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mag ja doof klingen, oder es mag auch mit der Zeit kommen, aber die kleinen Einzelheiten der 20er machen einem das Leben schwer... waorauf ich hinaus will, ist gibt so viele Kleinigkeiten, über die wir beim Rollenspiel stolpern, von denen wir keine Ahnung haben...

 

1. wäre da das liebe Geld, was kostet wieviel und warum?!? Natürlich ist im Regelwer eine kleine Preisliste, aber die deckt ja bei weitem nicht alles ab und und und ...so ergab es sich, dass ein Spieler einen Polizisten bestechen wollte und ihm ein wirklich beachtliche Summe Geld anbot, fast ein Jahresgehalt... wie wir später feststellten... *hmpf

 

2. Krankenversicherung und Co. gab es sowas in der USA zu diesem Zeitpunkt?

 

3. gab es sowas wie Personalausweise? - Reisepass, OK - aber war es üblich sowas damals immer dabei zu haben, wie heute einen Perso?

 

Ja über so kleinen Dinge stolpern wir halt immer, geht es Euch auch so?

 

4.

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Preise sind das kleinste Problem. Es gibt neben den hervorragenden Preislisten im US und dtsch. Regelwerk zwei wirklich schöne Quellen:

# Nachdrucke historischer Versandhauskataloge, z.B. der Stukenbrok Hauptkatalog 1926 (ISDN 3-487-08078-8) der vor einiger Zeit preiswert verramscht wurde, also mal im modernen Antiquariat stöbern; nicht ganz so preiswert gibt es den Sears-Katalog (US)

# Historische Versandhauskataloge im Netz, z.B. einen historischen Katalog der Galerie Lafayett auf http://www.tentacules.net

Viel Spa? beim Weihnachtseinkauf ! Jack

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Zu 1:

Dann sollte man eben bestimmte Dinge rausarbeiten. Es ist angegeben wieviel man in Welcher Berufsklasse verdient, und das gröbste wei?t du auch. Errechne die doch einfach mal, wie gro? der Anteil von deinem Gehalt ist, denn du in einem Wirtshaus lässt, und übertrage es auf 1920. Dann entscheide mit gesundem Menschenverstand(Sofern möglich) ob du mit den Ausgaben rauf oder runter musst.

Zu 2:

Vorläufer der Krankenversicherungen waren lokale Hilfsvereine. Ein Hofkanzleidekret von 1837 verlangte von Arbeitgebern, die Kosten einer Spitalsbehandlung von Dienstnehmern durch 4 Wochen zu tragen, dasAllgemeine Berggesetz von 1854 schrieb die Errichtung von Bruderladen vor, die Gewerbeordnung von 1859 verpflichtete die Besitzer von gro?en undgefährlichen Betrieben zur Errichtung von Betriebskassen. Der 1867 gegründete Wiener Arbeiterbildungsverein besa? eine Abteilung für Krankenunterstützung, die 1928 in der allgemeinen Krankenversicherung aufging. 1887 wurde die Unfallversicherung und am 30. 3. 1888 (gültig ab 1. 8. 1889) die soziale Krankenversicherung gesetzlich geregelt. 1917 wurden die Familienversicherung und die Unterstützung bei Mutterschaft eingeführt. In der Zwischenkriegszeit wurde 1920 dieKrankenversicherung der Bundesbediensteten, 1926 der Angestellten (verbunden mit Pensions- und Arbeitslosenregelung), 1927 der Arbeiter (ohne Alters- und Invaliditätsversicherung) sowie 1928 der Landarbeiter geregelt. 1933 übernahmen Betriebskrankenkassen die Funktion der Bruderladen, 1935 wurde die Sozialversicherung der Arbeiter und Angestellten imGewerblichen Sozialversicherungsgesetz neu geregelt (Kürzung der Leistungen). Mit 1. 1. 1939 traten die deutschen Bestimmungen (mit Alters- und Invalidenversorgung der Arbeiter) in Kraft, die 1945 übernommen wurden. 1948 wurde die Organisation auf neue Grundlagen gestellt. Eine Neukodifikation erfolgte durch das am 1. 1. 1956 in Kraft getretene ASVG. DieKrankenversicherung der Bauern wurde 1965, die der Gewerbetreibenden 1966 eingeführt.

