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[König!Reich!Unten!] Berlin, 4. Mai 1924, Privat-Museum der Familie von Görnhard, 10:04 Uhr


grannus
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Der braune Umschlag lag geöffnet auf der Schreibtischplatte, fein säuberlich wurde das Papier mit einem schmalen Brieföffner getrennt. Alles hatte seinen Platz und das war gut so. Der Poststempel offenbarte die Herkunft des Umschlags- München, vor gut einer Woche. Der Inhalt lag aufgeschlagen, parallel zur Tischkante, vor Rudolf Tierzek. Die Sonne flutete den Raum in warmes Licht. Lothar hatte auf große breite Fenster bestanden- "damit du auch mal etwas Sonnenlicht abbekommst!".

 

Im Moment zeigte das Prospekt, denn dabei handelte es sich bei der Sendung- Seite 14. Das Papier war von sehr hoher Qualität, nichts anderes war von solch einem renommierten Auktionshaus zu erwarten. Das Haus Ruef in München war eine der angesehensten Adressen was Versteigerungen von Antiquitäten anging.

 

München. So weit weg. 

 

Das Bild auf Seite 14 zeigte ein ganz besonderes Exemplar. Das Stück wird als eine ägyptische Glaubensreliquie aus der 6. Dynastie beschrieben, ein wahrhaft seltenes Stück ägyptischer Kultur. Die Reliquie war ein Beutestück aus dem napoleonischen Ägyptenfeldzug 1798-1799 und wurde von Vivant Denon persönlich gefunden und später verschifft. Es fand seinen Weg nach Frankreich, wurde später jedoch von einem adeligen Engländer namens Sir Godwyn Cartland, Earl of Highclere Castle, Hampshire erstanden, der es bis zu seinem Tode in Besitz hatte und seinem Sohn- Sir Dustin Cartland - vererbte. Dieser bot es jetzt zum Verkauf feil.

 

Das Bild im Auktionskatalog zeigt eine Art Gebetsmühle unbekannter Bauweise, etwa vierzig Zentimeter in der Höhe und vierundzwanzig Zentimetern an Länge und Breite. Sie besteht größtenteils aus Holz, ist aber mit Silberintarsien verziert. Am Deckel und an der Seite befinden sich jeweils ein Holzknauf, als ob man die Reliquie öffnen könnte. Diese ist über und über mit Hieroglyphen bedeckt.

 

Der Weg nach München würde sich für diesen Schatz lohnen, doch dazu müsste man seinen Elfenbeinturm verlassen. Die Auktion selbst ist am 11. Mai um 10:00 Uhr.

Edited by grannus
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Ich muss erst einmal darüber schlafen ... das Stück würde sich hier schon gut machen. Was für ein seltsames Stück, Gebetsmühlen sind doch mehr im Tibetanischen Raum bekannt. Gab es einen Kulturtransfer zu so einer frühen Zeit.

 

Ich hasse es wenn, ich zwischen Aufregung und meinen Aufgaben hier hin und hergerissen bin.

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Du sinnierst gerade über dein Dilemma, als du hinter dir leise Schritte hörst. Bevor du dich umdrehen kannst, steht Frau Erna neben dir, in ihren Händen ein silbernes Tablett mit frischem Kaffee in einer ebenfalls silbernen Kanne. Dazu eine Porzellantasse. 

Frau. Erna, früher einmal ein Hausmädchen für den Vater deines alten Schulfreundes, mittlerweile so etwas wie die "Gute Seele" des Museums. Sie bringt dir deinen Kaffee und das Mittagessen (sofern du nicht daran denkst...was häufig vorkommt). Das sind ihre guten Eigenschaften- und diese sind leider in der Minderheit.

Sie ist aufbrausend, anmaßend, herrisch, pedantisch und hochnäsig. 

 

Es schien, als würde sie auf irgend etwas warten. Die Standuhr im Zimmer zeigt an, dass es mittlerweile 11:27 Uhr war. Wo ging all die Zeit hin?

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Bis jetzt sucht er nach Gebetsmühlen, da gibt es sogar zwei Tibetanische Exponate!

