Jump to content

Gaslicht- meine ersten Eindrücke während des Lesens


grannus
 Share

Recommended Posts

So, der Band ist offiziell draußen, ein paar Exemplare sogar schon im Versand, einige bei den Käufern...äh, Kultisten, eingetroffen. Ich sitze auch schon fleißig am Tisch und lese diesen Wälzer. Einige werden den Band mit Sicherheit auf der RPC begutachten um dann zu überlegen ob sie ihn kaufen werden. 

 

Es dauert mit Sicherheit nicht mehr lange, da wird der Judge einen eigenen Thread eröffnen mit dem Titel "bla bla ist erschienen- eure Meinung dazu". Für all jene, welche jedoch noch unentschlossen sind, ob sie den Band kaufen werden, will ich mal meine ersten Eindrücke hier reinstellen.

 

Ich werde das natürlich aktualisieren, aber damit ihr was zum Lesen habt und euch Stück für Stück ein Bild machen könnt, fange ich bereits jetzt schon an. Los gehts!

 

(Anmerkung: es sind natürlich jetzt nur MEINE subjektiven Eindrücke welche man so während des ersten Lesens so hat. Kann natürlich immer sein, dass sich manche Punkte mit Voranschreiten des Leseprozesses ändern. Es sei mir verziehen)

 

 

Der erste Lacher – auf Seite 3 sieht man nicht wie gewohnt den großen H.P. Lovecraft, sondern Queen Victoria ihm gleichen Stil wie den Schaffer des Cthulhu-Mythos. Ein Cthulhu-Buch welches einem zuerst zum Schmunzeln bringt, ist auf jeden Fall etwas Neues. Mir gefällts!

 

Vorwort – sehr schön geschrieben, erzeugt gleich ein gutes Stimmungsbild

 

Was ist anders? – Das Fazit mutet seltsam an durch die abschließende Bemerkung „Gaslicht ist so, wie Cthulhu sein sollte!“ War Cthulhu vorher „falsch“?

 

Bekannte Begriffe des Viktorianischen Zeitalters – eine sehr hilfreiche Zusammenstellung von Begrifflichkeiten um in das Setting hinein- und zurechtzufinden.

 

Charaktererschaffung im Gaslicht – sehr solide und schöne Aufbereitung neuer Berufe und Fertigkeiten. Besonders hervorzuheben ist vor allem „Kindheit im Gaslicht.

 

Auch die Neuregelung für Ansehen ist sehr chic und macht Lust auf die Anwendung dieser Angelegenheit. Das macht richtig Freude zu lesen und in eine Kampagne einzubauen. Ein wahrer Pluspunkt!

Auf Seite 28 wird in einem Extrakasten Bezug auf Automobile und das „Red Flag Law“ genommen. Hier hätte man noch ein oder zwei Sätze zur näheren Erläuterung schreiben können sowie den Vermerk, dass dieses Gesetz 1896 abgeschafft wurde (immerhin fällt dies noch in die Ära des Gaslichts).

 

Bei der optionalen Regel des Halben Hakens hätte man auch gerne dazuschreiben können unter welchen Bedingungen man solch einen Haken erhalten kann, statt auf eine andere Publikation zu verweisen.

 

Weitere Regeln

 

                „Schaden an der Reputation“: Schön aufgegliedert mit Beispielen für alle Schichten, so dass gerade frische Gaslicht-Spielleiter eine Ahnung dessen erhalten, wofür man „bestraft“ werden kann. Es folgen noch ein paar Beispiele mit Konsequenzen und möglichen Auswegen, jedoch sind diese leider sehr unkreativ und sehr allgemein gehalten.

 

Dafür sind wiederrum die „Gesellschaftlichen Sanktionen“ sehr schön beschrieben und bieten wahre Anhaltspunkte wie man das Wirken der Charaktere innerhalb von verschiedenen Kreisen bestrafen kann. Generell wird hier einem Spielleiter einiges geboten, sodass man schon gut Lust hat, ganze Kampagnen alleine um die Reputation eines Charakters aufzubauen. Spätestens hier leuchtet einem neuen Spielleiter ein, was für Unterschiede es zu den 1920er gibt, wobei man einen Teil der Regeln mit Sicherheit auch in diese klassische Epoche des Cthulhu-Spiels konvertieren kann.

