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I diari di Dante (Dantes Tagebücher)


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Ich habe die Runde zum ersten Mal auf der AnRUFung mit allen vier SC, Sounds und Props bis zum Ende leiten können. Eine Testrunde (daher nicht offiziell angemeldet) fand am Do. Abend statt.

Tina, Christoph, Mena und unser "Purpletentacle" Frank hatten sich bereit erklärt, die Versuchskaninchen zu spielen (Danke, Leute!). Zwei weitere Runden fanden am Freitag sowie am Samstag Abend statt. An dieser Stelle natürlich ein:

 

 

ACHTUNG, SPOILER-ALARM!

 

 

Das Abenteuer hat eine besondere Struktur und ist daher nicht unbedingt dafür geeignet, das Rollenspiel kennenzulernen.

 

Gespielt wird im Vatikan, im Jahr 1891. Die vier Charaktere sind alle Mythosexperten, wissen von der Existenz des Grauens, kennen die Namen der Großen Alten und sind Teil einer geheimen Gruppe namens "La Fratellanza" (die Brüderschaft), die von cavalier Alessandro Beccaria gegründet wurde und von der Kirche selbst unterstützt wird (die Details werden von mir besser entwickelt, ist für das Abenteuer selbst nicht allzu relevant). Sie suchen seit zwei Jahren die Antwort auf die folgende Frage: Welcher der Großen Alten oder Mythos-Götter ist der, den die Katholische Kirche als "Luzifer" bezeichnet? Wie lautet also der echte Name des Teufels?

Die verschollenen Tagebücher, die Dante während seines Exiliums schrieb, sollten helfen, dieses Rätsel zu lösen.

 

Die Protagonisten:

 

Anne-Marie Martin in Benni:Theologin und Okkultistin, 29 Jahre alt aus Grenoble,verheiratet mit Vittorio Benni, einem reichen Mann aus S.Marino. Sie führt eine heimliche Beziehung mit ihrem Schwager Federico.

 

Prof. Augusto Ferrarin: Professor für mittelalterliche Literatur an der Uni Bologna, Mythosexperte. 51 Jahre alt, ist sehr bekannt für seine Publikationen. Leider ist das nicht wirklich sein Verdienst, denn er klaut sämtliche Arbeiten seinen Studenten und veröffentlicht diese unter seinem Namen.

 

Mr. Andrew Warrington: 35 Jahre alt, aus London. Buchrestaurator, Schatzjäger und Antiquitätsexperte, mit einer kleinen Obsession für Sammlerstücke. Witwer. Er hat während eines Streites seine Frau aus der Treppe hinuntengestossen und sie getötet.

 

Federico Livio Benni: Lebemann, Schriftsteller (aber ohne veröffentlichte Bücher), 31 Jahre alt. Liebt Frauen, Kultur, und ist unter anderen ein wahrer Dante-Kenner. Die "Göttliche Komödie" kennt er fast auswendig. Er ist der Liebhaber von Anne-Marie seit bereits zwei Jahren.

 

Das Abenteuerkonzept:

Dantes Tagebücher wird auf zwei Ebene gespielt. Die Realität spielt erst im Vatikan, dann in der Hölle der "Göttlichen Komödie" im Mai 1891 (die eigentlich nicht aus Dantes Phantasie entstanden ist, sondern eine andere Dimension darstellt). Nicht jeder Höllenkreis wird gespielt, nur die, die die SC interessieren, werden von ihnen wahrgenommen.

 

Die Flashbacks (wo auch die Ermittlungen stattfinden) spielen im Dezember 1890. Während die Chars immer tiefer in dieser "höllischen" Dimension stecken, gewinnen sie nach und nach Erinnerungen wieder, die sie nicht wussten, verloren zu haben. Jeder von ihnen hat aber eine Sünde begangen und wird sich deswegen mit einer der dantesken Strafe konfrontieren müssen. Die Szene, die sich in der Hölle abspielen, verschmelzen mit den Szenen in den Flashbacks. Um diese Trennung besser verständlich zu machen, arbeite ich mit rotem Licht für die Hölle und normalem Licht in den Flashbacks. Die Schwierigkeit daran ist, den SC sofort eins klarzumachen: Wenn sie die Flashbacks erleben, haben sie keine Ahnung von der Hölle (weil sie ja in die Zukunft sich abspielt). Wenn das Flashback vorbei ist und sie wieder in der Hölle sind, haben sie natürlich ihre Erinnerungen wiedergewonnen.

