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[Bühne in Weiß] BiW Tagebuch - Faith Victoria Holmes


Blackdiablo
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4.Juni 1928

 

An die liebe Faith,

 

Ich hab auch jemanden verloren und kann gut nachvollziehen, wie Sie sich fühlen. Der diesem Brieft beigelegte Lippenstift, das war ihre Farbe. Scharlachrot - er würde Ihnen stehen, Faith, da bin ich mir absolut sicher. Tragen Sie ihn doch als Zeichen der Dankbarkeit für mein großzügiges Angebot. Das würde mir wirklich sehr viel bedeuten.

 

Wissen Sie, dass Sie ihr sehr ähnlich sehen? Sie sind attraktiv, jung, elegant, die ganze Welt stünde Ihnen offen und dennoch schreiben Sie mit mir. Das ehrt mich. Das rührt mich. Ich bin Ihnen zutiefst dankbar für die Zeit, die Sie mir in Ihrem schmalen Zeitfenster zu opfern bereit sind.

 

In der Hoffnung eines baldigen Treffens

Gregor Finnigan

Edited by Blackdiablo
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[Lippenstift ist nicht aufgemacht worden]

 

5 Juni 1928

 

Sehr geehrte Dr. Finnigan,

 

Ich danke Ihnen für ihren Brief. Der Lippenstift ist bestimmt sehr schön, aber es sollte Ihre bleiben, wer auch immer sie war, und nicht meinen sein. Deswegen erhalten Sie ihn auch zurück.

Ich finde es keine gute Idee uns zu treffen. Ich möchte mich nur meinem Job widmen, und meiner Trauer.

Ich hoffe Sie verstehen das.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Dr. Holmes

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6. Juni 1928

 

Oh liebliche Faith,

 

Ich habe die ganze Nacht gehadert und mir den Kopf zerbrochen, was ich nur tun soll. Auf der Arbeit gehst Du mir aus dem Weg, in der Mittagspause würdigst Du mich keines Blickes, nach der Arbeit hetzt Du nachhause, als würde Dich jemand jagen! Ich möchte nur reden, die Kränkungen, die ich ohne Frage in Dir ausgelöst habe, bereinigen.

Deshalb habe ich entschieden, zu Dir zu kommen in der Nacht. Den Schlüssel unter dem Blumentopf habe ich aufgelesen, Deine dargebotene Einladung angenommen, aber Du warst nicht da. Ich habe Stunden über Stunden gewartet. Deine Katze hat mir auf meiner Wacht Gesellschaft geleistet. Sie scheint mich zu mögen. Ist das kein gutes Zeichen?

 

Einzig die Pflicht trägt mich nun von Dir fort, meine Schicht beginnt und ich freue mich bereits, Dich wiederzusehen. Diesen Brief lasse ich Dir hier, damit Du Dir meiner gewahr bleibst. Meiner zutiefst empfundenen Ehrerbietung.

 

In größtmöglich zu empfindener Sehnsucht

Gregor

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7 Juni 1928

 

 

Sehr geerter Dr Finnigan,

 

Daß sie in meiner Wohnung eingedrungen Sind, ist ungeheuer. ich bitte Sie mich in Ruhe zu lassen, sonst werde ich ihren letzen Brief der Polizei zeigen

 

Hochachtung

 

Dr. Holmes

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9. Juni 1928

 

Meine Faith,

 

Ich wurde doch tatsächlich heute von Sheriff Engle angesprochen, warum ich Dich belästige. Ich Dich belästigen? Ich wäre ehrlich gekränkt, wenn ich ein hartherziger Mensch wäre. Ich habe ihm die Sache in Ruhe und mit viel Geduld erklärt und ich kann Dir versichern, dass es von polizeilicher Seite aus kein Problem mehr geben wird. Es steht nichts zwischen Dir und mir außer vielleicht die neuen Schlösser, die Du hast einsetzen lassen. Irgendwie spüre ich Verantwortung dafür, dass Du Dich in Arkham nicht mehr sicher fühlst. Ich sollte Dir nicht mehr von der Seite weichen, sobald Du die Arbeit verlässt. Ich warte auf Dich jeden Tag an meinem Wagen. Egal ob meine Schicht früher endet als Deine oder nicht. Ich bestehe darauf, dass du Dich von mir nachhause fahren lässt.