Aber so ein Gegenstand ist seines Wissens nicht in der Ägyptischen Kultur verankert ...

Erst einmal werden die eigenen Notizen durchgegangen und man sieht sich die Exponate dann auch noch einmal an. Das eine ist eine Art Stock mit einer Trommel drauf, das Andere ein dicker Rahmen, in dem ein Drehbarer Zylinder ist. Beide Zypinder sind aus Metall und über und über mit Symbolen bedeckt.

 

Kursiv sind seine Gedanken

Gehe ich gleich zu den Exponaten, oder esse ich erst etwas ... ich habe eigentlich eh keinen Hunger, der helle Geist bedarf anderer Speisen ...

 

Rudolf macht sich auf dem Weg zum Aufstellungsraum.

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Das Foto habe ich mit, eine Lupe in der Hoffnung, die Zeichen und Symbole in auf dem Foto so besser erkennen zu können.

 

In Gedanken: Mal vergleichen, ob es Gemeinsamkeiten auf unseren beiden Exponaten gibt. Danach könnte ich auch mal in die Ägyptische Abteilung gucken, mal sehen, ob wir auch andere Exponate aus der 6. Dynastie  (2347–2216 v. Chr.) das ist ja schon etwas her.

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An SL:

Wie zufrieden bin ich mit der Fotografie aus dem Katalog? Kann ich mit einer Lupe Einzelheiten erkennen, die ich vergleichen kann?

 

Vielleicht mache ich mich auch auf in das zweite Pergamon Museum, das wir hier ja in Berlin haben. Ich bin sicher, das ich da in die entsprechenden Abteilungen komme. Der Bau des Museums wird erst 1930 abgeschlossen sein, aber die bis jetzt schon stehenden 3 Flügel sollten zugänglich sein. Der Bau zog sich insgesamt von 1910 bis 1930 hin. (http://de.wikipedia.org/wiki/Pergamonmuseum#Das_zweite_Pergamonmuseum) Hier sollte es auch mit dem Renome von Tierzek einige Experten geben, die er kennt und zu gewissen Details weiter befragen könnte.

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An SL:

Wie zufrieden bin ich mit der Fotografie aus dem Katalog? Kann ich mit einer Lupe Einzelheiten erkennen, die ich vergleichen kann?

 

Vielleicht mache ich mich auch auf in das zweite Pergamon Museum, das wir hier ja in Berlin haben. Ich bin sicher, das ich da in die entsprechenden Abteilungen komme. Der Bau des Museums wird erst 1930 abgeschlossen sein, aber die bis jetzt schon stehenden 3 Flügel sollten zugänglich sein. Der Bau zog sich insgesamt von 1910 bis 1930 hin. (http://de.wikipedia.org/wiki/Pergamonmuseum#Das_zweite_Pergamonmuseum) Hier sollte es auch mit dem Renome von Tierzek einige Experten geben, die er kennt und zu gewissen Details weiter befragen könnte.

 

Solcherlei Fragen bitte in den Off-Bereich. Dort werde ich sie beantworten. Sonst sind die ingame-Threads so überladen

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Wenn die Mittagszeit vorbei ist, werde ich auch einmal den Baron anrufen, ihn über mein Interesse an dem Exponat erklären und das ich noch recherchiere. Des weiteren werde ich ihn dann auch fragen, ob er die Familie Sir Dustin Cartland kennt.

 

Die Ägyptische Ausstellung der Familie sollte bekannt sein. Verkauft er noch andere Gegenstände aus der Umfangreichen Sammlung? -> Recherche in dem kompletten Auktionskatalog
[http://www.highclerecastle.co.uk/egyptian-exhibition/the-antiquities-collection.html]

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Die ägyptischen Exponate im Privat-Museum sind gänzlich anderer Art als die abgebildete Reliquie. Ein Stück aus der 6. Dynastie ist wahrhaftig ein Schatz, im Vergleich dazu sind Rudolfs eigene Objekte geradezu spröde und alltäglich. Mit der Lupe untersucht er die Photographie im Katalog, doch leider lässt es die Qualität nicht zu, auch nur irgendein Schriftzeichen zu entschlüsseln. Hinzu kommt, dass Rudolf kein Ägyptologe oder auch nur Orientalist ist. Mit seinem beschränkten Wissen auf diesem Fachgebiet kommt er nicht weit. Im Auktionskatalog werden noch sieben weitere Exponate zum Kauf angeboten.