 

Als Leiterin hatte ich vor Augen, welche verschiedenen Objekte/Begegnungen auf den zwei Ebenen eine Verknüpfung schaffen, sodass sich fließende Übergänge ergeben:

 

Sz 1(Hölle): Zettel ---> Sz 1 (Flashback): Sturm, Diebin ---> Sz 2 (weiterhin Flashback): Hehler tot, Polizei ---> Sz 2(Hölle): Blutmeer, ertrinken, Zentauren ---> Sz 3 (Flashback): Kutsche, der Knopf, Recherche ---> Sz 3 (Hölle): Schlangen ----> Sz 4 (Flashback) Feier, Konfrontation? ---> Sz 4 (Hölle) eingeeist ---> Das Finale (Hölle): Letzter Verrat ---> Luzifer, die Entscheidung

 

 

Alle drei Gruppen auf der AnRUFung haben ziemlich schnell gut reagiert, sodass sie nach Beendigung des ersten Flashbacks alles perfekt weitergespielt haben: Die Hölle wurde als "verstörende Realität", die Erinnerungsbrocken als eigene Story wahrgenommen. Ich war echt zufrieden damit. Dabei hat die Lichtverstellung sehr geholfen. Das Problem bei Dantes ist das Railroading zumindest in der Hölle: Sie müssen da durch. Punkt. In den Flashback, trotz "festen Ermittlungen" haben die SC genug Freiraum, um zu entscheiden, wie sie an die Informationen gelangen können. Ich habe ziemlich viel machen lassen, und in heiklen Fällen nicht vergessen, dass sie den Vatikan hinter sich haben, der ihnen notfalls helfen kann, aus schwierige Situationen rauszukommen.

Das einzige, was man ein wenig steuern muss, ist, keine SC in den Flashback sterben zu lassen (was in der Regel auch nicht passieren kann, es sei denn, es passiert etwas sehr sehr Dummes). Improvisation ist hier als SL-Tugend SEHR willkommen.

 

Ich werde die vier Szenen (eine für jeden SC) nicht allzu präzise beschreiben, aber so, dass man eine Idee hat, worum es geht.

 

Bei jeder Szene wurde das passende Teil der "Göttlichen Komödie" als Soundhandout ausgesprochen. Ich bedanke mich hier bei Der Tod, FrankyD, Grannus und Blackpath für die tollen Aufnahmen.  ;)

 

Szene 1: Ankunft im Vatikan, Erwachen in der Hölle, ein Sturm voller Leidenschaft (Anne-Maries Strafe)

Die vier treffen sich im Vatikan nach eine Forschungspause (jede SC hat ja auch einen Job) im Mai 1891, um mit Cavalier Beccaria die letzte Spur wieder aufzunehmen. Sie haben eine Frau gefunden, die bis vor kurzer Zeit bei einer der zahlreichen Familie gearbeitet hat, die Dante damals bei sich aufgenommen hatte.

Am Ende des Abends gehen die SC ins Bett, erwachen aber in einem Wald (Hölle 1). Sie merken, dass sie sich tatsächlich in so was wie der dantesken Hölle befinden und ihr Wissen über die Göttliche Komödie sagt ihnen: Sie müssen durch. Denn "Man muss durch das Böse gehen, um die Sterne wieder zu seh'n". Sie sind so angezogen wie beim schlafen-Gehen und haben keine Waffen bei sich. Erreichen sie die Wollüstigen, wird Anne Marie weggeholt (ich beschreibe nicht die Strafe, aber sie ist natürlich präsentiert, so wie Dante sie sich vorgestellt hat) und muss gerettet werden. Am Ende dieser Szene kommt der erste Flashback (Flashback 1): Sie stehen vor einem Haus, es ist kurz vor Weihnachten 1890 und sie müssen gerade mit der Frau reden, die etwas über die Tagebuecher weiß. Als sie das erledigt haben, geht es zur nächsten Szene:

 

Szene 2: Ein grausiger Fund und die Flucht durch den siebten Höllenkreises Blutsumpf (Warringtons Strafe)

Die SC erreichen Bologna (weiter in Flashback) und müssen einen Hehler finden, der die Tagebücher hat (oder nicht?), finden ihn tot in seiner Hütte am Rande eines Sumpfes, können recherchieren, finden andere Hinweise über den Mord, aber hören dann Hunde und Männer, die sich nähern. Die Polizei? Fliehen wäre klug (sollten sie bleiben, ist IMPRO angesagt  ;)). Während sie durch den Schlamm rennen, sind sie plötzlich wieder in der Hölle (Hölle 2), wo der Warrington, der Mörder, gerade nicht im Matsch, sondern im Blut fast am Ertrinken ist. Sie müssen ihn also retten (oder auch nicht? das ist ihre Entscheidung. Man kann in der Hölle sterben. In diesem Fall spielt aber der SC weiter in den Flashback , was praktisch ist ... niemand ist wirklich abgeschlossen). Sie fliehen also weiter und sind dann im Szene 3:

 

Szene 3: Eine "noble" Ermittlung, der kriechende Wahnsinn des achten Höllenkreises, siebter Höllengraben (Ferrarins Strafe)

Die SC sind wieder in Bologna (Flashback 2), müssen aber nach Turin, denn dieser Mörder Signor Moschetti, ein reicher Mann, Sammler und noch sonstwas lebt dort. Weitere Ermittlungen, wie sie dort ankommen, wie sie zu ihm gelangen, werden gespielt. Kurz bevor sie zu ihm gehen, ist der Flaskback wieder vorbei und sie sind wieder in der Hölle (Hölle 3), wo sich Professor Ferrarin als Dieb mit einem Haufen Schlangen konfrontiert sieht. Nach einiger Action geht es in Szene 4 weiter:

 

Szene 4: Die Tagebücher, der neunte Höllenkreis und ein erster Verräter (Federicos Strafe)

Flashback Nummer 3 beginnt: Sie stehen vor der Tür von Moschetti, wo die große gatsbymässige Party steigt. Er soll die Tagebücher haben. Wie die SCs an ihn gelangen, ist ziemlich freigestellt: Alle drei Gruppen haben drei verschiedene Möglichkeiten gefunden, um an ihn ranzukommen (Erpressung inklusive!). Es lässt sich feststellen: Ja, er hat die Tagebücher! Am Ende dieser Szene, kurz bevor die SC das Büchlein in die Hände bekommen, landen sie wieder in der Hölle (Hölle 4) - Federico, der seinen eigenen Bruder verrät, steht mit dem Kopf im Eis! Und fast ertrinkt er! Also ist wieder Action angesagt. Schlussendlich haben die SC die Gewissheit: Sie hatten schon die Tagebücher gefunden. Und das am Weihnachten 1890. Wieso waren sie dann im Mai 1891 im Vatikan und haben Schritte besprochen, die sie schon längst erlebt haben? Hier haben die Chars Zeit, richtig miteinander zu spekulieren (und sich gegenseitig über ihre Backgrounds zu befragen). Wenn sie sich kaputt spekuliert haben...

 

Szene 5: Das Finale, der letze Verrat, Luzifer, ein Rätsel und vier Entscheidungen (Cavalier Beccarias Strafe)

Sie sind wieder in einem Flashback (Flashback 4) - dem letzten. Sie sitzen bei Beccaria im Vatikan. Es ist eiskalt, denn es ist Winter, aber mitten in der Nacht. Der Kamin ist aus. Die Tagebücher stehen da, es ist klar: Dante hat nicht die "Göttliche Komödie" erfunden, sondern ist dank einer Droge in eine andere Dimension gereist. Sie sollten es doch bald auch machen! Aber die Droge ist heftig, und die Reise wird gefährlich. Dante ratet davon ab und zitiert das Ende der Hölle, die Beschreibung des Teufels selbst:

 

Wie ich da starr und sprachlos ward vor Grauen,

Darüber schweigt, o Leser, mein Bericht,
Denn keiner Sprache läßt sich dies vertrauen.

Nicht starb ich hier, auch lebend blieb ich nicht;
Nun denke, was dem Zustand dessen gleiche,
Dem Tod und Leben allzugleich gebricht.

 

Sollten sich die SC weigern, ihr Leben zu riskieren, wird Beccaria ihre Erinnerungen löschen, bis die Droge fertig ist (was ja im Mai passiert ist) und sie ihnen dann heimlich geben. Sollten die vier einverstanden sein (mir ist bisher nie passiert, dass alle vier das wollten), wird er trotzdem ihre Erinnerungen löschen, da er Angst hat, sie könnten diese Informationen weitergeben. So oder so, verrät er die Tischgenossen, und man wird ihn in der Hölle (Hölle 5) eingeeist, mit eingefrorenen Augen wiedersehen. Das Tor steht da. Sie müssen durch. Der Teufel wartet auf den anderen Seite. Werden sie ihn anschauen? Dante warnt sie, es nicht zu machen. Er lief an ihm vorbei.

 

Nicht starb ich hier, auch lebend blieb ich nicht;
Nun denke, was dem Zustand dessen gleiche,
Dem Tod und Leben allzugleich gebricht.

