Katharina ist kreidebleich. Wie in Trance ist sie Eduard und Rudolf nach draussen gefolgt. Tausend Gedanken schwirren ihr durch den Kopf: Oh Gott. Der ist einfach so zerrisssen. Wie eine Tüte Milch... rote Mich. Matsch... einfach so. Oh Gott. Das war ein Mensch! Das war mal ein Mensch. Der ist einfach zerissen. Zum Glück hatte ich nicht den Zahn im Haar. Ich glaube ich würde wahnsinnig werden mit Zahn im Haar. Oh Gott. Jetzt reiß dich zusammen, Katharina. Das ist doch ne Story. Mach ein Foto. Einfach durch die Kamera schauen und knipps... Das gibt was her. Tu deinen Job und denk einfach nicht an das Blut und den... den Rest... Jetzt nimm die Kamera hoch und fotografier das! Katharina hebt wie mechanisch ihre Kamera und macht ein Foto. Durch die Linse sieht das auch schon gar nicht mehr so schlimm aus. Wenn man sich das einredet. Und noch ein Foto, andere Perspektive. Zu nah muss man auch nicht ran. Die Linse verzerrt ganz herrlich die Wirklichkeit, man ist gleich mal weiter weg von allem. Und dann wird ihr plötzlich etwas bewußt, das sie gar noch nicht registriert hat vorher. "Moment mal. Den Mann kenne ich!" In dem geschockten Zustand hat Katharina die eventuell schmerzende Prellung am Kopf noch nicht einmal bemerkt.