Jump to content

Dienstgrade im Band Niemandsland


Recommended Posts

Hallo,

 

am WE wollte ich mal das Quellenbuch Niemandsland ergreifen, um dort nachzuschlagen, welche regeltechnischen Voraussetzungen für welchen Dienstgrad erforderlich sind, habe aber festgestellt, dass es solche gar nicht gibt.

Habe ich etwas überlesen oder gibt es das in der tat nicht?

 

Falls nein, besteht Interesse an einer solchen Liste?

 

Sprich: welches Mindestalter für welchen Dienstgrad, welche Fertigkeiten auf mindestens welchem Wert, etc. pp. So ein bisschen wie bei Degenesis die Ränge in den einzelnen Kulten, falls die jemand kennt.

 

Vielleicht könnte man sowas ja mal Fanmä?ig zusammenstellen?

Link to comment
Share on other sites

mmh, schwierig zu entscheiden....!

Auf der einen Seite wäre so eine Liste mit Sicherheit interessant, gerade weil es regeltechnisch durchaus möglich sein kann, dass ein Offizier höhere Fertigkeitswerte benötigt wie ein Feldfebel.

Aber: bisher war Cthulhu u.a. gerade deswegen anders als typische DSA oder D&D-Rollenspiele, weil es ja ohne solche Dinge auskam. Man ging ja immer davon aus: Du kannst was du kannst!!! Du kannst darstellen was du kannst!!! Und: Vorallem waren die Fertigkeiten immer ein Sache der Auslegung. Vielleicht gibt es ja Offiziere, die nichts auf dem Kasten haben und nur wegen Beziehungen die Karriereleiter hochklettern konnten.

Wäre aber mit Sicherheit interessant, solch eine Liste zu erstellen- jedoch mehr als Richtlinie und Inspirationsquelle als festgesetzter Rahmen

Link to comment
Share on other sites

Seh ich ähnlich.

 

Wir hatten mal die Faustregel:

 

Ausbildung bis 12: Soldat

bis 15: Unteroffizier

ab 16: Offizier

 

Das war aber nun wirklich nur ein sehr grobes Raster. Beispielsweise gab es einen Spieler, der einen Feldwebel mit 17 AUS spielte. Das war dann eben ein sehr guter Feldwebel. Die Entscheidung lag beim Spieler.

 

Gut, ein Offizier mit AUS 8 wäre in der Tat schon etwas merkwürdig, aber vielleicht hat Papa das Patent ja gekauft Da spielte noch viel Sozialprestige eine Rolle. Ich denke also, für Offiziere sollte schon eine gewisse Mindest-AUS vorgegeben sein, z.B. von 12 oder 13, während Mannschaften und Uffz. ohne Probleme auch 20 haben könnten, aber aus irgend welchen Gründen nicht befördert werden.

 

Soweit, Gru?Fox

Link to comment
Share on other sites

Guten Abend,

 

mein Fünfer bei diesem Thema - nein, eine Liste mit starren Voraussetzungen bzw. Mindestwerten für Fertigkeiten für die einzelnen Dienstgrade braucht es nicht.

 

Warum?

 

Weil es die nicht in der Realität gegeben hat, schon gerade nicht während des Kriegsverlaufs. Und zum anderen, wie schon angesprochen, liegt die Interpretation der Fertigkeiten und der Werthöhen in diesen Fertigkeiten immer in der Auslegung der jeweiligen Gruppe.

 

Es hat bisher einen guten Grund, da? nirgendwo fest fixiert ist, was für ein Prozentwert benötigt wird, um einen akademischen Doktorgrad zu besitzen, einen Meisterabschlu? zu haben oder der weltbeste Gesangskünstler zu sein.

 

Am ehesten wäre noch eine Aufstellung sinnvoll, welcher Dienstgrad nach durchschnittlich wie vielen Dienstjahren erreicht werden konnte. Ausdrücklich konnte, da es anders wie heute ja keine Beförderungsautomatik gab, ein Füsilier also selbst nach vier Jahren Kriegseinsatz immer noch nur Füsilier sein konnte und trotzdem ein annehmbarer Soldat.

 

Diese Dienstjahresaufstellung mü?te allerdings dann auch je Kriegsjahr angegeben werden, da es im Unteroffizierkorps deutliche Veränderungen gab - bei den Offizieren dagegen nur sehr, sehr geringe.

