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Hallihallo,

 

Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen. In der kommenden Kampagne spiele ich einen jungen, adeligen Tunichtgut aus Posen, welches ja 1918 abgetreten werden musste.

 

Da das Gut der Famillie ebenfalls in Posen liegt, frage ich mich nun, ob die dort ansässigen Sippen einfach ihres Gutes beraubt wurden oder von der späteren Weimarer Republik entsprechend entschädigt wurden? Wie wurde mit dem Vermögen der Famillie umgegangen, durften sie dieses behalten?

 

Dankeschön für die Hilfe...kann ich als geschichtlicher Laie durchaus gebrauchen. :)

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Im neuen polnischen Staat [bearbeiten]

 

Nach dem Ersten Weltkrieg musste der überwiegende Teil der Provinz gemä? den Bestimmungen des Versailler Vertrages an Polen abgetreten werden, das hier die Woiwodschaft Posen einrichtete. Die klar mehrheitlich deutschsprachigen Randgebiete verblieben weitgehend innerhalb der neugebildeten preu?ischen Provinz Grenzmark Posen-Westpreu?en beim Deutschen Reich.

 

Der Posener Aufstand begann am 27. Dezember 1918 nach der Ankunft des späteren polnischen Ministerpräsidenten Ignacy Paderewski auf dem Posener Bahnhof. Einen Tag später brach der Gro?polnische Aufstand in der Provinz Posen aus, der zu offenen Kampfhandlungen zwischen Deutschen und Polen führte. Der eigentliche Aufstand dauerte nur bis zum 16. Januar 1919, als aufgrund alliierten Drucks ein Waffenstillstand durchgesetzt und eine Demarkationslinie festgelegt wurde, bevor deutsche Grenztruppen die Provinz wieder unter Kontrolle bringen konnten. Praktisch kam es aber in weiten Teilen der Provinz Posen immer wieder zu Schie?ereien und Scharmützeln. Dieser Zustand dauerte an bis zur ?bernahme des Gebietes durch reguläres polnisches Militär durch General Haller im Januar 1920.

Deutsch-polnische Demarkationslinie von 1919

Deutsch-polnische Demarkationslinie von 1919

 

Die Karte zeigt die Demarkationslinie, die nach dem Waffenstillstand am 16. Februar 1919 nach den deutsch-polnischen Kampfma?nahmen in der ehemaligen Provinz Posen durch eine Waffenstillstandskomission festgelegt wurde. Sie folgte weitgehend der Sprachgrenze.

 

Zwischen 1920 und 1929 enteignete die polnische Regierung gemä? Artikel 297b des Vertrages viele ortsansässige Deutsche, denen die polnische Staatsbürgerschaft nicht zuerkannt wurde. Ab 1925 führte ein Agrarreformgesetz dazu, dass viele deutschsprachige Bauern û darunter auch solche, denen der preu?ische Staat Grundfläche verkauft hatte û ihr Land zwangsveräu?ern mussten.

 

NS-Deutschland annektierte nach dem Polenfeldzug die Woiwodschaft Posen und bildete in gewisser Anlehnung an die vormalige Provinz, jedoch unter Einbeziehung weiterer polnischer Gebiete, den Reichsgau Wartheland mit Posen als Hauptstadt. Das Gebiet um Bromberg wurde dem Reichsgau Danzig-Westpreu?en zugeschlagen. 1945 ging das gesamte Gebiet der ehemaligen Provinz Posen an Polen. Nach der Gebietsreform 1999 ist es heute grö?tenteils identisch mit der Woiwodschaft Gro?polen. Einige Kreise der ehemaligen Provinz gehören jedoch zu den Woiwodschaften Kujawien-Pommern und Lebus.

 

WIKI hilft...

(http://de.wikipedia.org/wiki/Provinz_Posen)

 

Was den Char direkt angeht, hängt vom Zeitpunkt der Handlung und seiner poltischen Haltung ab (ist er "deutsch" oder eher ein "Pole"), verlässt er das Land mit dem Vermögen, verkauft er den Besitz.

Entschädigungszahlungen halte ich für eher unwahrscheinlich und sind aufgrund der Inflation auch "null und nichtig".

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Guten Abend,

 

zunächst einmal ist Dir vielleicht bewu?t, da? die Schaffung des so genannten "Polnischen Korridors" und damit die Abtretung auch des grö?ten Teils der preu?ischen Provinz Posen an Polen erst im Friedensvertrag von Versailles im Juni 1919 festgelegt wurde. Der eigentliche Transfer der Territorialhoheit erfolgte am 1. Januar 1920 mit Inkrafttreten des Versailler Vertrags und der Inbesitznahme durch reguläres polnisches Militär.

