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[Bühne in Weiß] Kapitel 2: "Rendevouz mit einer Toten" (NP)


Blackdiablo
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"Reicht Ihnen die Möbelpolitur der 6FU nicht?"
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"Na dann. Gehen wir. Wohin wollen Sie denn?"
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"Goat & Compass ist die Anlaufstelle. Wir können meinen Namen nehmen.", gluckst er. Ihr verlasst also die Totenhallen, das Gespräch ist vorüber, die Toten schließen endgültig ihre Augen, ihren Mund. Finsternis. Bewusstsein erlischt vollends.

 

Auf dem Weg beginnt Hawk freudig zu pfeifen, du hängst jedoch anderen Gedanken nach. Was ist, was sein wird. Draußen nieselt es. Sauwetter, aber belebend nach der abgestandenen und von Fäulnis schwangeren Luft der Leichenhalle.

 

"Hey schauen Sie mal!", ruft Hawk auf einmal, als ihr die Treppen nach unten steigt. Er zeigt in eine Richtung, in der du das Glimmen einer Zigarrette erkennst. Die Silhouette eines Mannes wendet sich euch zu, schnippst die Kippe in eine Pfütze und zieht sich ein Mundtuch nach oben. "Schräger Typ. Wirkt, als ob er auf Sie wartet. Hoffentlich kein bewaffneter Überfall!" Hawk lacht nervös. Auch du wirst unruhig. Machst dich bereit. Wappnest dich.

Mit leichtem Hinken nähert sich der Kerl, der nun, wie du erkennst, einen langen braunen Mantel trägt. Auf dem Kopf ein passender brauner Hut. "Guten Abend, Dr. Cypher." Freundlich, zuvorkommend, höflich. Kein Überfall? "Ich bin gekommen, um mich mit Ihnen zu unterhalten. Ohne Tricks. Ohne Erpressung, Drohung und was Sie mir sonst noch unterstellen." Er zeigt die offenen Handflächen. "Ein Gespräch ..." Trotz der Schatten, die die Krempe des Huts auf sein Gesicht wirkt, erkennst du, wie verspielt seine Augen leuchten. "... und Sie haben es mit Sicherheit bereits erraten: Mein Name ist Benjamin Robi Jackson."

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Ich muss nicht überrascht tun. Ich bin in der Tat überrascht, dass man tatsächlich auf mich zukommt.

"Benjamin Robi Jackson?" Ich schaue mich kurz um, ob ich noch andere Personen auf der Strasse entdecke. "Natürlich. Jackson. Ihr Name ist mir von der Tischreservierung bekannt. Sie sind der mysteriöse Mann im Hintergrund. Der Gastgeber." [...]

 

"Wie kommen Sie nur auf die abstruse Idee, dass ich Ihren Namen bereits habe erraten können? Ich bin nur ein einfältiger Metzger und kein Jahrmarkt-Orakel." [...]

 

"Bevor wir uns unterhalten, beantworten Sie mir bitte eine Frage: 'Wovor ist Walter Schmidt geflohen?' Und bitte keine kryptischen Antworten, ja?"

 

"Mr. Benjamin Robi Jackson? Oder heissen Sie vielleicht White? Eric Robertsson White? Oder heissen Sie Bate? Norman Alexander Bate? Sicher sagen Ihnen diese Namen etwas, oder? Aber offensichtlich möchten Sie, dass ich Sie Mr. Jackson nenne." [...]

 

"Was wünschen Sie, Mr. Jackson?"

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"Was ist mit dem Typ?", fragt Hawk. Du hattest ihn beinahe vergessen. "Kennen Sie den?"

 

Ohne ihn zu beachten, erzählt Jackson. "Nennen Sie mich Benjamin Robi Jackson. Dies ist mein Name. Ich habe keine Ahnung, woher Sie diese anderen Namen haben wollen. Es ist viel passiert, was so nicht passieren sollte. Sie sind gegangen, mein Freund, und ich habe keine Ahnung warum. Ich wollte Sie, wie Sie zweifellos bereits von der lieben Faith vernommen haben, mit Walter Schmidts Verschwinden betreuen. Sie sind ein Mann mit Qualitäten, auch wenn Sie sich selbst als schlichten Metzger diffamieren. Es ist eine Schande, dass ich Sie offenbar verärgert habe. Dabei wollte ich eigentlich Freude verbreiten. Ich verstehe mich als jemanden, der Probleme löst, ich habe Wünsche erfüllt, Nöte beseitigt, habe Ihnen allen wunderbares Essen kredenzt. Die Gegenleistung, die ich erwarte, erachte ich als nebensächlich und unwürdig im Vergleich zu den Großzügigkeiten meinerseits. Aber das ist egal. Ich betrachte es als edle Tat für einen guten Tag." Er kichert. "Aber ich übergehe ja Ihre kleinen Fragen: Herr Schmidt ist nicht geflohen, er ist gegangen. Ich weiß nicht, wie Sie auf darauf kommen, er könnte weggelaufen sein.