 

Zum Thema Feldwebel, Offizier und Fertigkeitswerte

 

Es ist absolut davon auszugehen, da? ein Feldwebel deutlich höhere Werte in seinen Dienstverwendungsfertigkeiten und insgesamt mehr Fertigkeitspunkte auf seinem Blatt stehen hat, als der übliche PC-Offizier. Schlicht aus dem Grund, da? der Feldwebel als höchster Unteroffizierdienstgrad nach einer Dienstzeit von mindestens 12 Jahren deutlich älter und damit auch wesentlich erfahrener sein sollte, als so ein dahergelaufener Leutnant, der mit Anfang 20 nach zwei Jahren Dienstzeit gut daran tut, wenn er auf den Rat seines Feldwebels oder Vizefeldwebels in dienstlichen und feldtaktischen Dingen hört.

 

Vergleichbar an Alter, Dienstalter und somit "Gesamterfahrung" im vergleichbaren Dienstbetrieb wäre somit ein Feldwebel frühestens mit einem Hauptmann, der in den Standard-Waffengattungen und bei passendem Dienstverlauf nach ca. 15 Jahren diesen Dienstrang erreicht hat.

 

Besondere Tüchtigkeit oder au?ergewöhnliche Erfahrungen lasse ich dabei mal unberücksichtigt.

 

Soweit, wie gesagt meine fünf Pfennige.

 

Valete

 

Ylorcron

Link to comment
Share on other sites

hallo,

 

die zeit während des krieges lässt sich natürlich kaum abbilden, feldmässige beförderungen, schnellverfahren, verkürzte ausbildung, neue waffen und taktik, etc. machen das eigentlich unmöglich.

 

ich hätte solche masstäbe aktuell für die zeit nach dem krieg gebraucht. alle charaktere waren offiziere der us navy im dienste des ONI. einige davon waren schon älter, so dass auch die alterungsregeln der charaktererschaffung zum tragen kamen, andere waren jünger.

 

nach eigen gutdünken habe ich dann in kenntniss der dienstgrade der us marine mal gesagt: ok du bist lieutenant jr. grade und du commander, etc. aber irgendwie hätte ich mir schon etwas gewünscht, dies regeltechnisch festzuhalten. abhängig von der bildung z.b. oder eben dem alter.

 

klar ist es nicht schwer, auf gut dünken eine grobe einteilung zu finden zwischen mannschaften, unteroffizieren und offizieren. aber gerade dann, wenn es um konkrete ränge geht, wird es schwierig.

 

auf welcher basis soll ich entscheiden, ob der spieler nun lieutenant commander, commander oder gar captain ist?

 

vor allem: wer kann denn bitte überhaupt genau sagen, was denn eigentlich die aufgaben der entsprechenden ränge sind? wenn ich mich nicht verlesen habe sind nämlich keine referenzen angegeben, die darüber auskunft geben, welcher rang eigentlich mit welchen aufgaben betraut wird. wer führt denn nun die gruppe, den zug, die kompanie, etc.? also kann ich es nicht einmal daran festmachen.

 

oder noch schlimmer: wer kann mir sagen, ob mein charakter

 

chief warrant officer 2,

chief warrant officer 3,

chief warrant officer 4 oder gar

chief warrant officer 5 ist???

 

das sind z.b. dienstgrade, die stark nach der dienstzeit geregelt werden.

 

auch finde ich es bescheuert, wenn ich einen charakter zum captain befördere, der über keinerlei führungsqualitäten verfügt. zumindest zu friedenszeiten stellen die meisten armeen ja gewisse ansprüche, tests müssen erfolgreich absolviert werden, etc. in der bundeswehr muss jeder offizier den EK1 machen. regeltechnisch brauche ich also einen charakter, der entsprechend hohe körperliche werte hat.

 

gerade diese tests zum beispiel zur psyche, dem intellekt oder der körperlichen kondition lassen sich eigentlich super in werte packen. den cooper test könnte man ja mal in würfelproben umrechnen :D

 

in armeen ist sehr viel standardisiert und normiert, dienstvorschriften - gerade auch in preussen - schreiben haarklein vor, welche qualifikationen erfüllt sein müssen. ideale voraussetzungen eigentlich, um sowas mal in regeln umzurechnen.

 

ich kenne mich nun schon ganz gut mit militär aus würde ich mal sagen und mir fällt es schwer, ränge so fein zu differenzieren, wie ist es da erst bei "zivilisten"?

 

sicher ist das jetzt nicht so essenziell wichtig, dass es unbedingt ins quellenbuch gehört, aber ich könnte es mir als add-on gut vorstellen. das gleiche gilt übrigens auch für die polizei. in meiner delta green-runde taten sich die gleichen probleme auf.

 

die idee von henry fox mit der bildung ist schon mal nen guter ansatz finde ich.

 

darüber hinaus finde ich ist der rang für ein spiel in militärischen kreisen auch für die charaktererschaffung sehr wichtig und auf keinen fall schmückendes beiwerk! er bestimmt nämlich über einfluss und ressourcen. daher würde eine kopplung an spielwerte es auch dem spielercharakter ermöglichen, gezielt einen rang "einzukaufen".

