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Spielziele bei Cthulhu - Wahnsinn, Tod und Weltuntergang?


Arkam
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Hallo zusammen,

 

in der Diskussion über das Spielerhandbuch die von Hofrat Behrens im Thread über das schlechteste Abenteuer angesto?en wurde kam auch die Frage der Spielziele für Cthulhu auf.

 

Wie ich finde eigentlich eine interessante Frage.

 

Spielziele

Bei "Mensch ärgere dich nicht" mu? man seine vier Pöppel als erstes ins Ziel bringen, bei einem Tabletop mu? ich mehr Truppenteile, meistens in Punkten gemessen meines Gegners schlagen als umgekehrt oder ein vorher definiertes Ziel, also etwa Truppen im Werte von 20 Punkten auf dem Hamburger Hill nach spätestens 3 Runden erreichen.

 

Im Rollenspiel gibt es auch verschiedene Spielziele die man neben dem Spa? mit Freunden noch anstreben kann.

In vielen klassischen, meistens fantasymä?igen, Geschichten sollen die Charaktere einen Endgegner durch nutzen ihrer Charakterfähigkeiten besiegen. Hier stehen dann meistens klare Regeln für Kampf, Magie und Diebesaktionen wie Hinterhalte oder Schlösser öffnen und Fallen finden im Vordergrund.

Bei Paranoia und diversen anderen Funsystemen stehen weniger die Regel, genau Regelkenntniss ist Verrat melden Sie sich mit einer kleinen Pappschachtel im Sektor GAU zur Reaktorwartung Bürger, sondern die lockere Improvisation von Spielern und Spielleiter im Vordergrund.

Bei den Systemen der World of Darkness, Vampir, Werwolf etc., soll ja eigentlich die Geschichte und deren stimmiger Verlauf und weniger das Einhalten der regeln im Vordergrund stehen.

 

Wie sieht es jetzt aber aus Spieler Sicht bei Cthulhu aus?

Das klassische Besiegen eines Endgegners ist in seiner direkten Form "Und mit deinem letzten Schu? triffst du Cthulhu tödlich wankend und schrill kreischend bricht er über den Ruinen seiner Schlafstätte zusammen." ist das bei Cthulhu wohl kaum möglich.

Die abgeschwächte Möglichkeit statt der Gro?en Alten nur ihre Kultisten beim Monsterbeschwören zu behindern wird ja schon recht gerne und häufig verwendet.

Die Teilnahme an einer interessanten Geschichte wird ja auch immer wieder erwähnt. Aber ähnlich wie Hofrat Behrens ist für mich als Spieler wichtig konkrete Eingriffsmöglichkeiten zu haben. Abenteuer die eigentlich am besten erzählt werden oder egal wie die Spieler handeln auf jeden Fall wie beschrieben enden mag ich auch nicht.

Das simulieren der Hintergrundwelt, also meistens doch der 20er Jahre des 20 Jahrhunderts kann sicherlich auch ein Ziel sein. Wenn man bedenkt das zu jedem Abenteuer auch immer historische Fakten geliefert werden haben wir es hier wohl zumindestens mit einem Nebenziel zu tun. Wäre es nämlich das Hauptziel währe die Vielzahl der teilweise recht seltsamen Hintergründe Katzthulhu oder Pokethulhu seien hier stellvertretend genannt nicht zu erklären.

 

Auch die mehr systembasierten Ziele wie die nächste Stufe / Grad / Rang Generation, bessere Attribute oder mehr Magie sind ja wenigstens nach dem Regelsatz wohl eher keine Spielziele. Denn Stufen, ich nutze Mal die alterwürdige Bezeichnung kennt das System nicht, Attributssteigerungen kommen extrem selten vor und Magie stärkt udn schwächt den Charakter zugleich ist also ein eher zweifelhaftes Spielziel.

Gleiches ist auch vom Wissen über die Gegner und ihre möglichen Schwächen zu sagen. Dieses Wissen schwächt den Charakter und eröffnet meistens nur unsichere Vorteile.

 

Aus Spielleitersicht könnte man natürlich sagen das Ziel sei eine komplette Runde in Tod und Wahnsinn zutreiben. Ich denke aber nicht das sich ein System mit diesem Ziel ernsthaft lange auf dem Markt gehalten hätte und Cthulhu ist ja Rollenspielurgestein.

 

Weshalb spielt man also Cthulhu? - Wie gesagt klar spiele ich Rollenspiel auch um Spa? mit Freunden zu haben aber ein besserer Charakter, die nächste Stufe oder ein besiegter Endgegner motivieren mich stark zum Spielen.

