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Spielbericht "Die Bestie - Guy Fawkes Erben und Das Ding im Brunnen"


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Ich habe mich dazu entschlossen "Guy Fawkes Erben" und "Das Ding im Brunnen" miteinander zu kombinieren. Grund dafür ist, dass ich "Die Söhne des Horus" und den gesamten Handlungsstrang mit Nitocris weglasse. Wie anderswo bereits erwähnt finde ich, dass "Die Söhne des Horus" einfach nichts in der Bestie zu suchen haben. Das Abenteuer ist sicherlich gut, aber für meine Kampagne ungeeignet. Ohne Nitocris wird dann der Boston Teil zu kurz, außerdem sehe ich kein Problem darin "Das Ding" in anderer Art und Weise in London einzubauen.

 

Hier meine geplanten Veränderungen von "Guy Fawkes Erben":

 

1. Meine Gruppe wird William Butler Yeats begegnen, dessen Gedicht "The Second Coming" mehrfach von mir verwendet wurde um auf das Kommen der Bestie hinzuweisen. Da bei mir das Tabula Rasa Gerät von NWI entworfen wurde ist es kein Problem die Charaktere darauf stoßen zu lassen, dass einst dem (wie Paul) hellsichtigen Yeats Erinnerungen geraubt worden sind. Die mittlerweile bekannten Einstichstellen am Kopf, die auch nicht verschwinden, werden darauf hinweisen.

 

Yeats ist außerdem das letztliche Ziel des Anschlags im Westminster Palace - er wird dort vor vielen wichtigen Personen aus seinen Werken lesen - so schlägt die Bruderschaft zwei Fliegen mit einer Klappe. Der eventuell noch immer gefährliche Yeats wird ausgeschaltet und der Anschlag trifft viele wichtige Personen. 

 

2. Das Cornwallis Haus steht in London. Jeremy gibt es nicht, statt dessen wohnt Dr. Lewis in dem Haus mit Sarah Cornwallis als Hausmädchen. Das "Ding im Brunnen" ist der Riesensalamander, der auf Futtersuche geht, wenn Sarah vergisst ihn mit Hühnchen zu versorgen. Zuerst fraß er eine Katze, wurde aber von der Besitzerin überrascht, die ihm im Reflex ihren Eimer mit Putzwasser überkippte. Der Salamander hasst Wasser. Das führte dazu, dass er jetzt lieber Kinder frisst. Sein Jagdrevier ist das Brachland hinter dem Cornwallis Haus, von dort kann er nach Stepney und Whitechapel gelangen und geht in den Straßen auf Jagd. Es gibt einen Durchgang zwischen Brunnen und Cornwallis Keller.

 

Das Haus hat oben das alte Labor von Dr. Cornwallis und unten die Experimentierräume von Lewis. Dr. Cornwallis starb dabei wie er selbst die Brille probierte - setzt man sie auf sieht man in die Bibliothek von Celaeno. Wer dann allerdings kein älteres Zeichen trägt erregt natürlich die Aufmerksamkeit der Byakhees. Hauptmann hielt es nicht für nötig Cornwallis darauf hinzuweisen.

 

Die Brille ist außerdem konkav, genau wie der Spiegel, den meine Gruppe in Indien fand und der ein alternativer Weg nach Celaeno sein kann.

 

3. Weapons to end War wird von Dr. Dieter und Edward Chandler besucht. Eventuell kann man auf beide Treffen. Edward ist deswegen da, dass er im Falle eines Erfolgs der Terroranschläge spektakulär mit NWI Technik den Tag retten kann und als "Hero of the Day" dasteht. Dieses Image muss dringend noch aufpoliert werden und hier habe ich die Gelegenheit.

 

Insgesamt habe ich zusätzliche Spielhilfen geschrieben (Cornwallis Tagebücher z.B.), eine längere Who-is-Who Liste erstellt (besonders auch mit den politischen Ausrichtungen der NSCs), außerdem eine Zeitleiste wann was passiert, sonst denke ich, dass ich relativ leicht durcheinander kommen würde.

 

Soweit die Planung, in ein paar Stunden geht es los und dann werden wir mal schauen, ob das so funktioniert. Ich werde wie immer über die Fortschritte berichten.

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Die Spieler einigen sich auf folgende Charakterzusammenstellung für dieses Abenteuer:

 

Dr. Robert Severard (Psychologe)

Isabel O'Reilly (Skandalreporterin)

Viggerl Huber (Mann fürs Grobe)

Dr. Rulolf Blitzstein (Physiker)

Donovan Lancaster (US Marshal)

 

Nach der Rettung von Paul LeMond in "Der Träumer" kommt es nun endlich zu der angestrebten Zusammenkunft der Charaktere aus "Der Spuk" und "Der Vorfall in den Black Hills" in der Miscatonic University. Diesem Treffen wohnen Paul LeMond, Prof. Armitage und der inzwischen aus Indien angereiste Matteo Allegra bei. Es wird noch einmal alles zusammengetragen, was bis dahin geschehen ist (außer der Indien Teil, darüber weiß man nur Bruchstücke), und einige Wissenslücken werden so geschlossen.

 

Fazit: "Die Bestie" will wieder auferstehen. Es gibt einen Kult um dieses rätselhafte Wesen, der sich "Bruderschaft der Bestie" nennt. Bei "der Bestie" handelt es sich eventuell um den Antichristen. Die Bruderschaft der Bestie will Paul töten, da dieser dank seiner Gabe Visionen hat, wie das Erwachen der Bestie eventuell noch verhindert werden kann. Paul muss geschützt und die Bestie am Erwachen gehindert werden. Man hat zwei Spuren, nämlich das Gedicht von William Butler Yeats, das die Bestie ebenfalls ankündigt und Pauls Visionen von einem brennenden London. Außerdem war da neulich noch dieser Artikel über einen Brandanschlag auf einen britischen Unterhausabgeordneten in der Times. Zeit nach London aufzubrechen! Nebenbei hat auch Matteo es geschafft ein Telegramm an den Kapitän der "Braveheart" (Indien-Gruppe) zu schicken und ihn zu bitten möglichst schnell Southampton anzulaufen und die dort bereits angekommene Gruppe zu treffen - da gibt es ja noch immer so einen merkwürdigen Spiegel...

 

Beherzt brechen Lancaster, Viggerl und die Doktoren Blitzstein und Severard nach England auf und mieten sich wie vereinbart im Grand Hotel ein. Paul wird in Arkham in der medizinischen Fakultät der Uni unter dem Schutz von Prof. Armitage und Matteo Allegra zurückgelassen. Von letzterem bekommen die Charaktere allerdings noch die Kontaktadresse von Mickey Mahoney in London. Der Reporter ist einfach über alles informiert.

