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Spielbericht: Tunnel mit Aussicht


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Ich will versuchen an dieser Stelle festzuhalten, wie meine Gruppe sich in dem Abenteuer aus dem NY-Band so schlägt.

 

Wenn jemand Zwischenfragen hat, postet sie hier oder schreibt mir eine PM!

 

Da ich gelegentlich Hintergründe mit erwähnen werde, ist es sinnvoll, den Bericht NUR zu lesen, wenn man das Szenario nicht selbst spielt ;)

 

Ich habe das Szenario nicht wie eigentlich vorgegeben im August starten lassen, sondern ein halbes Jahr vorher, im Februar 1925. Das hat die Bewandtnis, dass es im Frühjar in Amerika (auch in NY) eine Sonnenfinsternis geben wird, die ich gerne mitnehmen würde; ich orientiere mich gerne historisch. Au?erdem spielt "Der Ruf des Cthulhu" ebenfalls im Frühjahr 1925.

 

Ambiente

Wir sind am Spielort mit einem USB-tauglichen Ambi-Light-TV gesegnet. Daher habe ich dort Musik der 20er laufen lassen und dazu Bilder von NY als Slideshow gezeigt. Zwischendurch lief "Das Phantom der Oper" in der 1925er-Fassung (Link-Anfrage an mich, falls gewünscht).

Es wurde früh dunkel, wir haben uns weiterhin mit Kerzen ausgeholfen.

 

 

Charaktere

 

Jonathan Keller.

Ehemaliger Militärarzt, der jetzt als Misanthrop gelegentlich zwielichtigen Gestalten Kugeln aus dem Körper fischt und sich damit gutes Geld verdient. Er ist auf einem Bein etwas lahm, ein sozialer Krüppel aber ein brillianter Mediziner. Er ist Stammkunde im Cotton Club, woher er auch die anderen beiden Charaktere kennt und wei? guten Alkohol (und Tabletten) sehr zu schätzen.

 

Angel Everest.

Junge Tänzerin des Cotton Club, die auch als Polizeispitzel agiert und deswegen auch von Marvin Anderson, dem Hauptkontakt des Szenarios, angesprochen wurde. Sie ist der soziale Aspekt der Gruppe.

 

Marianne Stone.

Halb-schwarze Jazz-Musikerin, die im Cotton Club in der Band spielt. Durch ihre Mutter kam sie mit Voodoo in Kontakt und interessiert sich seitdem für okkulte Dinge.

 

 

Der Anfang

 

Marvin kontaktiert die Tänzerin Angel. Sie hat gelegentlich schon Spitzeldienste für ihn erledigt, die beiden vertrauen sich. Er erklärt ihr, dass er alle Hönde voll mit Bandenmorden zu tun hat, und wei? mit diesem Fall nichts rechtes anzufangen. Er muss allerdings sowohl einen Erfolg vorweisen können als auch genug die Hand darauf halten, dass niemand mitbekommt, dass er glaubt, dass Zauberei mit im Spiel ist.

Er überredet Angel, sich mal umzuhören, ob sie nicht wen kennt, der ungewöhnliche Ermittlungen unterstützen könnte. Schlie?lich würde die Arbeit dafür ja auch entlohnt werden.

 

Im Cotton Club trifft Angel auf die anderen beiden und nimmt sich einen nach dem anderen vor. Beide sind einem Zusatzverdienst nicht abgeneigt und so vereinbart man, sich mit Marv am nächsten Morgen um 9:00 an der City Hall Station zu treffen.

Durch einen Zufall mischt "Mayhem", der Barkeeper (NSC der Marke Titty-Twister-Barkeeper), ihr einen Longdrink zusammen, den sie prompt beim Publikum promotet, und der tatsächlich weggeht wie warme Semmel.

 

Am nächsten Morgen treffen sie sich in der Station und der Doc gibt Marv hilfreiche Tipps, wie das ganze zunächst besser kaschiert werden kann ("Gelbes Flatterband der Polizei für Bauarbeiten!? Anderson, ich wundere mich... Bauen Sie ein Gerüst auf, lassen Sie Handwerker rumrennen. Nicht Deputies oben rumstehen.").

 

Man nimmt sich die ?berreste vor und findet auch alle Hinweise bis auf die unzerbrechliche Glasscherbe. Alles wird (gegen Quittung von Marv!) eingetütet und erst einmal in die Praxis des Docs gebracht. Hierfür wird Marv sogar ein Fahrer aus den Rippen geleiert, er selbst ist froh, dass es einen Fortgang zu finden scheint.

