Jump to content

myrenne

Mitglieder
  • Posts

    814
  • Joined

  • Last visited

  • Days Won

    8

Posts posted by myrenne

  1. Ich lege gedankenverloren meine Hand über die von Jacques.

     

    "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Wir hatten euch und diese Araber im Blick, wir sind euch durch den Park gefolgt. Und ich weiß noch immer nicht ganz genau warum später ein Kind die Ballons hatte und nicht mehr Rudolf. Was auch immer ihr gemacht habt, wir sind drauf reingefallen, aber die Ägypter genauso. Eigentlich wollte Erich dich ins Vertrauen ziehen, aber ich denke er hat nichts dagegen, wenn ich das mache. Die Araber haben das Kind jedenfalls in die Enge getrieben und ziemlich eingeschüchtert. Und wenn du mich fragst, die haben auch etwas unheimliches. Ich habe noch über ein Ablenkungsmanöver nachgedacht, als Erich auch schon raus ist und den Bub gerettet hat. Er hat dann mit den Herren gesprochen - nach außen hin haben die natürlich sehr kultiviert getan, aber wir beide sind uns einig, dass das nur gespielt war. Kurzum, sie wollen das Artefakt, offiziell, weil sie Kunstgüter für ihr Land zurückgewinnen möchten. Erich hat denen klar gemacht, dass er da keine Entscheidungsgewalt hat und sie sich direkt an den Baron wenden sollen. Das hat sie für den Moment mal zufriedengestellt. Aber die wussten genau wer wir alle sind, schon komisch, nicht? Mag sein, dass ich nach Plauen auch überempfindlich bin, aber das Ganze kommt mir mehr als seltsam vor."

     

    Ich verstumme einen Moment und versuche meine Gedanken zu sammeln.

     

    "Rudolf. Ja, um den mach ich mir auch Sorgen. Sag ihm bitte nicht, dass Erich mit den Ägyptern geredet hat - zumindest nicht, bis du nicht mit Erich gesprochen hast. Was war das mit den Flöhen jetzt? Was hat Rudolf vor? Warum glaube ich mittlerweile, dass wir alle nicht mehr richtig an einem Strang ziehen?"

    • Like 1
  2. Die Tür fliegt förmlich auf, kaum dass Jacques sich gemeldet hat. Ich bin so erleichtert seine Stimme zu hören, dass sogar die vorherige Vorsicht vergessen ist. Erst als die Tür schon offen ist dämmert mir, dass das natürlich ein Trick hätte sein kommen. Zu spät. Macht aber nichts. Es ist Jacques. Gott sei Dank!

     

    "Jacques!" Ich muss mich zusammenreißen um ihn nicht einfach gleich zu umarmen. Die Verbände, die Schmerzen... nein, das kannst du jetzt nicht machen, Katharina, reiß dich zusammen!

     

    "Da bist du ja endlich! Aber wo...", ich reiße mich noch einmal zusammen und gebe den Weg ins Zimmer frei. "Komm doch erst mal rein" Ungewollte Zuhörer brauchen wir nicht.

    • Like 1
  3. Ich nicke zustimmend auf den Vorschlag zum Hotel zurückzugehen und laufe leicht nachdenklich neben Erich her.

     

    "Die anderen... wo sind die überhaupt? Du hast wahrscheinlich genauso wenig gesehen wie ich. Hoffentlich haben die sich nicht in noch größere Schwierigkeiten gebracht. Keine Ahnung, was da los war. Und ich mache mir Sorgen um Jacques, immerhin ist er noch verletzt." Ich seufze kurz gedankenverloren. "Eine Stunde. Wenn die dann nicht wieder auftauchen gehe ich zur Polizei. Also gut, wegen Rudolph... meinst du nicht er wird spätestens vom Baron erfahren, dass irgendwie schon ein Gespräch mit den Ägyptern stattgefunden hat? Aber gut, wenn du den Zeit Vorteil ausspielen willst sagen wir erst einmal nichts."

     

    Als wir eine Stelle im Park passieren, an der uns niemand zuhört füge ich noch leise hinzu: "Du bist aber ganz sicher, dass diese Personen nichts mit deiner Vergangenheit zu tun haben?"

    • Like 1
  4. Ich verharre weiter im Gebüsch. Auf den ersten Blick hört sich das alles unglaublich logisch und nachvollziehbar an. Aber warum dann dieses kleine penetrante Stimmchen, das mir permanent zuflüstert, dass hier irgendwas nicht stimmt?