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Am Vormittag des 31.10.1928 beginnen die Ermittlungen in London. Man beschließt als erstes einmal die Redaktion des Scoop aufzusuchen und mit Mahoney zu sprechen. Tatsächlich trifft man ihn an und erfährt einige Neuigkeiten. Die Tooting Sons of Terror (TSoT) sind noch nie zuvor radikal aufgetreten. Aber da gibt es dieses Foto des Anführers Kevin Smith - den kann man eventuell abends in den Pubs von Tooting finden, Mahoney hatte da bisher leider kein Glück. Donovan Lancaster findet das Bekennerschreiben der TSoT verdächtig. Vielleicht nutzt jemand diese Gruppierung nur zur Tarnung?

 

Niemand weiß wo und wann die Konferenz "Weapons to end War" stattfindet, aber Mahoney ist dran. Gerüchten zufolge soll Harry Grindel Matthews dort seine Todesstrahlen vorführen. Dr. Blitzstein kann sich noch an die Hintergründe von Matthews erinnern - die Todesstrahlen konnten nie der Fachwelt vorgeführt werden, statt dessen verschwand der Erfinder unter Schimpf und Schande in die USA und soll sein Wissen dort einer Privatfirma angeboten haben. Sofort vermuten die Spieler hier NWI.

 

Datler ist tot. Tja, und das ist es auch so ziemlich. Hier wird nicht weiter nachgefragt.

 

Verdächtiger ist da schon "Der Riesenfeuersalamander von Stepney". Die Geschichte scheint die Gruppe leicht zu amüsieren und es wird beschlossen, wenn man halt mal nichts anderes zu tun hat sich einfach ein wenig in Stepney nach dem Salamander umzusehen. Mahoney erwähnt hier kurz, dass die Faschisten in diesem Viertel aktiv sind. Viggerl gefällt das.

 

Beim Verlassen des Scoop fällt Dr. Severard noch eine neue Schlagzeile ins Auge "William Butler Yeats gastiert in London". Man beschließt nach einem kurzen Zwischenstopp im Hotel gleich mal Karten für eine seiner Lesungen besorgen zu gehen, denn keiner hält das jetzt noch für einen Zufall.

 

So gerüstet geht es zuerst einmal zurück zum Hotel, wo inzwischen auch die Indien-Gruppe eingetroffen ist (Spielerin der Reporterin verspätet - passte also prima). Man mietet kurzerhand einen Konferenzraum und tauscht sich aus. Auch der konkave Spiegel wird dabei präsentiert. Als der indische Yogi seine Gesänge intoniert werden diese in merkwürdiger Form von dem Spiegel zurückgeworfen. Erschreckt muss Miss O'Reilly feststellen, dass sie irgendwelche grauenhaften Worte aus dem Spiegel auszumachen vermeint, die sie kaum wiedergeben kann. Es klingt ein wenig wie "Iäh" und "fthagn". Die anderen hören das nicht, allerdings bemerken auch sie die merkwürdige Brechung der Töne - alle außer Dr. Blitzstein, der bemerkt gar nichts. Es wird beschlossen das Spiegelmysterium zu einem späteren Zeitpunkt zu lösen und lieber mal Karten für die Yeats Lesung zu besorgen. Miss O'Reilly schließt sich sofort bereitwillig der Gruppe an - sie ist Irin und liebt Yeats und eine gute Story.

 

Die Karten sind schnell gekauft - zu einem horrenden Preis, denn die Gruppe entschließt sich spontan einfach mal welche für jede von Yeats Lesungen zu kaufen - man kann ja nie wissen an welchem Abend man gerade Zeit hat. Nur Viggerl kauft nur eine Karte, er hat ohnehin keine Lust sich drei Stunden lang Gedichte anzuhören und wäre mehr dafür Yeats in seinem Hotel zu besuchen. Sie erste potentielle Vorstellung ist aber erst am 02.11. so dass man heute was anderes machen könnte.

 

Die Gruppe entschließt sich dazu doch einfach mal in Tooting etwas trinken zu gehen und nach Kevin Smith Ausschau zu halten. Es ist mittlerweile auch schon spät genug dafür. Direkt im ersten Pub wird man dank eines grandiosen Glückswurf fündig. Man begegnet Kevin recht freundlich und nach ein paar Bier beginnt sich seine Zunge zu lösen. Die Gruppe erfährt von der Spaltung von Smith und Tyler aufgrund dieser "blonden Schlampe" Lillian Troy. Kevin kommt gleich mal auf die Idee zusammen mit seinen neuen Freunden die neuen Tooting Sons of Terror zu gründen. Vorher zeigt er der Gruppe noch bereitwillig das Hauptquartier in der Kinderwagen Reparaturwerkstatt und verzieht sich dann schon mal in den nächsten Pub.

 

Die Gruppe beschließt die Gelegenheit zu ergreifen und sich gleich mal im Hauptquartier der TSoT umzusehen. Man findet unten diverse Anzeichen von Aktivitäten der Anarchisten - leere Bierflaschen, einen Benzinkanister und Stofffetzen. Oben entdeckt man die Buchführung des Geschäftsbesitzers und die Luke zum Dach. Außerdem kann Miss O'Reilly auf dem Schreibtisch die Artikel mit den ausgeschnittenen Bildern von Datler und Dawe entdecken. Sie findet auch das Etui mit den Injektionen und der Visitenkarte von Dr. Lewis - übersieht allerdings den Rest. Derweil ist Viggerl aufs Dach geklettert und findet das leere Ölfass. Leider fällt weder ihm noch einem der anderen die Reste des Beschwörungskreises auf, denn siehe da, eine große Gruppe der TSoT sind in diesem Moment mit einigen Bierkisten dabei einen kleinen Stopp in ihrem Hauptquartier zu machen. Die Gruppe schließt die Dachluke und klettert über eine Feuerleiter nach unten, während die Anarchisten gerade erst reingehen - so entgeht man einer Konfrontation. Dr. Severard kann aber noch sehen, dass sich zwei Leute von den Saufgesellen getrennt haben und jetzt auf die nahe Bushaltestelle zugehen - Lillian Troy und Tyler.

 

Die Gruppe folgt und tut so, als warte sie ebenfalls auf den Bus. Ein paar Minuten später kommt selbiger, und Viggerl wird Zeuge des Abschiedskusses von Troy und Tyler - er sieht deutlich die gespaltene Zunge. Die Gruppe steigt gemeinsam in den Bus und entschließt sich somit Lillian zu folgen und Tyler ziehen zu lassen.