 

Der Teufel kann Meschen versteinern. Und ist in einem eisigen Saal eingesperrt. Ein Mythoswurf verrät also den Namen des Teufels: Er ist Ghatanothoa. Es ist jetzt jedem SC überlassen, ob er den Teufel anschauen und sterben oder an ihm vobeilaufen möchte.

 

Sollten sie vorbeigehen, werden sie in einer Schwärze hineinfallen, bis sie gegen was Hartes schlagen. Ein Boden, Kacheln. Mit Sternenmuster. Das ist der Boden Im Vatikan. Manchmal soll man gar nicht hochschauen, um die Sterne wiedersehen zu können. Das Abenteuer ist vorbei, aber eventuell offen für interessante Nachspiele. Was werden die Überlebenden mit den Informationen machen? Wird die Kirche sie jagen? Viele Fragen.

 

Alle drei Gruppen haben mir sofort viel Feedback gegeben, manchen davon habe ich gleich bei der nächsten Runde eingebaut, z. B. viel mehr Zeit am Anfang für die Spieler, sich in den Chars einzuspielen oder Tipps, wie ich mit dem Sound besser umgehen könnte. Andere Ideen fand ich gut, aber ziemlich kompliziert umzusetzen, und ich finde, das Abenteuer ist schon so genug Mindfuck.  :P

 

Die Spieler waren am Ende ziemlich angestrengt, es kostet Kraft, die zwei Ebenen richtig zu spielen, und das ähnelt ein wenig einem Theaterstück, wo man sich keine Pause erlauben kann. Ein fünf-minütige Pause habe ich trotzdem bei jeder Runde eingebaut.

 

Jede Gruppe hat mir unterschiedliche Charaktere abgeliefert, da ich den Background ziemlich spärlich bestückt habe. Das heißt, die Gründe waren da, aber nicht, wie der Charakter gespielt werden sollen. Es war bespielsweise großartig, drei verschiedene Prof. Ferrarin zu erleben.

 

Der erste war ein hochnäsiger Schnösel, der die Mittelschicht verachtet, der zweite ein Widerling, der seine Studenten genötigt hat, um an Informationen zu gelangen, der dritte ein Familienmensch, der immer am forschen war, und das auch während die anderen sich einen Abend in einer Opiumhöhle gegönnt haben.

 

Auf Spieler-Beiträge würde ich mich freuen, vor allem, weil ihr manches besser erklären könnt als ich, und die Sicht ist ja anders als meine gewesen. Es gab sehr viele wundervolle Szenen, die mir in Erinnerung bleiben werden. Für mich war alles sehr positiv, und ich werde jetzt Zeit haben, das Abenteuer zu verfeinern. Bei nächster Gelegenheit werde ich es wieder leiten. Hoffentlich bald.

 

Ich bedanke mich bei jedem Spieler auf der AnRUFung. Ihr wart großartig, und ich hätte auch mit euch gerne direkt die Nachgeschichte weitergespielt! Nochmal vielen vielen Dank!

 

Ich bedanke mich auch außerordentlich bei Blackdiablo, der nicht nur diesen Beitrag korrigiert hat, sondern auch beim Abenteuer unglaubliches Brainstorming geleistet hat und mich immer angespornt hat, weiterzuschreiben. Die Skype-Sessions, die er ertragen sollte, waren schon heftig!  ;)

Edited by Nyre
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Hier ein paar Eindrücke von mir als Spieler, ich hatte sie Nyre zunächst persönlich geschickt und poste sie, leicht aufbereitet, auf ihre Bitte jetzt nochmal hier.

 

Mir haben vor allem die Episoden im Inferno sehr gut gefallen, sie hätten von mir aus deshalb ruhig noch länger sein dürfen - es sind ja immer nur ganz kurze Szenen -, auch wenn sich mir, wie eingestehen muss, spontan keine Idee aufdrängt, wie man das machen könnte. Das rote Licht war hat nicht nur als Indikator dafür funktioniert, in welcher Zeit- und Wirklichkeitsebene wir sich gerade befanden, sondern war vor allem ein ebenso einfaches wie effektives Mittel, um stimmungsvolle Inferno-Atmosphäre zu erzeugen. Die Lesungen der Dante-Texte waren auch schön, um die Stimmung zu setzen, aber es fiel mir schwer, den Inhalten zu folgen, meistens habe ich kaum mitbekommen, worum es eigentlich ging.

 

Ebenfalls richtig gut gelungen fand ich den Einstieg im Vatikan mit den begleitenden Eindrücken (Bilder, Musik), das hat direkt einen sehr lebendigen Eindruck der Umgebung vermittelt, in der der Cavalier lebt.