 

klar ist das völlig irrelevant, wenn man natürlich die armee der demokratischen schlümpfe ins feld schickt, wo der major neben dem gefreiten und dem feldwebel in völliger einigkeit das nächste cthuloide rätsel und vor allem dessen lösung diskutiert und sein einziges besonderes merkmal ein witziger bart und ein monokel ist. :D

 

doch in einem authentischen militärischen szenario kann der major mal eben einem ganzen bataillon den befehl geben, auf das hastur-heiligtum loszustürmen, während dies der gefreite eben nicht kann und der feldwebel maximal dem gefreiten den befehl dazu erteilen wird. das sind immense unterschiede in den handlungsmöglichkeiten der jeweiligen spieler!

 

Es hat bisher einen guten Grund, da? nirgendwo fest fixiert ist, was für ein Prozentwert benötigt wird, um einen akademischen Doktorgrad zu besitzen, einen Meisterabschlu? zu haben oder der weltbeste Gesangskünstler zu sein.

 

keiner der hier genannten titel ist auch nur annähernd mit einem militärischen rang im sinne der auswirkung auf das spiel vergleichbar!

der akademische doktorgrad wird maximal das ansehen etwas erhöhen, der meisterabschluss wird sich regeltechnisch vermutlich gar nicht auswirken, den sangesküsntler kann man über die entsprechende fertigkeit darstellen.

 

ein hoher offizier aber kann je nach dienstgrad tausende von bewaffneten leuten befehligen und über ressourcen im wert von mehreren millionen reichsmark zurückgreifen, die er im abenteuer einsetzen kann. automatisch, einfach nur weil er den rang hat und in eine fest etablierte hierarchie eingebunden ist. dazu muss er nicht der weltbeste offizier sein oder das beste labor an der besten uni haben.

Link to comment
Share on other sites

Ich sehe es ähnlich wie die anderen, genauere Werte benötige ich weniger, um festzulegen, welche Stellung ein Charakter zu Spielbeginn hat...

 

Wenn du natürlich von Beförderungen im Spiel redest, wird das ganze schon interessanter.

Hast du mal im VIETNAM Band nachgesehen, ob da was drin ist?!

Ansonsten würde ich wie immer Wikipedia heranziehen.

 

Dieses Sache betrifft aber vor allem (in der Zeit zwischen den beiden gro?en Kriegen) die USA und andere Länder, in Deutschland gab es ja kaum eine Armee und die ehemaligen Soldaten waren grö?tenteils in Freikorps...

 

Prinzipiell hängt der Dienstgrad aber sicherlich mit BIldung, Ansehen und den Führungsqualitäten zusammen, weniger mit den Waffenfertigkeiten (für das Spiel);

besondere Kenntnisse in einem Bereich könnten auch einen höheren Rang rechtfertigen.

 

Ich fände es aber äu?erst schade zu sagen, dass ein SC ab Ansehen 50% Offizier und ab 75% General ist

?(

 

Richtwerte sind okay, aber Ausnahmen wie im wahren Leben die Regel...

 

Finde ich zumindest!!!

 

Was die Unterscheidung der einzelnene Ränge anbelangt, dürftest du bei Wikipedia fündig werden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Dienstgrad

Link to comment
Share on other sites

Guten Morgen,

 

weiterhin ein paar Worte auf die inzwischen eingegangenen Zeilen.

 

Zitat von Synapscape

auch finde ich es bescheuert, wenn ich einen charakter zum captain befördere, der über keinerlei führungsqualitäten verfügt.

Bei Deinen Ausführungen wird mir nicht ganz klar, worüber geredet werden soll:

Charaktererschaffung? Oder Beförderung innerhalb eines thematisch stark militärisch ausgerichteten Spielverlaufs?

 

Meine Herangehensweise bei der Charaktererschaffung wäre, von dem Spieler, der einen entsprechenden Offiziersrang spielen will, eine gute und plausible Hintergrundgeschichte zu verlangen, bevor die Fertigkeitspunkte verteilt werden. Und je höher der anvisierte Rang, desto besser mu? die Geschichte überzeugen, damit die Welt sie glaubt.

 

Im zweiten Fall braucht der Spieler trotzdem eine gute und plausible Hintergrundgeschichte für seinen Ursprungsrang. Notfalls mu? das Spielleiter ihm hier unter die Arme greifen, allerdings denke ich, da? Spieler, die ein solches Setting bevorzugen, auch wissen, in welchem Umfeld sie sich bewegen und selbst einschätzen können, was noch glaubwürdig erscheint.