 

Eine weitere optionale Regel (sofern dies in diesem Setting optional sein kann) beschäftigt sich mit „Ambitionen“, welches den Erhalt von geistiger Stabilität regelt. Aufgrund der fehlenden Psychoanalyse ein sehr geschickter Mechanismus für Charaktere und längerfristige Kampagnen. Insgesamt werden 15 Ambitionen in drei verschiedenen Stufen genannt, so dass für jeden etwas dabei sein düfte. Auch hier können sich ganze Plotlinien um eine Ambition drehen. Generell hat man das Gefühl wenn man diese Seiten liest, dass der Charakter mehr im Mittelpunkt steht, als das in anderen Settings oder gar Rollenspielsystemen der Fall ist. Ja, natürlich hat man diese Möglichkeit in jedem Setting und in jedem System, jedoch unterstützt und regt der Gaslicht-Band den Spielleiter und seine Gruppe bei solch einem Unterfangen. 

 

Einzig die Ambition "Bücherwurm" finde ich seltsam. Die zweite Stufe beinhaltet das Studium eines Mythos-Buches welches mindestens einen Bonus von +8% auf Cthulhu-Mythos verabreicht. Mit Abschluss dieser Stufe erhält man 2W6+2 Stabilitätspunkte zurück und kann somit den geistigen Verlust je nach dem schon wieder ausgleichen. Finde ich seltsam und nicht "zielführend".

Edited by grannus
  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Es dauert mit Sicherheit nicht mehr lange, da wird der Judge einen eigenen Thread eröffnen mit dem Titel "bla bla ist erschienen- eure Meinung dazu". Für all jene, welche jedoch noch unentschlossen sind, ob sie den Band kaufen werden, will ich mal meine ersten Eindrücke hier reinstellen.

Da gilt natürlich: Augen auf im Verkehr,

und im Forum noch viel mehr!

 

Besagten Thread gilt es natürlich längst.

Habe diese Thread dann mal ins passende Unterforum verschoben.

Link to comment
Share on other sites

Vielen Dank für deine Eindrücke, ich erwarte sehnlich mehr!

 

Ein Kommentar zu deinem Kritikpunkt:

Einzig die Ambition "Bücherwurm" finde ich seltsam. Die zweite Stufe beinhaltet das Studium eines Mythos-Buches welches mindestens einen Bonus von +8% auf Cthulhu-Mythos verabreicht. Mit Abschluss dieser Stufe erhält man 2W6+2 Stabilitätspunkte zurück und kann somit den geistigen Verlust je nach dem schon wieder ausgleichen. Finde ich seltsam und nicht "zielführend".

Man darf nicht vergessen, dass ja trotz des Stabilitätszurückgewinns der Wert "Cthulhu-Mythos" steigt - und der senkt die maximale Obergrenze für geistige Stabilität, bis zu der überhaupt was zurückgewonnen werden kann, permanent! Im Zweifel nützt ihm der Rückgewinn also kaum etwas!

Edited by Der Tod
Link to comment
Share on other sites

....eben, nur im Zweifel nützt das nichts. Dennoch halte ich es für eine Ambition, welche den Mechanismen des Spiels zuwider handelt. Wie das natürlich IM Spiel aussieht und sich auswirkt, ist etwas anderes und kann sich als völlig anders beweisen, als ich hier darstelle.

 

Und keine Sorge, du wirst heute noch mehr von mir bzgl. Gaslicht hören. Wie gesagt, ich bin mit der Lektüre fertig (Abenteuer lese ich meistens nicht so gerne im hardcore-modus ^^) und werde meinen Senf dazugeben. Aber eines kann ich sagen:

 

 

 

 

 

 

 

Ich bin hellauf begeistert!!!! 5 von 5 Sternen! Man merkt dem Buch den frischen Wind an!

Link to comment
Share on other sites

Finde ich eine sehr gute Idee mit dem Bücherwurm. Wir merken das gerade bei INS. Es gab sehr viele Bücher bisher, wir haben sie aufgeteilt, um nicht einen Char gleich völlig aus dem Spiel zu nehmen, zumal unser SL uns den völlen Abzug fürs Überfliegen verbraten hat (war ein Fehler, ist nur viel zu spät aufgefallen). Im Ausgleich hat er uns Stabi zurückgegeben sobald wir durch das Wissen aus dem Buch etwas aufgehalten haben.

 

Unsere Max-Stabi hat also deutlich gelitten, wir haben es aber zumindest zeitweise wieder fast bis zum aktuellen Maximum geschafft (ca. 60-70 Punkte).

 

Die verschiedenen Störungen sind ja auch weiterhin vorhanden, aber man gewinnt wieder etwas "Selbstbewusstsein" aus der Sache und die Motivation wird verbessert, nach dem Motte "Ok, es hat sich gelohnt diesen Wahnsinn zu lesen, dadurch haben wir Leben retten können."

