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Drei?igjähriger Krieg als Setting?


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Seid gegrü?t,

 

kennt jemand von euch zufällig offizielle oder inoffizielle Abenteuer die in Mitteleuropa während des Drei?igjährigen Krieges spielt?

 

Das Setting würde sich doch ansich recht gut für ein Cthulhu im Mittelalter eignen, immerhin waren weite Landstriche Deutschlands praktisch entvölkert, viele waren auf der Flucht und überall boten Ruinen gute Verstecke für Kultisten. :D

 

Durch die gro?en Flüchtlingswellen wären die Spieler auch nichtmehr so sehr an ihre eigentlichen Stände gebunden wie im Früh- oder Hochmittelalter d.h. die Spieler könnten sich als Söldner bzw. im Tross eines Heeres befinden und von dort aus praktisch jeden Beruf ausüben und in die eigentlichen ABs gezogen werden.

 

Zusätzlich war es natürlich eine absoult dunkle und verzweifelte Zeit, was die Atmosphäre am Spieltisch unterstützen würde und eine gute Erkärung wäre warum sich viele Menschen, entäuscht von den sich bekriegenden Kirchen (Katholiken, Protestanten) dunklen und uralten Götter zuwenden.

Eine Welt wo ganze Ghoulrudel einem Heer folgen und von den Schlachtfeldern und Pestoten leben und Heerführer mit blasphemischen Pakten versuchen das Schlachtenglück zu wenden während in abgelegenen, einsamen uralten Dörfern dunklen Göttern gehuldigt wird nur um sich mithilfe ihrer Macht von den plündernden Söldnerheeren zu schützen.

 

Was ist eure Meinung dazu?

 

 

 

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Ich finde die Frühe Neuzeit generell als Setting interessant. Aufkommende Naturwissenschaften, Erkunden fremder Länder, Aberglaube, Religionskriege, Türkengefahr etc. Da kann man eine Menge machen.

 

Ich fürchte aber mal, von offizieller Seite wird es dazu vielleicht mal einen Oneshot geben, mehr nicht. Pegasus tut sich schon schwer, da? halbtote "Cthulhu by Gaslight" wiederzubeleben. Ich kann die Taktik allerdings verstehen und nachvollziehen, warum man sich auf NOW und 1920er konzentriert, um das System nicht zu sehr aufzusplitten. Western, Piraten, Raumfahrt waren ja auch mal alles Settings, die mal für einen Oneshot gut waren, aber nicht oder kaum ausgebaut wurden. Ich denke, da mü?te etwas von Fanseite und aus der Netzwelt was kommen.

 

Gru?Fox

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Ei, der drei?igjährige Krieg hat nichts mit dem Mittelalter zu tun, der war viel viel später. Abenteuer dazu kenne ich nicht

aber es gibt ein gutes Buch darüber "Mit Gottes Segen in die Hölle". Ich denke da findest Du genügend Geschichten über diese Zeit. Oder schau mal im Stadtarchiv nach, da gibt es grausige Berichte.

 

Idee wäre z.B., warum Magdeburg wirklich abgebrannt ist ;)

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Original von 7th Guest

Ei, der drei?igjährige Krieg hat nichts mit dem Mittelalter zu tun, der war viel viel später.

 

:D Hab ja schon gefürchtet das das kommt, es ist leider so das man nicht genau einteilen kann wann jetzt das Mittelalter endet. Das kann man an bestimmten Ereignissen festmachen oder Kulturellen-, Sozialen-, Technischen oder Religiösenveränderungen und dann kann man auchnoch nach Ländern verschiedene Zeitpunkte nennen ;)

 

Für mich endet das Mittelalter in diesem Zusammenhang mit dem westfälischen Frieden, dem Ende des Drei?igjährigen Krieges. (kann mich täuschen aber ich glaube einmal gelesen zu haben das dieser Standpunkt auch auf der geschichtlichen Fakultät in Dresden gelehrt wird aber dazu würden mir jetzt die Quellen fehlen ;) )

 

Im Grunde gibt es da kein richtig oder falsch würde ich mal sagen - immerhin sind die Menschen ja nicht eines Tages aufgewacht und dachten sich - JUHU - endlich in der Neuzeit ^^

 

Hier gibts übrigends eine ?bersicht über verschiedene Ansichten zu dem Thema: http://www.tandaradey.de/ma.htm

 

Mit Gottes Segen in die Hölle soll wirklich recht gut sein wau?erdem ist mir noch Der abenteuerliche Simplicissimus von Hans J. Chr. v Grimmelshausen eingefallen und dieses Söldnertagebuch k.a. wie der Titel war.