 

Im Falle des angesprochenen ONI - auf die Gefahr hin, Dein Beispiel überzustrapazieren bzw. in Deinem Fall Eulen nach Athen zu tragen - dieser Dienstzweig war vor 1916 ein klitzekleiner Auslandsnachrichtendienst für Belange der Flotte. Eher so etwas wie technische Diplomaten in Uniform.

Ihre Aufgabe lag im Bereich Spionage und Spionageabwehr. Somit sollten Fremdsprachenkenntnisse, Nachrichtenmittel, soziale Fertigkeiten, Spürnase ihr Hauptgebiet sein.

Dagegen kann ich mir einen solchen Spezialisten nur sehr schwer mit viel Erfahrung in der taktischen Befehlsführung grö?erer Truppeneinheiten oder auch von Schiffen vorstellen. Oder etwa als wandelndes Schützengenie mit Erfahrung in allen möglichen und unmöglichen Waffenkategorien.

 

Im Fall des von Dir oben zitierten Textes ist es nach meiner Meinung und im Rahmen dieser Spezialverwendung durchaus denkbar, da? der Charakter zum Navy Captain befördert wird, wenn er in seinem/n Spezialgebiet(en) überdurchschnittliche Leistungen erbracht hat, einen Haufen Jahre bereits bei dem Outfit dient (also entsprechend alt ist), entsprechend auch Verwaltungsfähigkeiten erworben hat, es auch eine Planstelle für ihn gibt - aber nicht den Hauch von taktischen Führungsqualitäten besitzt.

 

Zitat von Synapscape

wer kann mir sagen, ob mein charakter

 

chief warrant officer 2,

chief warrant officer 3,

chief warrant officer 4 oder gar

chief warrant officer 5 ist???

Und du bist Dir sicher, da? wir hier noch über die 1920er reden, ja?

 

Davon abgesehen, ob sie benötigt wird - die Unterscheidung hängt stark an Dienstalter und der Truppenebene, auf der Betreffende eingesetzt wird/wurde.

 

Zitat von Synapscape

zumindest zu friedenszeiten stellen die meisten armeen ja gewisse ansprüche, tests müssen erfolgreich absolviert werden, etc. in der bundeswehr muss jeder offizier den EK1 machen. regeltechnisch brauche ich also einen charakter, der entsprechend hohe körperliche werte hat.

 

gerade diese tests zum beispiel zur psyche, dem intellekt oder der körperlichen kondition lassen sich eigentlich super in werte packen. den cooper test könnte man ja mal in würfelproben umrechnen

 

Das ist alles richtig. Aber warum soll ich einem Spieler, der gerne halt einen Oberst (ob aktiv/a.D./d.R./z.b.V./Im Dienste Ihrer Majestät) spielen will, bei der Erschaffung seines Charakters mit solchem Detailfanatismus aufwarten?

 

Zitat von Synapscape

ich kenne mich nun schon ganz gut mit militär aus würde ich mal sagen und mir fällt es schwer, ränge so fein zu differenzieren, wie ist es da erst bei "zivilisten"?

Eine sinnvolle oder passende Zuordnung zwischen Dienststellung/Planstelle und Dienstrang zu liefern, die für mehrere Zeitabschnitte, Länder oder allein Laufbahnen geeignet ist, ist Sysiphus-Arbeit - es hat Gründe, warum das Konvolut der Dienstverordnungen und vor allem Laufbahnverordnungen eine ganze Menge Regalmeter umfa?t.

 

Davon abgesehen stellt sich mir die Frage, wofür die "Zivilisten" diese Feinunterteilung jemals konkret brauchen sollen.

 

 

BI, Fertigkeitsschwellen als Währung zum Einkauf von militärischem Rang

Abweichend von henry fox und Dir kann ich dieser Idee nun so gar nichts abgewinnen. Auch nicht bei der fixen Kopplung an irgendwelche sonstigen Spielwerte.

 

BI(ldung) als Ma? für akademische Abschlüsse haben ja vielleicht noch eine gewisse Berechtigung, allerdings wird der Hinweis in der entsprechenden Beschreibung, da? es sich nicht oder auch nur hauptsächlich um schulisch-akademische Erfahrungen, sondern um ein Ma? für allgemeine Lebenserfahrung handelt, häufig zu gering eingeschätzt. Meiner unbescheidenen Meinung nach zumindest.

 

Zitat von Synapscape

in einem authentischen militärischen szenario kann der major mal eben einem ganzen bataillon den befehl geben, auf das hastur-heiligtum loszustürmen, während dies der gefreite eben nicht kann und der feldwebel maximal dem gefreiten den befehl dazu erteilen wird.