 

Die Wechsel der Handlungseben haben mich zunächst aus dem Konzept gebracht; vor allem beim Anfang des ersten Flashbacks war mir nicht klar, was mein Charakter zum Einstieg (Dezember 1890) wusste, und was nicht, da wären noch ein paar Worte hilfreich gewesen, um den Kontext zu setzen - was ist bisher passiert, was wissen wir, etc. Beim Wechsel ins Inferno nach dem Besuch beim Hehler war mich auch zunächst nicht klar, wie der Übergang funktioniert. Weil es ja über gemeinsame Elemente (der Fall in die Grube) verbunden war, habe ich zuerst gedacht, dass wir tatsächlich da hinüberwechseln. Ich hatte aber den Eindruck, dass meine Mitspieler schneller begriffen hatten, wie das funktioniert, vielleicht war es also nur meine Begriffsstutzigkeit.

 

Auch die Ermittlungsteile in den Flashbacks haben Spaß gemacht, wobei ich am Anfang vom Wechsel der Zeitebenen zu verwirrt war, um mich aktiv einzuschalten, deshalb hat es eine Weile gedauert, bis ich reingekommen bin. Davon abgesehen sind wir etwas ineffizient vorgegangen und haben deshalb recht lange gebraucht, bis wir endlich beim Hehler waren, dadurch war dieser Teil etwas langatmig.

Insgesamt frage ich mich, ob man die Ermittlungsteile nicht vielleicht noch etwas spannender gestalten könnte, das war mir - abgesehen vom Besuch der Polizei bei der Hehlerhütte - fast ein wenig zu entspannt, da es keine richtige Bedrohung gab. Vielleicht könnte hier eine Fraktion, die Dantes Wissen unterdrücken will, eine Rolle spielen? Außerdem wäre es cool, wenn es eine Möglichkeit gäbe, die dunklen Seiten der Charaktere (für die sie im Inferno bestraft werden) in den Flashbacks anzudeuten, im Moment sind diese für den Rest der Handlung erstmal nicht relevant, das ist eigentlich ungenutztes Potenzial.

 

Das Finale in der Hölle war ebenfalls prima, hätte aber nach meinem Geschmack wieder länger dauern können. Ich habe mich jedenfalls willig meinem Schicksal hingegeben und es genossen.

 

Insgesamt sind die Inferno-Szenen aus I Diari di Dante sicherlich die spielerischen Momente, die mir von der anRUFung am deutlichsten und längsten in Erinnerung bleiben werden. Auch das Rollenspiel in den Flashback-Episoden war ausgesprochen hochklassig und unterhaltsam, was nicht zuletzt auf die schön abgestimmten vorgefertigten Charaktere zurückzuführen ist, die einen guten Nährboden dafür geliefert haben. 

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danke für dein Feedback, ein paar Idee zum Verbesserung habe ich schon mal ;)

 

vieles hätte ich gerne länger ausgespielt, aber ich habe versucht erstmal das Abenteuer Con-tauglich zu behalten.

Nichtdestotrotz, deine Kritikpünkte bezüglich die Ausspielung der Chars (und ihre dunklen Seiten) sehe ich ein! Und das mit etwas weniger Entspannung beim Forschungen ist ja auch machbar :)

hehe, ich werde mal daran arbeiten

Edited by Nyre
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Hi Nyre,

 

anbei noch einige Kommentare aus Sicht von Federico Livio Benni:

 

Vorbereitung

  • Federico würde sich über eine ganz kurze Zusammenfassung der Göttlichen Kommödie und der relevanten Höllenkreise freue. Der Charakter hat zwar viel Wissen darüber, aber ich als Spieler war zunächst einmal völlig raus, was die Bedeutung des Werks im Abenteuer angeht.
  • Federico hatte insbesondere eine Stärke bei Chemie. Diese Fertigkeit hatte meiner Erinnerung nach im Abenteuer absolut keine Bedeutung und wäre damit bloß Fluff. Hattest Du damit noch etwas vor oder gibt es wirklich nichts? Ansonsten könnte man vielleicht noch eine kleine Szene oder ein Element in die Handlung packen, für die Chemie irgendwie relevant sein könnte.
  • Daneben ist der gute Federico ein Lebemann und ja kein Kind von Traurigkeit. Hier müsste man eigentlich Anne-Marie und ihm noch eine Szene geben, in der die Affaire thematisiert wird. Denn die ist es ja, die ihm die Strafe einbrockt.
  • Ebenfalls wäre eine kurze Zusammenfassung der letzten zwei Jahre gut. Dann kommt das nicht so abrupt rüber. Insbesondere, dass sich die Charaktere Mythosexperten sind und die Namen der Großen Alten kennen usw. Hattest Du glaube ich auf der Tonspur erzählt, aber das ist ja schon mal eine Ansage für den gemeinen Investigator. ;-)

