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Inflationäre Preisgestaltung bei recycletem CW-Material?


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In diesem Thread geht es ja um das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Frage, ob 'Die Priester der Krähen' zu teuer ist.

 

Vergleiche zu ziehen ist immer schwer. Man kann gestern nicht mit heute vergleichen, man kann neues Material nicht mit neu aufgelegtem Material vergleichen (wenngleich die Autorenhonorare vermutlich sehr gering sind), man kann ein hohe Auflage nicht mit einer niedrigen vergleich. Hierauf hatte ich ja bereits in einem früheren Post hingewiesen.

 

Dennoch möchte ich hier erneut ein Beispiel dafür geben, dass der Preis von 'Die Priester der Krähen' nicht übersetzt ist, sondern dem Vergleich standhält:

 

Ich halte gerade zwei neue Abenteuerbände vom Uhrwerk-Verlag zu Space 1889, nämlich 'Fremde Erde' und 'Die Macht von Angahiaa', in den Händen.

 

'Die Priester der Krähen' kostet bei 69 Seiten (ohne Verzeichnis der Cthulhu-Publikationen) € 9,95.

'Die Macht von Angahiaa' kostet bei 67 Seiten und entsprechender 'Leimbindung' wie bei 'Die Priester der Krähen' bereits € 14,95.

'Fremde Erde' kostet zwar wie 'Die Priester der Krähen' ebenfalls € 9,95, umfasst jedoch nur 31 Seiten ohne Werbung und ist ein entsprechend dünnes Heft mit Klammerbindung.

 

Auch hier wird man Gründe anführen können, warum ein Vergleich hinkt. Mir ist natürlich nicht bekannt, welche Lizenzgebühren im einen oder im anderen Fall zu zahlen sind etc.

 

Aber es besteht doch zumindest insoweit eine Vergleichbarkeit, als beide Systeme eher im Bereich des Nischenproduktes einzuordnen sind und die Auflage bei Space 1889 nach meiner Einschätzung schwerlich höher als bei Cthulhu sein dürfte. Man kann sicherlich auch Konkurrenzprodukte mit einem günstigeren Preis pro Seite finden, aber handelt es sich dann auch um vergleichbare Auflagenzahlen?

 

Man kann auch der Ansicht sein, dass die o.g. Produkte des Uhrwerk-Verlages ebenfalls überteuert seien und mein Hinweis einer Überteuerung der neuen Cthulhu-Abenteuerbände daher nicht entgegenstehe.

 

Aber wenn man für eine Bewertung des Preis-Leistungsverhältnisses als 'inflationäre Preisgestaltung' nicht auf aktuelle Konkurrenzprodukte anderer Verlage schaut, dann verlässt die Diskussion die sachliche Ebene der 'Messbarkeit' und reduziert sich auf die Frage, ist mir das Produkt den verlangten Preis wert. Das ist wohl auch für jeden Einzelnen die sinnvollerer Frage ist, aber eben nur für jeden individuell zu entscheiden und entzieht sich daher weitgehend einer sinnvollen Diskussion. Denn es handelt sich hierbei um eine reine Frage des Geschmacks und der individuell beigemessene Wert bemisst sich kaum an der Seitenzahl, sondern vor allem an der Qualität des Inhalts.

Edited by Joran
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Hallo auch von mir,

ich muss gestehen, dass ich den Preis für "Priester der Krähen" in Ordnung finde. Ich bin nun Neuling und (noch?) kein echter Sammler. Das heißt für mich, dass ich die CW-Abenteuer noch nicht habe und nicht kenne. Aber 10 Euro finde ich für zwei Abenteuer ganz gut. Ich habe bei DSA schon 10+ Euro für ein Einzelabenteuer zahlen müssen und das bot nicht unbedingt mehr.

Wie Joran schreibt, kann man sich natürlich noch immer vorzüglich streiten, ob es nicht günstiger hätte sein müssen, da es "altes" Material ist. Da ich aber vermutlich für die CW-Ausgaben mit den entsprechenden Abenteuern Sammlerpreise und somit wesentlich mehr bezahlen müsste, bin ich mit dem Preis ganz zufrieden.

 

Die Qualität der Abenteuer kann ich nicht bewerten, da ich sie noch nicht gelesen habe - ich hoffe darauf sie als Spieler erleben zu dürfen

.