     

    Sind es Eduards Geschichten über die Ägypter oder die Nachwirkungen von Plauen, die mich so paranoid werden lassen? Was auch immer, nicht die Deckung aufgeben, und besonders darauf achten ob die auch alle wieder abfahren. Besser ist besser...

    • Like 1
  5. Ich hatte eigentlich gerade vor die drei Braunhemden, die dort spazieren gehen als Hilfe herbeizuholen, doch das kann ich mir jetzt wohl gerade sparen. Der Junge ist weg, das ist schon mal gut. Weniger gut wäre mich in die gleiche Situation zu begeben wie Erich. Die anderen sind nämlich auch weg, macht nur noch mich und ihn. Besser ich bleibe im Hintergrund und beobachte weiter, vielleicht kann ich später etwas hilfreiches tun. Jetzt bleibe ich erst einmal in meinem Versteck im Gebüsch.

    • Like 1
  6. Sie sind begeistert und wollen in jedem Fall Teil 2 und 3 spielen. Ich soll Nyre in den Hintern treten, dass sie das schnell schreibt und veröffentlicht. Und die Damen hassen Leonardo so richtig inbrünstig. Das gefällt mir.

     

    Ich hatte eine Lady, die bei meiner sporadischen Fragen ob es Tabus gebe, gesagt hat bei mir nicht, aber wenn es ein männlicher Spielleiter wäre, dann würde ihr da einiges einfallen. Hab nicht genauer nachgefragt, weil es für mich ja keine Rolle spielte, aber ich würde einem jeden männlichen Spielleiter schon empfehlen mal nachzufragen.

     

    Ach übrigens habe ich mittlerweile eine Reihe von männlichen Spielern, die das Abenteuer mit den Frauencharakteren unbedingt spielen möchten. Dazu sag ich doch nur diese Herausforderung nehme ich an. Aber sie werden es bitter bereuen B)  B)  B)

    • Like 2
  7. Ich denke noch - Erich, du verdammter Idiot, jetzt haben sie uns! - da ist er auch schon weg. Ich fass es nicht, er hätte doch wenigstens ein paar Augenblicke warten können. Ich hatte einen Plan - nun ja, theoretisch.

     

    Ich schaue mich noch einmal um ob da irgendwer ist. Im Notfall nehme ich auch so einen von diesen Faschisten, die sich in neuster Zeit überall rumtreiben. Da weiß ich sehr genau wie die aussehen. Immer tauchen sie auf, wenn man sie nicht brauchen kann. Jetzt wären sie nicht schlecht, vielleicht ist ausnahmsweise mal einer da, wenn man ihn braucht... Geht denn von denen gar niemand mal spazieren?

  8. Von Rosas Schrei aufgeschreckt stürmten die Witwen im Nachthemd nach unten (hier zum ersten Mal der Verlust der Magiepunkte). Der Strom war ausgefallen, das Telefon ging schon seit dem frühen Abend nicht mehr. Die Damen fanden Rosa tot und Matteo mit geöffneten Augen zur Decke starrend – ebenfalls noch tot. Die Schrift „Die einzige Möglichkeit aus einem Alptraum zu erwachen ist ihn zu erleben“ war über den Sarg geschmiert worden.

     

    Man schrie nach Ottavio, doch der war nirgends zu finden. Zähneknirschend beschlossen Alda und Guida also Leonardo im Herrenschlafzimmer aufzusuchen, während Giorgia und Raffaella unten aufpassen sollten. Zuvor bewaffnete sich Alda noch mit einem Kerzenständer und Giorgia mit dem Schürhaken vom Kamin.

     

    Ich nahm zuerst die beiden Damen unten beiseite. Giorgia hatte plötzlich das Gefühl, dass mit einem der Fenster etwas nicht stimmte. Als sie nachsah erspähte die draußen zum ersten mal die verformte hopsende Gestalt von Geminorium, der zwischen den kahlen Bäumen spielte. Entsetzt rief die nach Raffaella, doch die sah nichts außer Dunkelheit. Dann plötzlich ein Pochen an der Vordertür. Giorgia stürmte dorthin und sah durch den Spion. Ein Fehler, es war wieder Geminorium und sie erschreckte sich halb zu Tode. Raffaella sah wieder gar nichts, doch Giorgia wollte davon nichts hören und verriegelte erst einmal die Hintertür: „Das darf nicht rein!“

     