Von der Praxis aus recherchiert man zunächst im Archiv der NY Times nach dem Heiratsdatum des Eherings und findet auch bald den vollen Namen und im Telefonbuch auch die Anschrift des Anwalts und seiner Frau.

Durch die Visitenkarte in seinem Portemonnaie ruft man auch in der NY Public Library an und erkundigt sich nach Ms. Mullins. Da diese aber in Urlaub ist geht noch niemand davon aus, dass sie eines der ?berbleibsel ist oder dass das Buch Eibon von ihr dort eingebracht wurde.

Der Doc rekonstruiert den Organhaufen und reizt die Tänzerin zum geräuschvollen ?bergeben, allerdings erkennt man immerhin Mr. Bingels als den Verstorbenen.

 

Angel verfasst einen Bericht über den Zwischenstand an Marv und lässt einen Kurier dort die Berichte hinbringen, ein anderer Kurier bringt währenddessen Fotos vom Tatort (und vom Oberlicht) in die Praxis, ebenso die unbeschädigte Glasscherbe, die Marv noch aufgefallen ist.

 

Aktuelle ?berlegungen gehen dahin, dass der Doc einen Professor der Miscatonic University (an der er studiert hat) ob der sonderlichen Dinge befragen will, bzw. die Recherche dorthin verlagern möchte.

Marianne will sich eher im okkulten Millieu NYs umhören, allerdings fehlen ihr hier festere Kontakte.

Angel will Namen, die man gefunden hat (meine Vermutung: Ms. Mullins) nachgehen und plädiert wahrscheinlich für eine Recherche vor Ort.

 

 

Wie gehts weiter?

 

Ich werde mir zwei, drei Personen and er MiscU zurechtlegen, die man kontaktieren kann, die aber viel mehr auch nicht wissen. Eventuell kann dort jemand aber das Buch identifizieren.

Letzeres wäre natürlich auch möglich, wenn man in der NY Public Library reinschaut oder letztlich bei Ms. Mullins zu Hause.

Um etwas mehr Dynamik in die Geschichte zu bringen werden die ersten "Nebenwirkungen" einsetzen - seltsame Vorkommnisse in der Stadt und so weiter.

Weiterhin werde ich die Wohnung von Ms. Mullins vorbereiten (auswendig kennen wollen *g*) und die dort zu findenden okkulten Werke; au?erdem noch den etwas konkreteren Inhaltes des Buches Eibon, der sich selbst im Pegasus-Necronomicon schwerlich genauer recherchieren lässt ;)

Daher Hinweise!:

- Legt euch einige Dinge zurecht, die im Buch Eibon zu finden sind, wenn die Spieler neugierig sind und etwas genauer nachfragen!

- ?berlegt euch, welche weiteren Visitenkarten noch im Portemonnaie zu finden sind ("Obere 10.000 und eine Bibliothekarin" ist nicht zufriedenstellend *g*).

- sinnvoll ist eine stichpunkartige Beschreibung des Tatorts und der Funde, damit ihr ohne gro?es Nachschlagen beschreiben könnt und auch wisst, was dort zu finden ist, was besonders ist und so weiter. Ich persönlich fand das sehr hilfreich.

 

 

Das war's vorerst, ich hoffe ich kann bald weiter berichten =)

 

(reine Spielzeit bisher: ca. 4 Stunden)

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  • 1 month later...

Nachdem es jetzt viel zu lange ruhig war, jetzt Teil 2 des Spielberichts; zwei weitere Sitzungen gingen ins Land und das Szenario ist soweit abgeschlossen.

 

Die Charaktere haben die vorliegenden Beweisstücke noch einmal genauer betrachtet und haben die Identität von Mr. Rawlins anhand seines Ringes und der Initialen auf der Robe feststellen können.

Anschlie?end haben sie seine Frau kontaktiert, die in Sorge war, weil ihr Mann bisher als verschwunden galt. Die Charaktere haben auch, relativ einfühlsam, erklärt, dass sie von der Polizei zur hilfe hinzugezogen wurden und selbst nichtwissen, wo er sich im Moment aufhält. Auf vorsichtiges Nachfragen gewährte Mrs. Rawlins ihnen Einblicke in sein Arbeitszimmer, wo die ersten Hinweise auf den Verein zu finden waren.

 

Weiterhin schauten sie bei Mr. Bingles in der Wohnung vorbei und konnten dort nicht nur Glasbasteleien finden sondern auch erste Pläne für das Bestücken des Oberlichts. Ein guter Hinweis also.