 

Lillian fährt nach Stepney Green - sofort erinnert man sich an den Riesensalamander. Troy verschwindet in Richtung Toiletten - Miss O'Reilly folgt und betritt das Damenklo nur um festzustellen, dass dort niemand ist. Ein Fenster steht offen, aber kann Troy so schnell da raus geklettert sein? Zur Sicherheit will Miss O'Reilly auch noch mal ins Männerklo schauen, hat aber das Pech, dass da gerade eines der Braunhemden heraus kommt. Sie sagt nur etwas von falscher Tür und zieht sich zurück. Danach schaut weder sie noch einer der anderen nochmal nach. Klar läuft da noch einmal ein ordentlich gekleideter älterer Herr raus - aber was sagt das schon aus. Enttäuscht muss die Gruppe feststellen, dass sie Troy verloren hat. Jetzt wird die wahnwitzige Theorie aufgestellt, dass die Dame der Riesenfeuersalamander von Stepney ist und schnell aus dem Fenster flüchtete. Dem will man an anderer Stelle unbedingt nachgehen!  

 

Jetzt allerdings entschließt man sich zum Rückweg zum Hotel. Unterwegs macht Donovan Lancaster noch einen Halt an einem Polizeirevier und informiert die Kollegen darüber wo sich das Hauptquartier der TSoT befindet. Dank eines guten Auftretens wird die Polizei von London dort sicherlich auch mal nachsehen gehen, immerhin gab es da Bekennerschreiben.

 

Für diesen Spieleabend: Cut

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  • 4 weeks later...

01.11.1928 - oder auch der Tag der Jagd auf den Riesensalamander

 

In der Nacht wurde Dr. Blitzstein erneut von einem Alptraum heimgesucht. Ich kombinierte hier eine Schreckensvision über das Feuer in London mit den Erinnerungen an das grausige Leiden von Pater Lorenzo, als das Tabula Rasa Gerät an ihm ausprobiert wurde. Da bin ich einfach der Meinung, dass das keinen Charakter ohne besonderen Hintergrund (auch mit bestandener Stabi Probe) kalt lässt. Mit anderen Worten Blitzstein, Allison Pearce und Erich Hackemann werden auch in Zukunft bei Gelegenheit von ihrem Gewissen geplagt werden - einzig Viggerl nehme ich da aus (eben wegen besonderem Hintergrund).

 

Beim Frühstück erfuhr man aus dem Scoop die neusten Entwicklungen. Dank Lancasters Intervention bei der Londoner Polizei hatte diese noch in der Nacht das Hauptquartier der TSoT gefilzt und dabei auch die Kreidezeichnungen gefunden, die von meiner Gruppe übersehen wurden. Außerdem wurde berichtet, dass einem Verdächtigen anscheinend spektakulär der Kopf explodierte. Grund genug für die Ermittler noch einen Blick auf die Kinderwagen Reparaturwerkstatt zu werfen. Dr. Severard lenkte gekonnt den Bobby vor dem Gebäude ab, während der Rest schnell über die Feuerleiter noch einmal aufs Dach stieg. Glück gehabt, niemand sah sie dabei. Die Kreidezeichnungen wurden von Viggerl als okkulte Symbole erkannt, einige davon hatten etwas mit Feuer zu tun, außerdem schien das brennende Fass da eine Art Mittelpunkt zu bilden. Miss O'Reilly zeichnete das Ganze schnell noch ab bevor man sich auf den Weg zum Busbahnhof begab.

 

Meine Gruppe wollte sich auf Salamanderjagd begeben und fuhr nach Stepney. Natürlich fiel in diesem "ordentlichen" Viertel auch die Bürgerwehr aus Braunhemden wieder auf. Man versuchte nicht unangenehm aufzufallen. Nach ein wenig Recherchearbeit konnte man das Haus der Dame ausfindig machen, deren Katze gefressen worden war und auch ein Gespräch mit der panischen Hausfrau war möglich. Hier wich ich ein wenig von der Vorlage ab, schon allein weil die Gruppe ganz vernarrt in die Salamandergeschichte war. Im Garten waren noch immer einige eingebrannte Riesensalamanderspuren zu finden (ja, bei mir brennt das Tier wirklich), die durch die Hecke in das Brachland dahinter führten. Die Hausfrau erzählte noch wie sie todesmutig einen Eimer Putzwasser über das Untier geschüttet hatte um es zu vertreiben. Anscheinend hat es etwas gebracht. Viggerl bewaffnete sich mit einem Eimer Wasser und los ging es den Spuren nach ins Brachland.

 

Wie groß war die Überraschung als die Salamanderfährte in einem Bogen zurück zur Wood Street und zum Haus eines gewissen Dr. Christopher Lewis führte. Leider erinnerte sich niemand mehr an die gestern gefundene Visitenkarte, aber auch so war die Neugier geweckt. Leider war der Doktor nicht zu Hause - kein Wunder, nach dem überraschenden Polizeischlag gegen die TSoT hat Lilian Troy gerade einiges zu organisieren um im Zeitplan zu bleiben, aber man sprach kurz mit seiner Haushälterin, Mrs. Sarah Cornwallis. Es reichte um einen gewissen Verdacht zu erregen. Während sich Dr. Severard auf einer Bank vor dem Haus postierte um zu schauen ob sich etwas tut, kletterte Miss O'Reilly hinten über die Mauer und positionierte sich hinter dem Gartenhaus. Die anderen gingen derweil essen kaufen - man richtete sich auf längere Wartezeit ein.

 

Durch einen fulminanten Glückswurf dauerte es allerdings nur 5 Minuten bis Mrs. Cornwallis den Garten betrat. In der Hand hielt sie ein Tiefkühlhähnchen, das sie in den Brunnen warf. Isabell O'Reilly vernahm kurz daraufhin ein Tapsen und Schmatzen aus dem Brunnen. Schnell berichtete sie den anderen davon. Ein neuer Plan wurde gefasst. Dr. Blitzstein besorgte in der Apotheke ein starkes Rattengift, während Viggerl in einer Metzgerei ein neues Hähnchen auftrieb, was man in Folge mit dem Gift präparierte. Miss O'Reilly stieg mit beidem wieder über die Mauer und warf das vergiftete Hähnchen in den Brunnen. Sie hatte erneut Glück, dass sie nicht bemerkt wurde. Diesmal wartete die Reporterin lange genug um den gigantischen Kopf des leuchtenden Salamanders im Brunnenschacht auftauchen zu sehen. Er schnappt sich das Hähnchen und verzog sich wieder in seinen Gang am Boden des Brunnens. Miss O'Reilly erstattete erneut Bericht.  

