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  1. [Aus dem Spoiler 2-Thread] Dunkel ist es draußen und der Wind heult gnadenlos um jede Ecke und pfeift wie ein eiliger Bote an mir vorbei. Plötzlich spüre ich wahrhaftig die Kälte, die Wirkung des Alkohols lässt nach, ich trinke und leere die Thermoskanne. Heißes Feuer fließt meinen Rachen hinab und lodert in meinem Inneren wie ein prasselnder Kamin. Ich sehe die Arztpraxis, wie sie dort hockt, ein überschaubarer Bau mit leuchtenden Fenstern als Augen. Weiterhin stapfe ich in einer ungeheuren Geschwindigkeit durch den Schnee und in einer Sekunde der Unaufmerksamkeit stürze ich mit meinem Gesicht in den Schnee und bleibe eine Weile dort liegen. Meinen Aufenthalt auf der Polizeiwache habe ich bereits verdrängt, ist im ewig Morast meines zerrütteten Verstandes verloren gegangen. Was zählt ist Hasan. Mein Gefährte, mein Freund, mein Ausgleich in jeder Lebenssituation. Hasan. Doch wie ich da liege mit dem Gesicht im neuen Schnee und meine Augen im gnadenlosen Weiß öffne, da wird ein Gedanke immer dringlicher: Hasan ist tot. Er ist verstorben bei der Operation, seine Wunden waren zu stark, die Realität hat ihn eingeholt. Tot. Nun nicht mehr als eine bloße Erinnerung. Ich richte mich aus diesem wahnsinnigen Weiß auf (Schnee, Hasan wollte Schnee sehen!) und wische mir mit einem Schauder des Entsetzens das gefrorene Nass vom Mantel. "Nein.", meine ich sachlich zu mir. "Er ist nicht tot. Das ist überhaupt nicht möglich ..." Doch die Befürchtung wird die letzten Meter zur Praxis zur Gewissheit. Hasan ist tot. Ich stoße die Tür auf und sehe in die verdutzen Gesichter von wartenden Patienten, einige von ihnen zweifellos aus dem Zugunglück zur Nachuntersuchung. "Guten ...Tag?", meint die Rezeptionistin vom vorherigen Tag und blickt verdutzt zu mir, als ich zu ihr stürze. "Hören Sie und hören Sie mir genau zu. Ich will zu meinem Freund. Sie kennen ihn, ich war gestern hier bei Ihnen. Er sollte operiert werden und ..." Sie schlug die Augen nach unten und ich wusste sofort, dass Hasan tot war. "Nein!", schreie ich und balle meine Fäuste. "Sagen Sie nicht ..." "Bitte beruhigen Sie sich, Sir! Ich muss seinen Namen erst nachschlagen." Ihre Stimme wirkte auf mich quengelnd und ich musste ihr wehtun. In diesem Augenblick war nichts zwingender notwendig, als dass ich diesem menschlichen Wesen wehtat! Aber sie hatte den Finger in der Akte meines Freundes und den konnte ich nicht im Stich lassen ... "Ah, es handelt sich um Herrn Al-Sau? Ist das richtig, Sir?" Ich nicke und dicke Tränen tropfen auf das Holz des Tresens. Sie hält mir ein Taschentuch hin. Ich ignoriere es und ihre Hand schnellt zurück. "Sie brauchen nicht zu trauern, Mr Fairwell, denn Mr Al-Shadi ist tot." "Wie - was sagten Sie?" "Ich sagte, Mr Al-Shadi, Ihr Freund, er ist seinen Wunden erlegen." "Ich verliere den Verstand ... ich ... Sie - das können Sie nicht wissen! Sie können nicht von meinem Auftrag wissen!" "Auftrag? Mr Fairwell, einen Mörder erkenne ich, wenn ich ihn sehe. Sie haben Anderson umgebracht und Mr Al-Shadi ist selbstredend mit ihm gestorben. Sie müssen zu Ihren Entscheidungen stehen!" Mein Blick senkt sich und ich schaue auf meine leeren Hände, fassungslos, was hier vor sich geht. "Das heißt ..." "Ich habe dir doch gesagt, Hasan Al-Sau ist nicht real, aber du wolltest es dir unbedingt einreden, Rick. Nach wie