"Was für einen Auf..." Es scheint gefühlt eine kleine Ewigkeit zu dauern bis die Worte bei Alice ankommen. In ihren Augen brennt eine kalte Flamme reinen Hasses, die hinaus will, mit einer schnellen Drehung zertrümmert sie mit ihrem Ellbogen einen der Spiegel im Bad. Ihr Ebenbild und die Welt dahinter zerbersten in Scherben, so wie Alice Welt zusammengebrochen ist birst der Spiegel auseinander. Ohne auf die scharfen Kanten zu achten greift sie sich eine der Scherben, in wenigen Schritten ist sie bei Faith, die linke packt ihr Kinn, die Ferse stellt Faith ein Bein so dass sie Rückwärts gegen die Wand stolpert. Alice Knie schießt vor und blockiert Faith Beine, mit dem Unterarm drückt sie ihren Hals gegen die Wand, so dass der Kopf seitlich fixiert wird und sie nicht weg kann. Jeder Atemzug tut weh, der Unterarm drückt schwer gegen den Hals. Die Spiegelscherbe befindet sich jetzt gefährlich Nahe vor Faiths Auge, sie kann sehen wie Blut aus Alice Handfläche ihren Arm hinunter rinnt. Kleine Tropfen, Rosenblättern gleich, bilden eine Spur vom Waschbecken bis zur Wand, Alice Gesicht ist nur noch ein verzerrtes Bild ihres selbst. Für einen kurzen Augenblick kann Faith in den Augen erkennen was passieren würde, wie Alice vielleicht wirklich ist, wie sie sein musste um zu überleben. Es scheint eine gefühlte Ewigkeit zu dauern bis die Worte bei Alice ankommen, dann wendet sie sich ab. Die rechte Hand zur Faust geballt, die Knöchel treten weis hervor, ihre Fingernägel bohren sich in das Fleisch, ein einzelner Blutstropfen fällt zu boden, erblüht auf den Kacheln des Bades wie eine einsamen Rose in einem Meer aus Schnee. „Es ist gut…“ murmele ich „…nein, wirklich, es ist gut!“ Meine Stimme wird fester. „Das ist ein Zeichen, er hat es mir versprochen, nach heute Nacht brauche ich es nicht mehr!“ Ich mache einen Schritt auf Faith zu, ich will sie in den Arm nehmen.