    Derweil versuchten Guida und Alda oben Leonardo zu wecken und stellten fest, dass er gar nicht in seinem Zimmer ist. Alda begann daraufhin einfach mal alles zu durchsuchen und fand die zweite Spielhilfe. Das Klopfen unten ignorierten die beiden. Guida ließ sich von Aldas Eifer anstecken und entdeckte die Pistole mit den 2 Schuss. Alda stellte währenddessen entsetzt fest, dass sie und die anderen Opfer eines Rituals werden sollten. Mit dieser neuen Information bewaffnet stießen die beiden wieder zu den anderen. Jetzt drängte Alda die anderen dazu ihre Geheimnisse preis zu geben und gab selbst zu von Matteo schwanger zu sein. Raffaella zog nach mit ihrer Narbe. Die beiden stritten dabei noch sehr schön darüber wie genau Matteo sich nun im Bett verhielt –einfach köstlich. Alda merkte schließlich an, dass Raffaella ja auch mit Leonardo geschlafen haben könnte und nur sie mit Matteo „… denn er war immer so zärtlich“. Ich amüsierte mich insgeheim prächtig.

     

    Guida gab zu ihren Mann ermordet zu haben. Nur Giorgia hielt noch Stand, dann aber übernahm Guida auch hier eine treibende Rolle und gab ihre Beziehung zu. Irgandwann dazwischen saugte Geminorium übrigens auch mal wieder an den Magiepunkten.

     

    Das war der richtige Zeitpunkt für mich um das Klavier zum Einsatz zu bringen. Es befand sich tatsächlich eines im Spielzimmer, so dass ich die Szene im Musikzimmer praktisch live machen konnte. Dabei kam mir mein Helfer zu Gute, der gleich passend einen möglichst disharmonischen Ton anschlug und immer wiederholte bis die Damen auch wirklich da mal nachsehen gingen. Kichernd saß Geminorium am Klavier. Guida verschoss umgehend beide Patronen. Der Dämon tänzelte kichernd und vollkommen gesund in die Schatten. Die Frauen waren entsetzt.

     

    Jetzt hatte ich dummerweise vorher gesagt, dass es kein Arbeitszimmer gibt. Mein Fehler, hab ich überlesen. Dafür baute ich eben alle weiteren Spielhilfen und die Bilder von Castor und Pollux im Musikzimmer ein. Hat auch funktioniert. Die Damen bekamen alle fehlenden Informationen, die sie brauchten. Nun fanden es auch die anderen an der Zeit sich zu bewaffnen. Raffaella fand ein großes Messer in der Küche und für die unglückliche Guida blieb auch noch ein Kerzenständer übrig. So ausgerüstet wollte man Leonardo suchen. In diesem Moment ließ ich auch schon Ottavio auftauchen, der den Damen den Weg in den Keller und zum Finale wies. Dabei kam es noch zu einem heftigen Gefühlsausbruch von Alda, die Ottavio prompt (und auch tatsächlich) eine über den Hinterkopf zog: „Und DU hast dabei mitgemacht!“ – Ein niedliches kleines Detail, mein ärmster Helfer, der da im Eifer des Gefechts Prügel bezog, war ihr Ehemann.

     

    Das Finale (mit noch ein paar Magiepunkten weniger)  – nun ja, um es mal so zu sagen, meine Witwen hatten nicht mehr die geringste Lust irgendwie mit Leonardo zu diskutieren. Ich brachte kaum fünf Worte raus, da war Alda schon ei Leonardo und knallte ihm den Kerzenständer über. Ich glaube ich bekam noch so etwas wie „Pass auf, du trägst unser Kind“ raus, aber irgendwie schien sie das nur noch wütender zu machen. Raffaella zog tatkräftig mit dem Messer mit. Leonardo lachte nur, alle Wunden verschwanden sofort wieder.

     

    Es war Raffaella, die letzten Endes auf die Lösung kam und auf Matteos toten Körper einstach. Als das tatsächlich etwas brachte gab es auch für die anderen kein Halten mehr. Wie die Harpien fielen sie über den armen toten Matteo mit Messer, Schürhaken und 2 Kerzenständern her bis sich Leonardo nicht mehr rührte.

     

    Jedoch verloren die Witwen noch einmal Magiepunkte und hörten das Kichern Geminoriums. Giorgia versuchte daraufhin mal schnell den Puls bei Leonardo zu fühlen. Ich ließ sie es bei mir machen und griff dann theatralisch mit der anderen nach ihrer Hand. Erneut ein Schrei und dann folgte der Auftritt von Guida: „Niemand verletzt MEIN MÄDCHEN!“ – Ein Angriffswurf, wie auf Kommando eine 01 und zack, der Kerzenständer traf Leonardo so hart am Kopf, dass dieser verdreht wurde und das Genick brach.

