Der Läuterer

"Ich bin krank. Krank. Eindeutig. Krank. Ich habe offensichtlich hohes Fieber. Krank. Ich bin krank. Ich halluziniere. Ich sterbe. Buahhhhaha!"

Meine Hand greift das Beil in meinem Gürtel und zieht es heraus. Ich reisse das Beil hoch, bereit zum Schlag. Und ich drehe mich um. "Arrrgh. Und jetzt stirb Du Missgeburt."

"Buahhh! Haha. Ha. Buahhh! Haha!" Ich stecke mir die leuchtende Taschenlampe in die Armschlinge. "Das wird ein Spass." Ich wickele mir das Ende des Seils um die Hand und öffne dann die Hintertür. Ich ziehe den toten Hasen hinter mir her, als würde ich mit meinem Hund Gassi gehen. "Komm... Bei Fuss. Gassi!"

Oh! Nich gehütet? Mist. Noch ein Versuch: Oh! Nicht gehäutet? Mist.

Get the picture?

Ich mache die Tür zum Vorratsraum auf und greife mir einen der beiden jungen Hasen. Ich lache leise in mich hinein. "Komm zu Papa, mein Häschen." Mit einem verzerrten Grinsen wickele ich das Seil um den 'Braten' und verknote es. "Den anderen bitte zubereiten. Ich bin bald wieder da. Aber ich werde etwas mitbringen... Hunger." Ich kichere mit gesenktem Kopf in mich hinein. Meine Haare hängen mir strähnig in die Stirn hinein. Meine gesunde Hand krampft sich in das Fleisch des Hasen. "Ich gehe mit dem Baby hier jetzt zum Angeln."

@Blackstone Kannst Dir sicher schon denken, was ich vorhabe, oder?!!!

Dann gehe ich zu meinen Habseligkeiten und schneide etwa zwei Meter von einem der Seile ab. Rolle es zusammen und nehme es in die Hand und steige in den Keller hinab. Ich gehe an dem Struwwelpeter-Kadaver vorbei, zu der kleinen Made. Übelst zugerichtet. Zermatscht. Zerschmettert. Zerbrochen. Zerschlagen. Ich nähere mich der verstümmelten Kinderleiche und will gerade nach einem abgetrennten Unterarm greifen, als ich mich kopfschüttelnd wieder abwende. "Es gibt noch andere Möglichkeiten." Ich grinse diabolisch in mich hinein. "Vielleicht später, Kleiner." Dann gehe ich wieder die Stiege nach oben, in die Küche und wende meine Schritte zur Vorratskammer.

Ich streife Faiths Hand von meiner Schulter, ohne dabei zu unhöflich zu sein. "Ich brauche jetzt keine Ruhe, Miss Holmes. ICH brauche JETZT KEI-NE Ruhe. Ich brauche eine Erklärung. Ich brauche Bestätigung. Ich brauche Gewissheit. Entschuldigen Sie mich, Faith." Ich nehme ihre Hand in meine Hände und hauche einen Handkuss darauf. "Entschuldigung... Ich bitte um Entschuldigung, aber ich muss noch mal raus. Ich MUSS einfach. Ich kann nicht anders. Es tut mit leid. Es tut mir ehrlich und aufrichtig leid."

Ich blende alles um mich herum aus. "Bei jedem schleimigen Haar auf des Teufels schwarzem Arsch!" Diese..., diese Mrs. Wilde nennt mich... nennt mich "Jean-Louis 'Alles hat eine rationale Erklärung' Cypher"...? Ich habe diese Erscheinung nicht hinterfragt. Ich habe es NICHT getan. Weshalb nicht? Weshalb habe ich DAS nicht getan? Wieso nicht? Ich bin krank. Ich MUSS krank sein. Ich habe Fieber. Es war sicher eine Halluzination. Nur eine Halluzination. Nur so kann es einen Sinn machen. Ja, ja, nur so... Nur so macht es alles einen Sinn. "Ich bin nicht verrückt." Flüstere ich. "Ich bin nicht verrückt." Wiederhole ich, wie zur Bestätigung meiner Selbst.