Zu 3

Puh. Da bin ich überfragt.

Zu 4

 

 

 

Bislang noch nicht nein ;)

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bereitet man sich ja auf sein Abenteuer vor, aber man kann ja NIE wissen was die Spieler so anstellen und auf was für Ideen die so kommen... Natürlich sind die Preisliste im Regelwerk schon OK, und für alles andere macht man sich ja auch so seine Gedanken, bevor man mit einem Abenteuer beginnt... und dann tauchen doch immer wieder Sachen auf. wo man nicht wirklich sicher ist... Bei uns in der Runde wird das dann immer ganz schnell entschieden, wie da verfahren wird... (um den Spielfluss nicht zu stören) und am Ende eines Spielabends macht man sich dann genauer schlau... naja, und manchmal kommen da halt schon mal ungereimheiten auf...
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Du hast recht, am Anfang hat man mit den "goldenen 20er" Jahren wirklich wenig Erfahrung und man steht öfters vor solch Fragen wie "hat es einen Haarfön schon gegeben" oder "Waren ?berseetelefonate schon möglich".

Hier hilft wirklich nur die Erfahrung. Je öfter man spielt und in den Quellenbüchern oder in Literatur dazu stöbert, um so sicherer wird der SL bei der Ausgestaltung der 1920er Jahre. Ging mir genauso. Aber ich habe auch immer, wenn eine Frage während des Spiels aufgetreten ist (oder ich mir selbst nicht sicher war beim Vorbereiten eines Abenteuers) mich eben über diese offenen Fragen informiert, und so kommt schon im Laufe der Zeit einiges an Wissen über die 1920er zusammen... daher gilt auch hier: viel spielleitern, viel Lesen, die ?bung machts.

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Zu 2.: Eine staatliche Sozialversicherung wurde in den USA erst im Jahre 1935 von Franklin D. Roosevelt im Rahmen des new deal eingeführt. Wichtiges Merkmal ist der Sozialversicherungsausweis (Social Security Card), die in den USA weitgehend den Personalausweis ersetzt.

 

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/f/f5/Ssi_card.gif

 

Zu 3.: Einen Personalausweis wie bei uns gibt es in den USA bis heute nicht. Das Recht, sich nicht ausweisen zu müssen, ist den Amerikanern mindestens so heilig wie ihre Waffengesetze. Auch gibt es in den USA keine Meldepflicht. Wer ins Ausland reisen will, beantragt beim Au?enministerium (Department of State) einen Reisepass. Wer sein Wahlrecht wahrnehmen will, muss sich Monate vor der Wahl in Wählerlisten eintragen.

 

Natürlich besteht im Alltag oft die Notwendigkeit, sein Gegenüber eindeutig zu identifizieren. Diese Lücke wird heute normalerweise durch den Führerschein und den Sozialversicherungsausweis (siehe oben) ausgefüllt. Auch die Geburtsurkunde ist von Bedeutung und Sportvereine, Versicherungen, Berufsverbände, etc. stellen wiederum ihre eigenen Karten aus.

 

Seit einiger Zeit gibt es übrigens ein Nevada ein Gesetz, das Verdächtige verpflichtet, der Polizei ihren Namen zu nennen. Die Verfassungsmä?igkeit dieses Gesetzes wurde erst in diesem Jahr vom Supreme Court bestätigt.

 

Was die 20er Jahre angeht, würde ich sagen, dass sowohl Sozialversicherung als auch Führerschein als Mittel der Identifikation hinfällig sind. Vermutlich gibt es bis auf vereinzelte Notlösungen keine allgemein anerkannte Art der Identifikation.