     

    An dieser Stelle brach auch Geminoriums Macht, und die Witwen standen wieder allein da. Blutverschmiert, die Leichen von Matteo und Leonardo vor sich. Man flüchtete nach oben zu Ottavio. Dieser gab den Witwen die Schlüssel zum Auto und sagte, dass sie packen und sofort fahren sollten. Er würde sich um alles andere kümmern. Niemand stellte Fragen. Erst als das Haus hinter den in das Morgengrauen fahrenden Witwen in Flammen aufging verstanden sie, dass sie auch Ottavio nie wiedersehen würden.

     

    Ende

     

     

    Das Abenteuer ist absolut spielbar und geht sicherlich allen Beteiligten sehr nah, wenn sie sich auch nur ein wenig mit ihren Charakteren identifizieren. Ich darf alle Herren an dieser Stelle noch einmal darauf aufmerksam machen, dass wir Spielerinnen manchmal zur Rachsucht neigen, besonders wenn so ein fieses Schwein wie Leonardo vor uns steht. Ich spreche aus Erfahrung, ich war selbst mal Spielerin bei diesem Abenteuer und habe den Mistkerl ebenfalls mit dem Kerzenständer verprügelt.

     

    Ich kann den „Club der Witwen“  jedem nur wärmstens  empfehlen, ich habe das Abenteuer beim leiten wirklich geliebt. Es hat unglaublichen Spaß gemacht den Mistkerl in allen seinen bösartigen Facetten zu spielen – Nyre, ich verstehe dich jetzt sehr gut – und wenn eure Gruppe da mitzieht ist es sicherlich ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst.

     

    Spielzeit bei uns: 4,5 Stunden – aber wir hatten eine kurze Pause und dann das Essen in Echtzeit drin, schaffen kann man es sicher auch schneller.

     

    Ein Experiment für die Zukunft: Nachdem unsere Herren jetzt schon gemault haben, dass das unfair ist eine Runde nur für Damen auszuschreiben, habe ich eventuell vor das Abenteuer nur für Männer auszuschreiben. Voraussetzung ist sie spielen alle die Frauenrollen. Ich nehme an es wird dann ziemlich anders ausfallen, aber ich werde es in jedem Fall versuchen, schon allein weil es mir bestialische Freude bereiten wird den Leonardo in dieser Zusammensetzung auszuspielen.

    • Like 4
  9. Diese Runde habe ich als „Ladies only“ ausgeschrieben und ohne Probleme auch 4 Spielerinnen gefunden. Letzten Endes gab es dann doch noch männliche Unterstützung durch den Mann der Gastgeberin (Bloody_Albatros, ebenfalls Rollenspieler und Stammbesatzung in meiner Bestien Runde), der von sich aus schon fragte, ob wir nicht noch einen Butler gebrauchen konnten. Ich gab ihm spontan die Nichtspielerrolle von Ottavio, so kamen wir Damen zu einer kostenfreien Bewirtung und ich hatte etwas Hilfe. Hat super geklappt und würde ich durchaus auch wieder so machen, wenn sich noch einmal die Gelegenheit bietet.

     

    Ich habe mir vorher von der lieben Autorin, die die meisten hier als Nyre kennen sollten, noch ein paar Anregungen zu verschärfteren Träumen und Dinner Kommentaren geben lassen. Wenn der Spielleiter seine Gruppe kennt und die Damen einschätzen kann wäre das in jedem Fall eine Option. Allerdings braucht man schon etwas Fingerspitzengefühl und sollte die Grenzen der Spielerinnen genau kennen.

     

    Ich habe die Rollen bereits im Vorfeld verteilt und den Damen ihre Charakterbeschreibungen und Geheimnisse geschickt, damit sie sich schon einmal einstellen konnten. Hat ebenfalls gut funktioniert. Außerdem hatten die Damen (mich als Matteo/Leonardo eingeschlossen) auch entsprechende Kleider an, so dass es etwas stimmiger wurde. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass so etwas in einer Damenrunde auch sehr gerne angenommen wird. Unser Ottavio warf sich übrigens auch noch spontan in eine einem Butler würdige Livree.

     

    Vor dem Spiel nahm ich noch einmal jede Witwe einzeln beiseite und ging mit ihnen die wichtigsten Punkte ihres Hintergrundes durch. Besonders betonte ich, dass sie alle Freunde sind und sich gegenseitig schätzen, damit sie später als Gruppe agieren.