Was die Qualität der Bücher an sich angeht, bin ich allerdings zufrieden. Und da die Handouts als Druckvorlagen angeboten werden (was ich als sehr guten Service von Pegasus ansehe), bleibt das Buch geschont, da man nicht kopieren oder scannen muss. Da ist dann der Preis zumindest in meinen Augen gerechtfertigt. Auch, wenn es hier Recycling-Material ist, kann ich nur sagen, dass ich damit zufrieden bin. Es macht vergriffene Ware wieder verfügbar - und das ist mal eine tolle Sache! Das würde ich mir für andere Pegasus-Publikationen auch wünschen.

 

Wenn ihr also meckert, dass das altes Material ist, dann freut euch lieber, dass altes, vergriffenes Material neu aufgelegt wird. ;-) Auch wenn euch ein gedrucktes Grundbuch oder noch eher der "Horror im Orientexpress" als Neuauflage lieber wäre (mir ja auch). Solche Kampagnen kommen dann hoffentlich später als Neuauflage (auch wenn vorerst an anderer Stelle hier im Forum weitest gehend verneint). Aber für Einsteiger sind solche "kleinen" Neuauflagen wie der Priester der Krähen sicher nicht schlecht.

 

Sammler und alle anderen sollten eben etwas drüber nachdenken, was sie zu zahlen bereit sind und dann entscheiden. Dafür sind ja aber gerade solche Beiträge hier im Forum gut, in denen berichtet wird, was geboten wird und was eben gerade nicht.

 

 

Viele Grüße

Puklat

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Wir sind ob der anstehenden siebten Regeledition dieser Tage mit den Schnellstartregeln eingestiegen und sehr zufrieden. PdK liegt bereit und wird demnächst angegangen. Spontan erscheint es mir nach dem ersten Durchblättern als absolut angemessen, um einen Einstieg in die Spielmechanik zu gestalten. Und genau das scheint ja die Zielgruppe zu sein.

 

Da ich keinen Zugriff auf alte Veröffentlichungen habe, stellt das eine gute Möglichkeit dar, von der Redaktion ausgewählte Szenarios direkt passend konvertiert dargeboten zu bekommen. Die Veröffentlichung wirkt vom Preis her absolut angemessen, auch im Vergleich zum Angebot von anderen Verlagen. Hätte ich die alten Ausgaben, würde ich es wohl nicht kaufen. Aber es steht ja jedem frei, sich diese statt PdK zu kaufen.

 

Ich bin auf die weiteren Angebote gespannt. Und auf das finale Regelwerk.

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Ist es nicht das, was wir uns alle - auch die schon lange dabei sind - von den Abenteuerbänden erhoffen sollten?

 

Jedenfalls scheinen die Ziele des Verlage erreicht zu werden. Wenn jetzt noch genug Schnellstarter-Regeln bei den Händlern vor Ort mit den Abenteuerbände ausgehändigt werden, bis die 7E im Regal steht, könnte das einen neuen Schub für Cthulhu auslösen. Ich würde mich darüber sehr freuen.

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Es ist tatsächlich so, dass die Schnellstartregeln für 7E in meinen Augen einen sehr angenehmen Einstieg darstellen, wenn man z.B. Casual Gamer für das Hobby interessieren möchte. Über den erweiterten Freundeskreis haben sich nun zwei Damen die ich sonst von Fluxx und Munchkin kenne bei mir gemeldet, ob ich das nicht auch mal für sie Meistern könnte. Das finde ich toll!

 

Wenn die Softcover damit spielbar sind, wäre die Investmentschwelle für diese Zielgruppe mit 10€ für zwei Spielabende absolut in Ordnung. Dafür müsste kein großes Regelwerk durchgearbeitet werden. Das wäre dann letztlich meine Anregung, die Softcover mit einer Version für die Schnellstartregeln und einer für das fertige Gesamtregelwerk zu versehen. Das könnte mit Optionalseiten funktionieren. Wer dann angefixt ist, kann ja tiefer in die Welt einsteigen, auch ohne das Spieler- und Spielleiterhandbuch kennen zu müssen.