 

Wegen fortgeschrittener Stunde beschloss man nun den Beobachtungsposten aufzugeben - für den morgigen Tag wird aber eine Expedition in den Brunnen oder ein Gespräch mit Dr. Lewis geplant. Doch für dieses Mal gab es einen Cut.

 

Fazit: Ich bemerke immer stärker, dass die Handlungsstränge um die Abgeordneten vernachlässigt werden egal wie häufig ich darauf aufmerksam zu machen versuche. Allerdings finde ich das weniger schlimm, da meine Gruppe ja auch irgendwie anders weiterkommt. Ich werde den Anschlag auf Dawe am 02.11. stattfinden lassen - ob mit oder ohne Intervention der Charaktere. Vielleicht werden sie dann versuchen Branstone zu schützen - sie haben ohnehin schon von der Faschistenversammlung gehört und auch, dass Dr. Lewis dort sein wird.

 

Ebenfalls recht witzig finde ich, dass unterschwellig die ganze Zeit vermutet wird, dass Lilian Troy und der Salamander miteinander in Verbindung stehen. Es gibt sogar Überlegungen, dass Lilian ein Gestaltwandler uns gleichzeitig der Salamander ist. Die Parallele zu Dr. Lewis hat bislang allerdings keiner gezogen.

 

Bis hierhin ist das Abenteuer aber in jedem Fall sehr unterhaltsam. Ich habe das Gefühl, dass meine Gruppe die Salamanderjagd nach dem ganzen anderen Grauen mal als gewünschte Ablenkung empfindet, also schmücke ich es aus und lass sie da durchaus auch gewähren.

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Überlegungen vor Spielbeginn: Ich habe mir überlegt, dass durch die Aktion der Spieler das Hauptquartier der TSoT zu verraten der Zeitplan von Lilian Troy/Dr. Lewis ziemlich durcheinander gewürfelt worden ist. Lewis muss nun schnell einen neuen Beschwörungsort für die Feuervampire finden, die verbliebenen TSoT koordinieren und nebenbei noch die Faschistenversammlung vorbereiten. Sprich er schafft es nicht am 02.11. den Anschlag auf Dawe zu verüben – am 03.11. kann er nicht, also hat Dawe Schonfrist bis zum 04.11.

 

Ist natürlich nicht die optimale Lösung für Lewis gleich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen Beschwörungen durchzuführen, aber dummerweise bleibt ihm nichts anderes übrig, wenn alles nach Plan laufen soll. Fazit: Die Spieler haben sich unwissentlich etwas Zeit erkauft.

 

02.11.1928 – Die Jagd geht weiter

 

Nachdem ich endlich auch den Spieler von Lancaster/Pater Lorenzo mit am Tisch hatte ergriff ich meine Chance den Priester am anderen Ende der Welt in einer Einzelszene aus dem Koma erwachen zu lassen. Etwas verspätet schickte ich ihm kurz vor dem Erwachen tatsächlich noch ein paar kryptische Visionen über die Bestie. Nach einer durchaus zutreffenden Schlussfolgerung der Spielers über die Beteiligung von NWI wurde noch vom Krankenbett aus ein Telegramm an die Gruppe in London verfasst, das sie dahingehend warnen sollte. Dieses erreichte die London Gruppe (in Abwesenheit des Spielers von Viggerl – und da wird es dann bald „lustig“) am morgen des 02.11.

Der Rest jedenfalls zweifelte nicht am Wahrheitsgehalt des Telegramms und informierte sich nun erst mal beim Scoop über die momentanen Machenschaften der Firma. Leider konnte man nicht viel mehr herausfinden als man bereits wusste, nämlich dass NWI eine Musterfirma zu sein schien. Nur die Gerüchte über die mögliche Insolvenz waren neu, genauso dass Harry Grindell Matthews (der Mann mit den Todesstrahlen – Weapons to end War) eventuell für NWI arbeitet. Im Zusammenhang mit der Konferenz bemerkte Dr. Severard außerdem, dass eine Menge wichtig aussehender älterer Herrschaften im gleichen Hotel residieren. Es gibt sogar einen gesonderten VIP Bereich für die Mahlzeiten. Natürlich sind das Teilnehmer der Konferenz. Der Versuch Dr. Blitzstein irgendwie zu „Weapons to end War“ einladen zu lassen scheiterte jedoch.

 

Deswegen beschloss man sich wieder mit der Salamanderjagd zu beschäftigen (und auch weitere Hinweise auf Dawe und Branstone wurden eher ignoriert). Jedoch regte Marshal Lancaster an die Untersuchung des Brunnens doch besser in der Nacht durchzuführen. Am Tag wurde noch ein wenig recherchiert, jedoch mit mäßigem Erfolg zu weniger interessanten Themen.

 

Man beschloss gleich an diesem Abend die Vorlesung von William Butler Yeats zu besuchen. Miss O’Reilly schaffte es bereits vor der Lesung einen Termin mit Yeats für ein Interview zu bekommen. Dabei fand sie heraus, dass der Schriftsteller „The Second Coming“ als unglaublich wichtig empfindet, sich allerdings gar nicht genau erinnern kann warum eigentlich. Yeats trug während des Interviews und der darauffolgenden Lesung einen eleganten Hut. Ich beschrieb ihn als klein, kränklich mit schwacher Stimme und sofort zogen meine Spieler Parallelen zu Lovecraft. Zum Höhepunkt der Lesung truf Yeats „The Second Coming“ vor, und sofort veränderte sich alles. Er (ich) sprang auf, sprach laut und klar und fast gehetzt, bis auf den letzten Part (what rough beast… slouches towards… EARTH… to be born). Unter tosendem Applaus für diese letzte Leistung zog Yeats seinen Hut und verbeugte sich vor dem Publikum und endlich konnte man sehen, dass sich auf seiner Stirn die Male des Tabula Rasa Gerätes befanden. Bei der darauffolgenden Autogrammstunde wurden erste leicht bohrende Fragen gestellt, jedoch schien Yeats nur auf ein paar Schlüsselworte recht heftig zu reagieren. Man beschloss einfach noch eine seiner Lesungen aufzusuchen und sich bis dahin eventuell noch etwas einfallen zu lassen.

 

Inzwischen war es 23 Uhr nachts. Genau die richtige Zeit für die Salamanderjagd. Die Gruppe zog sich schnell im Hotel noch um und drang dann in den Garten von Dr. Lewis und Sarah Cornwallis auf. Mehr oder minder erfolgreich schafften es schließlich alle irgendwie in den Brunnen zu klettern. Dort entdeckte man einen Gang, durch den der Salamander wohl in die Freiheit entkam, außerdem eine Menge Hühnerknochen. Beherzt wurde der Gang erkundet. Hier stieß man zuerst auf den grausig verreckten Kadaver des Salamanders, der das Gifthähnchen gefressen hatte. Ein paar Gruppenmitglieder bekamen beinahe Mitleid mit der Kreatur. Alsdann stieß man auf eine Tür, die vom Gang abzweigte.

