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[Nightmare in Norway] Norge Framreise; dag en; Nebenplot Matilde


Der Läuterer

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Matilde wird wach. Etwas tut sich auf dem Gang.

Zwei Männer streiten sich einige Meter hinter der Tür zu Ihrem Abteil.

 

Matilde ist schliesslich doch noch sanft eingeschlummert.

Sie tastet nach Hans, aber seine Bettseite ist kalt. Er ist also doch einfach so, ohne ein Wort, gegangen...

 

FMS (Fremde Männerstimme): "Nein, das darfst Du nicht machen. Das ist unmoralisch. Und es könnte im Chaos enden."

 

Wieder erfolgt ein Stoss gegen die Wand.

 

FMS: "Ich verbiete es Dir, Hans. Nein, DAS darfst Du nicht tun. Hans! NEIN! Sie ist eine Frau."

 

Hans: "Ich muss mir von Dir nichts sagen lassen. Du vergisst wohl, WER hier das Sagen hat. ICH bin der Hauptmann und ICH leite diese Aktion."

[...] "Wenn ich Dir sage, es muss sein, dann wird es auch so geschehen. Und jetzt geh mir aus dem Weg."

 

FMS: "Nein Hans. Ich vergesse keinesfalls, wer hier das Sagen hat. Aber Du bist nicht mehr klar bei Verstand. Denk doch mal nach. Wenn Du das jetzt machst, dann gefährdest Du die ganze Aktion. Denk doch auch mal an den Auftrag und nicht nur immer an Dein EGO."

 

Hans: "Ich sage es jetzt zum zweiten Mal und Du weisst, was normalerweise geschieht, wenn jemand nicht auf das erste Kommando von mir reagiert, oder? Denk mal nach!"

 

FMS: Genau das ist es, was ICH hier tue und DU NICHT. Lass Sie in Ruhe. Sie wird so oder so den Tod finden.

[...] Aber Du hast Recht. DU entscheidest, was geschieht. Ich kann und will mich nicht mit Dir anlegen. Also tu, was Du tun musst."

 

Hans: "Dann mach mir jetzt Platz. Das Einzige was ich will, ist, dass sie nicht leiden muss."

 

Dann öffnet sich leise die Tür zu Matildes Abteil.

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-ich schaue geradeaus, mit weitem gerissenen Augen.

<Was ich gerade höre, macht keinen Sinn>.

-ich bin zwar mutig, aber ich fange trotzdem an, leicht zu zittern,bücke mich schnell und hole die Pistole, verstecke sie schnell unter meinem rechten oberschenkel-

<"Sie wird so oder so den Tod finden." "Das Einzige was ich will, ist, dass sie nicht leiden muss.">

-Ich atme tiefe lang und ruhig an. Höre zwar die Tür aufgehen, drehe mich, oder bewege mich gar nicht. Ich warte, daß er sieht, daß ich wach bin-

<ich hoffe noch auf ein gutes Ende, aber ich bezweifele es..>

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Matilde denkt an das Gespräch mit Hans, als sie beide schweissgebadet und ermattet auf dem Laken lagen. Die Luft war warm und von Liebe gesättigt.

Irgendwann stand Hans schweigend, und tief in Gedanken versunken, auf und ging zum Fenster. Er öffnete es und man konnte im Mondlicht die Silhouette seines nackten, sehnigen Körpers sehen.

Die hereinströmende Luft war eisig, doch er blieb lange ungerührt stehen und starrte hinaus in den vorbeiziehenden Schnee.

 

"Ich liebe diese Landschaft. Sie ist so klar, so rein, so unbefleckt. Und immer wenn etwas Schlechtes geschieht, dann deckt der Schnee es wieder zu, wie mit einem Leichentuch. Und schon ist alles wieder so klar und rein. Herrlich. Weisst Du, manchmal lege ich mich hier nachts nackt in den Schnee und beobachte den klaren Sternenhimmel. Verrückt, oder."

 

"Ich könnte Dir vieles erzählen..." sprach er weiter, ohne sich umzudrehen.

Und dann begann er zu erzählen, im kalten Wind stehend. Regungslos. Wie eine Statue. Wie eine Skulptur aus dem Eis geschlagen.

 

Er sprach nicht nur über seine Arbeit, sondern auch über seine Gefühle...

Nie wurde er dabei konkret. Nie ging er ins Detail. Immer blieb er nebulös und unantastbar, als hätte er einen Panzer aus Eis um sich.

 

"Ich liebe die morbiden Geschichten von Edgar Allan Poe und die zerklüfteten Gedanken von Howard Phillips Wild. Aber momentan lese ich -Das Durchdrehen der Schraube- von Herry James und nebenbei lese ich noch sehr viel in den Menschen, die meinen Weg kreuzen."

