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Schusswaffen in Deutschland


Dinkelelf
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Hi ihr Lieben

Ich schreibe momentan ein Abenteuer welches in Deutschland im Jahr 1927 spielt. Es kommen keine Mythosmonster vor, sprich Menschen sind die hauptsächlichen Gegenspieler.
Ich bin mir nicht ganz sicher welche Rolle Schusswaffen zu dieser Zeit gespielt haben. Hatte die Polizei welche? Haben die eher mit Schlagstöcken oä gearbeitet? Wieviele normale Bürger waren im Besitz einer Waffe? Da die Polizei ein recht wesentliches Element in diesem Abenteuer sein könnte, würde ich gern verhindern wollen, dass die Investigatoren sich einfach deren Waffen schnappen können und sich den Weg zu ihrem Ziel durchschießen^^
Deshalb wollte ich mal fragen wie ihr in deutschen Abenteuern, die in der Zeit spielen mit dem Thema umgeht. In Amerika wäre diese Frage vermutlich eine andere, aber in Deutschland bin ich mir nicht so sicher^^
 

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Zum Thema Polizei empfehle ich gerne das Buch

 

Die Berliner Polizei in der Weimarer Republik von Hsi-huey Liang (1977)

 

Die Seiten 65-67 geben einen guten Eindruck, wie die Bewaffnung aussah:

 

https://books.google.de/books?id=QmOZiAkqo3QC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false

Edited by wendigogo
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Hmm, der springt von Seite 57 direkt zu Seite 77?!?

Gib mal in der Suche "65" ein. 

Dann sollte eine der 5 Treffer "Seite 65" sein, die man anklicken und dann 3 Seiten runterscrollen kann.

 

 

Bemerkung: Es gibt mehrere Scans des Buchs. Bei dem oben angegebenen Link sollten die Seite 65-67 beinhaltet sein.

Edited by wendigogo
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(...)

Deshalb wollte ich mal fragen wie ihr in deutschen Abenteuern, die in der Zeit spielen mit dem Thema umgeht.

(...)

 

 

Ich denke mir, dass Schusswaffen in Deutschland einen ähnlichen Stellenwert wie in der heutigen Zeit haben.

Das offene Tragen von Waffen würde Panik und das Einschalten der Polizei hervorrufen. Es wäre wohl kaum ein Kavaliersdelikt.

Das "Schnappen von Waffen" von Polizisten wohl erst recht nicht.

 

Natürlich waren nach dem Krieg noch viele Waffen im Besitz von Kriegsheimkehrern, doch der Besitz war eingeschränkt, da der Staat nach dem großen Krieg versuchte, die Bürger generell von Schusswaffen fernzuhalten

 
„Alle Schusswaffen sowie Munition aller Art zu Schusswaffen sind sofort abzuliefern. Als Schusswaffen gelten: Gewehre, Karabiner, Pistolen, Maschinenpistolen, Revolver, Geschütze aller Art, Maschinengewehre, Handgranaten, Gewehrsgranaten, Minenwerfer und Flammenwerfer." (Verordnung vom 13. Januar 1919)
 
Die Einschränkungen datieren noch vor dem Vertrag von Versailles – wobei dieser ebenfalls weitere Vorschriften mit sich brachte. In ihm wurde die Ablieferung von überzähligen Waffen an die Siegermächte verlangt. Dies beinhaltete für eine gewisse Zeit auch die der Polizei.
 
Weitere Strafandrohungen fanden sich im Gesetz zum Schutz der Republik vom 21. Juli 1922. In diesem Gesetz wurde das Verheimlichen von Waffenlagern ausdrücklich unter Strafe gestellt, wobei als Waffenlager auch einzelne Waffen gelten konnten.
 
Erst durch das Gesetz über Schusswaffen und Munition vom 12. April 1928, war das Führen „außerhalb seiner Wohnung, seiner Geschäftsräume oder seines befriedeten Besitztums“ sowie abseits von polizeilich zugelassenen Schießstätten erlaubt, falls man im Besitz eines Waffenschein war. 
 
Dieser Waffenschein war für das ganze Reichsgebiet gültig, sofern nicht ausdrücklich anders vermerkt und galt für maximal ein Jahr.
 
[Mehr darüber in der Dissertation von Alexander Straube, "Die Schusswaffendebatte im deutschsprachigen Raum" (https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/45213), die ich hier auszugsweise zitiere.]
 

Willst du es sehr historisch spielen, gibt es also einen Unterschied zwischen dem Anfang und dem Ende der Weimarer Republik.

 

Ein wenig Inspiration kann Dir auch die Fernsehserie "Babylon Berlin" geben.

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