 

Faktisch war die Provinz aber bereits ab Mitte Januar 1919 zweigeteilt - einen kleinen Teil unter deutscher Kontrolle, vor allem die Gebiete westlich der Weichsel mit deutlicher deutschsprachiger Mehrheit, und den grö?eren Teil östlich der Weichsel unter der Kontrolle polnischer Freischärler und provisorischer polnischer Oberverwaltungsstellen. Die "Ruhe" im Lande wurde durch Drohungen der alliierten Mächte und die Einrichtung einer Demarkationslinie festgelegt.

 

Sofern nun unser Junker aus diesem westlichen, deutsch gebliebenen Teil stammt, der ab 1921 so bezeichneten Grenzmark Posen-Westpreu?en, ist alles in Butter - keine Enteignung, allerdings eventuelle finanzielle Einbu?en beim verfügbaren Vermögen, man lebt jetzt schlie?lich im Zonenrandgebiet an der Grenze zu Polen.

 

Sofern er aus den jetzt polnischen Gebietsteilen stammt:

 

Wann genau spielt die Geschichte denn? Wie deutsch- oder preu?en-national war die Familie bisher?

 

In der Vermutung, da? die Familie als Landgutbesitzer und adlige Junker in der Verwaltung oder Armee Preu?ens gedient haben, hat die polnische Regierung ein gro?es Interesse daran, sie schleunigst loszuwerden als verha?te Repräsentanten einer aggressiven Germanisierungspolitik.

 

Sofern sie nicht freiwillig bereits zwischen Juli 1919 und Januar 1920 das Gebiet verlassen und nach Westen übersiedeln (wie ein beträchtlicher Teil der deutschsprachigen Bevölkerung), so düften sie zu den ersten Opfern gehören, die aufgrund des º 297 b des Versailler Vertrages von der polnischen Regierung enteignet werden. Dies bedeutete in aller Regel, da? von Polen keine irgendwie geartete Entschädigung gezahlt wurde.

 

º 297 i des Versailler Vertrages verpflichtet die deutsche Reichsregierung im Gegenteil zur Entschädigung ihrer Staatsangehörigen für die von Polen (als assoziierter Macht) vorgenommenen Enteignungen.

 

Wie umfangreich diese Entschädigung nun ausfällt bzw. wieviel Wert sie besitzt, hängt zum gro?en Teil davon ab, wann die Enteignung erfolgt und wann die Entschädigung letztlich zugeteilt wird. Im härtesten Fall ist der Junkerspro? mit Ausnahme seines guten Namens komplett mittellos und pleite, genauso wie seine Familie.

 

Im günstigeren Fall erhält die Familie nach jahrelangem Warten endlich vom Staat eine Entschädigung zugesprochen, die zumindest einem Bruchteil des ehemaligen Marktwertes der Besitzungen entspricht (ich denke da an 10 bis 25 Prozent, der Staat hat in den 1920ern nun wahrlich nichts zu verschenken).

 

 

Vemögen, in dem Sinne von beweglichem Hab und Gut - Geld, Schmuck, Devisen, Aktien etc.

 

Hängt davon ab, wo sich dieses bewegliche Vermögen zum Zeitpunkt der Enteignung usw. befindet:

 

a) Schweizer Nummernkonto - alles geritzt

B) in einem Banktresor im freien Reichsgebiet - auch in Ordnung, aber die Banknoten oder Aktien je nach Zeitpunkt nicht einmal mehr das Papier wert, auf das sie gedruckt sind.

c) auf der Sparkasse oder Post im nun polnischen Posen - schade drum, wird mit enteignet

d) auf einer alliierten oder assoziierten Bank, z.B. in London - ding, weg, konfisziert und zur Begleichung entsprechender Forderungen gegen Deutschland verwendet.

 

Alles in allem stehen die Sterne für diesen Junker materiell gesehen also schon einmal nicht günstig.

 

Vale

 

Ylorcron

 

P.S.: Aargh, starwarschef war schneller ...

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Dann siedel Deinen Junker einfach in der genannten Grenzmark Posen-Westpreu?en an, zieh ihn nach Pommern oder Ostpreu?en um - oder la? seine Familie gute Kontakte zu einflu?reichen Regierungsstellen oder Beamten (in Preu?en oder gar im Reich) haben, die für eine zügige und wohlwollende Bearbeitung der Entschädigungsfrage gesorgt haben.

 

Letzteres würde bedeuten, da? der Charakter über erkleckliche Mengen freien Kapitals verfügt, aber praktisch kein immobiles Vermögen besitzt.

 

Hoffe das hilft soweit.

 

Vale

 

Ylorcron

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