 

Am Abend des Tages waren sie wieder in ihrer Flüsterkneipe, wo Angel (die Tänzerin) den Barkeeper dazu brachte, zwei neue Drinks zu "erfinden". Ein angetrunkener neuer Gast erzählte, dass im Radio gerade etwas berichtet wurde über einen entflohenen Gorilla aus dem Bronx Zoo - merkwürdig, dass dieser sich an der Brooklyn Bridge befand. Der Doc und Marianne ermittelten in dieser Richtung und nahmen sofort Kontakt mit der Polizei vor Ort auf; fuhren auch zum "Tatort" um aber nicht mehr als einen Fu?abdruck zu finden. Angel währenddessen umgarnte einen Mafiosi und zog mit ihm weiter in ein Hotel...

 

Die Nacht wurde kurz, und am nächsten Morgen ermittelte man in der Bibliothek weiter.

 

Betty Mullins wurde bisher noch nicht als Opfer identifiziert und niemand hat bisher den Bogen schlagen können, dass sie beteiligt war, weil sie nicht als vermisst gilt - sondern lediglich im Urlaub ist.

Bei der Recherche in der Bibliothek läuft allerdings schief, dass die Musikerin, Marianne, mit dem Beweisstück (dem Buch Eibon) den Bibliothekar anspricht und dabei das Buch vorzeigt. Diesem fällt aus, dass das eigentlich ausgeliehen ist - und zwar an seine Kollegin. Daraufhin lässt er sich den Bibliotheksausweis von Marianne geben und notiert sich ihren Namen, um siebei der Polizei anzuzeigen. Schlie?lich hat sie ein Buch in Besitz, das sie nicht haben dürfte...

 

Marvin rief einen Tag später beim Doc in der Praxis an, weil diese (durchaus dämliche) Geschichte im Revier als gro?er Witz die Runde machte. Er hielt den Charakteren damit den Rücken frei, dass nicht auch noch gegen sie ermittelt wurde.

 

Jedenfalls wiesen nun einige Teile des Puzzels auf den Verein. Dort traf man auf die sehr engagierte Dorothee, die den Charakteren zwei Stunden ihres Lebens stahl, indem sie ihnen eine SEHR ausführliche Führung gab. Der Doc stahl sich während dieser Zeit davon (Ausrede: Toilette) und suchte sich den Weg zu den Werkstätten. Durch geschicktes hantieren und kombinieren von Werkzeug aus anderen Werkstätten konnte er auch in die Glaserei eindringen. Dort fand er letztlich die Dokumente, die auf das Ritual hinwiesen. Er fand zur Gruppe zurück und gab Magenprobleme vor, worauf die SCs das Musem verliesen - nicht ohne sich noch ein paar Kerzen (traditionell hergestellt) mit dazugehörigen Kerzenhaltern (ebenfalls natürlich traditionell hergestellt) aufschwatzen zu lassen.

Au?erdem schenkte Dorothee dem grantigen Doc noch eine Holzschildkröte (inklsuvier deren verbale Lebensgeschichte) zum Abschied, damit sie ihn an Ruhe und Beharrlichkeit erinnere und auch als Glücksbringer und damit es ihm bald wieder besser gehe.

 

Bei der Durchsicht der Liste glichen die Charaktere die Vermisstenliste der letzten Tage bei der Polizei ab - und stellten fest, dass Mr. Spencer Fitzpatrick, der Adjutant des Bischofs, ebenfalls etwas mit der Sache zu tun haben könnte. Anmerkung: Da Fitzpatrick vermutlich nicht ohne Priesterweihe oder etwas in der Art für den Bischof (und Kardinal!) arbeiten würde, habe ich ihm den Rang eines Kaplans gegeben. Damit hat er keine eigene Gemeinde und fügt sich besser in das Kirchenbild mit ein!

Eine Ermittlung dort fand allerdings nicht statt, weil die Puzzleteile im Prinzip komplett waren - ebensowenig wurde die Wohnung von Mr. Avery oder Ms. Mullins aufgesucht.

 

 

Die Unterlagen, die in der Werkstatt gefunden wurden untersuchte man nun in der Praxis des Docs. Dort störte eine ältere Dame, Ms. Meyers, die über der Praxis wohnt. Sie ist eigentlich Patientin beim Doc und erzählte voll überschwang etwas von dem Jungbrunnen, von dem ihre Schwester Teresa, die in der Nähe der City Hall Station wohnt, erzählt habe. Sie habe ihr eine Flasche von dem Wasser zuschicken lassen, und sie fühle sich schon sooo viel besser und jünger. Und tatsächlich konnte der Doc Verjüngungserscheinungen an ihr feststellen. Erfreulich für die alte Dame, die SCs wurden damit allerdings unter Druck gesetzt: Die Zeit schien knapp zu werden...

