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Tips für "Sommenachtsalptraum"


Raven2050
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Meine Gruppe ist grade mit dem Abenteuer "Sommenachtsalptraum" (Band: Niemandsland) durch.

Da das Finale eine deftiges, actiongeladenes aber zugleich atmosphärisch dichtes Szenario gewesen ist, schreibe ich mal kurz nieder, wie man dramaturgisch noch einiges rausholen kann.

Vielleicht kann der eine oder andere SL damit zukünftig etwas anfangen. ;)

 

Nach dem sämtliche Infos des Abenteuers zusammen gefasst sind, werden sich die Spieler früher oder später zurück zur Front begeben um Major Thurnreiter aufzuhalten.

Dieser hat inzwischen einen Entlastungsangriff auf die Franzosen eröffnet, die Schlacht befindet sich grade in der Endphase, die deutschen Truppen mit schwersten Verlusten auf dem Rückzug.

Hier bieten sich kurz vor erreichen der Gräben einige drastische Beschreibungen an:

 

- Beschuss von feindlicher Artillerie der ein gelegentliches in Deckung gehen erfordert

 

- Ein Ankämpfen gegen den Strom von schwer(st) verwundeten Soldaten. Um den Irrsinn des Krieges halbwegs bildlich beschreiben zu können sollte auf drastische Schilderungen nicht verzichtet werden: fehlende Glieder, spritzendes Blut von im Schlamm liegenden Männern und von Artillerie zerfetzte Pferde sollten die Charaktäre darauf einstimmen in welchen Wahnsinn sie nun geraten...

 

In den Gräben

 

- hier herrscht nun Chaos und Hektik. Munition wird hastig von A nach B getragen, weiterhin schlagen Artilleriegeschosse wahllos irgendwo ein (gelegentliches Anwenden der regeln aus dem band "Niemandsland" kann nicht schaden...). Würfe auf erschwerte Geschicklichkeit zeigen ob es zu Rempeleien kommt oder ob die Charaktäre rechtzeitig den hektischen Bewegungen im Gedränge der Gräben ausweichen können.

Meine Gruppe stiess wegen verpatzter Würfe mit Soldaten zusammen, so das Munitionskisten und/oder Verwundete vor und neben ihnen zu Boden gingen (steigert das Chaos sehr schön und machte die Spieler noch etwas nervöser)

 

- Historisch ungenau, aber extrem effektiv am Spieltisch: Der Einsatz von feindlichen Gasgranaten, die mit der Artillerie in die deutschen Gräben gefeuert wurden (Wurf auf GE ob die Gasmasken rechtzeitig aufgesetzt werden).

Als ob das nicht reichen würde, tauchte kurz vor dem Beschuss ein offensichtlich durch die schweren Kämpfe dem Wahnsinn verfallender Soldat auf. Schreie wie "ich halte das nicht mehr aus!" u.ä. sollten das deutlich machen. Hier sollte ein kurzes, aber extrem Mitleid erweckendes Bild erzeugt werden.

Der Wahnsinnige gerät nun durch den Gasbeschuss völlig in Raserei und reisst einem Spieler die Gasmaske weg um sie sich selbst aufzusetzen - wie reagiert der Spieler?

Luft anhalten und auf bessere Zeiten hoffen?

Kampf mit einem "deutschen Kameraden"?

Sich selbst opfern oder die arme Seele die mit der Gasmaske davon rennen will?

Diese Szene sorgte für echte Beklemmung, da eine extrem druckvolle Situation entstand die für lange moralische Entscheidungsabwägungen keine Zeit liess....

 

Das waren nur einige kurze Eindrücke meiner Runde.

Die Schilderungen sind zum Teil wirklich heftig und sicherlich nicht für Jedermann geeignet. Allerdings dürften solche Bilder auch tatsächlich dafür sorgen, das ein extrem krasses und weit ab von "Hurra-Patriotismus"-gefärbtes Bild a`la Landser-Heftchen am Spieltisch entsteht.

Meine Gruppe war extrem verunsichert durch diese Schilderungen und ging davon aus, das keiner die Gräben lebend verlassen wird (was aber am Ende doch der Fall gewesen ist).

 

So, hoffe das jemand ein paar Inspirationen daraus gewinnen kann. ;)

 

PS: Krieg ist Scheisse, ausser Krieg der Sterne vielleicht! :D

 

 

 

 

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Original von Raven2050

PS: Krieg ist Scheisse, ausser Krieg der Sterne vielleicht! :D

 

Au?er für den 30.218 Mann starken Bautrupp der "Death-Star-Inc.", der durch plötzliche Atomisierung für eine Resession der Baubranche sorgte...

 

aber back-to-topic:

 

Ich finde deine Vorschläge sehr gut!

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  • 7 months later...

also bei uns hat das gestern nicht so wirklich gut geklappt! ich muss jetzt sagen, dass ich eigentlich cthulhu bei uns leite, aber mal auf die spielerseite gewechselt habe...

