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Dingend: Rezepte im Ausland?


Mrs.Catonic
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Dann möchte ich meine Frage spezifizieren:

 

Wir spielen grade den Orient Express also 1923 und wir sind zwischen Lausanne und Mailand.

 

Was kann denn verschrieben werden, um Stressyndromen entgegen zu wirken und kann ich das einfach so kaufen?

 

Oder, wie schon eingangs gestellt: Kann ein Arzt mit seinem "englischen" Rezeptblock in Italien ein Rezept für eine "italienische" Apotheke ausstellen?

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Ich hasse "Me-Too"-Postings, aber ja, was Synapscape gesagt hat :)

Ergänzend dazu: Der überaus restriktive Umgang mit Medikamenten ist eher ein Produkt der jüngeren Zeit. Ich habe hier einen Ratgeber zur häuslichen Krankheitsversorgung vom Anfang des 19. Jahrhunderts im Schrank stehen û ich wei?, das ist noch mal deutlich früher, aber mit einem gro?en Teil der Sachen, die darin stehen, würdest du dich heute strafbar machen ^^

 

Und das entwickelt sich dann graduell weiter, aber wirkliche Schärfe bekommt das eigentlich erst, je nach Region, zwischen den 30ern und 50ern, wenn ich das richtig im Kopf habe.

 

 

Viele Grü?e,

Thomas

 

//edit: Das Post über dem hier kam, während ich schrieb; sorry, bei den spezifischen Fragen kann ich aus der Hüfte heraus gerade leider nicht helfen...

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Ehrlich gesagt: das ist wohl eher Thema einer Doktorarbeit über europäisches Pharmarecht im 20sten Jahrhundert als eine eben mal schnell zu beantwortende Frage.

 

Ich denke, wenn der Arzt über genug Ansehen und Sprachkenntnisse verfügt, wird er in einer Apotheke oder von einem Kollegen mit Sicherheit die entsprechenden Substanzen bekommen.

 

Morphin ist ein Schmerz- und Betäubungsmittel und nicht unbedingt ein Medikament gegen Stress. Vermutlich wirst du da eher mit Naturprodukten weiterkommen, zum Beispiel Baldrian, der damals schon ein Klassiker für gereizte Nerven war. Und den kann sich jeder überall jederzeit kaufen.

 

Ich würde es über die besagten Skills Ansehen und Italienisch / Französisch abhandeln, das wird der historischen Realität auch keinen Abbruch tun.

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Eure Beiträge bedeuten mir jedenfalls, dass ich das alles so abhandeln kann, wie ich mir das schon gedacht habe ohne da gro?e Spielfehler zu begehen.

 

Man kann hier auch Stellungnahmen zu Themen finden, die ich auch nie und nimmer einfach mal so beantworten könnte (Bsp. Waffenrecht), so dass ich mich dazu hingerissen fühlte diese Frage zu stellen.

 

Danke für eure Tips!

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Das schweift zwar sehr ab, aber Cthulhu ist ja keine Historiendoku, sondern ein an die reale Welt angelehntes, fiktionales Spiel.

 

Von daher begehst du nur dann "Spielfehler", wenn es dein Abenteuer stört.

?zt es deine Spieler an, sich vom Hauptplot ablenken zu lassen, in dem du sie durch einen Bürokratiedschungel nach Rezepten jagst? Dann wäre es ein Spielfehler, genau das zu tun.

 

Ist das Besorgen von Medikamenten ein spielentscheidender Nebenplot, der für Dramatik sorgt und deine Spieler packt und unterhält? Dann wäre es ein Spielfehler, ihnen die Medikamente einfach so zu geben.

 

Die Fokussierung mancher auf das historische Waffenrecht basiert wohl eher auf dem Bestreben einiger Spielleiter, ihren Spielern das Führen von Waffen durch ihre Charaktere "auszureden", da Waffen im Cthulhu-Rollenspiel in gewissen Kreisen einfach als unpassend gelten.

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Ich habe da aberauch schon abstruse Mischerlebnisse gehabt: So wurde z.B. ein technisches Hilfsmittel - wei? nicht mehr was - vom Spieler dankbar angenommen und verwendet. hat jetzt auch keinen gro?en Unterschied gemacht, ob der Charakter das besitzt oder nicht... und hinter her hie? es dann: Was? Du gibst mir ein "Dings" die gab es doch erst in den 40ern... das hat mich irgendwie gestört.

 

Da wollte ich mich nur absichern.

 

Mehr schreib ich nicht, sonst wird das ein "gehasster" me-too Post... :D

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Ich sollte konkreter sagen ... ich hasse es, Me-Too-Posts zu verfassen ^^

 

Aber für eine kleine Runde Heiterkeit zum Heiligabend wollte ich das hier zumindest noch teilen ... ist wie gesagt nicht deine Epoche, sondern noch davor, aber ein phantastisches Zeitzeugnis:

Nervenschwäche ist keine eigentliche Krankheit, sondern ein anomaler, allerdings bald mehr, bald weniger krankhafter Zustand, der sich auf der Grenze zwischen Krankheit und Gesundheit bewegt. Die Nervenkrankheit ist weder blo? eine moderne noch eine blo? amerikanische Krankheit; sie hat schon vor Jahrtausenden in der alten Welt existiert, und schon bei Hippokrates finden sich Schilderungen krankhafter Zustände vor, de nur auf sie bezogen werden können.

[...]

Vor allem ist es [bei der Nervenschwäche] die gesteigerte Erregbarkeit, weöche als die bei weitem verbreitetste Erscheinung unsere Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt. Sie tritt in der Regel als ?bertreibung, Einbildung, als Produkt der Sucht sich interessant zu machen auf und verursachen [!] den betreffenden Personen Unbequemlichkeiten und Belästigungen, über welchen ihnen ein gut Stück Lebensglück verloren geht.

Der Verlauf der Nervenschwäche ist ein chronischer. [...]

Mit den schlechtweg als Medikamenten bezeichneten Heilmitteln ist gegen die Nervenschwäche nicht viel auszurichten, sie können nur vorübergehende Hilfe schaffen. Da Nervenschwache wegen ihrer peinlichen Empfindungen gerne Morphium, Haschisch nehmen, so sind sie in der grö?ten Gefahr, dem Morphinismus oder Cannabinismus zu verfallen, oder weil sie wegen ihres Schwächegefühls gern Thee, Kaffee oder alkoholhaltige Getränke zu sich nehmen, so können sie leicht Coffe´nisten oder Alkoholisten werden.

Zur Behandlung braucht man diese nicht; dringend zu empfehlen ist Eisen mit kleinen Gaben von Chinin.

- zitiert nach: Birnbaum, Max: Gesundheits-Lexikon. Ein Nachschlagebuch für Gesunde und Kranke. Herausgegeben unter Mitarbeiterschaft verschiedener Aerzte. 3. Auflage. Hoede: Magdeburg 1898. Band III, Seite 267f.

 

 

Frohes Fest zusammen :)

 

 

Viele Grü?e,

Thomas

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