Jump to content

Der Fluch des Schwarzen Mannes


Recommended Posts

Hier mal eine kurze Besprechung eines mittlerweile schon recht lang dauernden Abenteuers aus dem NY-Band. Wir sind noch nicht durch, Rest der Besprechung dann, wenn wir fertig sind.

 

Ich werde jetzt nicht spoilern - natürlich trotzdem zu sehr für Spieler, die bitte hier aufhören zu lesen - und die Geschichte nacherzählen, dazu bin ich leider zu faul. Doch aber ein paar Eindrücke. Der Beginn mit dem Geigenspieler ist ein schönes Intro, das die Spieler neugierig macht. Sie fuhren auch brav zum Haus des Geigenspielers, um sich da mal umzutun und waren auch motiviert, als sie die Informationen zu den anderen "Titanen" bekamen.

 

Das Abenteuer gliedert sich dann in 2 Teile, den "Recherche-Teil" und den "Action-Teil", könnte man sagen. Im Recherche-Teil wird recht viel recherchiert. Die Spieler können viel rausfinden und das ist auch gut so. Irgendwann hatten sie bei mir auch raus, dass irgendwas die Gruppe zusammenhalten muss (gemeinsame Ankunft) und waren dann ziemlich happy, als die Story dann endlich Sinn ergab und sie den Titanic-Dreh raushatten. Da war es dann auch nicht mehr weit bis zu Verschwörungstheorien a la "wie ist die Titanic denn eigentlich wirklich gesunken?".

 

Eine kleine ?berlegung sei allerdings gestattet: Der Rechercheteil ist wirklich sehr lang! Zwischendurch war bei meinen Spielern durchaus mal die Luft raus, weil es einfach immer mehr Recherche gab, ohne "Belohnungen" oder Ablenkung. Ich sah mich genötigt, ein kleines Action-Interlude einzubauen, was mE einigerma?en gut geklappt hat. Ich habe das so aufgezogen, dass Ortega die Verfolgung bemerkt hat und die ein oder andere Gegenma?nahme ergriffen hat. Das macht Sinn, schlie?lich ist er Gangster und Magier und hält die Spieler bei der Stange, wenn sie ahnen, dass zwischendruch mal wieder ein Drive-By auf sie verübt wird etc.

 

Gut kam die Geschichte im Museum an, hier lohnt es sich, noch ein wenig über die Pyramiden etc nachzulesen.

 

Besonders interessiert hat die Spieler bisher die Geschichte mit dem "Jugendheim", die ihnen sehr spanisch vorkam. Allerdings haben sie sich andererseits ausgerechnet da nicht so richtig rangetraut, ebenso wie an die Bar, weil sie da mit harten Konsequenzen rechnen. Etwas ärgerlich, da dies die Story schneller voranbringen würde. Insgesamt bleibt der Rechercheteil etwas langatmig, zumal der Meister an die Daten gebunden ist, so dass die Spieler viele Tage Zeit zum Recherchieren haben.

 

Wir haben jetzt immerhin schon die gro?e Party hinter uns gebracht, die ganz lustig war. Wie gesagt: es gibt ja durchaus hübsche Sequenzen in dem Abenteuer, nur schade, dass die alle so weit hinten kommen, so dass vorne etwas wenig Bumms ist.

 

Meine Gruppe und auch ich haben leider auch ein, zwei Sachen nicht so richtig kapiert: Warum hat der erfolgreiche Börsenheini am Ende nicht den Crash vorhergesehen, sondern statt dessen sich noch verschuldet? Und noch viel mehr: Was ist denn überhaupt die Intention hinter den ganzen Aktionen der Titanen? Warum stellt sich der Geiger in den Park bis er stirbt? Warum findet diese Party statt und wieso findet Porter dort den Tod? Wieso meint die Diva, ausgerechnet jetzt ihr letztes Finale geben zu müssen? Das sind so Fragen, die ich nicht wirklich befriedigend beantwortet finde. Vielleicht bin ich auch nur zu doof. Ist nicht wirklich schlimm, die Spieler wundern sich zwar, aber letztlich können sie ja eh nicht wissen, was Phase ist, aber so richtig deutlich wird das nicht gemacht, finde ich.

 

Was mir bei der Durcharbeit weiter aufgefallen ist: Es wird sehr darauf ankommen, die entscheidenden Hinweise gut zu platzieren und nicht zu vergessen. Es sind 2 Stück, einer von Trevor Wilks und einer von der sterbenden Diva! Wenn nur einer der beiden übersehen wird, ist das Abenteuer im Grunde nicht zu schaffen! Das wird also eine entscheidende Stelle sein, die alle Leiter sich rot anstreichen sollten, da sie textlich eher unauffällig daher kommen.

 

Ich werde berichten, ob es mir gelungen ist.

 

PS: sollte dieser Bericht etwas unklar sein, blame the barkeep.

 

 

 

 

Link to comment
Share on other sites

  • 3 weeks later...
Guest Mirko

Danke für den Spielbericht :-)

 

Einige kleine Anmerkungen:

 

. Ich sah mich genötigt, ein kleines Action-Interlude einzubauen, was mE einigerma?en gut geklappt hat. Ich habe das so aufgezogen, dass Ortega die Verfolgung bemerkt hat und die ein oder andere Gegenma?nahme ergriffen hat. Das macht Sinn, schlie?lich ist er Gangster und Magier und hält die Spieler bei der Stange, wenn sie ahnen, dass zwischendruch mal wieder ein Drive-By auf sie verübt wird etc.

