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Hm, ich bin kein Fachmann, aber soweit ich wei? waren die Japaner zu der Zeit in vollem Schwung eine imperialistische Gro?macht im Stil des Westens zu werden, Militär inbegriffen. Und nur ein paar Jahre zuvor haben sie Russland besiegt (vielleicht findest du mehr über den Russisch-Japanischen Krieg '04-'05).

Orientier dich am Besten an einer Ausstattung irgendwo zwischen britischer und russischer Ausrüstung, technologisch gesehen. Also Maschinengewehre, Mienen, Feldartillerie und Fernmelder (Schwerter für die Offiziere) dürften sie schon gehabt haben.

Ist jetzt sehr vage, ich melde mich, wenn ich mehr herausfinde. ;)

 

Ist aber ein sehr interessanter Ansatz! Haben die denn im WWI viel gekämpft au?er hier und da gegen deutsche Au?enposten? Naja, reicht natürlich.

 

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Original von Der Tod

 

 

Ist aber ein sehr interessanter Ansatz! Haben die denn im WWI viel gekämpft au?er hier und da gegen deutsche Au?enposten? Naja, reicht natürlich.

 

 

Naja, Kiautschou war ja schon eine grö?ere Sache. Au?erdem gibt es da die (wenn auch aus cthuloider Sicht vielleicht eher uninteressante) Geschichte der Behandlung der deutschen Kriegsgefangenen, die sich so völlig von allem unterscheidet, was man diesbezüglich aus dem 2. Weltkrieg gehört hat.

 

C.

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Naja, viel haben sie in der Tat nicht gemacht im ersten Weltkrieg, die Japaner. Die Gunst der Stunde haben sie genutzt, als Verbündete der Entente die deutschen Gebiete in China zu besetzen, um ihren Einflus auf China weiter auszubauen. Ansonsten haben sie dann noch 1917 in Sibirien eher ein bisschen Militärhilfe geleistet für die Wei?en Truppen, die in der russischen Revolution gegen die Bolschewiken antraten, die ja bekanntlich vom Deutschen Reich "gesponsored" wurden. Ansonsten gab es da nicht viel an Aktionen.

 

Eine sehr schöne Infoseite bietet auch mal wieder die Wikipedia:

 

http://en.wikipedia.org/wiki/Imperial_Japanese_Army

 

Zwar englisch, aber da lässt sich auch einiges an Infos herausbekommen. Schau dir mal das Bild von dieser uniformierten Puppe an: das ist ein Soldat aus dem Jahr 1914. In der Bildbeschreibung wird auch das Gewehr genannt. Alles andere kann man sich ja so denken.

 

Die japanische Armee ist auf jeden Fall zur zeit des ersten Weltkrieges durchaus mit den westlichen Standards zu vergleichen, da sie sich sehr viele Berater aus den USA aber auch Deutschland hat kommen lassen.

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Hi Leute,

 

ich persönlich würde die Kampfkraft der japanischen Truppen zu dieser Zeit nicht allzu hoch veranschlagen. Japan stand am Anfang der Industrialisierung, auch was die "moderne" Kriegführung anging. Die Ausrüstung war sicherlich gut, aber Taktik und Ausbildung nicht sehr. Man bedenke, da? die Japaner über zwei Monate brauchten, um das von einer völlig unterlegenen Truppe verteidigte Kiautschou einzunehmen. Den deutschen Marineinfanteristen (etwa 3.500 Mann) standen dabei zum Schlu? an die 60.000 Alliierte gegenüber. Und die Briten mu?ten noch kräftig mithelfen.

Und im Japanisch-Russischen Krieg hat von zwei schwachen Gegner nur der etwas stärkere gewonnen.

 

Gru?Fox

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Naja, das ist aber symptomatisch für fast alle modernen Armeen anno 1914. Wirklich mordern war da noch keine. Die Japaner hatten nur das Glück (?) oder Pech (?) wie auch immer man es sieht, nicht über die Kriegsjahre hinweg zu reifen und sich den neuen Gegebenheiten der Kampfführung anzupassen.

