Jump to content

Cerulean Halo


Recommended Posts

Erneut wird beratschlagt. C.C. Vanderbilt IV und R.J. Reynolds jr wollen zum Schiff. G.P. Astor III und G.R. Hearst wollen um Wiederaufnahme im Camp bitten.

Man entschliesst sich zu Letzterem.

 

Aus der Ferne wirkt das Camp verlassen.

 

Die Chars bewegen sich vorsichtig darauf zu. Es ist tatsächlich keine Menschenseele mehr dort. Aber überall verstreut liegen leere Flaschen und Proviantkisten herum. Sowie die Leiche des verstorbenen Matrosen Ellison, an der die Krabben bereits deutliche Spuren hinterlassen haben.

 

Dann sehen sie die Frauen... am Strand hinter dem Kokospalmen-Hain in Richtung Norden...

Die Konkubinen und die Latinas sitzen einträchtig nebeneinander.

Sie sitzen im Sand und starren auf das Wasser der Lagune hinaus. In Richtung Osten. Der aufgehenden Sonne entgegen.

 

Die Kinder der Latinas spielen im flachen Wasser mit Muscheln.

 

Selbst die verletzten Frauen, Heather mit ihrem gebrochenen Arm, Liliana mit ihrer Gehirnerschütterung, sowie Daisy und Erika sitzen zwischen den anderen.

 

Von den Männern ist nirgends auch nur eine Menschenseele zu sehen. Nicht eine einzige Spur.

 

Als die Frauen von den Chars angesprochen werden, scheinen sie seltsam entrückt zu sein. Fast apathisch.

 

Nach einer Weile erzählen die Frauen was in der Nacht geschehen ist.

Einige Männer glaubten ein Schiffssignal zu hören. Schnell machten sie sich allesamt auf, bestiegen das Beiboot und ruderten aufs Meer hinaus, um Hilfe zu holen.

 

Seitdem, so sagen die Frauen, würden sie auf deren Rückkehr warten.

 

Den Chars ist natürlich sofort bewusst, dass da etwas oberfaul ist.

Das Beiboot ist zwar vom Strand verschwunden, aber es gibt da Fragen...

 

Fragen, die sich die Chars nur untereinander stellen, aber nicht laut aussprechen:

*Weshalb kam keine Hilfe von diesem Schiff? Das riesige Feuer muss kilometerweit bei Dunkelheit zu sehen gewesen sein.

*Weshalb wollten alle Männer gemeinsam Hilfe holen?

*Ein 4-Mann-Beiboot für 11 Personen?

*Kapitän Adams war nicht transportfähig!

*Bootsmaat Lebogue und Schiffs-Sanitäter Young hätten diese Narretei mit Sicherheit vereitelt.

*Und welcher Haufen betrunkener Männer würde diese Frauen einfach so zurücklassen?

 

Was ist hier also geschehen?

Und weshalb starren die Frauen alle auf die Lagune und nicht aufs Meer hinaus?

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Mit dem steigenden Stand der Sonne steigen auch die Aktivitäten der Frauen. Sie beginnen sich erneut um die Chars zu bemühen. Freundlich, herzlich, fürsorglich, sanft, hingebungsvoll. Die Zeit der Leichtigkeit scheint zurück zu sein.

 

C.C. Vanderbilt IV hebt gedankenverloren den Karabiner auf, der an einer Palme lehnt.

 

G.R. Hearst und R.J. Reynolds jr glauben, dass das noch nicht alles gewesen sein kann und beschliessen die Insel noch ein weiteres mal abzusuchen.

 

 

Im Norden der Insel

Auf Höhe des Guano-Bergwerkes, entdecken die Chars das Beiboot der Nighthawk. Die Strömung hat es an Land gespült.

Und als sie sich nähern, bietet sich ihnen ein grauenvoller Anblick. Das Boot ist angefüllt mit den Leichen der Nighthawk-Crew.

 

Und R.J. Reynolds jr verliert aufgrund des Anblicks augenblicklich den Verstand.

 

Einem der Toten wurde ein Arm heraus gerissen - vermutlich von einem Hai.

Im Beiboot sind keinerlei Blutspuren zu sehen. Die Körper der Männer sind ausgeblutet.

Und jedem der Männer wurde die Kehle durchgeschnitten.

 

G.R. Hearst ist klar was geschehen sein muss. Er schafft die Toten aus dem Beiboot, legt ab und fängt an zu rudern. Nur weg von dieser Insel.

R.J. Reynolds jr lässt er wimmernd und zusammen gesunken am Strand zurück.

 

 

Im Camp

Zärtlich nimmt Marigold ihren G.P. Astor III in den Arm. Ihr Körper fühlt sich warm und weich an. Ihre kühle Hand gleitet zuerst zärtlich über sein Gesicht. Dann gleitet ihr Rasiermesser tief durch seinen Hals. Und erst als er sieht, dass sich der Sand zu seine Füssen rot färbt, entfährt ihm ein stummer Schrei. Nutzlos greift er sich mit seinen Händen an den Hals, in dem vergeblichen Versuch die Blutung stoppen zu wollen, während Marigold anfängt, um ihn herum zu tänzeln.

