Jump to content

Ekke Nekkepenn


Guest Studer
 Share

Recommended Posts

Wir haben dieses Abenteuer in ca. 6h mit drei SCs durchgespielt (alles Weltkriegsveteranen, Holm Henner von Hodenberg, Emil Schneider und Pijke Peters - die übrigens im 1.WK mit einem Luftschiff über London geflogen sind und Buckingham Palace sowie Big Ben durch Bombenabwurf vernichtet hatten, ein Detail, was noch eine gewisse Rolle spielen sollte . . .).

 

1. Von Hodenberg erhielt im Februar 1924 einen Anruf von seinem Freund von Stangel, der während des Krieges auf Sylt stationiert war. Dieser Freund wollte eigentlich nach Sylt reisen, um seiner Familie die Insel zu zeigen und um am 21.2.1924 an einem Treffen der Sylter Kriegs- und Kampfgenossen teilzunehmen. Da er sich jedoch das Bein gebrochen hatte, schenkte er von Hodenberg die gebuchten Zimmer im Miramar in Westerland. Die SCs nahmen - zumal als Veteranen - diese Einladung gerne an, auch wenn Pijke etwas Angst davon hatte, dass das ebenfalls für den 21.2. anberaumte Biikbrennen, etwas mit seinem Vornamen zu tun haben könnte :) .

 

2. Am Freitag den 15.2. ging es von Altona aus mit dem Zug nach Dänemark und von dort mit der Fähre nach Munkmarsch auf Sylt. Im Miramar bezogen die SCs ihre Zimmer, informierten sich über die Jagdmöglichkeiten (ihre Gewehre hatten sie natürlich dabei) und genossen - neben zwei anderen Gästen - das von dem Kellner Knudsen servierte köstliche Abendessen.

 

3. Am Samstag den 16.2. fuhr man mit Lunch-Paketen und Jagdausrüstung zunächst mit der Inselbahn bis Kampen. Hier inspizierte man - auf dem Weg zum Ellenbogen - noch schnell die museale Vogelkoje. Man war - trotz der eigenen Jagdabsichten (Hasen) erschüttert, als man erfahren konnte, dass hier alleine im Jahr 1841 über 25.000 Enten getötet wurden. Betroffen wanderte man weiter zum Ellenbogen, hatte aber kein Glück bei der Hasenjagd. Von einer hohen Düne aus konnte man ein Paar erspähen, dass mit einem Fernglas auf das Meer schaute. Man näherte sich den - nun erkannten - weiteren Gästen aus dem Hotel und unterhielt sich über deren Hobby der Vögelbeobachtung sowie der erfolglosen Jagd nach Hasen. Die SCs brüsteten sich schließlich damit, im Krieg einige herausragende Gebäude in London zerstört zu haben (s.o.). Das Paar von Brünau (engl. Spione) musste schwer schlucken, was die SCs aber nicht bemerkten. Die Charaktere wanderten zurück in Richtung Westerland und kehrten in Wenningstedt noch in ein Café ein. Hier lernten sie die drei Dorfdamen Dorte (ganz ansehnlich), Karen (schiefe Zähne) und Lisbet (dicklich) kennen. Man lud diese auf einen Pharisäer ein und spendierte den glotzenden Einheimischen Eierlikör. Man lud die Damen auch noch zum Abendessen ins Miramar ein. Da im Miramar immer noch kaum Gäste saßen (die Spione verschwanden irgendwann aus dem Restaurant), animierte man den Kellner dazu, Klavier zu spielen. Als dann noch von draußen ein romantisches Nordlicht zu sehen war, hielt es die SCs nicht mehr auf den Stühlen. Es wurde getanzt und . . . ein erotisches Abenteuer (was der Autor des Abenteuers auch explizit als Teil des Urlaubs auf Sylt andeutet) gesucht (von dem Pijke Peters am nächsten Morgen einen Hautausschlag davontrug, was hier aber nicht vertieft werden soll).