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So wie ich die Schnellstart-Regeln noch in Erinnerung habe und so wie ich den PdK erwarte, sollte es durchaus beides miteinander spielbar sein, ohne dass man ein Grundbuch braucht, es fehlt sicherlih hier und da etwas an Spieltiefe, da die Schnellstartregeln nur an der Oberfläche kratzen.

 

Ansonsten kannst du mit Hilfe des Regelwerks der dritten Edition (also 6. Englische Edition) ,die es noch kostenfrei herunterzuladen gibt ( www.rpgdrivethru.com ) , arbeiten und brauchst nicht mehr als das Abenteuer, die Schnellstartregeln und zum Nachschlagen tiefergehender Regeln die zwei kostenfreien PDF-Grundbücher (Spielleiterhandbuch undd Spielerhandbuch) der noch aktuellen Edition. Kosten dann insgesamt 10 Euro für den PdK und das war es.

 

Außerdem stehen im Bereich zur 7.Edition (glaube ich) Links oder zumindest ein Link zum Blog von Case_undefinded, der die aktuellen und die neuen Regeln miteinander vergleicht...sehr oberflächlich, aber wnen man die alten Regeln hat, kann man damit vielleicht auch was anfangen.

 

Wobei ich ja ein gedrucktes Regelbuch immer noch bevorzuge. Da schlägt man einfach viel lieber mal was nach als in einem PDF. Nur vermisse ich in einem Buch die Suchfunktion ;-)

 

 

Ich hoffe, dass ich etwas helfen konnte.

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Danke für die Infos. Die genannten Quellen nutze ich auch. Nur bin ich auch ein recht erfahrener Recke in verschiedenen Systemen. Wer sich aufgrund welcher Interessen am Thema auch immer ohne Grundkenntnisse einarbeiten muss, schreckt aber wohl zunächst vor den Gesamtregelwerken zurück. Dazu kommen die Unterschiede wie z.B. bei den Attributen. Die alte Regelung für das Alter führt direkt auf die Werte der Schnellstart7E angewandt zu Charakteren mit 46 als Mindestalter, was wieder Konsequenzen auf andere Werte hat und... Bis man als Neuling entdeckt, dass die Attributwerte auf W100 angepasst worden sind und man das nicht so einfach übernehmen kann, ist evtl schon Frust entstanden, der dem Erlebnis entgegensteht.

 

Und ja, PdK sollte eigentlich auch mit den Schnellstartregeln klappen und mit etwas Fingerspitzengefühl des Meisters lässt sich ja eh alles regeln. Ein aber folgt entgegen der eigentlich zu erwartenden Struktur dieses Absatzes nicht.

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Ja, stimmt wohl. Da kann gerade bei Rollenspiel-Einsteigern schnell Verwirrung aufkommen.

 

Ein kommerzieller Erfolg ist natürlich besser, wenn - wie eigentlich ja geplant gewesen - das Grundbuch zusammen mit den Abenteuern erscheint. Aber da hat der Lizenzgeber Chaosium mit seinen Verzögerungen ja für Probleme gesorgt.

 

Aber ich füchte wir werden Offtopic. :)

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Werden wir langsam. Und das der Preis für uns in Ordnung ist zeigt ja nur, wie sehr die Veröffentlichungsform sich lohnt.

 

Gerade die Kombination aus Schnellstartregeln, und ich weiß, dass ich mich eigentlich wiederhole, und den einfachen Einstiegsabenteuern ist aktuell aber recht attraktiv. Zwar Zufall, aber letztlich doch für den Einstieg ein schöner.

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Ich finde 10€ für gedruckte 70 Seiten mit Abenteuern wahrlich nicht zu teuer, sondern eigentlich ziemlich günstig. Ob es sich dabei um neues Material oder wieder aufgelegtes älteres Material handelt dürfte bei den Kosten doch kaum ins Gewicht fallen, schließlich werden dadurch weder der Händleranteil noch die Herstellungskosten gesenkt - und es müssen sich trotz vorhandenem Material immer noch Leute Arbeit mit der Produktion machen, die auch bezahlt werden soll!

 

Darum kann ich zur (bewußt?) überspitzt formulierten Eingangsfrage "Inflationäre Preisgestaltung bei recycletem CW-Material?" nur sagen: Ganz und gar nicht!

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