Eigentlich kann man Pegasus und die Cthulhu-Macher doch beglückwünschen. Das Gesamtkonstrukt funktioniert prima. Alle positiven Dinge hat die Redaktion zu verantworten, die hier offen Rede udn Antwort steht, alle negativen Dinge hat der unerreichbare Verlag zu verantworten, der anscheinlich keinen offiziellen Vertreter ins Rennen schickt. Immer dann, wenn es also Kritik hagelt, kann die Redaktion sagen: "Das war der Verlag, bitte wendet Euch an den!" oder: "Das gibt die Lizenz nicht her, bitte wendet Euch an Chaosium." Gleichzeitig kann man dann wahlweise immer noch als Offizieller auftreten oder eben ganz privat seine Meinung kundtun, um so auf jeden Fall nie die Verantwortung für irgendetwas zu übernehmen, im Zweifel nicht einmal für das eigene Geschriebene, da man dann ja einfach die Rolle wechselt und offiziell und privat ganz andere Linien fahren kann. Für den Velrag läuft es indes super, da während sich der erzürnte Kunde hier mit der für nichts verantwortlichen Redaktion die Bälle zuwirft, läuft der Abverkauf im Hintergrund prima weiter. Den Sammlermarkt bedienend, spielt man hier eh auf Zeit, so lange kann es nicht dauern, bis der Band als "vergriffen" im Shop erscheint und dann hat sich die Kennzeichnung von fehlenden Seiten eh erledigt. Was man selber nicht mehr verkauft, muss man auch nicht kennzeichnen. So ist am Ende keiner Schuld, es gab eigentlich nie ein Problem, denn der Kunde kann ja nicht unzufrieden gewesen sein, sonst hätte sich das Ding nicht abverkauft und wenn sich alles so gut verkauft, warum soll man es dann ändern? Von daher kann ich Heiko vollkommen verstehen. Was soll die ganze Aufregung und das Gezetere wegen vier fehlender Seiten, die 90% der Käufer des Buches niemals vermissen? Solange jedes Buch brav gekauft wird, sobald es erscheint und sobald es limitiert wird, sogar schon mit Vorbestellungen ausverkauft ist, macht der Verlag keinen Fehler und ich würde sogar so weit gehen, dass ich als einer derer, die jedes Buch (bisher) kauften, meinen Anteil dazu beigetragen habe. Außerdem: wenn Heiko sich hier abnervt mit Postings, kann er die Zeit nicht in Cthulhu-Produkte stecken. So zynisch das auch klingt: vermutlich haben alle, die Cthulhu Pegasus sammeln mehr davon, wenn man einfach darüber hiwnegsieht und Heiko oder andere nicht weiter dazu zwingt, ihre Zeit mit dem Abwehrn, Beheben oder Verleugnen von Kritik zu verbringen. Es ist sicher hart zu verstehen, aber Cthulhu ist offensichtlich ein Sammlermarkt und dem wäre es theoretisch fast egal, wenn auf 250 Seiten Lorem Ipsum verkauft wird, solange Cthulhu auf dem Cover steht. Vier fehlende Seiten spielen nur dann eine Rolle, wenn das betroffene Abenteuer überhaupt gespielt wird, aber von allen verkauften Bänden werden vermutlich nur eine Hand voll jemals dazu verwendet werden. Interessant wäre es wirklich nur dann, wenn es das Buch in kleinster Anzahl mit vollständigen Seiten gäbe. Ich verstehe die Position von grannus und Co vollkommen, aber unter rein pragmatischen und rationalen Gesichtspunkten ist es wirklich sinnvoller zu sagen: "Scheiß der Hund drauf, weiter geht's!"