 

Als das Schloss überwunden war fand man sich in alchemistischen Labor von dem verstorbenen Dr. Cornwallis wieder (aus dem „Ding im Brunnen“ hierher verlegt). Es wurden die konkave Brille (Donovan wollte sie gleich mal aufsetzen, aber Miss O'Reilly verhinderte diese erst einmal), die Briefe und das Tagebuch von Cornwallis gefunden. Letztes bestand jedoch aus Einzelteilen, die ich aus den Hinweisen darin selbst als Handout zusammengebastelt, dann zerschnitten und irgendwie durcheinander hingelegt hatte. Sprich ich umging das Latein, dafür musste man puzzeln. Nachdem man mit entsprechenden Würfen auch den Irrglauben umgehen konnte, dass sich Klausenburg in Deutschland befindet, wurde recht schnell der Entschluss gefasst, dass man sich diesen Baron Hauptmann vornehmen wolle sobald man in London fertig wäre. Das nächste Reiseziel steht also schon einmal.

 

Mit den neuen Informationen ausgestattet wollte die Gruppe sich wieder aus dem Brunnen davon stehlen, doch da hatte man die Rechnung ohne den zweiten Salamander gemacht. Man schaffte es zwar diesen zu besiegen (mitunter mit sehr… merkwürdigen Methoden auf die hier nicht näher eingegangen werden soll…), jedoch trugen Miss O’Reilly und Donovan Lancaster ein paar Verletzungen davon, so dass noch in der Nacht mit den beiden ein Krankenhaus aufgesucht wurde. Glücklicherweise sind die Ambulanzen in London offenbar recht fähig, so dass beide Charaktere noch einsetzbar sind.

 

03.11.1928 – In Stepney

 

Man traf sich dank der nächtlichen Aktivitäten heute später und trug noch einmal zusammen, was man bisher so hatte. Dr. Blitzstein verfasste gleich mehrere Telegramme an die MU um die Personen dort auf den neusten Stand zu bringen – die Antworten werden noch erwartet.

 

Außerdem erinnerten sich nun bei erneuter Sichtung der Fakten zwei Spieler an den Guy Fawkes Day, der immer am 05.11. stattfindet. Was die Gruppe mit dieser Erkenntnis macht ist noch unklar.

In jedem Fall ist geplant am Abend das Faschistentreffen ist Stepney zu besuchen. Immerhin spricht dort Arthur Branstone, an dem nun doch ein wenig Interesse besteht. Mehr jedenfalls als an Dawe, den sehe ich schon am 04. Elendig verbrennen… Und auch Dr. Lewis soll beim Faschistentreffen vor Ort sein. Diese Person erscheint den Spielern auch noch etwas suspekt. Vor dem Treffen gab es für den Spielabend jedoch einen Cut. Dank Urlaub der Spielleiterin wird jetzt erst wieder Anfang Mai gespielt.

 

Fazit: Es läuft, ich kann mich nicht beklagen. Ich bin auch noch immer glücklich damit „Das Ding im Brunnen“ hier gleich mal mit abgehandelt zu haben. Passt meiner Meinung nach ganz gut rein und schadet dem Spielverlauf nicht.

Interessant wird es jetzt wie Viggerl darauf reagiert, dass die Gruppe jetzt NWI aktiv als feindlich ansieht und man Baron Hauptmann aufsuchen will. Ich lasse es mal auf mich zukommen, macht es sicherlich spannend.

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Vielen Dank für den Bericht bis hierher.

Ich finde es sehr interessant und beispielhaft, wie es der SL möglich ist, Dinge in ihrem Sinne abzuwandeln, und die Kampagne trotzdem weiter funktioniert!

 

(Ich selber grüble gerade noch darüber nach, ob ich dieses Abenteuer wie vorgesehen Anfang November enden lasse, oder das Finale (und damit den Start) etwas in die Zukunft verschiebe, damit meine SCs noch das Ende des "Manhattan Beer War" in NY persönlich miterleben können. Das wäre eigentlich schöner, als nur zu hören "Dein Freund Rothstein wurde erschossen, der Krieg ist rum"). Ok, sehr geringfügige Änderung, aber weil ich das Folgeabenteuer auch leiten werde, muss ich kalkulieren, ob es dadurch irgendwann "Zeitnot" geben könnte)

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Heiko, ich würde deine Spieler den Manhatten Beer Wars an deiner Stelle in jedem Fall erleben lassen. Immerhin hängen sie mit drinnen. Wobei der Guy Fawkes Day natürlich bezeichnenderweise am 05.11. ist - und ich hätte es echt nicht angenommen, aber zwei meiner Spieler haben das echt gewusst und sind alleine drauf gekommen, dass dieses Datum da sehr bezeichnend ist.

 

Die andere Frage wäre, ob du nicht das Ende des Beer Wars etwas vorverlegst. Ist zwar dann historisch nicht ganz korrekt, aber ich weiß ja nicht wie viel Wert ihr darauf legt.

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  • 3 weeks later...

Am Sonntag ist wieder die Bestie bei uns angesagt. Also kleinen Einstieg habe ich Viggerl mit dem nächsten Brief von Baron Hauptmann beehrt. Hier ist der Inhalt desselben:

 

Mein lieber Freund Viggerl,

 

groß ist meine Freude darüber, dass du dich entschlossen hast mein Angebot anzunehmen. Und gerne begrüße ich dich als Bruder in unserer Vereinigung. Sei mein Aug und Ohr, mein Pfeil und Schwert. Genau du bist der Richtige für unser großes Vorhaben und ja, am Tag der Bestie wirst du neben mir und den anderen stehen und unseren Triumpf teilen.

 

Sicherlich sind deine Gefährten einfach nur blind gegenüber den notwendigen Veränderungen, die diese unsere Welt durchmachen muss um gestärkt und gereinigt in ein neues Zeitalter schreiten zu können. Deine Liesel und auch der gute Dr. Blitzstein werden sich letzten Endes den tieferen Erkenntnissen nicht länger verweigern können und ja, auch für sie wird dann Platz in unseren Reihen sein. Nicht jeder muss fallen, oh nein, die Bruderschaft im groß im Herzen und bietet Vergebung und Heimat auch für diejenigen, die sich dem jetzt noch verschließen mögen. Habe kein Furcht, mein Freund!