 

Hochachtungsvoll

Gregor

 

PS: Die Schlösser würde ich Dir gerne bezahlen. Ich weiß, dass Du seit dem Tod deines Mannes nicht allzu gut bei Kasse bist und sehe keinen Grund, warum ich Dir in unserer Beziehung diesen Gefallen nicht tun sollte.

Edited by Blackdiablo
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10 Juni 1928,

 

Dr. Finnigan,

 

Ich werde ein letzes Mal Ihnen das sagen, was Sie scheinen, nicht zu akzeptieren:

 

Ich habe absolut keine Interesse an Sie.

Ich möchte sie nicht treffen.

Wir haben keine Beziehung zu einander.

Lassen Sie mich in Ruhe.

 

 

Dr. Holmes

Edited by Nyre
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19. Juni 1928

 

Liebe ist ein unordentliches Gefühl, Faith, es kann niemals sterben, wie manche denken, es kann nur bitter werden. Eine bittere Medizin kann Liebe werden. Als Du mich heute vor meinen Kollegen bloßgestellt hast, indem Du mich vor ihren Augen abgewiesen hast, da habe ich das Gefühl, oh, ich habe das Gefühl gehabt, ich bin zu gnädig zu Dir. Meine Geldumschläge schmeißt Du mir auf meinen Schreibtisch, die Blumen an Deiner Tür landen im Müll. Es ist schwer diese Medizin für mich zu trinken, Faith, und Du machst es mir nicht leicht. Du machst es uns nicht leicht. Ich will Dich lieben, wie es Dein Mann nicht konnte. Ich will Dich schützen, ich will Dich bewahren vor allem Übel auf der Welt. Wir ziehen weg. Ipswich ist ein nettes Örtchen. Du wirst nicht mehr arbeiten gehen, wir werden Kinder haben. Wir nennen ein Mädchen Faith und einen Jungen Gregor. Wenn wir tot sind irgendwann in langen, langen Jahren, leben wir weiter in ihnen und auch sie werden sich lieben und wiederum die Liebe erfahren, die wir ihnen schenkten und spiegelten.

 

Das alles erachte als wertvoll, das alles erachte als unseren Traum. Deinen und meinen.

 

Liebend, harrend und erschaudernd

Gregor

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1 november.1928

 

 

Ich weiß nicht mehr wo Oben und wo Unten ist.

Nicht nach dieser Nacht.

Schwebe ich wirklich in Gefahr? Was kommt auf uns zu?

War Alice je real? Oder war nur einen Engel? Ihre Sachen sind noch hier bei mir, ihre Schminken, ihre Tasche.

Ist das was uns ausmacht, wenn wir sterben? Verbleiben wir in allem, was wir jeden Tag benuzt haben?

Samuel ist noch hier, in seinen Bücher. Alice in ihrem Lippenstift.

Ich kann fast ihre Geiste spüren. Hektor schläft auf dem Bett. Ich bin hier, schreibe, und starre aus dem Fenster. Es ist so dunkel. Ich zittere.

Ich habe Angst, und weiss nicht wovor. Vielleicht vor einer Zahl.

Wir bestehen aus Zahlen.

Wir bestehen aus Zahlen.

 

Zahlen können uns retten, oder zerstören.

Uns das Leben zurückgeben, oder uns töten.

Zahlen sind die Zeit, das Geld, das Alter.

Selbst die Liebe ist eine Zahl.

 

Ich habe mal gehört, die Italiener geben jeder Zahl eine Bedeutung. Aberglaube. Ich habe das Buch noch, das heisst "la smorfia"

Habe nachgeschlagen, und die Zahl 19 gesucht.

 

"La risata" steht da.

Das Lachen.

Das hat mich irgendwie verstört. Als würde das Schicksaal mich auslachen.

