Jump to content

Psychatrie in der Gegenwart


Recommended Posts

Guest Semiazas
Original von Tom

Es klingt halt in meinen Ohren wie erfunden. Ich hab sowas zigmal in Gothic Foren gelesen und musste leider feststellen das es in 90% der Fälle einfach die Suche nach Aufmerksamkeit ist.

 

Sehe ich genau so. Wenn jemand

wirklich echte "Probleme" in der Richt-

ung hat (egal welche Störung), geht

damit nicht an die Íffentlichkeit.

 

:D

 

Muss ja nich jeder wissen,

dass man Irre ist.

 

:rofl:

Link to comment
Share on other sites

  • Replies 37
  • Created
  • Last Reply

Top Posters In This Topic

Guest Mathias

Hallo, alle zusammen!

 

Ich wollte mich zuerst auch mal bei Wicked Gouhl

entschuldigen - wir sind hier ja tatsächlich in einem Rollenspiel-Forum und sind in erster Linie hier, weil wir Spa? an Cthulhu haben (das Spiel meine ich... :D ). Insofern steht es mir auch nicht zu, über den Wahrheitsgehalt Deines Berichts zu urteilen. Allerdings kann man das anfängliche Mi?trauen aufgrund der bereits angesprochenen Argumente / Kritikpunkte vielleicht auch etwas nachvollziehen.

 

@Carsten: Auch an Dich ein "Sorry" von mir. Beim nochmaligen lesen dieses Threats ist mir aufgefallen, dass ich bei diesem Thema ziemlich schnell - um diesmal in der tiefenpsychologischen / analytischen Terminologie zu bleiben - narzisstisch gekränkt reagiere, obwohl mich eigentlich kein Mensch "angreift". Als Reaktion fange ich dann an, Gründe für meine Qualifikation und für den Wert meiner Meinung aufzuzählen, was wohl ziemlich als "Besserwisserei" rüberkommen kann. Anhand Deines letzten Beitrags erkenne ich, dass wir offenbar eine ziemlich ähnliche Meinung zu Psychotherapie usw. haben, aber irgendwie aneinander vorbei geredet haben.

tatsächlich ist die therapeutische "Schule" sehr stark abhängig von der jeweiligen Fakultät. In Giessen z.B. ist im Psychologie-STudium VT das Gebot der Stunde, und wehe jemand äussert sich positiv über psychodynamische/tiefenpsychologische Methoden oder gar Psychoanalyse. In Frankfurt dagegen, nur wenige km weiter, sieht das am FB Psychologie schon ganz anders aus. Giessen selbst wiederum ist klinisch gesehen eine Analytiker-Hochburg - vielleicht ist das der Grund für die Uni-Psychologen, sich so stark von den (gar nicht mal überwiegend ärztlichen) Analytikern abzugrenzen

Ich selbst finde mich immer in einem Spannungsfeld wieder, in das ich gar nicht möchte. Meine Freunde sind Psychologen (VT, sofern klinisch), mein Doktorvater z.B. ist überzeugter Analytiker (der durchaus auch mal 5 Jahre, hochfrequent im Liegen therapiert...8) - allerdings nur privat, nicht im Rahmen seiner Hochschultätigkeit). Ich selbst komme immer wieder in die Situation bei der einen "Partei" die andere zu verteidigen, obwohl ich selbst gar nicht sooo stark gepolt bin. Ich denke, dass es tatsächlich eine Frage der Indikation ist und womit man dem jeweiligen Patienten individuell am besten Hilft. Für mich selbst - quasi aus Sicht des Therapeuten - wird am Ende meines Studiums sicher eine tiefenpsychologische Ausbildung, wenn ich es mir leisten kann ggf. sogar als Analytiker, stehen. Nicht etwa, weil ich VT für ein schlechtes Verfahren halte, ganz im Gegenteil: Für eine Vielzahl (mittlerweile vielleicht sogar eine kleine Mehrheit?) von Störungen leistet sie hervorragendes. Zumindest, wenn man als Therapeut auch in der Lage ist, über den Tellerrand der eigenen Schule zu blicken. Aber genau der Aspekt der Oberflächlichkeit, den Deine Freundin anspricht schreckt mich etwas ab. Ausserdem: Die Vorgehensweisen sind zwar problemorientiert und effektiv, aber sie faszinieren mich nicht. Es kommt mir zu "banal" (wenn ich es böse formulieren sollte) vor, als dass ich mich mein Leben lang damit beschäftigen möchte. Das allerdings Freud und Konsorten Dinge getrieben haben, die fern jeder Wissenschaftlichkeit waren und sich viele Hardcore-Analytiker heute noch gegen wissenschaftliche Evaluation ihrer Methoden sperren (bzw. diese nicht für nötig halten) ist ganz klar. Von diesem Standpunkt ist Psychoanalyse tatsächlich eher von Wert für Literaturwissenschaftler. Aber sie hat sich durchaus auch weiterentwickelt.

Systemische und/oder klientenzentrierte Gesprächstherapie sind übrigens sehr spannende und vielversprechende alternative Methoden zu den genannten, die von den Krankenkassen aber leider (noch) nicht bezahlt werden.

 

So. Jetzt aber genug davon. Das hier ist schliesslich ein Cthulhu-Forum und keines über Psychotherapie!

 

Liebe Grü?e

 

Mathias

Link to comment
Share on other sites

Original von Semiazas

 

Sehe ich genau so. Wenn jemand

wirklich echte "Probleme" in der Richt-

ung hat (egal welche Störung), geht

damit nicht an die Íffentlichkeit.