 

Mit Mr. Rogers war das freilich etwas anderes. Edward wusste, dass in seinem Herz Zweifel und Wankelmut herrschten. Er war nicht bereit für das große Neue, das da kommen wird. Er war schwach und machte Fehler. Er war entbehrlich, ein notwendiges Opfer. Nicht so klug und weitsichtig wie wir es sind, mein Freund.

 

Nach unserem Namen fragst du und natürlich sollst du Antwort erhalten. Wie ich dir schon früher in diesen Zeilen offenbarte sind wir die Bruderschaft der Bestie. Unsere Wurzeln reichen zurück bis ins alte Ägypten. Wir haben Wissen und Macht, die solcherlei Scharlatane wie die Freimaurer oder den Hermetischen Orden erblassen lassen würden. Ein Teil davon fand ich in deinen früheren Meistern wieder, und erneut bedauere ich, dass es zu diesem Ende mit ihnen kommen musste. Aber Viggerl, um so lieber begrüße ich dich als Bruder in unserem Kreise.

 

Wie gerne würde ich dich formell aufnehmen in unseren Reihen, doch sie Besonderheit der Situation lässt das im Moment noch nicht zu. Du bist jetzt in den Reihen der Verblendeten, und genau da sollst du für den Moment bleiben und uns berichten. Vielleicht lässt es sich in Zukunft  einrichten, dass du mich in meiner Burg mit dem Namen Hauptmann in der Nähe von Klausenburg in Rumänien aufsuchen kannst, dann werde ich dich förmlich in unsere Reihen aufnehmen, doch für den Moment fühle dich bereits im Geiste eingeführt.

 

Und in der kommenden Stunde unseres Triumphes wirst du deine Liesel bekommen und jede andere Frau, die du begehrst wird zu deinen Füßen liegen, denn du bist einer derjenigen, die das wundervolle neue Zeitalter herbeigeführt haben.

 

Natürlich kannst du Edward dein volles Vertrauen schenken. Er ist mit Leib und Seele einer von uns und ihm ist noch Großes zugedacht. Genauso verhält es sich mit meinem Bruder Lang-Fu, den du bisher noch nicht trafst.

 

Derweil warte ich begierig auf deine regelmäßigen Berichte über diese lächerlichen Versuche dieser Verblendeten unser Vorhaben aufzuhalten.

 

Alles Heil Yog-Sototh
dein Freund Baron Hauptmann.

 

PS: Du fragst nach der Bedeutung meines Grußes. Yog-Sothoth. Er ist einer jener weisen Wesenheiten, die uns zu tieferem Wissen und Erkenntnissen verhelfen. Der Schüssel und das Tor. Das ist er.

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03.11.1928 – Ein Abend in Stepney

 

Anwesende Charaktere (Spieler):
Isabell O’Reilly
Donovan Lancaster
Dr. Robert Severard

 

Den Tag über beschäftigte man sich mit ein paar unbedeutenderen Recherchetätigkeiten. Das größte Ereignis war die durch ein verfrüht hochgehendes Feuerwerk ausgelöste Panik, dass London bereits jetzt brennt. Dadurch wurden die Charaktere auch noch einmal auf den anstehenden Guy Fawkes Day aufmerksam und beschäftigten sich ein wenig eingehender damit.

 

Theorien hierzu: Die Konferenz „Weapons to end War“ findet am Guy Fawkes Day statt und es werden Grindell Matthews Todesstrahlen ausprobiert, die dann London in Flammen setzen. Oder auch schön: William Butler Yeats wird bei seiner Lesung im Parlament selbiges in die Luft jagen, weil er mittels der Tabula Rasa Maschine darauf konditioniert wurde. Es tut mir ein klein wenig leid nicht selbst auf diese Teufelei gekommen zu sein.

 

Am Abend entschloss man sich der Faschistenversammlung in Stepney beizuwohnen. Die Charaktere hatten dank konservativer Kleiderwahl und unauffälligem Verhalten kein Problem damit dort auch hinein gelassen zu werden. Man traf zum ersten Mal auf Oliver Tant und Arthur Branstone, die dort ergreifende Reden hielten. Das Interesse am Inhalt derselben war schwindend gering, so dass Miss O’Reilly schließlich unweigerlich die von Dr. Lewis mit dem Serum behandelten Faschisten auffielen. Aufgrund der Gegebenheiten beschloss man erst einmal sich später damit zu beschäftigen.

 

Schließlich wurde als Ehrenbürger des Stadtteils der gute Dr. Lewis auf die Bühne gerufen. Wie groß war die Überraschung, als man feststellte, dass man diesen Herrn bereits wage kannte. Als man die Spur von Lilian Troy verfolgt hatte war er damals aus der Toilette gekommen, während sie verschwunden ist. Miss O’Reilly suchte sofort die Sitzreihen nach seiner Haushälterin ab und wurde auch fündig . Fazit: Es ist gerade niemand im Haus, ist also gerade günstig sich dort umzusehen. Die anderen waren schnell überzeugt von dieser Idee.

 

Also noch einmal zurück zum alten Cornwallis Haus. Dr. Severard beschloss Wache zu stehen, während die anderen sich Dank Miss O’Reillys Schlossertalenten Zugang verschafften. Zuerst wurde das Erdgeschoss durchsucht – allerdings nicht sonderlich belastendes gefunden außer einer Menge Tiefkühlhähnchen in der Gefriertruhe. Danach ging es nach oben (ich habe den Aufbau des Hauses etwas abgeändert). O’Reilly und Lancaster ließen dort einige interessant aussehende Briefe und Dokumente mitgehen ohne sie gleich zu lesen, immerhin vermutete man, dass Lewis bald nach Hause kommen würde.

 

Genau so war es auch. Dr. Severard konnte beobachten wie der Doktor überraschenderweise mit Unterhausabgeordnetem Branstone die Straße hinunter kam. Doch warum nur sah es so aus als würde Branstone wie unter Hypnose daher laufen? Severard warf einen Stein an das Fenster oben um die anderen zu warnen, doch weil diese gerade einen recht interessanten Raum durchsuchten waren sie ein klein wenig langsam in dem Vorhaben abzuhauen. Schon ging unten die Haustür auf. O’Reilly und Lancaster fiel nichts Besseres ein als sich schnell klassisch im Kleiderschrank zu verstecken.

 

Wie groß war die Überraschung als Lancaster dabei das Kostüm von Lilian Troy und noch einiges andere an Damenkleidung entdeckte. Schlussfolgerung: Der Doktor ist ein Transvestit! Oder halt Schlimmeres. Nach einer Weile konnten die beiden Einbrecher dann keine weiteren Geräusche mehr vernehmen. Das könnte allerdings auch an den verpatzten Horchen Proben gelegen haben.