Edited by Nyre
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28. Juni 1928

 

Dr. Plankett hat mich heute angesprochen. Mistück. Er hat mir gedroht, MIR, ich solle Dich in Ruhe lassen. Wann haben ich Dich je belästigt? Ich hätte Dich angerufen, doch Dein Telefonanschluss ist tot. Es ist erstaunlich, zu was für niedere Mittel Du greifst, um meine Liebe weiter anzufachen. Ich schreie: ES REICHT, aber Du machst immer weiter. Plankett ist ein übler Mensch. Er will nur das eine. Er vermutet, dass Dein Mann Dir etwas hinterlassen hat. Er ist mir ein Dorn im Auge, uns, Dir und mir. Aber ich rede mit ihm und dann wird alles gut. Du wirst es sehen. Er ist ein vernünftiger Mann wie ich auch. Ein Mann der Wissenschaft. Wenn ich ihm sage, dass es bei Dir nichts zu holen gibt, wird er einsehen, dass es besser ist, sich auf sich selbst als andere zu konzentrieren.

 

Geduldig, aber sehnsüchtig

Gregor

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1 Juli 1928

 

Dr. Finnigan,

 

Daniel hat auch mit mir gesprochen. Und mir erzählt, was für Mährchen Sie über mich verbreiten. Sehr clever, Dr. Finnigan, und von einem Mann wie Ihnen habe ich auch nicht anders erwartet.

Sie leiden unter schwerem Obsessiven Verhalten. Und ich bin ihr Ziel.

 

Unterschätzen Sie mich bitte nicht. Ich bin von Fach, und nicht jeden glaubt Ihnen.

Ich habe noch Ihre briefe, und es wird nicht schwierig sein, zu beweisen daß da ihre handschrift ist.

Oder zu beweisen, wie veement ich sie aus dem Weg laufe.

 

Ich sage es Ihnen ein letzes Mal: vergessen sie mich. Lassen sie mich in Ruhe. Ich will mit Ihnen nichts zu tun haben.

 

Hochachtung

 

Dr. Holmes

Edited by Nyre
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4.Juli 1928

 

Sehr geehrte Miss Holmes,

 

mein Anwalt hat mich nach der gestrigen Konfrontation meinerseits mit Dr. Plankett dazu veranlasst, diesen Schritt einzuleiten, um einen weiteren Disput mit Ihnen zu konterkarieren.

 

Ich sehe davon ab, dass Sie mich verfolgen, Ihre Liebesbriefe kann ich als zweifelhafte Schmeichelung abtun, Ihre Geschenke sind eine unverlangte Geste der Höflichkeit. Wir können dabei verbleiben und einer gerichtlichen Einigung entgegenkommen, wenn Sie mir eine schriftliche Bestätigung Ihres guten Willens zusenden, mich in Frieden zu lassen und auf jedwede Annäherungsversuche verzichten würden.

 

Sollten Sie dem nicht nachkommen, ist eine juristische Intervention eine absolut notwendige Bedingung für unsere weitere Koexistenz. Die Liebesbriefe und Huldigungen, die Sie mir so unbedacht zusendeten, können und werden in dem Fall gegen Sie verwendet. Meine Haushälterin ist bereit auszusagen, dass Sie ihr hinterherspioniert haben und ihr - vielleicht unfreiwillig - "einen gehörigen Schrecken" eingejagd haben, als sie an das Fenster klopften. Weitere Zeugen dürften sich unter den Herrn Doktoren finden, die so manch exaltierte Szene von Ihnen beobachtet haben dürften.

 

Da dies wohl kaum Ihr Anliegen sein dürfte, bin ich zu mehr als zaghafter Hoffnung geneigt, Ihre Obsession meiner Person gegenüber durch diese schriftliche Bestätigung zu unterbinden.

 

In allen Ehren

Doktor Gregor Finnigan

Edited by Blackdiablo
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10 Juli 1928

 

Dr. Finnigan,

Ich habe auch mit einem Anwalt geredet, und ihm ihre Briefe gezeigt. Ihre Briefe sind alle Handgeschrieben, und er meinte es wäre sehr einfach zu beweisen, daß sie echt sind.

Also lassen es lieber mit dem Gericht. Ansonsten verspreche ich Ihnen,Sie wegen belästigung, und Hauseinbruch zu verklagen. Was ihre falsche zeugaussage angeht, mal schauen ob Sie sich es trauen so wichtige Beweise zu wiedersprechen.

Also, lassen Sie mich einfach in Ruhe, und ich werde alles vergessen.

 

Hochachtung

 

Dr. Holmes

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