach dem Motto: Life what is it but a dream? Nie kann man sich sicher sein, ob nun Traum oder Wirklichkeit sich gegen das Individuum aufbäumt und der Übergang ist im Falle des Theaterstücks offenbar fließend.

 

 

Richtig, ein direkter Besuch Carcosas oder eine Überlagerung Carcosas mit der Welt der Charakter hat man eher im Rollenspiel, aber darum geht es ja hier auch. Von daher sehe ich Tynes Artikel als gerechtfertigten Vorschlag. Der König in Gelb ist ja eher eine Figur die der eindrigenden Falschheit ein scheinbares Gesicht gibt. Oder die Vermutung eines Gesichts, erst hinter der Maske erwartet und dann durch die Erkenntnis das es keine Maske ist auf eine neue Ebene erhoben.

Vorweg: Ich kenne besagten Artikel nicht. Wenn du deine Aussage über die hereinbrechende Realität bezogen auf den RPG-Kanon siehst, ist da auch nichts einzuwenden.

 

Was meinst du mit "Falschheit" insbesondere? Und wo ist die Verbindung zu dem Tynes Artikel, damit ich weiß, bis wohin ich gehen kann, bis ich keinen Schimmer mehr davon habe, auf was du anspielst? ^^

 

Freundlichen Gruß

Blackdiablo

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Vor der unsauberen Arbeit hatte ich ja bereits gewarnt ;) Aber zurecht gehen viele deiner Punkte darauf ein.

 

Aber nun ist es an mir dich etwas zu vertrösten. Aber ich werde auf jeden Fall bald antworten.

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