Auftakt

  • Wie schon gesagt, mehr Zeit in der Eröffnung.
  • Vielleicht lässt Du die Charaktere hintereinander erscheinen. Dann könnten Anne-Marie und Federico zunächst alleine sein und als es peinlich wird, ein dritter dazu stoßen.
  • Bilder-Handouts waren sehr schön.

Hölle

  • Ich würde die Szenen mit einer Entscheidung enden lassen, die den Charakter verändert. Bspw. Anne-Marie kann nicht gerettet werden und wird weggetragen. Das ändert den Charakter oder das Aussehen. Das kann auch in den Flashbacks zum Ausdruck kommen - an einem Logikbruch würde ich mich da überhaupt nicht stören, denn es ist ja sowieso schon fantastisch (im Sinne des Wortes).
  • Lichteinsatz toll.

Flashbacks

  • Sind gut so wie sie sind.
  • Evtl. wie gesagt auch die jeweiligen Spezialfertigkeiten der Charaktere berücksichtigen.

Ende

  • Mir war dein "Drängen" auf die Versteinerung nicht ganz klar im Spiel. Wie der Tod nun aussieht, wäre meinem Charakter egal gewesen. :-) Er hat sich dann ja auch dagegen entschieden, was ein wirklich tolles Ende bzw. Moralfrage darstellt. Ich glaube, Du wolltest auf den Hinweis zum Großen Alten hinaus. Ich muss zugeben, der Aha-Effekt ("Es ist... tada... Ghatanothoa!") hat sich überhaupt nicht eingestellt. Ich könnte ohne nachzuschlagen noch nicht mal sagen, wie Ghatanothoa aussieht oder was das für ein Ding ist. Das war aber auch nicht wichtig, weil die Bedrohung hinter dem Tor bereits ausreichend war.
  • Hier könnte man jedem Char noch eine Motivation mitgeben. Z.B. dass jeder Char bereits eine Vermutung hat. Somit könnte man mehr Interesse wecken, tatsächlich wissen zu wollen, wer es nun ist.
  • Aber wie gesagt: Die Szene ist auch so bedrohlich genug, da muss man nicht noch wissen, wie man stirbt.

Fazit:

  • Ein ganz besonderes Abenteuer, dass lange in Erinnerung bleibt. Und das hat nichts mit dem Grappa zu tun!
  • Ein wenig mehr den Charakteren helfen, ihre Motivationen zu finden und auszuspielen.
  • Ein wenig mehr den Charakteren vor Augen führen, was sie verbrochen haben und dafür die Konsequenzen erleiden müssen.

 

In diesem Sinne noch einmal vielen Dank für´s Leiten und den tollen Abend!

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Hi Nyre,

 

anbei noch einige Kommentare aus Sicht von Federico Livio Benni:

 

Vorbereitung

  • Federico würde sich über eine ganz kurze Zusammenfassung der Göttlichen Kommödie und der relevanten Höllenkreise freue. Der Charakter hat zwar viel Wissen darüber, aber ich als Spieler war zunächst einmal völlig raus, was die Bedeutung des Werks im Abenteuer angeht.
  • Federico hatte insbesondere eine Stärke bei Chemie. Diese Fertigkeit hatte meiner Erinnerung nach im Abenteuer absolut keine Bedeutung und wäre damit bloß Fluff. Hattest Du damit noch etwas vor oder gibt es wirklich nichts? Ansonsten könnte man vielleicht noch eine kleine Szene oder ein Element in die Handlung packen, für die Chemie irgendwie relevant sein könnte.
  • Daneben ist der gute Federico ein Lebemann und ja kein Kind von Traurigkeit. Hier müsste man eigentlich Anne-Marie und ihm noch eine Szene geben, in der die Affaire thematisiert wird. Denn die ist es ja, die ihm die Strafe einbrockt.
  • Ebenfalls wäre eine kurze Zusammenfassung der letzten zwei Jahre gut. Dann kommt das nicht so abrupt rüber. Insbesondere, dass sich die Charaktere Mythosexperten sind und die Namen der Großen Alten kennen usw. Hattest Du glaube ich auf der Tonspur erzählt, aber das ist ja schon mal eine Ansage für den gemeinen Investigator. ;-)

 

 

punkt eins: hatte ich es schon im Vorbereitung, allerding selbst eine a4 seite ist fuer einen Abenteuer con zu viel. meine Erfahrung nach, wuerde sowas nur die Spieler anstrengen, und das vor dem Spiel selbst. Aber die Idee war schon da, ich werde dann beim naechsten Mal etwas mitnehmen.