 

Mit etwas Action den spröden Rechercheteil aufzulockern ist sicher eine gute Idee. Hängt halt auch stark von den Charakteren ab. Wenn sie wirklich jedem Hinweise nachgehen, dauert`s lange - dann ist etwas Auflockerung nicht falsch. Aber es gibt auch Gruppen, die vielleicht nicht an alle Titanen rankommen - die kommen dann natürlich viel schneller durch. Aber allgemein gilt: Wenn die Recherche langweilig wird (egal welche), dann ist ein bisschen Action immer ein gutes Mittel!

 

Meine Gruppe und auch ich haben leider auch ein, zwei Sachen nicht so richtig kapiert: Warum hat der erfolgreiche Börsenheini am Ende nicht den Crash vorhergesehen, sondern statt dessen sich noch verschuldet? Und noch viel mehr: Was ist denn überhaupt die Intention hinter den ganzen Aktionen der Titanen? Warum stellt sich der Geiger in den Park bis er stirbt? Warum findet diese Party statt und wieso findet Porter dort den Tod? Wieso meint die Diva, ausgerechnet jetzt ihr letztes Finale geben zu müssen? Das sind so Fragen, die ich nicht wirklich befriedigend beantwortet finde. Vielleicht bin ich auch nur zu doof. Ist nicht wirklich schlimm, die Spieler wundern sich zwar, aber letztlich können sie ja eh nicht wissen, was Phase ist, aber so richtig deutlich wird das nicht gemacht, finde ich.

 

 

Das müsste eigentlich alles im Text erklärt sein (auch wenn ich ehrlich gesagt die Endfassung nicht mehr gelesen habe und aus Platzgründen sehr viel rausgekürzt werden musste).

 

Der "Börsenheini" hat den Crash vorausgesehen. Daher ging es mit ihm bergab, denn

 

**** SPOILER ****

 

Die Lebenskraft der Titanen war an das Wohl und Wehe der Stadt New York geknüpft. Mit dem Börsencrash vor Augen wusste der Börsenmakler, dass es auch mit ihm und den anderen Titanen aus und vorbei war. Das war nämlich die eigentliche Intention der Titanen: Sie wollten einfach nur überleben! - sonst nix. Andernfalls wären im Bauch der Titanic gestorben.

 

Nach ihrer Rettung wurde ihr Schicksal an das der Stadt New York geknüpft und sie sollten jährlich ein wachsendes Opfer an Menschen bringen. Sonst gingen sie alle ihren eigenen persönlichen Zielen nach.

 

Als der Börsenmakler starb, wussten die anderen Titanen, dass er etwas "gesehen" hatte. Und sie ahnten, dass ihr Ende gekommen war. Ob sie es nur AHNTEN, oder sicher WUSSTEN - das ist natürlich bei jedem Titanen anders. Wojcik war sich SICHER, Porter AHNTE es nur.

 

Auf jeden Fall wollten Attanasio, Porter sowie natürlich Santos das drohende Schicksal abwenden, indem sie versuchten, Gnarlathotep zu gefallen. Porter will seinen Gott mit Geld bestechen, Attanasio will ihm die Seelen ihrer Zuhörer liefern (daher die gro?e Gala), Santos will seine Mit-Titanen töten (was ihm ja auch gelingt) und das letzte Ritual ausführen.

 

Klar: Alle Handlungen beruhen auf Wahnsinn - und sind daher mit reiner Logik nicht erklärbar. Aber sie basieren auf den Spezialkräften der Titanen: Geld, Gesang, Magie.

 

Nur Wojcik ergab sich seinem Schicksal. Er dachte wohl, dass er mit seiner Musik genug Schaden angerichtet hatte. Wie auch immer: Er war natürlich die einfachste Beute und fiel daher Santos als erstes zum Opfer. Im Park wird er von einem Unsichtbaren (= Santos) attackiert. Wehren kann er sich nicht. Sterben wollte er sicher auch nicht, aber eigentlich hatte er sich ja schon vorher aufgegeben.

 

Auch Porter wird auf seiner Party von dem Unsichtbaren angebracht (wie auch alle anderen Titanen). Dass er eine Party gab - naja, er gab halt ständig Partys. Er ist reich und gehört zur New Yorker High Society - da muss man die eine oder andere Party schmei?en.

 

Warum es Attanasios letzte Gala sein sollte - auch hier gibt es Interpretationsspielraum. Vielleicht wollte sie danach ihre Identität wechseln oder sich wirklich zur Ruhe setzen? Zuerst einmal musste aber das Ritual in der Opfer klappen - und um möglichst hochrangige Gäste anzulocken (die Gnarathotep am ehesten gefallen würden), warb sie eben mit einer Abschiedsgala (sie war ja auch nicht mehr die Jüngste, davon abgesehen...)

 

Vielleicht können diese Anmerkungen ein paar Logiklücken schlie?en. Sicher ist: Ganz auf Logik sind die Handlungen der Titanen nicht aufgebaut, vielmehr auf Wahnsinn. Und wie bei vielen anderen Abenteuern bleiben am Ende mehr Fragen als Antworten.

 

 

 

Link to comment
Share on other sites

  • 3 years later...
 Share

×
×
  • Create New...