 

Vielleicht auch interessant: In Gro?britannien wurde in diesem Jahr ein Gesetz verabschiedet, das die Einführung von Personalausweisen zum Jahre 2013 vorsieht. Ebenfalls keine Personalausweise gibt es in Kanada, Irland, Norwegen, Japan, Australien, Neuseeland und bestimmt noch in vielen anderen Ländern.

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Was mir gerade noch einfällt: Ich hab mal nen alten Gesellenausweis aus der Zeit der Weimarer Republik in den Händen gehabt. In dem Ausweis klebte interessanterweise kein Foto. Stattdessen gab es eine ellenlange Aufzählung körperlicher Merkmale wie Haarfarbe, Gesichtsform, Statur, Narben, und so weiter. Ist vielleicht nützlich zur Gestaltung von Handouts.
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...wir spielten gerade "Der Spuk". Im Keller des Corbitt Hauses wurde unser Musiker von dem "fliegenden Messer" angegriffe. Die anderen Spieler entschlossen sich schnell ihren verwundeten Freund sofort in ein Krankenhaus zu bringen, weil dieser ja nun leider ein Messer unter seinem linken Schulterbein, in Brust nähe stecken hatte und wie "sau" blutete. Nicht nur das unser Musiker eine komplette Rückbank vollblutete - Nein, dann begannen auch noch im Krankenhaus die unangenehmen Fragen - Messer, Stichverletzung, wann, wo, warum... Also in der heutigen Zeit würde zumindestens hier bei uns ind der BRD die Polizei von seiten des Krankenhauses verständigt, aber wie waäre es damals in der USA gewesen? Wie läuft es mit den Krankenhauskosten? Ist in Notfällen nur Bares wahres? Würde die Polizei kommen und Fragen stellen? usw.
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Original von Spielleiter

....aber wie waäre es damals in der USA gewesen? Wie läuft es mit den Krankenhauskosten? Ist in Notfällen nur Bares wahres? Würde die Polizei kommen und Fragen stellen? usw.

 

Hm, ich richte mich hier so nach den alten Filmen aus den 50er Jahren aus USA, die Gangster- und Detektivfilme mit Bogart usw. - da werden auch nicht soviel Fragen gestellt, wenn wer etwas abbekommen hat...

Zuviel akribischer Realismus in diesen Fällen ist IMHO auch wieder nciht so gut für die Atmosphäre - da steht bei mir im Zweifelsfall Dramatik über Realismus.

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@Spielleiter: Ohne es genau zu wissen, würde ich sagen, der Charakter hätte gute Chancen, dass die Polizei nicht eingeschaltet wird. Generell wurden damals Körperverletzungsdelikte im Vergleich zu Eigentumsdelikten weniger ernst genommen als heute. (Das zeigte sich zum Beispiel in der öffentlichen Diskussion zur Strafrechtsreform vor einigen Jahren.) In Deutschland wäre eine solche Wunde bis in die 1930er hinein wohl locker als Duellverletzung durchgegangen.

 

Was die Kosten angeht, muss das Krankenhaus natürlich aus eigener Tasche bezahlt werden. Lebensrettende Ma?nahmen werden bestimmt auch ohne Kreditprüfung vorgenommen. Meines Wissens geben amerikanische Krankenhäuser ihren Patienten gegebenenfalls auch Kredite. Nach der Behandlung einfach abzuhauen, wäre vom Delikt her vergleichbar mit Tanken ohne zu bezahlen.

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  • 2 weeks later...