 

Derweil wurde Dr. Severard Zeuge wie Lewis mit Branstone in den Keller ging. Der Psychologe konnte auch noch durch ein Kellerfenster einen flüchtigen Blick in den Operationsbereich werfen, in den Branstone geführt wurde. Langsam kam ihm der Verdacht, dass dem Unterhausabgeordneten hier nichts Gutes widerfahren würde.

 

Inzwischen flüchteten Miss O’Reilly und Lancaster aus dem Fenster. Der Marshall fand dabei unglücklicherweise auch noch das Rosenbeet – 2 mal, zuerst selbst und dann bei dem Versuch Miss O’Reilly aufzufangen, die sich plötzlich mit unsittlich zerrissenem Rock auch noch über Lancaster widerfand. Bevor die Szene zu prekär wurde berichtete Dr. Severard allerdings von seinen Beobachtungen und man beschloss jetzt schnell einzuschreiten.

 

Wieder ging es durch den Vordereingang rein, hinunter in den Keller. Schon war das unangenehme Geräusch eines Bohrers zu hören, und dann stürmten die selbsternannten Retter auch schon mitten in die Operation. Ein Bild des Schreckens, überall Blut, der zuckende Branstone auf dem OP Tisch. Das war zuviel für Lancaster. Ohne zu fragen schoss er, immer wieder, und Dr. Lewis war ausgeschaltet bevor er auch nur die Möglichkeit hatte sich umzudrehen oder seine Mesmerisierung einzusetzen. Dr. Severard kümmerte sich um Branstone, es wurde ein Krankenwagen gerufen und auch die Polizei drohte anzurücken.

 

Während Dr. Severard mit dem Krankenwagen und Branstone mitfuhr beschlossen die anderen beiden noch einmal die Gunst der Stunde zu nutzen und das Haus weiter zu durchsuchen, bevor die Polizei da war. Ich ließ die beiden im Keller noch auf den wehrlosen Schlangenmann treffen – er wurde erschossen ohne zu fragen. Ich kam noch nicht einmal dazu zu beschreiben wie armselig diese Existenz war. Dafür konnten noch weitere Spritzen mit dem Serum und die kleinen Sprengsätze für den Kopf geborgen worden. Lancaster stopfte alles einfach nur mehr in eine Arzttasche und ab ging es nach oben. O’Reilly sollte das erste Stockwerk und Lancaster das Erdgeschoss durchsuchen. Erneut machte nach darauf aufmerksam, dass die Polizeisirenen inzwischen sehr nah waren. Man ignorierte diese Warnung.

 

Tja, dann fuhr halt die Polizei ein. O’Reilly war klug genug erneut aus dem Fenster und nach hinten in den Garten zu flüchten, dort über die Mauer zu klettern und ins Brachland zu entkommen. Lancaster nahm die Vordertür. Und da wartete dann bereits die Polizei.

 

Es kam zu einer erbitterten Verfolgungsjagd durch Stepney. Unglaublich wie fit englische Bobbys sein können, wenn man denn gut würfelt. Lancaster musste erst einmal die Arzttasche mit Sprengsätzen und Serum fallen lassen, danach rettete ihn nur mehr ein Sprung in die nahe Themse. Zu dumm, dass sich der Rest der Dokumente noch in seiner Innentasche befand. Ebenfalls zu dumm, dass er nicht wirklich schwimmen konnte.

 

Nachdem er untergegangen war ließ ich mir spontan eine Kleinigkeit einfallen. Niemand wird je wissen, warum er unter Wasser sehen konnte, warum er alleine die Dinge am Grund der Themse erblickte. Den Algenwald, fast wie eine urzeitliche Landschaft, und die Person darin im wallenden weißen Kleid mit den langen blonden Haaren. Er trieb auf die Erscheinung zu, die ihm wie eine wunderschöne Frau vorkam. Doch dann trieb eine Welle sie herum, und er sah in das Gesicht einer aufgedunsenen Wasserleiche, die mit einem mal nach ihm griff und Dinge sagte, die schrecklich und schön zugleich waren. Sie bekam noch seinen Schuh zu fassen, doch das ließ nun neue Kräfte in dem armen Marshall erwachen. Irgendwie schaffte er es sich von der Frau loszureißen, verlor nun auch noch einen Schuh und rettete sich zitternd und mit den Nerven am Ende an das andere Ufer der Themse. Aber noch immer hörte er ihre Stimme nach ihm rufen: „Beim nächsten mal bist du mein, Liebster! Ich warte auf dich…“ – und das wird sie auch, wo ich doch jetzt schon so einen schönen Anknüpfungspunkt habe. Wer sagt, dass sie… die ich für mich inspiriert von sehr guter Musik einfach mal Veronika genannt habe… nur in der Themse haust und nicht in jedem Gewässer?

 

Inzwischen hatten Dr. Severard und Miss O’Reilly sich schon auf die Suche nach dem Marshall gemacht. Schließlich fanden sie ihn hilflos umherirrend und von furchtbaren Dingen erzählend in den Straßen von Whitechapel. Nach einer guten amerikanischen Zigarette und einem Schluck Whiskey – das ist ja England und nicht USA, hier gibt es keine Prohibition – war er wieder halbwegs bei sich. Man beschloss erst einmal ins Bett zu gehen und weiteres Vorgehen am nächsten Tag zu planen.

 

Cut

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Ein paar Anmerkungen: Es ist mir jetzt bereits zum zweiten Mal passiert, dass Dr. Lewis ein wenig zu früh das Zeitliche segnet. Eigentlich heißt es damit ist das Abenteuerziel erreicht und alles wird gut, aber ich habe das dringliche Gefühl, dass meine Gruppe hier noch nicht fertig ist und sich fast betrogen fühlen würde, wenn es das jetzt schon war. Also habe ich mich dazu entschlossen den Anschlag am Guy Fawkes Tag unter Umständen doch noch stattfinden zu lassen und ziehe in diesem Fall dann mal den kleinen Joker Sarah Cornwallis. Dann muss die alte Dame eben das Management übernehmen, zumal wie beschrieben in meiner Version ja auch extra Edward Chandler in der Stadt ist um später als großer Held dazustehen.

 

Es ist jetzt noch nicht mal einen Tag her, dass ich nun vor diese neuen Tatsachen gestellt bin. Bisher sind meine Gedanken erst einmal: der Anschlag auf Dawe fällt aus, weil die Bruderschaft (egal wer) jetzt einfach zu sehr unter Zeitdruck gerät. Dafür führt Sarah Cornwallis am Guy Fawkes Day den Torzauber durch (dann ist die alte Dame eben doch nicht senil) und schickt wie geplant Taylor ins Parlament, damit er dort eben William Butler Yeats und die seinen Werken lauschenden Abgeordneten in die Luft sprengt. Natürlich stecken die Tooting Sons of Terror dahinter, die man gleich mit Hilfe von NWI und gegebenenfalls den Todesstrahlen von Matthews zur Strecke bringen kann. Für NWI gibt es eine Menge Prestige zu gewinnen und gleichzeitig das Risiko auszuschalten, dass Yeats sich vielleicht doch wieder an die Prophezeiung erinnert.