 

Also machte man sich flugs auf den Weg und diskutierte schon, wie man das Ritual durchführen könnte - und ob überhaupt. Der erste Teil, der in den Unterlagen zu finden war, lies kaum eine andere Wahl. Auf dem Weg zu Detective Anderson entgingen die SCs nur knapp einer vorbeirauschenden U-Bahn, die plötzlich mitten auf der Stra?e auftauchte. Der Doc warf sich daraufhin erst einmal eien seiner Beruhigungstabletten ein - ebenso wie dem armen Taxifahrer.

Sie beschleunigten ihren Weg zu Anderson und überredeten diesen, am Ritual teilzunehmen, da wirklich merkwürdige Dinge zu passieren schienen. Marianne wollte das Ritual mit einem eigenen Voodoo-Ritual unterstützen und besorgte sich noch einige Praphernalien, während Angel, der Doc und Anderson sich entgegen der fliehenden Menge in Richtung der Citiy Hall Station aufmachten Dort war der Grund der Massenflucht zu erkennen: Der darüber liegende Park wogte im Winterwind wie ein unruhiges Meer und brandete sanft zur Stra?e hin... (nicht im Buch erwähnt; eigene Zutat).

 

Der Dimensionsschlurfer tauchte wieder auf und warf den Balkon, was ebenfalls wieder zu beschleunigtem Schritt führte.

 

Kurze Zeit später war auch Marianne wieder vor Ort und man nahm sich nun die Station selbst vor. Angel tauschte die Glasscherbe aus und bü?te prompt Sanity ein. Einen wütenden Gott anzuschauen kann den eigenen Geist bröckeln lassen...

 

Das Ritual wurde durchgeführt und gelang nach Würfeln recht schnell und einfach (zu einfach - ich hätte als SL mehr Hürden einbauen müssen; war aber eher mein persönlicher Fehler - die Vorgaben im Buch sind nicht schlecht). Die ohrenbetäubende Stille im Anschluss wurde durchbrochen von dem völlig wahnsinnigen Avery, der nun das Ritual zu Ende bringen wollte. Mit seinem Revolver konnte er den SCs und Marvin kaum etwas entgegensetzen, da sowohl der Doc mit seinem alten Armeerevolver (der Marv im Anschluss gro?zügig übersah, denn er hatte ihm das Leben gerettet) als auch Marv selbst ihre Schüsse schnell und einigerma?en präzise Abgaben - im Gegensatz und Avery selbst.

 

Ein letzter Lichtblitz und ein leichter Windhauch gingen durch die Station, als der Gott sich von der Barriere zurückzog... und lies die SCs mit dem unruhigen Gefühl zurück, dass das noch nicht alles sein konnte...

 

---

 

Fazit:

Ein wunderbares Szenario für den Einstieg. Allerdings habe ich das Ritual selbst zu einfach gemacht, indem ich die möglichen Störungen nicht berücksichtigte und die Spieler würfeln lie?. Hier hätte ich besser den Spielern etwas an die Hand gegeben, das ein "personal accomplishment" beinhaltet. So blieb leider der Eindruck, dass das Szenario durch einen finalen Würfelwurf entschieden wurde. Glücklicherweise sind meine Spieler da nicht nachtragend und waren insgesamt sehr begeistert, insbesondere von meiner Darstellung der NSCs.

 

Sicherlich sind mir bei der Fülle von Details ein paar Schnitzer unterlaufen, aber nichts, das sich nicht hätte wegimprovisieren lassen.

 

Für eine Gesichtsentgleisung meinerseits sorgte Angels Vorschlag, man könne das Ritual (des Siegels) doch rückwärts singen. Dann würde das ja alles rückgängig gemacht und wieder gut werden... Wir haben sehr gelacht und ich muss unglaublich entsetzt aus der Wäsche geschaut haben...

 

Alles in allem drei Spielabende zu jeweils etwa 4 Stunden. Derart lange hätten die Spieler bei konsequentem und zielgerichteten Play nicht gebraucht - aber sie legen sehr viel Wert auf Interaktion untereinander und mit den NSCs, was ich gerne fördern will: NSCs sind gute Gründe für Spieler und Charaktere, Gutes zu tun; sie bieten Hilfe und Orientierung und deswegen befürworte ich das sehr, gerade wenn es um längere Kampagnen geht.

Ich schätze, dass bei ununterbrochenem und zielgerichteten Play 6-7 Stunden völlig ausgereicht hätten.

 

This was a lot of fun.

 

Wer Fragen hat, darf hier gerne fragen oder mir eine PM schicken!

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