 

4. Am Morgen des 17.2. erfuhren die SCs aus der Zeitung, dass in Rantum eine Ausgrabung einer frei gewehten alten Kirche (Ratsburgkirche) stattfindet. Diese wollte man heute aufsuchen. Man ging am Strand entlang und entdeckte Spuren eines Fischmenschen (wie auf Borkum), die aus der Nordsee in die Dünen führten. Die SCs folgten den Spuren und erkannte ein (leeres) Versteck in einer Mulde. Die Spur verlor sich hier. Man markierte allerdings die Stelle, um diese jederzeit wiederfinden zu können. Nicht weit hiervon entfernt fanden die SCs die Ausgrabungsstätte. Man unterhielt sich mit dem Assistenten, Dr. Dreier, der die heidnischen Symbole (Tentakel) auf den Kirchenbänken und den blasphemischen Kromleuchter sowie die Brandspuren in der bis auf ihr Fundament herabgebrannte Kirche zeigen konnte. Der Altarraum war noch unter einer Düne verborgen. Auf dem abendlichen Rückweg ins Miramar passierten die SCs das markierte Versteck und fanden dort einen Mantel samt Schal, Wollmütze und breitgetretener Gummistiefel vor. Im Mantel entdeckten sie zudem die Visitenkarte der Leihbücherei Meyer in Westerland. Zurück im Hotel hatte ein SC die Idee, sich in das Zimmer der Spione zu schleichen. Hier entdeckte er eine Signallampe sowie die gefälschten deutschen Ausweise der von Brünaus. Es kam schließlich zur nächtlichen Konfrontation mit den Spionen, bei der sich Frau von Brünau auf von Hodenberg mit einer vergifteten Haarnadel stürzte und dabei schrie: "Fxxx you, this is for Buckingham Palace!". Während Pijke ärztlich versorgt werden musste, rief man strengvertraulich den Dorfpolizisten hinzu, da man auch das Bohrloch der Spione in das Nachbarzimmer entdeckte, in dem ab Montag einer der Sylter Kampfgenossen nächtigen sollte. Dieser klare Fall von Spionage beschäftigte die SCs sehr, überzeugte aber auch den Dorfpolizisten und die Angestellten des Miramar von der Unschuld der SCs.

 

5. Am Morgen des 18.2. suchte man die Leihbücherei in Westerland auf und erfuhr von dem Diebstahl eines Buches bzgl. des Meermannes und der Ratsburgkirche. Der Dieb war ein deformierter und vermummter Mann. Die SCs vermuteten hier gleich, dass Jan Lübben, der Meermann, hier seine Klauen im Spiel hatte. Da das entwendete Buch von einem Lorenzen stammte, suchte man diesen bei Rantum in seinem Friesenhaus auf und ließ sich die lokale Sage von Ekke Nekkepenn erzählen, der angeblich unter Sylt in einer Höhle wohnt. Sofort vermutete man in der Ratsburgkirche einen geheimen Zugang zu dieser Höhle. Lorenzen wollte den SCs noch etwas seltsames heraussuchen, und bat diese am nächsten Morgen wieder vorbeizuschauen. Während der alte Lorenzen seinen Mittagsschlaf hielt, lasen die SCs auf dessen Veranda sein Buch quer, dass zudem von dem Kult der Bruderschaft der Tiefe und ihren Anführer, den Georg Einerlei berichtete, der unsterblich zu sein schien und im Pakt mit Ekke Nekkepenn viel Unheil über Sylt gebracht haben soll. Am Abend traf man dann die Kameraden, die sich von den überführten britischen Spionen beeindruckt zeigten und zusammen mit den SCs die Leuchtsignale vom Meer aus wahrnahmen, die man mit der Signallampe der Spione beantwortete ("Alles in Ordnung" = zwei mal lang).