 

Als Rudolf das nächste Mal auf die Uhr blickt, ist es schon 12:54 Uhr. 

 

Was nun? Ins Pergamon-Museum, den Baron anrufen oder nach weiteren Informationen über die Reliquie suchen?

Edited by grannus
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Als erstes muss der Baron  den möglichen Schatz informiert werden und das noch einiges zu klären ist.

Dabei würde ich mir ggf. gerne die Erlaubnis holen auch externe Experten zu engagieren (der Charackter von Dark_Pharao).

Weiteres Vorgehen hängt von der Antwort / Interesse des Barons ab. Falls mich der Baron fragt, ich bin interessiert.

Wenn das Artefakt echt ist wäre das wissenschaftlich und kulturell extrem wichtig. Generell gilt, je wichtiger der Fund, desto wahrscheinlicher ist eine Fälschung, Beschädigung, Betrug oder die Einordnung in einem falschen Zusammenhang -> tatsächliche Bedeutung des Artefaktes.

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13:21 Uhr

Der kleine Kurator hängte den Hörer wieder auf die Gabel. Seine Hände zitterten fast schon vor Erregung. Das Telefonat mit seinem Gönner verlief bestens, aber nichts anderes hatte er erwartet. Immerhin vertraute der Baron auf seine Meinung, es gab seltenst eine Meinungsverschiedenheit. Natürlich wollte er wissen, warum sich Rudolf für diese Reliquie interessiert und warum sie in die Sammlung muss, immerhin reden wir hier von recht hohen Geldsummen.

Doch wie immer konnte Rudolf seinen alten Freund mit seiner Begeisterung anstecken. Am Ende schien es schon fast, als wolle Von Görnhard Rudolf dazu überreden, nach München zur Auktion zu fahren.

 

Auch was das Hinzuziehen von Experten auf dem Gebiet der Ägyptologie angeht, war alles weitere geklärt- Rudolf solch jemanden seiner Wahl engagieren der sich das Stück in München vor Ort anschaut und sein Gutachten darüber erstellt. Immerhin sei es ja in seinem Interesse sein Geld nicht für eine Fälschung auszugeben. Der Geldbetrag mit dem Rudolf in dieser Sache operieren durfte, war höher als sonst. Geld sollte keine Rolle spielen schien es.

 

Die Auktion ist am 11. Mai, also noch genügend Zeit einen Experten zu finden und sich über die Reliquie zu informieren, so der Baron. 

Edited by grannus
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Ok ich rufe im Pergamon Museum an und versuche heute noch ein Treffen abzustimmen.

Damit ich die wenigen erkennbaren Symbole auf der Fotografie näher bestimmen lassen kann.

 

Je nachdem wieviel Zeit mir das lässt, werde ich unsere Exponate ansehen und vergleichen.

Auf jeden Fall nehme ich die Archiv-Fotografien der Gebetsmühlen mit ins Museum und hinterlasse Karteikarten, das ich mit den Bildern unterwegs bin.

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13:30 Uhr

Im Sekretariat des Museums hat man dich weiter verbunden an Theodor Wiegand. Da die Familie von Görnhard ihm nicht unbekannt ist und du schon das eine oder andere Mal mit dem Museum zu tun hattest, vereinbarte er ein Treffen um 15:00 Uhr in seinem Büro im Museum.

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Gut ich bestelle mir ein Taxi, das mich rechtzeitig zum Pergamon bringen wird. Die verbleibende Zeit kontrolliere ich die Archiv Aufnahmen mit den Originalen (man sollte immer die Qualität seines Archivs überprüfen) und natürlich auch mit dem Foto der Auktion und den Exponaten.

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