vor bist du die Erfindung eines größeren Ichs und stellst bloß eine besonders hartnäckige Identität dar, die ein anderer Mensch angenommen hat. Faktisch bist du gar nicht mehr am Leben, nachdem du mich umgebracht haben." "Paul?", ächze ich und blicke auf. Tatsächlich, dort wo zuvor die blonde Rezeptionistin gestanden hat, steht Paul Anderson, mein Ebenbild, leibhaftig vor mir. Er ist keine Einbildung, er ist real. "Ich bin noch da.", meint dieser. "Ich bin noch immer ein Teil von dir. Du wolltest ein Mörder sein, Rick Fairwell, also lasse ich dich ein Mörder sein, so wie du es vor vielen Jahren auch bei mir getan hast. Du hast mein Leben ruiniert, indem du mir die Sünde aufgeladen hast. Ich bin dein Spiegelbild und tue es dir nach." Paul grinst. Das erste Mal in meinem feigen Leben sehe ich ihm direkt in die Augen, es sind rechtschaffende Augen, es sind strenge Augen, es sind meine Augen. "Tu mir das nicht an, Paul." Plötzlich stehe ich vor dem Bett meines Freundes und halte einen Gegenstand sehr zärtlich in meinen Händen. Farid schläft. Über seine Brust sind längs rosige Bandagen gewickelt. Er hat die OP überstanden. Er liegt im Koma. Ich stehe vor ihm. Der Mörder aller Mörder. Ein blinder Richter, der vor niemandem Halt macht. Nicht einmal vor ... "Hasan", flüstere ich, obwohl niemand anderes sich mit mir im Raum befindet. Die Ärzte, die mir im Gang entgegen gekommen sind, kümmern sich derweil um die zahllosen Verunglückten aus dem Zug. Niemand achtet auf den Mann, der längst nicht mehr in Lebensgefahr schwebt. Noch weniger achten sie auf einen stummen Besucher dieses Patienten. "Hasan", flüstere ich wieder und nun stehe ich über ihm. Eine Träne kullert auf die dicke Decke. Meine Hände zittern. Mein Atem geht schwer und ich halte einen Moment inne. "Bitte." Ich schluchze: "Ver-verzeih mir, Farid." Ich nehme das schneeweiße Kissen und lege es sanft auf die unschuldigen Züge meines Freundes. "Du passt nicht in die Rechnung. Mit dir kann ich nicht Rick bleiben und wenn ich nicht Rick bleibe, dann bin ich ein Nichts." Ich drücke etwas fester und spüre nichts von dem ehemaligen Kampfgeist meines Freundes. "Nicht ... real. Farid ist nicht ..." Viele Minuten stehe ich da im warmen Schein der Deckenlampe und empfinde nichts als ein tiefes Loch in mir. Irgendwann gehe ich ruhig. Die Ärzte im Gang sind noch beschäftigt und so achtet niemand auf mich, als ich in die wuselige Eingangshalle trete. Gedankenlos schaue ich auf meine Uhr: 15:39. Habe ich Farid umgebracht oder war er bereits tot, als ich kam? Ich weiß es nicht. Sah ich, was ich zu sehen fürchtete, oder war es die Realität? Ich weiß es nicht. Spielt das noch eine Rolle? Nein, denn ob mein Freund nun während der OP oder seines Komas verstorben ist, ist doch wohl einerlei! Wichtig ist nur, Farid ist tot. Verblassende Erinnerung. Die Szenen (was ist Wirklichkeit und was ist Fiktion?) verschwimmen miteinander und niemand vermag zu sagen, was im Krankenhaus wirklich geschehen ist. Niemand. Doch mein Verstand arbeitet wie eine defekte Uhr, die manchmal noch jahrelang halten kann. Etwas unstet, aber immerhin dreht sich der Zeiger. „Der Schnee draußen sieht wunderschön aus.“ Eine Stimme direkt neben mir. „Hasan?“, rufe ich verblüfft. Verzweifelt drehe ich mich zu der Stimme um und da steht er. Mein Freund. Hasan Al-Sau. Niemand beachtet mich in der geschäftigen Menschenmasse, wie ich mich mit Hasan unterhalte. Mein Freund grinst unbeschwert: „Jetzt kann ich immer bei dir bleiben, Rick. Nun bin ich ...