 

 

 

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@Fox

 

Du meinst sicherlich den Augenzeugenbericht von Peter Hagendorf.

 

Der Dreizigjährige Krieg ist auf alle Fälle ein sehr spannendes Thema. Gerade im Hinblick auf die Einmischung Schwedens.

Ich habe schon immer selbst mit dem Gedanken gespielt dort eine Kampagne zu erstellen. bin nur noch nicht dazu gekommen.

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Gut, da brech ich jetzt mal eine kleine historische Diskussion vom Zaun:

 

Erstmal: Ja, die Zeiteinteilungen sind nicht endgültig fixiert. Ich behaupte, das geht auch nicht, da Evolution nicht in Brüchen und Abschnitten denkt, sondern flie?end ist.

 

Im folgenden der Mainstream (!), der bei uns an der Uni gelehrt wurde (siehe auch einfach mal dtv-Lexikon).

 

Eurozentristische Epocheneinteilung:

 

Mittelalter: ca. vom Untergang weströmischen Reiches (476) oder Karl der Gro?e (800) bis etwa 1500 (Beginn des Zeitalters der Entdeckungen und der Reformation, Buchdruck), in erster Linie charakterisiert durch Gesellschaftsform Feudalismus und Kirchenmacht

 

Frühe Neuzeit: ca. 1500 bis Franz. Revolution (1789), mit der die bestehenden Gesellschaften empfindlich erschüttert wurden. Ab ca. 1789 Neuzeit.

 

Ich finde eine solche Einteilung schon stimmig. Natürlich kann man sich nicht auf einen Tag festlegen (Hoppla, heut ist das Mittelalter vorbei), aber das verlangt ja auch keiner.

 

Der 30jährige Krieg fand meiner Meinung nach bestimmt nicht im Mittelalter statt. Diese Meinung wird eigentlich kaum vertreten und hat nur eine dünne Lobby. Wenn ein Dozent sowas in Dresden lehrt, hat er wohl einen sehr soziologischen Hintergrund. Nun denn. Quelle würd mich trotzdem interessieren.

 

Gru?Fox

 

P.S. Warum endet das MA denn für Dich mit dem Friedensschlu? 1648?

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Original von Cutter

@Fox

 

Du meinst sicherlich den Augenzeugenbericht von Peter Hagendorf.

 

von dem hätte ich gerne mal ein Kopie seines Tagebuches, das wird da drin ja nur teilweise zitiert.

 

 

Du kannst dir auch mal den Simplizisimus durchlesen, sehr grausam zu lesen, was da abging.

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ein setting im 30jährigen krieg fand ich auch immer schon interessant. bis jetzt ist leider bei mir nix dabei rumgekommen, weil man x geschichtsbücher lesen muss, um die zeit halbwegs realistisch darstellen zu können. genaue herrschaftsgebiete, -ansprüche, fraktionen, soziale systeme, etc...

 

aber nen abenteuer in der cw is das setting allemal wert, zudem der 30jährige krieg einer der brutalst geführten in der europäischen geschichte is und sicher einen adäquaten background für cthuloiden schrecken abgibt.

und ich würde das setting dann schon eher in richtung mittelalter stecken, als in die anderen vorhandenen coc settings. die unterschiede dürften da am geringsten sein.

und was das ma betrifft: gibt ja auch die feststellung, dass in italien erst anfang des 20ten jahrhunderts das mittelalter endete, weil irgendwelche spezis das einzig und allein am aggrar-system meinen festmachen zu müssen...(mein beitrag zur immer beliebten "ich wei? wann das mittelalter war"-diskussion!)

:-)

 

aber sollte es irgendwo spezialisten geben, die nen 30jährigerkrieg-abenteuer für die cw zusammenbasteln können, fänd ich das schon prima...!