 

Natürlich bekommen meine Spieler noch immer die Möglichkeit das alles zu verhindern. Vielleicht sind ja nicht alle Dokumente, die Lancaster hat sammeln können, vom Wasser komplett zerstört worden. Oder bei Yeats erwachen bereits früher ein paar Erinnerungen. Werde ich mir noch überlegen.

 

Schade ist, dass im Buch zwar angegeben ist was passiert, wenn Taylor zu früh ausfällt, aber keine Gedanken dazu was passiert, wenn Lewis/Troy zu früh ausfällt außer die Gruppe hat dann halt gewonnen. Wenn das im Bewusstsein geschieht hier wirklich den Bösewicht zu erwischen, dann greift das auch sehr gut. Dummerweise sind es bei mir direkt in zwei Runden eher totale Zufallssiege - niemand hatte Lewis auf der Rechnung. Unter den Voraussetzungen erscheint mir das Ende dann etwas mau. Aber nichts, was ein wenig Improvisation nicht rausreißen könnte. Sollte ich die Bestie allerdings noch mal spielen werde ich mir wirklich ernsthaft überlegen Lewis/Troy körperlich ein wenig stärker zu machen. Mesmerisieren ist toll, aber etwas unnütz, wenn man nicht dazu kommt auch nur eine Aktion auszuführen...

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  • 4 weeks later...

04.11.1928

 

Nach der letzten Horrornacht wird sich erst einmal ausgeruht. Besonders Lancaster geht es entsprechend schlecht. Dennoch finden er, Miss O’Reilly und die Doktoren Blitzstein und Severard sich gegen späten Vormittag wieder in der Lobby ein. Viggerl glänzt erneut durch Abwesenheit.

 

Es wird beschlossen sich im Krankenhaus einmal nach Branstones Zustand zu erinnern. Die Herren Doktoren machen dabei die Bekanntschaft der Londoner Polizei. Nach einer reiflichen Besprechung beschließt die Gruppe mit dieser zusammenzuarbeiten. Tatsächlich stoßen sie auf offene Ohren, da gestern Nacht noch der tote Schlangenmensch und sei Eibruder in Dr. Lewis Haus entdeckt wurden. Mahoney wird derweil mit einer Geschichte über eine weltweite Verschwörung der Transsexuellen beschwichtigt.

 

Durch die neuen Verbündeten erfahren die Charaktere auch, dass die Konferenz „Weapons to end War“ mittlerweile abgesagt wurde (Terrorgefahr, Anschläge auf Branstone und Datler…). Ein Gespräch mit dem Abgeordneten Dawe bringt wenig Neues zu Tage.  Ein neues Brainstorming ist angesagt. Jetzt, wo die Konferenz abgesagt ist, was soll denn sonst brennen? Schließlich fällt der Groschen – Yeats liest vor einer Menge Abgeordneter und hoher Prominenz Londons! Die Charaktere schaffen es die Polizei zu überzeugen, dass sie als Helfer dieser Lesung beiwohnen dürfen.

Am Abend wird auch noch einmal die Lesung von Yeates aufgesucht, aber bringt diese wenig neue Erkenntnisse.

 

 

05.11.1920 Guy Fawkes Day

 

Der Tag verläuft recht unspektakulär. Am Abend finden sich Dr. Blitzstein, Lancaster und Dr. Severard zusammen mit den neuen Verbündeten im Parlament ein. Das Gebäude ist durchsucht worden, keine Spur eines neuen Guy Fawkes.

 

Die Lesung beginnt. Die Charaktere wiegen sich in Sicherheit. Yeats gibt ein fast vergessenes Gedicht mit dem Namen „Die Bestie“ wieder (hierzu habe ich den Liedtext „The Beast“ der Band Saviour Machine leicht abgewandelt verwendet). Severard und Lancaster fallen vor Langeweile die Augen zu. Plötzlich sieht Severard vor seinem inneren Auge Paul, der die Worte „Ihr habt etwas vergessen“ flüstert. Auch Lancaster hat eine ähnliche Vision, jedoch ist es bei ihm Veronika, die mit glucksender Stimme hinter ihm die Worte sagt. Dieser Spieler kommt auf die Idee die Frage: „was denn?“ zu stellen und erhält als Antwort „die Blaupausen“. Und dann fällt auch hier der Groschen – da war doch ein Torzauber drauf! Geistesgegenwärtig betätigt Lancaster den Feueralarm.

 

Während die Panik um sich greift bahnen sich die Charaktere einen Weg in den Keller. Wonach sie suchen wissen sie eigentlich nicht so genau. Aber da nimmt Blitzstein den vertrauten Geruch von Ozon wahr. Die Charaktere kommen gerade rechtzeitig in einem leeren Kellerraum an um zu sehen wie sich ein Tor öffnet und der mit einem riesigen Sprengstoffgürtel ausgestattete Tyler hindurch tritt. Lancaster kriegt einen halben Nervenzusammenbruch, schafft es jedoch trotzdem Tyler mit einem gezielten Schuss in den Kopf zu treffen, dann nach vorne zu stürmen, ihn zurück durch das Tor zu stoßen und einen weiteren Schuss durch selbiges auf den Sprengstoffgürtel abzugeben. Ein ganzer Straßenzug in Tooting explodiert. London in Flammen – Pauls Vision. Die Charaktere haben es jedoch dennoch eindrucksvoll geschafft die Schergen der Bestie zusammen mit einer Menge Unschuldiger in London zu besiegen.

 

Es wird aktiv geplant als nächstes nach Rumänien zu reisen und Baron Hauptmann einen Besuch abzustatten.

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Zusammenfassend beschreibe ich meine Vermengung aus Guy Fawkes Erben und dem Ding im Brunnen mal als echt anstrengend aber dennoch lohnenswert. Wahrscheinlich schon mal eine gute Übung für das Malta Kapitel, wo man ebenfalls einige parallele Handlungsstränge im Auge haben muss.

 

Ich würde jedem Spielleiter raten irgendwie auf ein schön dramatisches Finale zu kommen, die größte Problematik sah ich an der Stelle, als die Spieler eigentlich schon viel zu früh und viel zu unbewusst den Plot gelöst hatten. Für mich an dieser Stelle ein wenig unrund, dennoch ein sehr schönes Kapitel in der Bestie.

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