 

Entgegen vieler anderer "beratener" Heere, wie z.B. dem des osmanischen Reiches oder auch des k.u.k.-Heeres, waren die japanischen Soldaten sehr diszipliniert. Im Weg stand nur oft ein noch aus der Feudalzeit stammendes, starres Offizierskorps und entsprechende unflexible Kommandostrukturen, die aber auch im deutschen Heer erst mit Verlauf des Grabenkrieges langsam zu der noch heute gebräuchlichen Führungsdoktrin wurden.

 

Und auch den Sieg im Krieg gegen Russland würde ich nicht als "Glückstreffer" hinstellen. Man könnte fast sagen, es ist einer der unterbewertesten Kriege überhaupt, denn hier zeichnet sich schon langsam ab, dass Japan auf dem Weg zu einer mächtigen und effektiven Kriegsmaschine heranwächst, deren Höhepunkt freilich erst im zweiten Weltkrieg erfolgt, aber auch schon vorher, vor allem in den 30er-Jahren, zur "Kolonisierung" gro?er Teile Ostasiens führte.

 

Weiterhin ist auch die Belagerung von Tsingtau gerne später von den Engländern so dargestellt worden, als hätten sie Ma?geblich mitgeholfen. Die Briten stellten zwar Kriegsschiffe und auch wenige Bodentruppen, aber eher aus symbolischen Gründen und um Präsenz zu zeigen.

 

Tsingtau war sehr stark befestigt und die Einnahme einer solchen Festung hätte auch die deutsche Armee in umgekehrter Position vor Herausforderungen gestellt. Die Einnahme nach knapp drei Monaten durch die Japaner und das Vorgehen, dass sowohl eine amphibische Operation als auch eine Belagerung mit schwerer Artillerie beinhaltete, ist durchaus eine anerkennenswerte japanische Leistung, bei denen die Engländer eine relativ untergeordnete Rolle spielten.

 

Weiterhin sind die japanischen Entwicklungen auf dem gebiet der Seekriegsführung auch gerne unterschätzt worden. So starteten die Japaner z.B. die ersten Luftangriffe von einem Schiff aus.

 

Auch die Industrialisierung war 1914 schon recht weit fortgeschritten. Man schaue sich nur einmal das Flottenbauprogramm an. Bereits während der Meiji-Zeit (schreibt man die so?) wurde sie massiv voran getrieben. Es ist also nicht so, dass Japan industriell zum Beginn des ersten Weltkrieges noch in den Kinderschuhen steckte.

Richtig ist natürlich,d ass anders als z.B. in Deutschland auch hier der Höhepunkt erst mit der zweiten Industrialisierunsgwelle in den späten 30er-Jahren erreicht wurde.

 

Also so unterschätzen muss man die Japaner nicht. :D

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Beim Project Gutenberg gibt es zwei Ausgaben der Illustrated War News von 1914, darin sind auch ein paar Bilder der Tsingtau BElagerung: http://www.gutenberg.org/files/18334/18334-h/18334-h.htm

 

Also die japanische Belagerungswumme in obiger Ausgabe sieht jetzt nicht gerade primitiv aus und die Tatsache, dass die Kanoniere ihre Anweisungen per Feldtelefon erhalten, auch nicht... ;)

 

Carsten

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Original von Synapscape

ich glaube, der lässt keine direktlinks zu.

geh am einfachsten bei "HTML" und "none" auf dieses Link und dann runter scrollen.

 

Ja, Synapscape hat recht. Sorry, hätte ich vielleicht dazu sagen sollen. Die beiden Bilder bzgl. Tsingtau sind relativ weit unten in dem Dokument. Das macht aber nix, weil man dabei vorher noch über andere interessante Sachen stolpert. Unter anderem auf einen Bericht über die Versenkung der Emden, und ein Bild des LAndungstrupps mit einem Segelschiff im Hintergrund, das wahrscheinlich die spätere S.M.S Ayesha darstellt. Der Kommentar, der sinngemä? lautet: "mit dem lecken Kahn kommen die nicht weit" sollte sich ja als absolute Fehleinschätzung herausstellen. ;-)

 

Gru?,

C.

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