“ „Real.“, flüstere ich. „Jetzt, wo Farid Al-Shadi tot ist, bist du ...“ Der Laut hat kaum Bestand, in diesem Stimmengewirr der verletzten Patienten. „Ich helfe dir, mein Freund. Ich helfe dir, was auch immer geschehen mag. Du hast mich erst in Fleisch gefestigt. Hast mich zu etwas Reellem gemacht!“ Dann ist Hasan verschwunden, aber ich spüre, dass er noch bei mir ist. Ich lächle glücklich und etwas treibt mir die Feuchtigkeit in die Augen. „Jetzt bin ich vollständig. Ich bin Rick Fairwell und Hasan ist real!“ Ich bewege mich eilig zum Ausgang der Praxis und treffe dort auf die Russin, die recht einsam und verloren wirkt. "Oh, da sind Sie ja.", meine ich überrascht und amüsiert zugleich. "Haben Sie Hasan schon besucht?" Ich schaue kurz nach rechts (mein Auge erhascht den Umriss des Arabers, der mir zulächelt), dann wieder zu ihr. "Es geht ihm großartig." Ich grinse zufrieden.
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  2. Du würdest uns im Salon sehen, wenn wir zurück wären! Fang an, dir Sorgen zu machen und such uns im Schneesturm! Irgendwo werden wir da zu 100% Wahrscheinlichkeit nämlich verunglücken/verunglückt sein.
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  3. - ich bleibe liecht verduzt, als er so wieder normal spricht. Aber eigentlich ist es nur ein weiterer Beweis, daß ich gerade durchdrehe. Ich stecke den Dolch wieder weg, und sage zu Ragnar "Ja, ich..sie haben Recht, es war sehr..anstrengend" Ich warte bis den Schlitten steht, dann springe ich runter. "Vielen Dank, meine Herren. Für alles. Passen sie auf sich auf, und bleiben sie am besten auch hier heute Abend. [...] "Sie sagten, sie habe Familie. Bitte kaufen sie für sich das großte Kuchen den sie finden für ihre Liebsten, und sagen sie Ihnen, es käme aus Italien" ich gebe ihnen etwas Geld, und lächele dabei, aber ohne sie anzuschauen. "Ich wünsche ein frohes Fest". ich drücke ihnen die Hand und verabschiede mich. Ich laufe zur Lodge, mit gesenktem Kopf. "Ich wünsche mir zu sein, wie er" sagte ich gerade. Dabei meinte ich, was er war. Aber er ist tot. Wer war Hartmut Stürmer wirklich? Hießt er wirklich so? ... Hätte ich mich in ihn verliebt, wenn er noch gelebt hätte? Nein, er wollte mich verlassen. Ich hätte ihn nie mehr gesehen. "Das hätte er nicht geschafft" sage ich leise zu mir. Mich zu verlassen. Ich hätte ihn gehen lassen. Doch er hätte irgendwann vor meiner Tür im Paris gestanden. Ein bitteres Lächeln malt sich auf meinem Geischt, während ich die Tür meines Zimmers aufmache.
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  4. In "Batman Arkham Asylum" findet man auch viele Aufnahmen von Patientengesprächen.
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  5. "Mut, Madame?" fragt Ragnar, der dem Dolch keinerlei Beachtung schenkt "Davon haben Sie doch nun wahrlich genug." [...] "Sie haben viel auf sich genommen und Sie haben viel vollbracht. Und das an nur einem Tag. Sie können stolz auf sich sein, Madame." [...] "In der Heiligen Nacht kommt der Herr der Herrlichkeit auf die Erde. Der König der Könige. Wünschen Sie sich etwas, Madame. Wünschen Sie sich etwas reales." Währenddessen läuft ein schwarzer Wolf zwanzig Meter vom Schlitten entfernt neben diesem her. Seine blauen Augen leuchten im Mondlicht.