 

:D

 

Muss ja nich jeder wissen,

dass man Irre ist.

 

:rofl:

 

Auch das ist eine Aussage, die so nicht universell richtig ist. Warum spricht man über "sowas" nicht? Etwa weil es ein "sowas" ist und keine "normale" Krankheit? Ich kenne durchaus einige Leute, die entweder in klinischer Behandlung und Therapie waren/sind und kein gro?es Problem haben, darüber zu sprechen.

 

Aber jetzt wirklich wieder zurück zum Thema.

 

Gru?,

Carsten

Link to comment
Share on other sites

Genau da hab ich doch gleich mal ne Frage.

 

1.) Was zur Hölle ist VT? ?(

 

Diese Abkürzung fällt so oft und ich habe den ganzen Thread noch einmal gelesen, um eine Antwort darauf zu erlangen, aber ich hab nixs gefunden. Oder hat es keiner von euch gesagt was das ist?

 

Und damit komme ich nun auch gleich zu meinen nächsten Fragen:

 

2.) Was bedeutet "Patienten auf Medikamente einstellen"?

3.) Welche Medikamte sind das auf die man eingestellt wird?

4.) Wer über nimmt die Kosten von solchen Behandlungen? Immer die Krankenkasse?

 

So das wars ersma.

 

MfG

die Orgel

Link to comment
Share on other sites

Guest Maggie

Holla

 

Also "Einstellen auf Medikamente" bedeutet, dass die Patienten bestimmte Medikamente bekommen und in der Klinik die richtige Dosis der Medis herausfinden. Z.B. 2 x am Tag 1 Tablette o.ä.

 

 

 

Medikamente gibt es verschiedenste:

 

Beruhigungsmittel, Neuroleptika, Medis die Wahnvorstellungen unterdrücken etc.

 

 

Wer das bezahlt, weis ich nicht so genau, aber ich meine, dass es der Kasse übernimmt.

 

 

Sollte ich Müll erzähöt haben, so korrigiert mich bitte.

 

Ansonsten verbliebe ich mit lieben Grü?en

Eure Maggie

 

Link to comment
Share on other sites

Guest AndrÚ
Original von Mathias

Systemische und/oder klientenzentrierte Gesprächstherapie sind übrigens sehr spannende und vielversprechende alternative Methoden zu den genannten, die von den Krankenkassen aber leider (noch) nicht bezahlt werden.

 

Hi,

 

ich bin froh, dass Du die systemische Therapie noch erwähnst, da ich sie für sehr effektiv halte (auch wenn sie leider aufgrund ihrer Grundhaltung nicht kassenärztlich finaziert wird :( ) Erfreulich ist, dass so mache Psychiatrie mit diesem Ansatz arbeitet.

Ansonsten gibt es Untersuchungen die besagen, dass die eigentliche Therapierichtung / Methode nur einen kleinen Prozentsatz bei Veränderungsprozessen ausmacht und vieles auf der persönlichen Ebene zwischen Patient und Therapeut basiert.

 

Gru?

AndrÚ

 

Link to comment
Share on other sites

Guest Mathias

Genau, genau.

Es gibt immer wieder Studien, die zeigen, dass z.B. die therapeutische Beziehung ein viel wichtigerer "Erfolgsfaktor" ist, als eine bestimmte Therapieschule.

 

@Maggie: Stimmt alles :)

Link to comment
Share on other sites

  • 4 months later...
Original von Orgel

1.) Was zur Hölle ist VT? ?(

2.) Was bedeutet "Patienten auf Medikamente einstellen"?

3.) Welche Medikamte sind das auf die man eingestellt wird?

4.) Wer über nimmt die Kosten von solchen Behandlungen? Immer die Krankenkasse?

 

1) Verhaltenstherapie, ein ansatz Psychologischer Therapie, im Gegensatz zu Psychoanalyse eher aus den Jetzt-Zustand gerichtet mit der intension das die ?nderung von Verhalten auch eine ?nderung des psychischen Zustandes mit sich bringt (bin kein Psychologe, also nicht hauen wenns nicht zu 100% stimmt...)

2) Da die meisten Medikamente einen bestimmten Spiegel benötgen um eine Wirkung zu erzielen und es darüber hinnaus wichtig ist die kleinstmögliche Dosierung zu gewährleisten wird Pat. Initial eine hohe Dosis gegeben, die immer weiter verringert wird, bis man absehen kann das eine idealdosis erreicht ist. Dies nennt man im internen Sprachgebrauch "einstellen" (auch imzusammenhabg mit anderen Medikamenten wie Herzmedis oder Insulin).

3)Baby, hit me one more time

4) Jup, die Krankenkassen zahlen im normalfall die Behandluingskosten bei entsprechender indikation (die, wie es mit dem menschlichen Geist nun mal so ist, auch recht schwmmig sein kann...), allerdings, wie bereits von Mathias angeführt, nicht mehr in dem mase wie früher, die Liegezeiten in Akutstationen gehen zurück, immer mehr wird auf ambulante Psychiatrische Therapie gesetzt. Ist billiger, nicht unbedingt besser *drop*

 

 

Weshalb ich diesen thread rauskrame: in einem anderen hat sich diese Disskussion mal wieder aufgekocht (in dem oben genannten), um OT zu vermeiden einfach hier weiter machen ;P

 

So long,

Cynic

 

np: Inchtabokatables - Red Skies

 

PS: wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten, sind stubenrein und zutraulich...

Link to comment
Share on other sites

 Share


×
×
  • Create New...