 

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Also, wenn man mich fragt, ist Italien noch gar nicht raus aus dem Mittelalter: Müll in den Stra?en, Verbrecher regieren ganze Landstriche, die Regierung ist korrupt und macht sich die Gesetze so wie sie den Herrschenden am besten passen; und nicht zu vergessen: Der Papst ist auch noch da. :)
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Hey, bei uns ist es auch nicht viel anders, die Reichen regieren und der Bauer leidet. Ach ja und wenn du deinen Zehnt nicht abdrückst, kommen die Burgknechte und schmeissen dich ins Verlies ^^

 

 

IDEE:

Aber jetzt mal vom Mittelalter abgesehen. Wie wäre es mit einer Geschichte, die mit einer Hexenverbrennung anfängt, wo die Hexe die Leute verflucht. Vielleicht war sie eine Kultistin und beschwört einen Wesen herbei oder es gibt Drahtzieher im Hintergrund, so dass die Spieler nicht wirklich wissen, ob es nun etwas übernatürliches ist oder nicht.

 

 

 

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Hallo,

 

das Magazin Free INT Nr. 12 von Oktober 1995 handelt fast ausschlie?lich vom 30-jährigen Krieg. Titel: RuneQuest im 16./17. Jahrhundert. Da Cthulhu auf dem bewährten System von Runequest basiert, dürfte man damit arbeiten können.

 

Ich habe vor wenigen Jahren dieses Heft genutzt, um ein Abenteuer für RQ im 30-jährigen Krieg zu leiten. Es hat Spa? gemacht und war eine schöne Abwechslung, auch wenn die Gruppe anschl. lieber wieder die Settings RQ-Glorantha sowie Cthulhu in den 20ern spielen wollte.

 

Möglichkeiten, Magie/Horror einzubauen, gibt es genug: Friedhöfe, Schlachtfelder, geplünderte und verlassene Landstriche, der massive Aberglauben vieler Menschen (Amulette, Talismane, der Glaube an verzauberte Waffen und Unverwundbarkeit) usw.

 

Das Heft, zusammen mit "Mit Gottes Segen in die Hölle" von Huf ist m. E. ausreichend, um hieraus genug Ideen für ein Abenteuer zu entwickeln und den entsprechenden Hintergrund zu haben. Für die ganz gro?e Staatspolitik reicht Wikipedia, aber da ich eher ein Freund von Sword and Sorcery bin als von epischen Handlungen, habe ich diese Quelle nicht weiter verfolgt.

 

Gru? Ente

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Guest Black Aleph

Anmerkungen zum Szenario

 

Ein Szenario in die Zeit zu setzen erinnert mich an ein stygischen Alptraum, sprichwörtlich hast du hier wirklich die Hölle zu verkörpern. Es gibt ein nettes GEO Epoche Special mit DVD, das ganz gut war das Thema rüberzubringen.

 

30 Jähriger Krieg hei?t wirklich in erster Linie gro?e Armut, raubende Horden von menschlichen äGhoulenô, die das Land unsicher machen, frisch Bestattete ausgrauben, schwache Männer ihrer eigenen Kompanie frassen; Bauern, die ihre letzte Nahrung den letzten Horden gegeben haben, und nun vor die Wahl gestellt werden ihre Kuh, Hund und Familienmitglieder zu braten oder selbst erschossen zu werden.

 

Ok, vielleicht das alles nicht äin erster Linieô, aber die Not war wirklich überall präsent. Ich wei? nicht, ob du dazu noch Cthuluh und echte Ghoule brachst. Einen gro?en Unterschied gibt es echt nicht mehrà

 

Das Ganze hatten wir in Ansätzen übrigens auch im ersten und zweiten Weltkrieg nochmal (hier polnisches Gebiet).

 

Trotzdem, der 30 jährige Krieg war wohl wirklich eines der schlimmsten Kapitel der Menschheitsgeschichte, und einer der wenigen Kriege, die auch ihre letzten lichten Momente an die Hölle verkauft haben.