@ Jack, vielleicht bin ich nur zu müde oder mein spärliches Französisch lässt mich im Stich: Ich finde auf der tentacules-Seite nicht diese GalÚrie Lafayette-Liste, das hätte mich schon interessiert

 

@ all, wir stolpern selten (bis nie) über solche Sachen, das Meiste kann man doch mit gesundem Menschenverstand entscheiden und wenn man etwas konstant (!) so und so durchzieht, ist es doch nicht so wichtig, ob es historisch korrekt ist? Führt ihr wirklich "Geldbeutel" mit euch, wo ihr genau Buch führt wieviel ihr habt und was ihr zum Beispiel für das Mittagessen ausgegeben habt und ob es dann noch für einen Regenschirm reicht??

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@November: Inwieweit man sich beim Spielen an historische Fakten halten möchte oder nicht, muss natürlich jeder für sich entscheiden. Fest steht, dass es sich letztenendes immer um einen Kompromiss handelt. Schlie?lich kann niemand alles über die 20er -- oder eine beliebige andere Epoche -- wissen. Ich persönlich empfinde es aber so, dass das Bemühen um Realismus der Spielwelt Plastizität und Lebendigkeit verleiht und ich denke, es geht da vielen anderen genauso. (Ich verweise auf diverse Abhandlungen zu historischen Automarken, Zigarettenmarken, etc. in der CW.)

 

Bei der Sache mit den Behandlungskosten ging es übrigens keineswegs um die Frage, "wieviel Goldstücke ich mir dafür abziehen muss", sondern einfach um ein Grundverständnis der Abläufe in einem solchen Krankenhaus. Eine Geldsimulation in Cthulhu hätte wohl weniger mit historischer Korrektheit zu tun als vielmehr mit Pedanterie.

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wir haben bei un sin der runde bei keinem spieler ermittelt, wieviel geld er hat, besitzt... hin und wieder tauchen zwar situationen auf, wo es wichtig ist, wieviel geld er JETZT gerade in der tasche hat, aber ansosnten unwichtig... der eine hat halt mehr als der andere, aber das ergibt sich durch gutes rollenspiel...

 

@ mein vorredner, mit ging es da tasächlich um das allgemeine im krankenhaus z.b.

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Vielleicht bin ich ein gebranntes Kind, aber gerade wenn ich die von Dir erwähnte Pedanterie wittere, bin ich eben ein wenig argwöhnisch.

 

Natürlich gebe ich euch Recht, dass es wichtig ist ein Grundverständnis für allgemeine Lebensumstände zu entwickeln. Und Hintergrundmaterial bringt Lebendigkeit mit sich, klar. Deshalb habe ich ja auch bezüglich des GalÚries Lafayette Links nachgefragt.

 

Um Realismus bemühe ich mich und erwarte das auch von meinem Spielleiter, aber ich denke nicht, dass dieses Bemühen unverhältnismä?ige Ausma?e im Verhältnis zum Nutzen annehmen sollte.

 

Wie gesagt, gebranntes Kind...

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Ich kann mich auch an so einen Fall erinnern, weis aber nicht mehr genau um was es da ging, aber wir machen das dann so dass wir da für den moment eine Regelung treffen und für?s nächste mal wird dann nachgeschaut ob das nicht doch zuweit von der Realität abtrifftet.

Und so klären sich die Dinge dann von Spiel zu Spiel auf, wie d Erich schon sagte "da hilft nur die Erfahrung"

 

Man kann sich ja als Spielleiter nicht immer auf jede Kleinigkeit vorbereiten.

 

Ausserdem wer sagt denn das jeder Arzt in den 20?ern, Körperverletzungen nach Eigentum stellte.

 

Wenn man sowas beachtet dann auch WO sich das Krankenhaus befindet, in der Bronx ist wahrscheinlich beides an der Tagesordnung.

 

ich denke solange man sich nicht in wiedersprüchlichkeiten verrennt ist die Lösung am besten die den Spielfluss am laufen hält und zur aktuellen Situation/Atmosphäre passt.

 

?brigens hab ich mir noch nie was in Cthulhu gekauft, meistens lieg ich sabbernd und bibbernd in der Ecke

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