 

C.C. Vanderbilt IV sieht, wie sich ihm plötzlich die Frauen mit Messern nähern.

In einer Mischung aus Panik und blindem Aktionismus feuert er die letzten drei Kugeln ab und tötet eine der Latinas. Sein Ende ist blutig.

 

 

Nachwort

Einen Tag später werden vier Latinas, zusammen mit ihren Kindern von dem Patrouillenboot USS Yorktown gerettet.

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Cerulean Halo

 

[MEIN FAZIT]

Das Abenteuer ist als typischer One-Shot ausgelegt.

Schätzungsweise 5-6 Stunden reine Spielzeit.

Sollte mehr Charakter-Rollenspiel erwünscht sein und/oder der Spielleiter zusätzliche Ereignisse einfügen und Vorfälle ausspielen wollen, wie dies bei uns der Fall war, verlängert sich die Spielzeit entsprechend.

 

WIR haben drei Abende (knapp 20 Stunden) daran gespielt.

 

Das Abenteuer selbst bietet Sandbox pur. Auf dem Atoll ist alles übersichtlich und eng, auf kleinem Raum, beisammen. Also ideal für Sandbox-Einsteiger.

 

Der Inhalt des Szenarios ist kurz und knapp gehalten. Es wird auf 20 Seiten, inkl. Tabellen, Illustrationen und Karten alles beschrieben.

 

Ich liebe es, wenn ein Abenteuer ein stabiles Gerüst bietet, bei dem ich, je nach Bedarf, an einigen Stellen selbst ein wenig Hand anlegen kann.

Und ich habe an diesem Szenario sehr intensiv herumgeschraubt, um es mit meinen Spielern so durchführen zu können, wie es jetzt hier als Bericht vorliegt.

 

Ich halte es für passender, wenn man für dieses Szenario hauptsächlich aktive Spieler auswählt, denn sonst könnte das Abenteuer schnell kippen.

 

Wer das Abenteuer also spielen möchte, der sollte sicher sein, dass er auch Mitspieler in der Runde hat, die von sich aus etwas untereinander machen, miteinander diskutieren und sich beschäftigen können, ohne immer nur darauf zu warten, dass der Input von aussen, vom Spielleiter, kommt.

Anderenfalls sehe ich ein, für den Spielleiter überaus anstrengendes, frustrierendes und einseitig verlaufendes, Spiel voraus.

Kein Railroading, keine Kämpfe und auch keine Rätsel.

 

Durch die vielen Begebenheiten, die von mir zum Plot hinzugefügt wurden, war bei uns von Anfang an Interaktion zwischen den Spieler angesagt, was nicht jedermanns Sache ist.

*Der Segelturn.

*Der Sturm.

*Die Frauen.

*Die Kolonie.

 

Auch hatte ich mir für den Spannungsbogen noch zwei Szenen überlegt, von denen ich dann aber Abstand genommen habe, weil ich dachte, das sei 'too much'.

 

Wer aber noch Inspiration für zusätzliche Schockmomente braucht, hier kurz meine Überlegungen dazu:

 

*Nördlich der Hütte haben die Kolonisten Fallgruben gegraben, um Schweine fangen zu können, ohne Munition zu verschwenden. Vielleicht dienen diese Gruben aber auch dem Schutz vor einer Bedrohung?

In jedem Fall stellen sie eine Gefahr für die Chars dar.

http://peteralanlloyd.com/wp-content/uploads/2013/11/Punji-Spikes-www.3-4cav.org-2.jpg

 

*Die anderen, ehemaligen Bewohner der Kolonie fielen einer Epidemie oder einer sehr blutigen Gewaltaktion zum Opfer. Danach wurden ihre Körper zu einem bizarren Totem aufgehäuft.

Dient er der Abschreckung?

Stellt er eine Darbietung für die Götter dar?

Ist er ein groteskes Anbetungs-Objekt?

http://fc06.deviantart.net/fs70/i/2013/147/0/f/totem_hannibal_by_contrakillerx-d66spw6.jpg

 

Wenn ich meine ersten Aufzeichnungen zu diesem Abenteuer so betrachte und dann meine Erweiterungen und Abänderungen lese und die zusammen gesuchten Handouts anschaue, dann war das, was wir gespielt haben, sicherlich nicht das, was das Original vorgesehen hat. Es ist das, was ICH schliesslich daraus gemacht habe.

 

Unser Abenteuer ist viel länger geworden und auch völlig anders.

Irgendwie habe ich mich hinreissen lassen.

Ich lasse mich immer irgendwie hinreissen.

 

Wie dem auch sei.

Ob Original oder selbst daran herum gebastelt...

 

Viel Vergnügen damit.

 

Wieder einmal viel zu viel geschrieben.

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...