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Charakterentwicklung bei Cthulhu?


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Salü salü,

 

nachdem ich mein erstes CoC Szenario geleitet habe, und meine Spieler nach mehr schreien, brösel ich jetzt grade über dem zweiten. Nach "Gestohlene Leben" (GL)dachte ich an "Unsere liebe Frau aus den Wäldern" (UFW). Prob ist nur, dass das Start-Setting von UFW sich mit den Chars mit denen die Spieler GL gespielt haben sich nicht so richtig halten lässt... da sind Detektive gefragt, und nicht eine Artistin, ein Polizist, eine Schatzsucherin, ein koreanischer Kopfgeldjäger der kaum deutsch kann, und ein Athropologe. Da ich noch nicht so viel Erfahrung mit dem Spielleitern habe, möchte ich fürs erste ganz gerne so nahe am Setting bleiben wie möglich. Das lässt sich zwar nie über das gesamte Szenario halten *g*, aber ich muss es mir ja nicht zusätzlich erschweren, in dem ich Chars spielen lasse, für die ich das gesamte Setting neu designen müsste. Ist soweit nicht das Problem hab ich mir gedacht, sollen sich meine Spieler halt neue Chars basteln, ist ja schnell gemacht. Nur: Wenn die Spieler für jedes Szenario neue Chars bauen, dann bleibt die Charakterentwicklung wie man sie z.B. aus DSA oder Shadowrun kennt voll auf der Strecke. Nun ist CoC ja kein Spielsystem das in einem Ma?e auf Charakterentwicklung ausgelegt ist, wie die beiden genannten Systeme, aber so ganz ohne?

 

Wie macht ihr dass denn? Benutzen eure Spieler über mehrere Szenarios hinweg die selben Chars, oder nur bei Kampagnen? Und wenn eure Spieler die Chars häufiger wechseln, wie läuft dass dann in euren Gruppen mit der Char-Entwicklung? Keine Ahnung, ich denke mir halt, wenn ich den Spielern Häkchen gebe, schön und gut, aber wenn die behakten Chars dann für die nächsten drei bis vier Szenarios nicht mehr benutzt werden bringt das auch nicht viel.

 

Andererseits habe ich, wie bereits erwähnt, auch nicht das Gefühl das bei CoC Char-Entwicklung einen so hohen Stellenwert hat. Die Chars starten ja nicht als Anfänger, sondern haben alle schon ein Leben, einen Beruf, und die Spieler haben die Möglichkeit bereits bei der Erschaffung die Chars in bestimmten Gebieten sehr gut zu machen. Wenn es mal ein Häkchen gibt, heisst dass immer noch nicht, dass der betreffende Wert tatsächlich steigt, da muss der Spieler vorher nochmal Würfelglück haben. Und dann sterben bei CoC auch gerne mal Chars... und wenns einen erwischt der schon ne ganze Weile "entwickelt" wurde, dann ist der Spieler vermutlich (nein, sogar ziemlich sicher *g*) vergnatzt. Mal ganz davon abgesehen dass ich ohnehin der Meinung bin, dass erfahrene Investigator-Veteranen nicht wirklich cthulhuid sind... Chars die schon soviel gesehen haben dass sie sich nicht mehr fürchten laufen irgendwie dem Spielprinzip zuwieder.

 

Also insgesamt bin mir da irgendwie noch ein bisschen unschlüssig... wie seht ihr das, welchen Stellenwert hat Char-Entwicklung bei CoC?

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Charakterentwicklung im Sinne von "Werte steigern" gibt es bei Cthulhu in erster Linie bei "Mythoswissen" und bei "Stabilität". Andere Eigenschaften sind sicher teilweise sehr nützlich, lassen sich aber kaum signifikant steigern bis der Chara den Weg alles Irdischen geht. Und wenn ein Chara Mythoswissen sammelt und seine Stabi sinkt, sollte er sich immer mehr fürchten, nicht weniger, denn je mehr er vom wahren Wesen der Welt kennt, umso mehr wei? er, da? jegliche Hoffnung vergeblich ist und da? all seine Bemühungen letztendlich vergeblich sind. Den abgebrühten Dr. VanHelsing, der auf jede Mythosbedrohung ganz cool eine Antwort hat, gibt es bei Cthulhu nicht - wer so viel mit dem Mythos zu tun hat kann dem Wahnsinn oder dem (vielleicht) erlösenden Tod auf Dauer nicht entrinnen.

 

Die Motivation für Cthulhuspieler liegt daher auch weniger im "Charaleveln", sondern mehr in der Charakterdarstellung, im Ausspielen der zunehmenden geistigen Zerrüttung oder einfach in der Freude am Recherchieren und Rätseln und der düsteren, fatalistischen Atmosphäre des Mythoshintergrunds.

 

Natürlich kannst Du das System als SL leicht modifizieren, wenn Deine Spieler eine Charkterentwicklung haben möchten. Gib Ihnen nach den Abenteuern Stabi zurück, mach die Monster weniger knackig und vergib öfter Häckchen. Anything goes!

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die charakterentwicklung sehe ich als eines der wichtigsten elemente beim coc. natürlich nicht auf die werte bezogen, aber wenn man einen char öfter spielt, bekommt die figur mehr charakter.