In einem konkreten militärischen Szenario untersteht der Major als Bataillonskommandeur aber ebenso einer weiterhin existierenden Befehlskette nach oben (Regiment, Standort, ..., Verteidigungsminister), als da? er auch dem Kontrollnetzwerk des vorhandenen Offizierskorps des besagten Bataillons (bei voller Stärke so ca. 30 Offiziere unterschiedlicher Rangstufen) unterliegt.

 

Sollte besagter Major jetzt offensichtlich wahnsinnig oder (im Frieden) ohne ersichtlichen Grund eigenmächtig das Bataillon für seine Zwecke mobiliseren, so dürfte er mit weniger oder mehr Reserviertheit innerhalb seiner eigenen Offiziere vor Ort (von den unteren Chargen mal ganz zu schweigen), als auch mit einem leicht paranoiden militärisch-politischen Kontrollapparat vorgesetzter Stellen in Konflikt geraten.

 

Auf jeden Fall ist ein solcher aktiver Spielercharakter-Bataillonskommandeur eines sicher nicht: frei von sozialer, befehlstechnischer, politischer Kontrolle. Seine Handlungsmöglichkeiten sind daher meiner Meinung nach auch deutlich begrenzter als die eines Feldwebels, der als Zugführer mit seinen Leuten au?erhalb der Reichweite direkter Kontrollmöglichkeiten agiert. Notfalls fällt halt das einzige Funkgerät gerade leider aus. Oder der Melder findet einen eh nicht.

 

Zitat von Synapscape

ein hoher offizier aber kann je nach dienstgrad tausende von bewaffneten leuten befehligen und über ressourcen im wert von mehreren millionen reichsmark zurückgreifen, die er im abenteuer einsetzen kann. automatisch, einfach nur weil er den rang hat und in eine fest etablierte hierarchie eingebunden ist. dazu muss er nicht der weltbeste offizier sein oder das beste labor an der besten uni haben.

Nach diesen Worten spielen wir definitiv eine jeweils deutlich andere Form von Szenarien mit erheblich anderen Schwerpunkten in der Art der dargestellten Geschichten, den auftretenden Personen, den behandelten Ereignissen, etc. etc. etc.

 

Suum cuique.

 

In diesem Sinne schlie?e ich hierzu meine Ausführungen.

 

@ starwarschef

 

in Deutschland gab es ja kaum eine Armee und die ehemaligen Soldaten waren grö?tenteils in Freikorps ...

Mir will scheinen, da? in Deutschland nach Frühjahr 1919 der grö?te Teil der ehemaligen Soldaten sich demobilisiert im Zivilstand eingefunden haben. Und die letzten Freikorps wurden zumindest offiziell militärisch 1923 aufgelöst/verabschiedet.

 

Valete

 

Ylorcron

Link to comment
Share on other sites

Nun gut, in vielen Punkten stimme ich Dir zu. Insbesondere in puncto Detailfanatismus. Ob nun Warrant dingsda 1, 2, 3 etc. pp. ist zumindest mir (und zum Glück auch meinen Spielern ziemlich schnuppe). Wir spielen, wenn überhaupt, mit den 08/15-Rängen Schütze, Gefreiter, Obergefreiter... Reicht meiner Meinung nach.

 

Dennoch glaube ich, da?, wenn überhaupt, BI bzw. Ausbildung ein Indikator sein kann. Schon alleine deshalb, weil sich daran die Fertigkeitspunkte orientieren. Und ich es einfach für zu unrealistisch halte, da? jemand, der noch nicht einmal eine Karte richtig herum halten kann, Frontoffizier werden kann. Das könnte mir kein Spieler plausibel machen. Zudem gibt es Offiziersakademien und spezielle Ausbildungen dafür. Diese Ausbildung bildet für der Wert für BI oder AUS ab. (Ich fand das alte AUS wird der Fertigkeit eh besser gerecht, weil es nicht so sehr schulisch-akademisch konontiert ist.) Durch eine solche Akademie wäre jemand mit AUS 8 bestimmt mit wehenden Fahnen durchgesegelt. Da mu? der Einflu? von Papa schon sehr gro? sein. :)

 

Wie dem auch sei, da? bei uns verwendete System ist letztlich doch ziemlich offen, was ich sehr schätze, und es verhindert in erster Linie nur absolut unrealistische Szenarien, wie oben angesprochen.

 

 

Gru?Fox

Link to comment
Share on other sites

Hallo Ylorcron,

 

ich glaube, du hast mich vollkommen missverstanden.

Es geht lediglich um die Charaktererschaffung und diese völlig Epochen- und Organisationsunabhängig.