Meine Wünsche sind zahlreich. Der Wunsch an Sie ist einfach. Ich möchte wissen, wo Sie gestern waren. Und ich möchte wissen, was Sie mit Robert Johnson angestellt haben." Leichter Zorn beginnt in seiner Stimme mitzuschwingen.

 

"Hey, Cypher, was soll das Ganze?" Hawk hat genug davon, übergangen zu werden. Er greift dich an der Schulter. "In was sind Sie da verwickelt?"

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"Hören Sie, Mr. Jackson. Mein Kollege und ich müssen noch etwas erledigen. Sie kommen zu einem leicht ungünstigen Zeitpunkt." [...]

 

"Sie erfüllen also Wünsche, beseitigen Nöte und reichen den Hungernden köstliches Essen? Dann sind Sie in meinen Augen sicherlich knapp zwei Monate zu früh im Jahr, Mr. Jackson." [...]

 

"Aber um Ihre Frage zu beantworten. Ich bin Johnson in der Tat, vom Miscatonic Hotel aus, gefolgt. Zuerst im Taxi und dann zu Fuss. Ich habe aber unten am Fluss in der Slumgegend seine Spur wieder verloren. Ich habe meine guten Verbindungen zur Polizei genutzt und sie über den Umstand informiert. Aber auch sie hat ihn bislang nicht aufspüren können. Das ist alles, was ich sagen kann, weil es alles ist, was ich weiss." [...]

 

"Ich bitte mich nun zu entschuldigen, Mr. Jackson. Ich habe noch etwas vor." [...]

 

"Wollen wir, Prof. Hawk?"

Edited by Der Läuterer
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Jackson schüttelt den Kopf. Resigniert. Verzweifelt. Traurig? "Was sind Sie für ein Mann? Was sind Sie für einer? Wenn Sie nicht jetzt mit mir reden, ist es zu spät. Dann ist es zu spät!" Seine Fäuste sind vor Zorn geballt, seine Augen lodern.

"Sehen Sie nicht, dass Dr. Cypher nichts mit Ihnen zu tun haben will? Verschwinden Sie und kommen Sie morgen wieder und nicht zu solch unwirtlicher Stunde!", mault Hawk. Dann zu dir: "Kommen Sie, mein Wagen steht dort drüben."

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"Ja. es ist in der Tat schon recht spät, Mr. Jackson. Wenn es Ihnen wirklich so wichtig ist, dann sollten Sie mit offenen Karten spielen und keine Scharaden aufführen. Machen Sie doch einen Termin. Ich stehe im Telefonbuch." [...]

 

"Noch einen schönen Abend, Mr. Jackson."

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Als ihr beide ins Auto steigt, vernimmst du ein schallendes Gelächter. Hohnvoll und herzlich. Du schaust dich um und siehst, wie Jackson mit in die Taschen geschobenen Händen davon spaziert. "Einen Termin machen ..." Er kriegt sich nicht mehr ein. "Jetzt ist nur noch Zeit für die Probe ..."

 

Life's a funny preposition after all, denkst du und nimmst Platz.

"So", ruft Hawk. "Vegessen wir den. Kannst dich bestimmt noch morgen um ihn kümmern." Er startet den Motor. "Irgendwie hat der mir ein bisschen Angst gemacht, muss ich gestehen. Woher kennen Sie ihn? Und warum trägt der ein Mundtuch? Ist der aus einem schlechten Western entsprungen, oder was?"

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"Vermutlich hat er üblen Mundgeruch."

Ich grinse.

"Dieser Mann hat einige Leute, unter anderem auch mich, zu einem Essen ins Miscatonic Hotel eingeladen. Natürlich anonym. Er wollte, dass wir etwas für ihn erledigen. Alles war sehr ominöse und zwielichtig." [...]

 

"Sie kennen mich Hawk. Ich mag es gradlinig und keinesfalls kryptisch. Vor allem dann nicht, wenn es auch einfacher geht. Ich mag absolut keine Spielchen." [...]

 

"Fahren wir."

Edited by Der Läuterer
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