Nun es gibt ja sehr ähnliche Aussagen von FFF o.ä. Gruppen insb. im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Diesen stimme ich auch vollkommen zu. Der Unterschied ist, diese Personen zitieren nicht Adolf Hitler, sondern kommen ganz unabhängig von ihm zu diesem Schluss. Was ich sagen will: Nur weil eine problematische Person etwas gesagt hat das vielleicht gut oder zumindest unproblematisch ist, heißt das nicht, dass diese Aussage für immer verbrannt ist. Man kann schließlich auch ohne diese Person zu den gleichen oder ähnlichen Schlüssen kommen. Wenn man aber partout exakt diese Aussage gut finden will, weil sie ja "nicht so schlimm ist, egal wer sie gesagt hat", der hat entweder nicht verstanden worum es geht, oder der will insgeheim doch diese Person gut finden. Nein, weil man der Aussage zustimmt die Zukunft sollte fleischloser sein, stimmt man nicht automatisch der Vergasung von Juden zu - wenn man sich dabei eben auf andere Bezieht, weil man Zitate/Werke nicht komplett vom Autoren trennen kann - so wie bei JKR (zumal die Sache mit den Hauselfen in ihren Büchern schon irgendwie... weird ist).
Dabei geht es nicht nur um das Ködern - sondern um das teilhabenlassen am Diskurs. Gerade die Neue Rechte - die sich von den Neo-Nazis unterscheidet, dass sie keine/kaum noch Verehrung für Hitler und den Nationalsozialismus haben - bedienen sich ironischer weise, aber durchaus bewusst, der Theorei zur kulturellen Hegemonie des italienischen marxistischen Philosophen Antonio Gramsci, die vom belgischen Rechtsextremisten Filip Dewinter so gut zusammengefasst wurde: „Die ideologische Mehrheit ist wichtiger als die parlamentarische Mehrheit“. Diese ideologische Mehrheit erreicht man durch Teilhabe und letztendlich Kontrolle am und über den politisch-gesellschaftlichen Diskurs (Gramsci spricht von einer kulturellen Hegemonie die eine Gruppe erreichen muss, bevor sie an die Macht kommen kann - er sprach damals aber wohl von der Arbeiterbewegung; vgl. https://www.kuechenstud.io/medienradio/podcast/mr075-christian-fuchs-das-netzwerk-der-neuen-rechten/).Dies schaffen sie zunächst dadurch indem sie sich Zugang verschaffen - z.B. durch Gewinn von Reichweite für ihre Thesen, aber auch Symbole, Sprache und Verhaltensweisen. Wie bereits von jemand anderem erklärt verbreiten sich Nachrichten in Social Media u.a. über Likes und Retweets und vergrößern somit ihre Reichweite und somit ihre Möglichkeit am Diskurs teilzunehmen. Und dabei ist es auch egal was es für eine Botschaft ist, da ihre Hassbotschaften zur Not über Dog Whistles in scheinbar harmlos erscheinender Sprache in die ansonsten unproblematischen Aussagen eingebaut werden können.