 

Von Charakteren, die irgendwelche Befugnisse aufgrund von Hintergrundgeschichten bekommen, halte ich nichts. Ich möchte eine Charaktererschaffung haben, die mir mit einfachen Regeln einen plausiblen Charakter zusammenstellt. Das macht das BRP ja auch ganz gut. Wir haben für drei neue Charaktere ca. ne Stunde gebraucht inkl. Auswürfeln der Macken und Motivationen. Alles, was mir noch zum Glück fehlte, war eben eine Tabelle, die mir Auskufnt darüber gibt, welchen Rang welcher Charakter denn nun bekommen könnte.

 

Vor allem würde ich es bezweifeln,d ass ein Spielercharakter, der bataillonskommandeur ist, dieses Bataillon einfach nur aus Wahnsinn einsetzt. Aber angenommen er hat eine Bedrohung erkannt, warum sollte er dann nicht alle zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, diese zu beseitigen?

 

Ich bin kein Fan der Mentalität, Ressourcen von Spielercharakteren unter fadenscheinigen Argumenten zu beschneiden. Fängt ja schon damit an, das manche SL den Spielern diverse Waffen ausreden, indem sie mit dubiosen Argumenten im Sinne von "unhandlich" oder "auffällig" usw. ankommen. Das halte ich für eine ziemlich arme Form der Spielleitung.

 

Das mit den Rängen ist von der Epoche völlig unabhängig! In dem Niemandslandband sind ja auch die NATO-Kürzel mit angegeben, die es im ersten Weltkrieg noch nicht gab, um hier nen Vergleich mit modernen Dienstgraden zu ermöglichen. Von daher reicht ne allgemeine Liste aus und wer in Angola nun welchen Rang bekommt wäre mir auch wurscht. Wichtig halte ich es nur für die USA und Deutschland, also die Hauptschauplätze.

 

Die Charaktere haben zu Beginn meistens noch gar keine Hintergrudngeschichte. Sie entstehen aus den Regeln im Spielerhandbuch, das ganz nette Tabellen zum Auswürfeln einer Persönlichkeit bietet. Die Zeiten, in denen wir es uns leisten konnten, Tage in die Entwicklung einer Hintergrundstory zu stecken, sind leider vorbei. Dafür bin ich zu alt. :D

Um so schöner, dass es im Spielerhandbuch eben solche Tools gibt!

 

Das ich mit bisschen Lesen in der Wikipedia natürlich zu allem Info finde, ist klar. So gesehen müsste man eigentlich für nix nen Quellenbuch machen. Aber das ist nicht meine Frage gewesen. ;-)

 

Die Idee mit der BI von henry Fox gefällt mir immer besser, ich werde mir dazu mal ne eigene Tabelle erstellen. Wo kommt eigentlich das Attribut AUS vor? Ich kenne das gar nicht.

Link to comment
Share on other sites

Ja, ich bin schon länger dabei. (Hüstel)

 

Das erste Regelwerk von Hobbit Products (1986) sprach stets von AUSbildung. Laurin hat dann ab 1990 BIldung daraus gemacht. Auch wenn wir nicht seit 1986 Cthulhu spielen, hat uns doch das erste Regelwerk bis heute geprägt, das wir auch noch in Laurin-Zeiten benutzt haben.

 

Imgrunde handelt es sich um dasselbe Attribut, es wird auch gleich ausgewürfelt. Insgesamt finde ich aber nachwievor, da? der Begriff "Ausbildung" das Attribut besser ausdrückt. Bildung wird zu schnell nur mit schulisch-akademsicher Laufbahn gleichgesetzt. Ausbildung kann aber auch eine handwerkliche oder militärische sein. Man würde aber nicht von einer "militärischen Bildung" sprechen.

 

Ich meine, dort stand auch, Ausbildung 12 entspreche dem Abitur, 14, dem Studienabschlu?, 16 dem Doktor und 18 dem Prof. Bin mir aber nicht sicher.

 

Ein zusätzliches Attribut neben Ausbildung könnte auch Mana sein, welches unter anderem auch mit Führungsqualitäten und Leadership gleichgesetzt wird. Sehr gute Offiziere und Truppenführer dürften so auch über eine hohe MAN verfügen und demanch auch über eine hohe STA. Das macht Sinn, werden sie doch selten gleich bei jedem Granateinschlag wahnsinnig. :)

 

Gru?Fox

Link to comment
Share on other sites

Original von Synapscape

[...] welche regeltechnischen Voraussetzungen für welchen Dienstgrad erforderlich sind, [...]

 

[...] besteht Interesse an einer solchen Liste? [...]

 

[...] Vielleicht könnte man sowas ja mal Fanmä?ig zusammenstellen?

 

Moin.

So eine Liste anzufertigen wäre nicht leicht und nur beschränkt sinnvoll, auch wenn die Idee dazu gar nicht so übel ist.