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  6. - ich versuche, mit nur halbgeöffenete Augen zu verstehen wo wir hinfahren, aber es ist unmöglich. Die Pferde sind wie verrückt geworden, und geben überhaupt keine Anzeichnen sich beruhigen zu wollen.- Olaf und Ragnar sind verloren. Olaf meinte..ich soll springen. <Ich soll springen? Gott, das ist doch wahnsinn> denke ich verzweifelt. Oder doch nicht? Wenn ich hier bleibe werde ich irgendwann gegen einen Baum oder einen Felsen knallen. Oder schlimmer, in eine Schlucht enden. Also Olaf hat Recht, ich muss springen, bevor es zu Spät ist. Ich sammele meinen ganzen Mut, und warte auf denn richtigen Augenblick, also, was ich denke, es könnte den richtigen Augenblick sein. <Che gli dei mi aiutino> Mögen die Götte mir helfen. Egal welche.
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  7. - ich starre ihn an, als würde ich seinen Schmerz empfinden, dann nicke ich leich zu ihm, als würde er mich verstehen. Dann ziele ich, schließe dabei die linke Auge - Dann drücke ich ab.
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  8. - ich starre den Wolf in den Augen, eine Sekunde lange denke ich, wie schön es wäre ihn zu töten. Aber dann ohne lange darüber nachzudenken, ziele ich ein paar Meter VOR den Hunden, und schieße. Ich will sie nicht treffen, nur erschrecken. - "Sagt bitte auf norvegisch, die sollten aufhören zu schießen. Sie sehen uns wahrscheinlich nicht, und hätten uns fast schon zweimal getroffen" - Dann lade John nach - <komm, fliehe. Diesmal wirst du Glück haben> denke ich, und folge den schwarzen Wolf mit meinem Blick. "han er fager" sage ich "Er ist schön. Zu schön um zu sterben"
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  9. - ich schweige weiter. Ich schaffe nichts zu sagen, denn alles was er sagt, macht überhaupt keinen Sinn. Und doch erkenne ich ganz viel wieder. Von alles, was mir in nur drei Stunden, Hans von sich erzählt hatte. Er Konnte auch in die Kälte stehen, ohne etwas zu spüren. Und er ist auch vor seiner Zeit gestorben. Und vielleicht wird sich nun diese Witiko sich von ihm ernähren- "Blöde Zufälle...weiter nichts". Flüstere ich dann zu mir selbst. - Ich drehe mich zu Olaf- "Seit er tot ist, höre ich seine Stimme in Kopf. Sein Geist ist unruhig. Oder, und das ist wahrschenlicher, ich stehe einfach noch unter Schock , für was, was uns passiert ist. Denn ich habe seine Stimme im Kopf gehört, wie er mich gebeten hat, ihn hier so zu beerdigen." -Ich starre dann wieder Ragnar an, dann lächele ich, ein sanftes Lächeln.- "Ich weiß nicht wieso ich das überhapt erzähle. Sie brauchen von mir keine Angst zu haben. Ich will nur das hier hinter mich bringen".
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  10. - ich schweige, sage nichts mehr. <Magische Sprüche? Ritualien? also, ich kann es nicht machen, oder besser nachmachen lassen...nichts...Aber vielleicht ist auch egal, wenn "la main droit" irgendwann auf meine Spur kommen wird, werde ich tot sein, bevor ich es überhaupt realisieren kann> - Der Gedanke schafft ein unheimliches Lächeln auf meinem Gesicht zu malen - < Dann ist eher egal, Hans. Wie ironisch ist dann denn, Nordgren hatte Recht> - Ich starre Ragnar an- " Für jemand der Nichts weißt, erzählen sie schon eine Menge und sehr präzis, finde ich..." sage dann leise, ohne Sarkasmus. "Aber sie haben vermutlich Recht, ich werde das alles hier lassen, es sind ja nur Legenden...". Ich seufze. - Ich streichele dabei John, und versuche zu verstehen, wo wir uns ungefähr befinden könnten. Mich zu orientieren. -
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