 

6. Am Dienstag den 19.2. erreichte die SCs die Nachricht, dass einer der Studenten von der Grabungsstätte ertrunken sei. Die SCs erkannten jedoch, dass dieser gewalttätig ums Leben gekommen war. Der Ausgrabungsleiter wollte die Expedition jedoch fortsetzen. Man wollte noch schnell Lorenzen einen Besuch abstatten, um sich den seltsamen Gegenstand übergeben zu lassen, den dieser heraussuchen wollte. Die SCs fanden Lorenzen erschossen in seiner guten Stube sitzen. Schnell entdeckte man noch den Schlüssel für den Abstieg unter die Ratsburgkirche (den man bisher nur vermutete) und erkannte Schuhspuren, die auf den weiteren Studenten bei der Ausgrabung Carl Claasen hinwiesen. Als man diesen stellte, wollte der seine Waffe ausgraben, wurde aber überwältigt und gefoltert. Von seiner Schuld überzeugt, wurde er dem mittlerweile heillos überforderten Dorfpolizisten übergeben. Abends trank man zusammen mit den Kameraden ordentlich Bier und sang das eine oder andere Lied. Gleichzeitig erfuhr man von einem geheimen Munitionsdepot der Kameraden.

 

7. Am Mittwoch den 20.2. machten die SCs sich auf den Weg zum Bauer Andresen, um aus dessen Schuppen die Stilhandgranaten und die Artilleriezünder zu bergen. Diese lagerte man in dem Haus des toten Lorenzen in der Nähe der Ausgrabungsstätte zwischen.

 

8. Am Donnerstag den 21.2. suchte man wieder die Ausgrabung auf und erfreute sich über den Fortschritt. Der Altarraum war freigelegt. Der Altar zeigte eindeutige Reliefs von Fischmenschen. Als man die Munition von Lorenzen holen wollte, hörten die SCs noch die Todesschreie der letzten Expeditionsteilnehmer, die von einem rasenden Fischmenschen namens Jan Lübben niedergemetztelt wurden. Kurz rief man Jan noch etwas zu. Als dieser die SCs aber angreifen wollte, wurde er niedergeschossen. Die SCs öffneten den geheimen Zugang unter dem Altar und schritten, einer nach dem anderen, in die Dunkelheit. In der ersten Höhle (später auch Exkrementenhöhle genannt), fanden die SCs die Skelette der Piraten und anderer Menschen sowie Dukaten aus dem 15 Jahrhundert der Stadt Lübeck. An einem dunklen Teich mit einem hohen Haufen Gräten und einer Erdkruste an Exkrementen lag der aufgedunsene Georg Einerlei. Als man diesen fesseln wollte, murmelte er etwas, blind in die Richtung eines SCs starrend. Schnell erschoss man ihn mit einem aufgesetzen Schuss, da man einen unheilvollen Zauberspruch erwartete. Man ging durch das Wasser in einer kristallene Höhle und entdeckte dort das schlafende, 6m große Herrscherpaar der Tiefen Wesen auf ihren Thronsesseln sitzend und auf die Statue Cthulhus starrend. Emil Schneider verlor sich in den beweglichen Untiefen, die die große Cthulhu-Statue in ihrem Inneren aufwies. Brabbelnd kroch er zurück in die Exkrementenhöhle und träumte dort von dem schlafenden Tentakelwesen. Die anderen SCs verteilten unterdessen vorsichtig sämtliche Stilhandgranaten (bis auf 8) auf den Schößen der Herrschwerwesen, die zum Glück nicht erwachten. Mit einem gelungenen Wurf einer weiteren Stilhandgranate tötete man die großen blasphemischen Kreaturen und schlich bzw. schwamm eine Höhle weiter. Hier fand man das von der grün leuchtenden Entität mit mehreren pulsierenden Tentakeln umschlungene deutsche U-Boot. Mit der verbleibenden Artillerie-Munition zerstörte man noch die Cthulhu-Statue und stieg dann zusammen mit dem sich beruhigenden Emil in das U-Boot hinab. Dieses schloss plötzlich die Bordluke, tauchte und schoss einen Torpedo ab, um aus der Höhle ins Freie zu gelangen. In der Nordsee wurde das U-Boot mit den SCs plötzlich von einem feindlichen Torpedo eines britischen U-Boot getroffen. Die Entität sprengte das U-Boot von Innen auf und mit viel Glück wurden alle SCs lebend an den Strand von Sylt geschwemmt. Hier brannte noch einige Feuer vom Biikebrennen.