 

jeder unserer spieler hat ein, oder zwei lieblings-chars, die quasi "tabu" sind, damit sie sich weiterentwickeln können. das hei?t nun nicht, dass ihnen nix passieren kann. wenn man dummheiten macht und sich in gefahr begibt ist der char so platt wie jeder andere. aber wilkürlichen tod, z.b. durch würfelpech sind bei denen ausgeschlossen. so etwas wie

SL:"welche tür nimmst du?"

S: "links!"

SL: "Sag Hallo zu Azatoth!"

lässt man dann halt.

das hat den entscheidenden vorteil, dass man mit chars, die den spielern ans herz gewachsen sind, eine ganz andere atmosphäre hinbekommt, als mit chars, die eh jeden abend neu gemacht werden.

einen char, der bereits so lange gehalten hat, dass seine hintergrundgeschichte länger ist als das spielerbuch, schickt man nicht mal gerade nachschauen, was jetzt die tür zum knarren gebracht hat. da bammeln sich die spieler vor den kleinsten geräuschen.

 

anders ist das z.b. gerade beim orient-express. da hab ich den spielern von anfang an gesagt, dass das ding tödlich ist und dass ich keine rücksicht auf liebgewonnene chars nehmen werde. das hat den nachteil, dass einige spieler ihre chars schon fast absichtlich in gefährliche situationen bringen, wenn er ihnen nach ein, zwei mal spielen doch nicht so gut gefällt, um ihn loszuwerden.

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würfelpech sollte generell nicht den Tod eines Charakters zur Folge haben denke ich!

Dann könnte ich ja gleich eine diverses Glücksspiel spielen, ich habe aber die gleichen Probleme wie Mr.Wilco

Gerade da manche Szenarios sehr genau auf eine "feste" Gruppe zurecht geschnitten sind macht das schwer.

Ich selbst habe bei anderen als den vorgegebenen Gruppenkonstelationen dann eine andere Vorgeschichte entwickelt bzw. so über Umwege hineinstolpern lassen..

 

Das Problem dabei ist das du im Auge behalten musst wohin du sie bringen willst, mir "entgelitete" mal eine (Vor)runde, ich wollte die Auktion mit ihnen spielen und hatte gedacht das ich das Mauretania Abenteuer abspecke und sie dahin reisen lasse.. :D die spielten ewig auf dem Schiff aus und ich improvisierte micht gelb... 8)

Naja, war alles in allem eine der spa?igsten Runden welche ich bisher hatte.

 

Bin, immer froh wenn die schreibende Zunft, wie inzwischen langsam Mode, alternative Einstiege anbietet.

Das fördert meine pers. Kundenzufriedenheit um ein ganzes Level... :D

Meine derzeitige Gruppe ist bisher eine ehemalige Tanzmaus die als Bardame arbeitet und eigentlich Maskenbildnerin beim Film sein will bzw. ist mit einer sehr schrägen Verwandschaft, ein ehemailiger Kolonialsiedler welcher auf einer Farm in Afrika aufwuchs welche die Eugenik als das erstrebenswerteste ansieht. Dementsprechend ist der Char. neben seiner Zwillingsschwester eigentlich auch ein Eugenik Experiment, der arbeitet in der gleichen Bar wie das Mädel aber als Rausschmeisser. Last not least ein Isländischer/deutscher Agent der Abwehr welcher noch nicht gro? weiter ausgearbeitet ist..

 

Nun sag mal wie ich für die ein Abenteuer zurechtschneidern muss.. :D:D:D:D:D

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Hallo zusammen,

 

klappen könnte es mit einer Auftragsweitergabe. Es wird zwar der passende Charakter angesprochen, reine Hintergrundstory.

Der hat aber gerade keine Zeit weil er um Beispiel: Gerade Vater wird, frisch verliebt ist, diesen bedauerklichen Unfall hatte, nach der letzten Südseereise die Wirklichkeit kennt und keine Lust hat oder einfach zu viel berufliches zu tun hat.

Statt dessen schickt er seinen freund und dessen Freunde los.

 

Mit etwas Glück kann man das nächste Abenteuer dann so deichseln das der Ruf der Charaktere sie dorthinein bringt.

 

Gru? Jochen

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sehe ich das soweit richtig dass ihr auch eher dazu tendiert, die spieler für jedes szenario dem szenario entsprechende chars bauen zu lassen bzw. bereits vorhandene passende chars zu verwenden? also eher durchwechseln als stamm-chars?

 

und char-entwicklung... naja, habs mir schon fast gedacht. bei CoC retardieren die chars eher als dass sie sich weiter entwickeln *g* zumindest in einer gewissen hinsicht.

 

hat von euch eigentlich schon jemand UFW gespielt?

 

btw. auftragsweitergabe... UFW geht von einer gruppe von detektiven aus, die bereits zusammengearbeitet haben. da ne auftragsweitergabe zu deichseln dürfte schwierig werden. für nur einen char fällt aus, wenn in einem fünfer-team einer ausfällt holt man nicht nen neuen, sondern macht zu viert weiter, schon grade wenns nach routine aussieht. und für alle... dann würde der popularitäts bonus wegfallen. UFW geht davon aus dass die detektei sehr bekannt ist, und grade nen gro?en fall gelöst hat, was bei den recherchen enorm hilfreich ist.

 

 

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