     

    Das Spiel startete im Café, Schneegestöber, Matteo zu spät. Die Damen diskutierten schon, ob ihn doch hoffentlich nichts passiert ist, als man draußen ein Auto bremsen hörte. Mit einem Mal verstummten alle Gespräche, Ottavio betrat den Raum und erzählte den Damen von Matteos Tod. Die Spielerinnen reagierten vollkommen geschockt, Alda brach sofort in Tränen aus, die anderen waren fassungslos. Natürlich wollten sie an den Trauerfeierlichkeiten teilnehmen.

     

    Am nächsten Tag wurden sie von Ottavio abgeholt und fuhren die 5 Stunden zur Villa. Statt sich frisch zu machen bestanden sie darauf sofort Matteos Sarg zu sehen. Alda brach erneut vollkommen zusammen und zog sich schnippische Blicke der anderen Anwesenden zu. Raffaella versuchte etwas zu beschwichtigen und die Situation zu retten und schließlich zog man sich doch auf die Zimmer zurück. Dort fand jede Witwe ihre Lieblingsblumen vor, was die Damen sofort misstrauisch machte.

     

    Als sich alle wieder gefangen hatten ging es zurück in den Salon. Raffaella trug sich ins Kondolenzbuch ein und küsste die Seite theatralisch mit ihrem blutroten Lippenstift. Alda redete derweil mit Rosa, während das lesbische Pärchen sich etwas im Hintergrund hielt. Rosa stotterte, dass Matteo sich in Wahrheit erhängt hat, doch bevor sie weiteres sagen konnte klopfte es laut an der Tür und sie hastete weg. Die Damen waren entsprechend geschockt. Doch noch mehr schockte sie der Auftritt von Leonardo. Als Spielleiter habe ich selten so viele geschockte Blicke gesehen wie an der Stelle, als ich verkündete, dass der mutmaßlich tote Matteo in der Tür steht.

     

    Natürlich versuchten die Damen Leonardo sofort zu bedrängen, doch erbat dieser sich Zeit mit seinem Bruder alleine, die ihm auch gewährt wurde. Kaum aus dem Raum zerrissen die Witwen sich in bester Frauenmanier die Mäuler:  „Der ist doch so richtig kalt!“ „Was für ein eingebildeter Kerl!“ „Wie kann DER nur Matteos Bruder sein, unfassbar!“ Man beschloss Leonardo schon mal nicht zu mögen.

     

    Es folgte das Essen. Dank des Pizzamannes haben wir es geschafft tatsächlich ein Essen einzubauen. Das kam recht gut an, außerdem hat der Spielleiter als Matteo mehr Zeit dafür die Sticheleien einzubauen. Natürlich bemerkten die Damen sofort, dass Leonardo ihre Geheimnisse kannte. Den besten Blick erntete ich von Raffaella bei „Ich weiß, wie sie es gern haben… das Essen natürlich. Wenig Salz, viel Schärfe“ – und einem süffisanten Grinsen. Alda hätte mich an dieser Stelle schon am liebsten über den Tisch hinweg erwürgt und zog sich als erste zurück auf ihr Zimmer. Dort angekommen schmiss sie erst mal ihre Lieblingsblumen aus dem Fenster. Dann passte sie die anderen ab als sie hoch kamen um sich zu besprechen.

     

    Natürlich waren alle müde, allerdings kam schon hier heraus, dass wohl alle Geheimnisse hatten, die Matteo und anscheinend auch Leonardo kannten. Jedoch gestanden die Damen noch nicht welche sondern gingen zu Bett.

     

    Die Träume fielen bei mir etwas krasser aus als die im Ruf beschriebenen. In meiner Gruppe kam das als Schock Effekt gut an, aber ich empfehle es definitiv nicht jedem. Bei Alda hatte ich kurz das Gefühl es beinahe übertrieben zu haben – das war sogar die vorgeschlagene Szene mit dem Leonardo, der das Kind aus ihr rausschneiden will. Vorsicht wer das einer Mutter beschreibt, sag ich nur.

     

    Ende Teil 1

    • Like 4
  10. Es war kein Tarot, sondern ein altes Tarokka Set aus einem anderen Rollenspielsystem. Ravenloft - eine Welt von AD&D. Da gibt es einfach bösere Karten als im normalen Tarot. Wobei es sicherlich auch mit diesem gehen wird.

     

    Dieses Tarokka war bei irgendeiner uralten AD&D Box dabei, eine der ersten Settingboxen von Ravenloft und da auch nur in der englischen Ausgabe. Keine Ahnung, ob du das noch irgendwo ergattern kannst oder ob es mal eine neue Auflage gab. Das muss irgendwas über 12 Jahre her sein, dass ich das gekauft habe.

×
×
  • Create New...