 

Fazit: Der Aufbau des Abenteuers ist sehr unübersichtlich (ich würde immer mit dem Wochenplan neben dem Buch spielen, was sehr geholfen hat, den Überblick halbwegs zu bewahren). Dafür ist das Abenteuer aber sehr liebevoll gestaltet und das Finale war für die SCs sehr spannend. Intuitiv haben sie auch alles richtig gemacht, so dass sie mit 21 Punkten Stabilität belohnt wurden (was Emil schneider aber auch dringend nötig hatte).

Edited by Studer
  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Wunderbares Abenteuer - hat sehr, sehr viel Spass gemacht (musste heute morgen noch in Gedanken mehrfach wild kichern...)

Besonders spannend war der Moment in der Höhle von Ekke und seiner Frau, weil wir überhaupt keinen Plan hatten, was wir machen sollten...aber intuitiv haben wir das Richtige getan.

 

Schade, dass es so wenig "norddeutsche" Abenteuer gibt - die Atmosphäre (gerade im Winter) mit Tee und Köhm kommt sehr gut rüber.

 

Ein besonderes Lob nochmal an den SL, der in dem Moment, als wir den Britischen Spionen prahlerisch von unseren Zerstörungeb in London erzählt haben, keine Miene verzogen hat...das war eine Glanzleistung...jeder andere wäre geplatzt...

Link to comment
Share on other sites

Richtig!

 

Holm Henner Freiherr von Hodenberg.

Sohn von Herrmann Freiherr von Hodenberg (http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_von_Hodenberg) Reichstagmitglied und Verfasser mehrerer Brandreden zum Zustand und der Ausrüstung der Artellerie und der Verpflegung der Soldaten (http://www.reichstagsprotokolle.de/Blatt_k10_bsb00002794_00544.html)

 

Damals gewählt, zur 1. Weltkriegs-Kampagne - weil wir alle bei der Artellerie starten mussten...

 

Auf den ersten Blick ein pupertär gewählter Name - aber geschichtlich doch relevant und mit Bezug...

:D

 

(Ein bisschen stolz...)

Edited by Ruud van de Grachtenspeel
  • Like 4
Link to comment
Share on other sites

Ich habs auch gegoogled. Und war überrascht.
Aber schon bei Strozzi habe ich bemerkt, dass Du ein Faible für Tongue-in-Cheek-Humor hast...
...und kleinere, leicht vulgäre (manchmal) und definitiv pubertäre (häufiger) Anspielungen...
:D

PS: Artellerie ist eine feine Wortschöpfung - Schießen, bis Blut kommt!

Edited by Dumon
  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Richtig!

 

Holm Henner Freiherr von Hodenberg.

Sohn von Herrmann Freiherr von Hodenberg (http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_von_Hodenberg) Reichstagmitglied und Verfasser mehrerer Brandreden zum Zustand und der Ausrüstung der Artellerie und der Verpflegung der Soldaten (http://www.reichstagsprotokolle.de/Blatt_k10_bsb00002794_00544.html)

 

Damals gewählt, zur 1. Weltkriegs-Kampagne - weil wir alle bei der Artellerie starten mussten...

 

Auf den ersten Blick ein pupertär gewählter Name - aber geschichtlich doch relevant und mit Bezug...

:D

 

(Ein bisschen stolz...)

Geschichte mit Ruud. :lol:

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Es ist immer schön, Spielberichte zu eigenen Abenteuern zu lesen. Freut mich, dass Ihr Spaß hattet! :)

 

Wirklich sehr viel Spaß - gerade eben mit einem der Mitspieler beim Essen zusammengesessen - wieder herzlich gelacht über den Abend - es passte aber auch wirklich alles: Die Britischen Agenten treffen auf die Zerstörer von Big Ben und Buckingham Palace ("Auf den Inseln" sollte man grundsätzlich nach dem 1. Weltkrieg spielen....), dann die "Exkrementen-Höhle", die Urlaubsstimmung....hat wirklich PERFEKT gepasst.

Vielen Dank für dieses Abenteuer - Aufrichtig und herzlich: Danke!

Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...