 

"Es geht bei meiner Arbeit nicht um Leben oder Tod, sondern lediglich um die Einstellung dazu. Man muss jeden Augenblick mit allen Sinnen in sich aufnehmen, es aufsaugen und den Tod gelassen annehmen, wenn es unvermeidlich ist. Leben und Leben lassen. Sterben und Sterben lassen. Es ist so einfach und gleichzeitig so unsagbar schwer."

 

"Es heisst, dass wenn man etwas wirklich liebt, dass man es dann loslassen müsse. Wenn es dann zu einem zurück kehrt, dann würde es einem auf ewig gehören. Karma, Matilde, oder doch nur Verhängnis?"

 

"Ich arbeite für eine Organisation. Nichts was Dich betrifft oder kümmern sollte. Sie hat ihren Ursprung in Frankreich und heisst deshalb -La Main Droite- [fr. Die rechte Hand].

Ich habe Dinge getan, animo mio, Dinge, die unsagbar und schrecklich waren. Dinge, die ich nie tun wollte, sie aber tun musste. Dinge, die Dein Wildkatzenherz erstarren lassen würden. Unvermeidliche Dinge, um einem höheren Ziel zu dienen, damit nicht noch Schlimmeres geschehen konnte. Ich habe mich dafür gehasst, aber ich habe es dennoch immer getan. Sogar Kinder habe ich getötet. Und wenn es einen Himmel gibt, dann wird meine Seele ewig brennen. ICH bin die Wilde Jagd, nicht die Trolle. ICH bin die Odinsjakt. ICH bin sein Zorn und gleichzeitig auch MEIN Verhängnis. Wenn jemand den Tod verdient, dann ich, animo mio. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn Du geschossen hättest."

 

Dann schwieg er, drehte sich um und stieg wortlos wieder ins Bett. Er fühlte sich kalt an, fast frostig. Aber es war seine eisige Seele, die Matilde erstarren liess. Lange blieb sie wach und beobachtete ihre BEUTE, beobachtete ihn und wachte über seinen Schlaf. Ihr war warm, doch kalte Schauer jagten immer wieder über ihren Körper... wie die Wilde Jagd über den kalten Nachthimmel.

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Lautlos, wie ein Schatten, gleitet Schmidt in den Raum und schliesst die Tür geräuschlos hinter sich.

Matilde nimmt den herben, wilden Duft seines Schweisses war. Das Parfüm ihrer beider Liebe.

Doch noch kann sie ihn weder sehen noch hören. Er ist ein Phantom. Und er zögert.

 

Er flüstert etwas. Etwas wie eine Beschwörung. Ganz leise.

"Ruhe sanft, animo mio, mein Herz, mon coeur, cara mia. Du sollst nicht leiden müssen. Schlaf!"

 

- Er beugt sich sacht über Matilde und haucht ihn einen Kuss auf die Stirn. -

 

"Lebe wohl, animo mio. Kleine Wildkatze."

 

- Dann ist ein metallisches Klicken zu hören. -

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(wenn er sich beugt, habe ich schon meine Pistole in der hand, dann weiss ich wo er steht)

- ich habe nicht mal das bedürfniss zu denken. Vielleicht ist es zu spät. Aber presse die Pistole gegen seinen Hals und drücke ab. Und hoffe, daß der Schuß den ich höre, nicht meins sonders SEIN Ende sein wird-

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< Was fühlt die Beute, wenn sie zur Strecke gebracht wurde? >

 

Brenndes, flüssiges Feuer breitet sich in Schmidts Hals aus, bevor er den Schuss hört.

 

< Haha. Sie hat auf mich geschossen. Weshalb hat sie das getan? Aber Gunnar hatte doch Unrecht, sie wird NICHT so oder so sterben. Jetzt nicht mehr. Sie wird leben und ich werde sterben. Guter Tausch. >

 

Viel zu spät erkennt Matilde ihren Fehler.

Das Klicken kam vom Türschloss und eine Person betritt das Abteil.

 

Wieder ein Klicken, diesmal ist es der Lichtschalter.

 

"WAS HABEN SIE DA NUR ANGERICHTET? Jetzt ist alles verloren."

 

Es ist der Arzt. Dann rennt er aus dem Abteil. [...]

 

Als es im Abteil hell wird, erkennt Matilde, dass Schmidt am Boden kniet. Er ist nur mit einer Hose bekleidet UND UNBEWAFFNET.

Er hält sich seinen blutenden Hals. Rauch entweicht aus der Wunde, wie eine Seele, die dem Körper entflieht.

 

Schmidts Oberkörper ist Blut besudelt.

Er grinst. "Iccch li be Diccch, an ni mmo mi o."

 

Am Handgelenk von Schmidts rechter Hand, die er auf die Wunde presst, erkennt Matilde eines ihrer Strumpfbänder.

 

Dann schiebt er Matilde einen versiegelten Brief zu. Er zeigt wieder sein freches, beleidigendes Grinsen. "Ni m esss. Dasss hi ft Dirrr."