 

ich fang mal kurz an: der beginn war wirklich sehr gut, wir haben nach nachforschungen in den schützengräben, die im sand verlaufen sind, irgendwann dazu durchgerungen, dem thurnreiter den "hans" brief zu klauen.

ich und ein weiterer spieler sa?en beim angriff in haft, denn unser fiezefähnrich hat befunden, dass wir da sicherer sind, als bei einem angriff auf den schützengraben.

während des angriffes hat er das "gas" abbekommen und hallus geschoben.

 

nach den wir das den brief hatten, haben wir uns dann zum durchgangslazarett durchgeschlagen und sind von da aus (ohne nenenswerte infos) weiter zum gefangenlager und in die heilanstalt des netten herrn egg.

in den gesprächen hat er sich nicht wirklich kooerativ gezeigt - was im nachhinein nicht weiter wunderlich war - uns spielern aber sofort aufgefallen ist.

ich habe mich während den gespräch aus dem büro gestohlen und habe mir zutritt zu dem leichenschauhaus verschafft. ich hatte mich gewundert, warum die leichentücher so blutverschmiert waren. dort entdeckte ich dann die "heilmethoden" die dort angewendet wurden. ich eilte zurück zu den anderen spielern und zum doc, machte eine ordnungsgemä?e meldung und fragten dann nach, was das alles soll. wir verhafteten den dr. und informierten rittmeister cramer. bei der inspektion diverser zellen bemerkten wir die kratzer in der wand und stellten für uns fest, dass hinter der ganzen sache mehr stecken musste/könnte.

 

anschlie?end fuhren wir nach st quentin, wo irgendwelche merkürdigen experimente liefen und zu allem überfluss der deutsche professor alles ziehmlich lustig fand.

unser "auserwählter" soldat befreite die tiere und alles verlief im chaos.

der professor versuchte uns zu erklären, dass es ein solches gas aber gar nicht gab.

das ganze wurde für mich mittlerweile zu einer riesigen verschwörung, weil sämtliche hohen tiere der region die finger mit im spiel hatten und man quasi nur noch sich selbst vertrauen konnte (was ich teilweise als pluspunkt werte).

unser auserwählte stieg dann plötzlich in den wagen, mit dem wir gekommen waren. ich und unser hauptmann fuhren hinterher. der auserwählte wurde immer wahnsinniger und schlussendlich endete die verfolgungsjagd in einem unfall den alle schwerverletzt überlebten.

zufällig fand uns eine nachschubseinheit, die uns wieder "auf die beine half".

der "auserwählte" hatte nichts besseres zu tun als wild um sich zu schie?en, weil er die anderen soldaten scheinbar als bedrohung wahrnahm. nach dem er zwei niedergeschossen hatte legte ich an und befreite ihn und uns von seinen leiden.

damit war auch jetzt schicht im schacht, weder ich noch unser hauptmann wussten noch was zu tun war. wir beide waren uns einig, dass irgendwas schlimmes geschehen würde, was unseren geist übersteigt, also habe ich erst ihn und dann mich erschossen...

 

ENDE

 

die letzte vision, wurde nach ende des runde vorgelesen und ich fand die ehrlichgesagt so daneben (leider)! wie sollte man denn auf das zentrallager kommen? man muss also hinter der fron noch "lustig" hin und her fahren, obwohl man so langsam realisiert, dass etwas schlimmes geschehen wird...?

 

und dann hätte man sich noch durch ein gebiet kämpfen müssen, das so hart umkämpft wurde, dass dort nur so von versprenkten einheiten wimmelt und zu guter letzt noch die steine kaputt machen.

ich hab das letzte handout nicht gelesen, weil wir es ja nicht bekommen haben, aber... das war für mich am ende dann ein bisschen viel.

 

ich fand das abenteuer über weite strecken wirklich gut, aber gegen ende wurde es mir dann doch etwas zu cineastisch.

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@Henker:

Nach deiner Beschreibung zu urteilen verstehe ich nicht wo das Problem gelegen hat.

Als Kontrast zu deinen Erfahrungen hat meine Gruppe das Abenteuer innerhalb von 2 Spielabenden relativ gut und ohne grö?ere Probleme gelöst.

Vor allem das Ende des Abenteuers sorgte für drastischen, beklemmenden Schrecken - man hätte auf Grund des Kriegs-Szenarios auch komplett auf cthuloide Schrec ken verzichten können.

Der Marsch durch die Schützengräben und durch die rückziehenden Truppen zum Finale blieb jedenfalls als positives Spielmoment in Erinnerung.

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wie gesagt, bis dahin sind wir ja gar nicht erst gekommen. der spielleiter hat uns nur hinterher die infos gegeben, dass man zuhören bekommen hätte, dass der angriff der reinste selbstmord gewesen sei und man dann da durch sollte...

 

zu gro?en teilen fand ich das abenteuer auch gut und mehr als das.

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Naja, das Problem ist, das das Finale tatsächlich einiges vom SL abverlangt. Man muss schon die Atmosphäre extrem gut beschreiben können - und eben so das Gelände durch das die Spieler sich kämpfen müssen sehr detailiert beschreiben.

Wenn man es jedoch gut macht, lohnt sich der Aufwand.

Ach ja: Wir hatten in unserer Gruppe keine Toten, alle Spieler haben es überlebt. ;)

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