Link to comment
Share on other sites

Eben, wollte damit nur sagen, dass der Stabilitätsverlust ja nicht ganz vermieden werden kann (wegen Senkung der Obergrenze), sondern nur verlangsamt, sofern es um "böses Bücherwissen" geht. Aber kann auch verstehen wenn man das nicht will (je nach Gewichtung, die Bücher im Setting haben) - aber dann kann man diese eine Ambition zur Not ja auch rauslassen. Sollte modular genug sein, damit man damit etwas freier operieren (z.B. auch neue erfinden) kann.

 

Die 5 Sterne freuen natürlich schonmal! :) :)

Link to comment
Share on other sites

Ich finde solche Anregungen auf jeden Fall klasse, wie du schon sagst kann man von Situation zu Situation überlegen was man wann anwendet. Aber es ist schonmal eine Variante die man in der Gruppe vorstellen / versuchne kann und ggf. dann ausbauen, anpassen oder weglassen kann.

 

Sowas macht für mich ein gutes Buch aus, Ideen direkt für den Spieltisch!

Link to comment
Share on other sites

Nicht das der Eindruck entsteht, dass ich diese Ambition oder diese Herangehensweise verteufel- keineswegs. Beim Lesen (wie schon der Thread-Titel anmuten lässt, das "1. Lesen") mutete diese Ambition doch seltsam. Natürlich macht sie Sinn wenn man solche Kampagnen wie INS im Hinterkopf hat oder generell viele Bücher vorkommen lassen will. Da dies jedoch eher zu den Ausnahmen gehört und die Spieler es nur (wenn überhaupt) mit dem ein oder anderen Werk zu tun haben, würde diese Ambition doch....stören.

 

Natürlich ist alles modular und optional, das ist ja auch das Schöne an den ganzen Inhalten.

Link to comment
Share on other sites

Bei mir ist der Eindruck nicht entstanden ;)

 

Nachdem wir nur gerade eine Situation hatten, bei dir wir diese Ambition gut hätten brauchen können bzw. so ähnlich selbst entwickelt haben wollte ich nur ein Praxisbeispiel bringen. Finde es gut wenn man sich über solche Dinge austauscht, wenn der Einsatz nicht sofort klar erscheint, dazu gibt es ja dieses Forum und die Möglichkeit der Autoren gleich zu reagieren.

 

Ich hoffe ich habe am Wochenende Luft endlich mal tiefer einzusteigen und mich zu äußern.

Link to comment
Share on other sites

Bei mir ist der Eindruck nicht entstanden ;)

 

Nachdem wir nur gerade eine Situation hatten, bei dir wir diese Ambition gut hätten brauchen können bzw. so ähnlich selbst entwickelt haben wollte ich nur ein Praxisbeispiel bringen. Finde es gut wenn man sich über solche Dinge austauscht, wenn der Einsatz nicht sofort klar erscheint, dazu gibt es ja dieses Forum und die Möglichkeit der Autoren gleich zu reagieren.

 

Ich hoffe ich habe am Wochenende Luft endlich mal tiefer einzusteigen und mich zu äußern.

Eben. Wie gesagt, der erste Eindruck ist oft der wichtigste, wenn auch nicht der korrekteste. Umso besser wenn man darüber spricht. Nun sehe ich diese Ambition natürlich mit anderen Augen und muss meine Meinung revidieren.

Link to comment
Share on other sites

Die optionale Regel „Kontakte“ ist an sich nicht neu, wird hier jedoch zentraler dargestellt. Immerhin bewegt sich ein viktorianischer Charakter innerhalb eines gesellschaftlichen Gefüges. Mir als Shadowrun-Spieler gefällt es natürlich, wenn Kontakte mehr in den Mittelpunkt rücken, statt nur wie gewohnt als Aufhänger für Abenteuer herzuhalten.

 

Ausrüstung und Waffen – joar, hier geht es um Geld und was man dafür kriegen kann. Das Königreich mit seiner Sammlung an Münzen macht eine kleine Einführung nötig, damit man auch ja nicht zu viel bezahlt. Ein hilfreiches und nötiges Kapitel.

 

Das Empire – um es kurz zu fassen: das Kapitel ist angenehm und definitiv lesenswert. Die Themenwahl ist gut getroffen und interessant zu lesen. Selbst die gute Nightingale hat ihren Auftritt. Man hat dem Ganzen weniger Platz eingeräumt als von mir … befürchtet. Gerade der Abschnitt „Die Abgründe des Empire“ haben mir sehr gut gefallen, liefern sie doch einen starken Kontrast zu dem restlichen Bild dieser Epoche.

 

Weiter geht’s in die Peripherie, nämlich Die britischen Kolonien, welche auf wenigen Seiten beschreibt, wie es in den besagten Kolonien aussieht und wie es sich für Spielercharaktere darstellen kann dort Abenteuer zu erleben. Im letzten Abschnitt wird im gleichen Stil der „Rest der Welt“ abgehandelt. 

Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...