 

Gru? Jochen

 

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Spielziel bei Cthulhu... hm, muss es eines geben?

 

Vordergründig ist es natürlich das Zusammensein mit Freunden, mit denen man einen schönen Abend verlebt.

Warum kommen nun diese Freunde?

 

Ich als Spielleiter mache das in erster Linie, weil ich Freude daran haben, eine Geschichte zu erzählen.

Erzählen ist ja nicht das passende Wort - mit den Spielern erzählen ist besser, denn die Spieler sind ja Elemente, welche die Geschichte wenden oder in diese oder jene Richtung laufen lassen können.

Nicht nur Erzählen, vielleicht ist "präsentieren" besser. Da gehört alles dazu, was unter dem Stichwort Atmosphäre hier oft schon aufgezählt worden ist (Handouts, Beleuchtung, Stimmlage, Darstellung NSCs, Schickeffekte usw.).

 

Und warum kommen die Freunde?

Wohl in erster Linie, weil ihnen die Art meiner Präsentation gefällt. Wohl auch, weil sie auch einen "unterhaltsamen" Abend verbringen wollen. Ganz einfach, weil es ihnen taugt.

 

Spielziel im Abenteuer? Je nachdem... ist auch nicht so wichtig. Der eine spielt seinen Charkter so, der andere so. Die Spieler wissen, dass es bei Cthulhu weniger um ein Happy End geht oder um das Verbessern des eigenen Charakters, sie scheinen wirklich wegen der vorgenannten Gründe zu spielen.

 

Cthulhu ist etwas anders. Und nicht jeder ist mit dieser Art zu spielen glücklich, manche wollen ein Spielziel, manche wollen den Charakter im Mittelpunkt stehen haben, manche wollen heroisch sein.

Für diese aber würde ich Cthulhu nicht unbedingt empfehlen.

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Für mich ist das explizite Spielziel bei Cthulhu das Erzählen/Erleben einer Horrorstory.

 

Als Spielleiter will ich den Spielern Schauer über den Rücken jagen und mich von den Taten meiner Mitspieler überraschen lassen, um die Geschichte spannend weiterzuerzählen; als Spieler will ich unruhig den weiteren Verlauf der stimmigen Geschichte miterleben und zu einem für mich befriedigenden Ende führen. Das letztere muss nicht unbedingt das ?berleben meines Charakters beeinhalten.

 

Beispiel: Als ich das Blood Brothers Szenario äDOA Part Twoô gemeistert habe (ein klassisches Zombiefilm-Endzeit-Szenario, in dem die Spieler jeweils zwei Charaktere führten, je einen Wissenschaftler und einen Soldaten) kämpften alle Charaktere um ihr ?berleben. Als absehbar wurde, dass der Spielabend zuende ging, begannen meine Spieler ihre Charaktere äfilmtypischeô Ende zuzuführen und hatten einen Heidenspass dabei z.B einen der Wissenschaftler kurz vor der Flucht aus ihrem unsicher gewordenen Unterschlupf (einer befestigten Schule) noch seine Unterlagen aus seinem Büro holen zu lassen, in der Sicherheit, dass er dort von den Zombies überwältigt werden würde. Eine andere Spielerin sagte, dass ihr Charakter in der Flucht keinen Sinn sah, begab sich auf das Dach der Schule, auf dem sie Kakteen züchtete, und erscho? sich, als die Zombies an der Tür rüttelten.

In beiden Fällen haben die Spieler das ?berleben ihrer Spielfiguren einer überzeugenden Szene geopfert, und ich muss sagen, dass es allen unglaublich Spass gemacht hatte.

 

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Ich denke auch, es geht - grade bei Chtulhu - um das gemeinsame Erleben eines Abenteuers. Eines fiktiven und virtuellen - aber eines Abenteuers. Wenn ich teilweise höre, wie die Mitspieler Aussenstehenden erzählen, was sie wie und warum in einer Spielsituation gemacht haben und was dann noch tolles passiert ist, etc., dann wei? ich, da? ich als Spielleiter nicht alles falsch gemacht habe.

 

Es geht dann auch nicht unbedingt darum, viele Punkte zu sammeln oder die tollsten Artefakte an sich zu rei?en, sondern einfach nur um das Erlebnis. Und dafür ist Cthulhu eigentlich ideal.

 

Klar, das kann man nun nicht auf alle verallgemeinern. Es gibt z.B. einige, deren Hauptinteresse an der Entwicklung ihrer Charaktere liegt. Nunja.

 

mystische Grü?e,

 

orwin

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