 

Seine Augen schauen in die Ferne. Er lächelt.

Dann werden seine Augen glasig.

 

< Was fühlt eine Frau, wenn sie ihren Geliebten getötet hat. Ekstase? Aber sicher keinerlei Zufriedenheit. >

 

Und da sagen manche Jäger, dass man die selbe Beute kein zweites Mal zur Strecke bringen kann.

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<er..er wollte mich nicht töten...>

-zitternd, nehme ich schnell den Brief und stecke ihn in meinem BH.-

"Hartmut...ti prego perdonami...ich..ich habe gehört..und gedacht..."

<ist er tot?, ich kann es aber nicht wahrnehmen>

-Ich nehme seinen Kopf auf meinen Schoß und küsse ihn leicht-

"Alles was du erzählst hast...alles..der ganze Wahnsinn..."

-ich fange an, zu weinen, aber still, ohne zu schluchtzen, die träne fließen ruhig-

"Perdonami, amore mio. non morire!" Ich drücke die Wunde mit dem Strumpfband zusammen mit ihm, verzweifelt-

 

"Wenn du stirbst, wird dein Tod mein Verhängnis sein"

 

ich hole mein Wurfmessen und mache  einen kleinen Schnitt in die Luftröhre, dann halte ich es mit hilfe eine meine saubere Füller-Röhrchen offen.

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-ich benutze den andere strumpfband um die Wunde zu verbinden, mit einem stofftaschentuch zusammen-

<Dio, ti prego...>

 

ich steige auf ihn drauf und fange an mit dem Herzmassage.

 

"VERDAMMT! MACH DIE AUGEN AUF!"

 

-ich kann nicht aufhören zu weinen-

 

"HANS! Apri gli occhi"

 

-dann wieder mund zur mund beatmung/herzmassage, solange ich kann-

Ich kontrolliere zwischendurch ob er atmet, immer nur kurz-

 

"komm! du schaffst es!"

-es ist mein Blut, was aufgehört hat zu fließen-

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Matilde hört ein Röcheln.

Aber kann das wahr sein, oder ist es doch nur Einbildung? Lebt er noch?

 

Dann flattern Schmidts Augenlider, bleiben aber geschlossen und hören schliesslich wieder auf zu flattern.

Schmidts Körper beginnt zu zucken. Nur ein paar Augenblicke lang, dann wird er wieder ruhig und liegt still.

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Schmidts Körper zeigt Anzeichen von Leben.

Der Puls ist sehr schwach, aber gleichmässig.

Dann würgt er und Blut rinnt aus seinen Mundwinkeln.

Die Lebenszeichen bleiben aber schwach.

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-ich bücke mich zu seinen Ohr und sage leise-

"Beweg dich bitte nicht. Bitte bleib still. Andrá tutto bene, es wird alles gut gehen"

ich stürze dann neben ihn, voll verschwitz, ausgelaugt, ich schaffe nicht mal zwei Schritte zu machen.

-dann nehme ich seine Hand, und drücke sie-

"andrá tutto bene"

<wo bleibt dieser Arzt? er hat es gesehen>

"IST DA JEMAND?"

-ich schaffe es aber nicht aufzustehen, die Beine würden mich nicht stützen-

"Sono qui...Spero che tu mi senta Hans..."

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Matilde spürt den schwachen Druck von Schmidts linker Hand auf der ihren. Dann drückt er ihre Hand ein zweites Mal.

Er hat also sein Bewusstsein wieder erlangt.

 

< Ich muss bei Bewusstsein bleiben. >

 

Er versucht zu sprechen, bringt aber nur ein Gurgeln hervor.

Dann bewegen sich lautlos seine Lippen.

 

< 1+2=3 3+3=6 6+4=10 10+5=15 15+6=21 ... >

 

Sein Gesicht ist Schmerz verzerrt. Er wirkt sehr angestrengt.

 

"Ach mmo rre miiich o. Drr Brrr ff. Isss Le b bee."

 

Schmidts Augenlider beginnen wieder zu flattern. Dann öffnet er seine Augen einen Spalt. Er versucht sich ein Lächeln abzuringen, was aber nur in einem schmerzgeschwängerten Stöhnen endet.

 

< 21+7=28 28+8=36 36+9=45 45+10=55 55+11=66 ... >

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"ich dachte du wolltest mich umbringen...ich habe alles gehört, im Flur, was du gesagt hast..und dachte..deine Art mich zu retten wäre den Tod"

-ich drehe mich zu ihm, spreche weiter leise-

"Ich habe den Brief. Den werde ich lesen...bald"

-ich atme tief ein-

"Was habe ich da nur gemacht? Habe du hast für einen Moment Angst, Todesangst eingejagt..."

-ich drücke ihm weiter die Hand, fest-

"per favore, non mi lasciare"

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