 

Regeltechnische Vorraussetzungen sollten aber hier weniger eine Rolle spielen.

 

Es gibt ja drei (grobe Einteilung!) Laufbahnen:

Mannschaften, Unteroffiziere und Offiziere.

In Deutschland (Beispiel Bundeswehr, im Allgemeinen zumindest grob jedoch auch auf andere und frühere Armeen übertragbar) wird hier noch weiter unterteilt. Nämlich die Unteroffiziere in solche mit und ohne PortopÚe.

Die Offiziere werden in Leutnante, Hauptleute, Stabsoffiziere und Generale weiter unterteilt.

 

Um eine Liste für die nötigen Voraussetzungen zusammenzustellen, mu? man sich zunächst ansehen, welche Angehörige welcher Laufbahn wozu eingesetzt werden.

 

Mannschaftsdienstgrade werden eingesetzt für einfache Tätigkeiten und sind oft relativ gering qualifiziert (Ausnahmen gibt es natürlich immer, wie gesagt, ich verallgemeinere jetzt stark). So zum Beispiel als Truppsoldat in einer Kampfeinheit, als Telefonist, als Fahrer, Melder, usw. Erfahrene und/oder längerdienende Mannschaftsdienstgrade unterstützen und überwachen hierbei ihre jüngeren Kameraden.

 

Typische Mannschaftsdienstgrade sind z.B. Soldat, Gefreiter, Obergefreiter etc. In aller Regel ist ein Mannschaftsdienstgrad einem anderen nicht, oder zumindest nicht aufgrund des höheren Dienstgrades vorgesetzt, sondern höchstens aufgrund der Dienststellung oder durch Verfügung des zuständigen Einheitsführers.

 

In einer solchen Liste bräuchte man also für "Mannschafter" nicht viel eintragen, solange sie Wehrdiensttauglich und nicht vollkommen verblödet sind, werden sie meist schlicht aufgrund der Dienstzeit befördert. Das mu? aber nicht zwangsläufig so sein.

 

Unteroffiziere ohne PortopÚe sind meist ausgebildete Fachkräfte mit entsprechender Qualifikation in einem bestimmten Bereich. Sie sind entweder Truppführer in kleinen Einheiten, oder zuständig für eine bestimmte Anzahl von Mannschaftsdienstgraden in anderen Einheiten (wie zum Beispiel auf einer Schreibstube, einer Fahrbereitschaft usw.)

 

Unteroffiziere mit PortopÚe sind in der Regel erfahrene Fachkräfte in einem Qualifikationsgrad, der in etwa mit einem Meister im Handwerk zu vergleichen ist. Sie haben oft ähnliche, aber erweiterte Aufgabenbereiche im Vergleich zu den Uffzen ohne PortopÚe und sind ihnen Vorgesetzt.

 

Uffze sollten also, um auf die regeltechnischen Voraussetzungen einzugehen, mittelhohe Werte in praktischen und Handwerklichen Fähigkeiten besitzen, die sie befähigen, andere in diesen Fertigkeiten anzuleiten und zu beaufsichtigen.

 

Uffze ohne P. sollten (zumindest, wenn sie im Fachdienst und nicht primär an der Front tätig sind), über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügen, Uffze mit P. über eine Meisterstufe.

 

Offiziere sind entweder Führer von Kampfeinheiten (Zug, Kompanie, Bataillon usw.) oder zuständig für einen kompletten Fachbereich im Stabsdienst (z.B. Leiter einer Abteilung) innerhalb grö?erer Kampf- und Nichtkampfeinheiten. Ein Offizierscharakter sollte in der Regel studiert haben (oder in früheren Settings, eine Militärakademie besucht) haben.

 

Im Bezug auf Spieltechnische Werte sollten Spieler von Offizierscharakteren also primär Wert auf theoretische und verwalterische Fähigkeiten, als auf Praktische legen.

Jedoch mu? ein Offizier auch wertetechnisch natürlich auch zur Menschenführung im Gefecht in der Lage sein.

 

 

Du siehst, allgemeine Vorrausetzungen in Listenform zu nennen ist schwer, zumindest wenn sie im Bezug auf das Regelwerk des Rollenspiels betrachtet werden soll.

Aber vielleicht gibt obige Aufstellung Dir Anhaltspunkte.

 

Die realen und früheren Vorrausetzungen für das Erreichen eines höheren Dienstgrades sind oft kompliziert und umfangreich, viele verschiedene Bedingungen müssen erfüllt sein und das Thema ist schwer komprimert für das Rollenspiel wiederzugeben. Beim Bund gibt es Dutzendseitige Dienstvorschriften zum Thema Beförderungen und alles, was ich oben geschrieben habe ist nur stark verallgemeinert dargestellt.