 

punkt zwei: das mit der Chemie war gedacht, um sich besser um die Drogenformel unterhalten bzw. mehr erfahren zu koennen,Hat sich leider nicht ergeben ich die Vorkenntisse mit der Droge am anfang weggemacht (man wusste nicht, was in den Tagebuecher drin ist, allerdings nach deine Runde), oder waehrend der Ermittlung haette es zur nutzt sein koennen (betaeubungsmittel oder sowas?). 

 

punkt drei: ist ehrlich gesagt bei den andere gruppen zwischendurch schon thematisiert worden, waehrend den Flashbacks. Grannus kann das bestaetigen. :) Aber was du vorschlaegst ist natuerlich auch problemlos machbar, wobei ich nicht will dass es sofort am Anfang schon alle ZU KLAR ist, was die zwei so treiben ;)

 

Punkt vier: ja, andere Sache die mich ein wenig stoert. Alledings wie gesagt, ich wollte nicht zu viel Bla bla bla machen, oder 2 Seiten gemeinsame Abenteuer beschreiben. Sowas ist fuer die CON Abenteuer echt zu viel, glaub mir. Du verlierst da zu viel Zeit, bevor man ins Spiel kommt. Ich wollte am Anfang eine Vorspann sogar spielen. aber es war nicht moeglich, wegen Slot einteilung, und Zeit aufwand. :)

 

nochmal danke! Ich habe viel von eure Vorschaege schon mir durch den Kopf gehen lassen :)

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So, ich durfte das Abenteuer auch als Spieler erleben und schlüpfte ebenfalls in die Rolle von Federico Benni.

 

Zur Struktur des Abenteuers kann ich sagen, dass es zwei Flashbacks dauert bis man richtig drin ist in dieser doch sehr untypischen Spielart. Vielleicht könnte man ein oder zwei Mini-Szenen einbauen welche die Spieler auf diese Struktur vorbereiten können bevor es richtig los geht. 

Ansonsten hat mir dieser Wechsel aus Flashback- und Höllenszenen extrem gut gefallen.

 

 

 
Mir haben vor allem die Episoden im Inferno sehr gut gefallen, sie hätten von mir aus deshalb ruhig noch länger sein dürfen - es sind ja immer nur ganz kurze Szenen -, auch wenn sich mir, wie eingestehen muss, spontan keine Idee aufdrängt, wie man das machen könnte. Das rote Licht war hat nicht nur als Indikator dafür funktioniert, in welcher Zeit- und Wirklichkeitsebene wir sich gerade befanden, sondern war vor allem ein ebenso einfaches wie effektives Mittel, um stimmungsvolle Inferno-Atmosphäre zu erzeugen. Die Lesungen der Dante-Texte waren auch schön, um die Stimmung zu setzen, aber es fiel mir schwer, den Inhalten zu folgen, meistens habe ich kaum mitbekommen, worum es eigentlich ging.
 
Ebenfalls richtig gut gelungen fand ich den Einstieg im Vatikan mit den begleitenden Eindrücken (Bilder, Musik), das hat direkt einen sehr lebendigen Eindruck der Umgebung vermittelt, in der der Cavalier lebt.
 

Da kann ich dem guten Asmodaios nur recht geben- das ist nyre und dem Abenteuer sehr gut gelungen. Ich würde sowohl die Charakterbeschreibungen als auch das "Briefing" bzgl. der letzten Jahre nicht verlängern. Viele Abenteuer überladen die Spieler mit Informationen zu Spielbeginn. Oft sind da auch Infos dabei, welche mich als Spieler nicht interessieren oder im Laufe des Spiels "verloren" gehen. Einzig eine Info wäre praktisch für die Spieler von Federico und Anne-Marie: nämlich, wie die anderen Charaktere zu ihrer Beziehung stehen- also ob die liberal sind und man da offen darüber spricht oder eher weniger. Das wäre sehr praktisch. 

 

Abgesehen davon haben mir persönlich die Informationen zu Spielbeginn gereicht. Statt mehr Hintergrund auf dem Papier würde ich es lieber so gestalten, dass die Spieler reihum Fragen an den SL richten. So erfährt man noch mehr zum Hintergrund und bekommt genau jene Informationen welche die Spieler interessieren. Das Vorzimmer im Vatikan war eine schöne Gelegenheit um sich "kennen zu lernen".