"Ich weiss nicht, ob diese Dunkelheit wirklich undurchdringlich ist oder nicht. Ich habe es nicht versucht. Aber es sah, wie soll ich mich ausdrücken... 'ungesund' aus." Ich wende mich ab und gehe wieder in Richtung Küche. "Gehen Sie doch raus und schauen Sie bitte selber nach, wenn Sie meiner Aussage keinen Glauben schenken wollen." Dann setze ich in der Küche Wasser auf, lege Holz im Ofen nach und setze mich auf einen Stuhl.

"What Dreams May Come" von Shannon Appelcline, 1997 Das Abenteuer wurde abgedruckt in: 'Valkyrie #13' und 'Ye Booke of Tentacles #6'

"Wovon ich rede, fragen Sie?" Ich kratze mich nachdenklich am Kinn. "Ja, dass weiss ich auch nicht so Recht. Aber... Haben SIe mir denn nicht zugehört? Es ist doch völlig unerheblich, ob es so etwas gibt, wie ein schwarzes Weiss oder ein weisses Schwarz." Ich schüttele den Kopf. "WOVON ICH REDE IST, DASS WIR HIER GEFANGEN SIND!"

Nach ein paar Minuten erhebe ich mich wieder. Ich gehe zum Waschbecken, wasche mir das Gesicht und erfrische mich. Danach gehe ich zum Wohnzimmer, bleibe aber erschöpft im Türrahmen stehen. "Bevor wir uns ausruhen können, müssen wir das Haus zur Gänze durchsuchen. Vom Keller bis zum Dachboden." Ich schaue mich leicht panisch um. "Wir kommen hier nämlich nicht mehr weg. Wir sind wie unter einer Käseglocke gefangen. Einer grell-weissen Barriere aus tiefstem Schwarz."

Ich krieche weiter rückwärts. Richte mich dann schliesslich auf und renne zum Haus zurück. Ich trete ein, schliesse die Tür und setze mich in der Küche auf einen Stuhl und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. "Das kann doch alles nicht wahr sein."

Super, da habe ich etwas zu recherchieren. Danke.

Und wenn Du ankommst, erzählt Dir der SL, dass andere gerade abgesagt haben. Und dann fährst Du wieder heim.

"Bei jedem schleimigen Haar auf des Teufels schwarzem Arsch..." Ich krieche rückwärts. "Was zur Hölle ist das? Was ist hier los?" Ich greife eine Handvoll Erde und werfe diese in das schwarze Weiss.

Deine Reaktion, Max, ist jetzt stark auf die Ellie-Situation herunter gebrochen. Die Aktionen bisher, die Anreise, der Unfall, das Haus, waren alle stimmig und schön, wobei ich immer noch nicht weisss, wo die Made herkam. Aber Du hast Recht, das mit Ellie hat mir, wie schon geschrieben, nicht gefallen. Ich empfand die Szene im Miscatonic mit Jackson schon als überaus, sagen wir, anstrengend. Das Forenspiel als solches, empfinde ich persönlich immer noch als überaus bereichernd. Und die Menschen dahinter schätze ich sehr. Ergo, ich versuche zukünftig diese Situationen, wie bei Ellie, auszublenden. Beste Grüsse Heinz

Nun, ich schreibe an einem Abenteuer, das, wenn es fertig ist, von mir der Redaktion vorgelegt werden soll. Wenn es gefällt, dann darf es veröffentlicht werden. Und hier, in der Schreibwerkstatt, sammle ich Anregungen und Hinweise dazu. Ich hoffe, dass der Rahmen dafür gedacht war.

Ja, das empfinde ich auch noch immer so, ABER den Chars wird darin zu viel aufgezwungen und sie sind nur noch ein Spielball und West sehr stark ausgeliefert. Und ich merke gerade, wie sehr mir gerade selbst eine solche Situation widerstrebt.

Ich bin dabei ein Abenteuer zu entwickeln, das sich grob an Lovecrafts Geschichte 'Aus Äonen' anlehnt. D.h. es soll sich vornehmlich in einem Museum abspielen. Hintergrund: eine Mumien-Ausstellung. Ähnliche Abenteuer, die auch in einem Museum spielen, wären jetzt von Interesse.

Gute Aktion. Jetzt kommt die Butter aufs Brot.

Nachdem ich mein Resümee gerade noch mal überflogen habe, stelle ich fest, dass ich mein Abenteuer 'Die Klinik der Herrn Dr. West' dringend einer Überarbeitung unterwerfen sollte.

Na dann mal Ärmel hochgekrempelt.