 

Neben der reinen Dienstzeit sind für eine Beförderung jedoch am wichtigsten:Eignung, Befähigung und Leistung. Das ist wohl (zumindest theoretisch) in jeder Armee so.

 

Link to comment
Share on other sites

Ja, die theoretischen Kenntnisse der diversen Laufbahngruppen sind mir klar. Kann man auch nach gut Dünken dann halt Dienstgrade an die Spieler verteilen.

Nur fehlt halt immer noch ne Regel dazu. Was ist, wenn der Spielleiter sich zwar auskennt, die Spieler aber nicht und dann rumheulen wegen vermeintlicher Spielleiterwillkür. Regeln bremsen solche Diskussionen halt einfach schön aus!

Link to comment
Share on other sites

Original von Synapscape

Regeln bremsen solche Diskussionen halt einfach schön aus!

 

Wie ich bereits sagte, ist es meiner Meinung nach nicht wirklich möglich, dieses komplexe Feld in einfache Tabellen zu klatschen, ohne sie zu stark zu verallgemeinern.

 

Vielleicht verabschiedest Du Dich einfach von dem Gedanken, das alles in einer ?bersichtsliste zu finden und überlegst Dir lieber, wie Du es Deinen Spielern argumentativ klarmachen kannst, welchen Dienstgrad sie haben. Wenn Sie, wie Du selber sagst, eh keine Ahnung davon haben, werden sie vermutlich auch mit dem Dienstgrad an sich wenig anfangen können und deswegen mü?test Du ihnen den DG eh erklären. Wenn Du dann sowieso beim Erklären bist, kannst Du ihnen ja auch schnell noch erklären, wieso sie den Dienstgrad bekommen haben.

 

Eben Ó la "Ja, Dein Charakter hat also die Volksschule bis zum Alter von 15 Jahren besucht und hat danach eine Lehre als Schmied absolviert? Hm, dann wäre Dein Charakter wohl am ehesten ein Unteroffizier als Hufschmied bei der Kavallerie. ... Ach so, Dein Charakter hat letztes Jahr den Meisterbrief erhalten? Na gut, dann machen wir aus Dir einen Feldwebel."

 

Ist doch kein Problem, das so zu erklären. Vor allem ist das sogar stimmungsvoller, als zu sagen: "IN 13, BI 14. Okay, das reicht zum Feldwebel."

 

Oder meinst Du nicht auch?

Link to comment
Share on other sites

Nee, mit Stimmung hat das nix zu tun, sich bei der Charaktererschaffung Stunden lang Sachen auszudenken und rumzuargumentieren. Auch geht es bei der Charaktererschaffung in meinen Augend arum, das eigentliche Spiel vorzubereiten. Das ist ja das Schöne an Cthulhu: 1 Stunde und ab geht die Post!

 

Auch kann ich die Argumentation nicht nachvollziehen, dass man Dienstgrade aufgrund der Komplexität nicht in Regeln packen kann, dafür aber Sachen wie die körperlichen Attribute oder gar das komplette Feld der Psychatrie und den Wahnsinn??? Das hakt etwas!

 

Das Theme von der Grundsatzdiskussion Erzählspieler vs. Regelspieler zu führen bringt uns auch nicht wirklich weiter, daher würde ich mal davon absehen wollen, das Thema mit solchen Philosophien zu zerfleddern.

 

Henry Fox hat ne ganz gute Grundlage geschaffen und vilelleicht hat ja noch der ein oder andere eine Ergänzung.

Wer sich zum Thema Stimmungsspiel äu?ern möchte, kann dies ja in den dafür jeweils bereits offenen Threads tun.

 

Link to comment
Share on other sites

Okay, wie Du meinst. Du willst auf jeden Fall ne Liste, gell ;):D

 

Halte so eine Liste für ein Horror-Rollenspiel nach wie vor nicht für nötig. Ich finde, da kann man ja dann für alles Listen machen, wie bei DSA oder so. Deswegen hier noch eine letzte Alternative, wie man es OHNE Liste machen könnte:

 

Wie wäre es, wenn Du im Vorfeld der Charaktererschaffung die Posten in der Gruppe in Absprache mit den Spielern verteilst?

 

Bei unserer CoC-Vietnam '67 Runde haben wir vorher gesagt, "okay, wir brauchen einen Sergeanten, einen Corporal und vier PFCs. Wer will was machen?" Und -man staune - die Posten und Unterfunktionen wurden ohne jegliches Gerangel innerhalb von 2 Minuten unter den Spielern verteilt. Dann haben sie sich Charaktere erschaffen, die dem vorher ausgesuchten Posten entsprachen.

Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...