 

 

 

Auch die Ermittlungsteile in den Flashbacks haben Spaß gemacht, wobei ich am Anfang vom Wechsel der Zeitebenen zu verwirrt war, um mich aktiv einzuschalten, deshalb hat es eine Weile gedauert, bis ich reingekommen bin. Davon abgesehen sind wir etwas ineffizient vorgegangen und haben deshalb recht lange gebraucht, bis wir endlich beim Hehler waren, dadurch war dieser Teil etwas langatmig.

Insgesamt frage ich mich, ob man die Ermittlungsteile nicht vielleicht noch etwas spannender gestalten könnte, das war mir - abgesehen vom Besuch der Polizei bei der Hehlerhütte - fast ein wenig zu entspannt, da es keine richtige Bedrohung gab. Vielleicht könnte hier eine Fraktion, die Dantes Wissen unterdrücken will, eine Rolle spielen? Außerdem wäre es cool, wenn es eine Möglichkeit gäbe, die dunklen Seiten der Charaktere (für die sie im Inferno bestraft werden) in den Flashbacks anzudeuten, im Moment sind diese für den Rest der Handlung erstmal nicht relevant, das ist eigentlich ungenutztes Potenzial.
 
 

 

Da tust du uns Unrecht ^^ Wir waren nicht unbedingt ineffizient vorgegangen......da suche und finde ich die Schuld bei mir selbst. Da ich selten Spieler bin, konnte ich in diesen Szenen ein wenig meinen "Erfindergeist" rausholen und mit ihm spielen (so wie du andere .... Dinge rausgeholt hast zum Spielen.....ALL NIGHT LONG!). Die Struktur des Abenteuers ist schon eine geile Zugfahrt. Dafür hat man seine Freiheiten in diesen Flashback-Szenen, was mir sehr gut gefallen hat. Die dunkle Seite der Charaktere....ja, das ist so eine Sache. Da kommt es wirklich auf die einzelnen Spieler an. Bei dem lieben Briten hatte ich ab der Szene in der Hehler-Hütte den Verdacht dass er ihn ermordet hatte. Von den restlichen dunklen Seiten konnte ich im Laufe des Spiels nicht erfahren (besonders nicht von der Wolllust meiner lieben Schwägerin). Ob der SL das besser steuern kann weiß ich nicht. Ob Flashbacks das richtige Mittel dafür wären bezweifel ich. 

 

Und ja, das Rollenspiel unserer Runde während der anRUFung war sehr spitze und hat unglaublichen Spaß gemacht. Eine rundum gelungene Vorstellung der Spieler und unserer lieben Spielleiterin.

 

 

Was man noch verbessern könnte, wären die Fertigkeiten der Charaktere, aber das habe ich nyre ja schon während der Con gesagt. Gerade Fertigkeiten wie Verborgenes erkennen und Horchen ist extrem wichtig damit die Spieler ihre Infos kriegen. Da dürfen die Werte also gerne mal bei 70% sein. Exotischere Fertigkeiten wie Chemie haben mich nicht gestört, sondern eher zum Nachdenken angeregt wie man das im Spiel verwenden könnte bzw. was dies für den Charakter zu bedeuten hat.

 

 

Und was den Großen Alten angeht: ich hatte das Glück einige Male das Abenteuer "Das verlorene Bataillon" zu leiten. Da wurde diese Versteinerungsgeschichte thematisiert. Deswegen war der Aha-Effekt für mich gegeben. Mh, vielleicht kann man da evtl. eine Verknüpfung herstellen....mal überlegen.

 

So, das war mein Senf. Hoffentlich habe ich nichts vergessen. Ansonsten liest man wieder von mir^^

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In der Hölle ist das IMHO nicht nötig, wie Grannus schon sagt.

 

Du könntest das mit den dunklen Jungen sogar noch railroaden, weil alleine die Tatsache, dass da so viele von denen sind ausreichend sein sollte, um panisch irgendwohin zu fliehen.

Edited by Case_Undefined
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In der Hölle ist das IMHO nicht nötig, wie Grannus schon sagt.

 

Du könntest das mit den dunklen Jungen sogar noch railroaden, weil alleine die Tatsache, dass da so viele von denen sind ausreichend sein sollte, um panisch irgendwohin zu fliehen.

ist auch der Grund, warum sie da sind ^^ bei der ersten Gruppe hat es auch was gewirkt.

Ihr wart schon williger reinzugehen.

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  • 4 months later...
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