 

Ich will jetzt nich moralisch werden, aber nur sagen, dass du dich wirklich verflucht schwer tun wirst, das alles rüber zu bringen. Geschichtliche Szenerien û und je früher desto schwieriger û haben leider den Nachteil, dass sie kaum in Rollenspielrunden nur angekratzt werden. D.h. im Umkehrschlu?, dass du dich mit dem Thema wirklich gut auseinandersetzen solltest, sonst ist Abenteuer nur ein Abklatsch an Impressionen aus den TV & Medien. Abenteuer sind selten so gut, dass sie wirklich interessante Aspekte transportieren, eher aber in das Rollenspiel- oder Horror-Klischee verfallen.

 

Wenn die Spieler Fuss-Soldaten verkörpern sollen, sollte es dir ein leichtes sein irgendein Bauernhaus mit Ghoul-Untertunnelung aus dem ?rmel zu schütteln, wo die Dörfler Soldaten, den Ghoulen vorwerfen, um so zu Pilzen aus dem Boden oder anderen Ghoul-Nahrungsmitteln kommen. Vielleicht dann auch noch eine Kirche, die die Ghoule untergraben und am Ende zum Einsturz bringen, usw.

 

 

Die Epoche des Mittelalters

 

Mittelalter beginnt für mich mit der äGründung Europasô u.a. durch Karl, den Fiktiven; zudem mit Festigung der Macht der katholischen Kirche durch die amtierenden Herrscher. Das fällt wohl diffus in die Jahre 600-800. Die Völkerwanderung ins Mittelalter zu setzen halte ich für einen totalen Irrwitz.

 

Damit, dass das Mittelalter 1492 endet, konnte ich mich lange Zeit nicht anfreunden. Trotzdem bin ich nur ein Hobby-Historiker û wenn überhaupt û und musste wirklich erst ein Zeitgefühl für die Neuzeit entwickeln. Dementsprechend sehe ich es aber mittlerweile auch so, dass ab 1500 wirklich ein anderer Wind weht.

 

Für mich 1648 indes schon etwas spät, und es ist auch schade, dass es zu dem Krieg kam. Trotzdem hat der 30jähriger Krieg vom Gefühl her mehr mit Napoleon zu tun, als mit dem ganzen Ritternklamauk oder gar den Kreuzzügen.

 

Es gab halt immer mal ein paar Strömungen, die noch in andere Zeitalter hineinreichten, z.B. die ganzen Wikinger-Plünderungen, welche ja noch bis 1066 weiter gingen. Die Missionierung der normanischen Zeit Begann ja auch schon im 10. Jahrhundert. Bis Dato würde ich aber die Kultur bis dahin nicht dem Mittelalter zuordnen, da es ja bis ins 13. Jahrhunder noch viele Heiden gab, z.B. wurde ja Erik der Heilige ja auch deswegen ermordet.

 

Zudem lief das Mittelalter im Norden auch nicht so ab, wie das europäische Mittelalter. Im Endeffekt würde ich sagen, sobald eine neuer äWindô spürbar ist, beginnt auch ein neues Zeitalter, oder wie William Gibson sagte: äThe future has arrived. It is not evenly distributed.ô

 

 

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Hallo zusammen,

 

Original von Black Aleph

Anmerkungen zum Szenario

Es gibt ein nettes GEO Epoche Special mit DVD, das ganz gut war das Thema rüberzubringen.

 

man sollte noch erwähnen das sich auf der DVD die Fernsehreihe "Mit Gottes Segen in die Hölle" befindet auf der auch das gleichnamige Buch beruht.

Hans-Christian Huf, Mit Gottes Segen in die Hölle Der Drei?igjährige Krieg, Econ Verlag, ISBN: 3-430-14873-1

 

Hier finden auch die Aufzeichnungen des anonymen Söldners den der Jan Peters nach den persönlichen Angaben aus dem Tagebuch als Peter Hagendorf identifiziert hat.

Unter http://userpage.fu-berlin.de/~telehist/MvM/magisterarbeit(1.2.2005).pdf findet sich die Magisterarbeit von Marco von Müller die auf der Basis dieses Tagebuchs aufbaut.

Unter http://www.geo.de/GEO/kultur/buchtipps/56277.html finden sich Leseproben aus dem Tagebuch sowohl als Original als auch als ?bersetzung.

 

Unter http://www.geo.de/GEO/kultur/buchtipps/56252.html?q=Peter%20Hagendorf beginnen die generellen Buchtips der Geo Redaktion zum 30 jährigen Krieg.

 

Gru? Jochen

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