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Nach dem Spiel


ARidigas
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Was passiert eigentlich, wenn man eine Partie Mage Wars beendet hat?

In erster Linie sollte man natürlich Spass gehabt haben, egal, ob man mit einem Sieg oder mit einer Niederlage nach Hause (oder direkt ins nächste Spiel!) geht.

Vielleicht hat das eigene Zauberbuch einen vernichtenden Schlachtzug geführt, vielleicht wurde es aber auch in Grund und Boden gestampft. Ich stelle hier die Frage, was davon eigentlich besser ist.

Im ersten Moment habe ich mich auch gefragt, ob ich das wirklich so formulieren will. Kann es wirklich besser sein, wenn man verliert? Natürlich, man kann AUCH Spass gehabt haben, man kann AUCH gut gespielt haben. Aber will man im Endeffekt nicht doch gewinnen?

Meiner Meinung nach sollte das Hauptaugenmerk bei Mage Wars darauf liegen, sich zu verbessern. Wenn man mit sich und seinem Spiel zufrieden ist, hat man mehr Spass, sagt zumindest meine Erfahrung. Da kann man ruhig verlieren. Entweder hat man dann einfach Pech gehabt (dafür hat man an anderer Stelle dann umso mehr Glück) oder der Gegner war wirklich besser. Gegen einen stärkeren Gegner zu verlieren sollte kein Problem sein, dann hat er es einfach verdient. Ob er nun ein stärkeres Zauberbuch zusammengestellt hat oder im entscheidenen Moment die besseren Zauber vorbereitet hat, vielleicht kann man noch etwas von ihm lernen.

Natürlich funktioniert das alles nicht, wenn man sich selber für den besten Spieler der Welt hält, dann wird man recht schnell zum schlechten Verlierer oder fängt an, ständig die Würfel für seinen Verlust zu beschuldigen. Damit will ich nicht sagen, dass das nie vorkommt, natürlich werden manche Spiele durch Würfelglück entschieden und nicht durch das Können der Spieler. Das liegt aber in der Natur des Spiels (beim Schach zB. kann so etwas nicht passieren) und geschieht nur in einem kleinen Teil aller Spiele.

Man sollte sich also ein wenig in Demut üben. Dann kann man nach dem Spiel hervorragend mit dem Gegner diskutieren, fachsimpeln und das Geschehene analysieren. Falls er denn Lust darauf hat. Diese Lust möchte ich hier ein wenig schüren. Zum einen kann es Spass machen, sich an bestimmte Situationen zu erinnern, seine Entscheidungen zu hinterfragen und ein wenig von der Denkweise seines Gegner zu erfahren. Wenn man in einer Runde von einer Aktion völlig überrascht wurde, kann man das nach dem Spiel ruhig zugeben, seinem Gegenspieler dazu gratulieren und ihn dann löchern, wie er darauf kommt, welche Vorraussetzungen es eventuell dafür gibt und vor allem, was man dagegen tun kann.

Ich für meinen Teil (und einige andere Spieler, die ich kenne) verrate gerne meine „Geheimnisse“. Vielleicht ist das bei anderen Leuten ebenso. Denn einen Spieler kann man mit dem selben Trick wohl nur einmal völlig kalt erwischen. Beim nächsten Mal kann er sich darauf vorbereiten. An diesem Punkt muss man wahrscheinlich selber anders planen. Oder eine neue Gemeinheit auspacken, während sich der andere noch um den ersten Trick sorgt.

Es ist also im besten Falle nicht so, dass sich Mage Wars-Spieler wie Zauberer nicht in die Karten schauen lassen. Gespräche über Strategie und Taktik, grobe Schnitzer oder neue Kombinationen sollten dazugehören. Nach dem Motto „Viel Feind, viel Ehr“, ist es doch auch schöner, gegen einen starken Gegner zu gewinnen, anstatt gegen jemanden, der in jede noch so durchschaubare Falle läuft, ohne Gegenwehr zu zeigen.

 

Wenn man neue Dinge lernt und seinen Erfahrungsschatz vergrößert, wird man beinahe automatisch ein besserer Spieler. Man muss dann nur erkennen: Aha! Jetzt kann ich bei meinem Gegner genau das anwenden, was mich früher einmal völlig zerfetzt hat!

Um wirklich stärker zu werden, hilft eine Sache aber noch viel mehr: Übung, Übung, Übung! Nur durch Spiele kann man sich wirklich verbessern. Sich im stillen Kämmerlein eine Tatktik zu überlegen, kann ebenso interessant sein, aber so wird man nie erfahren, ob das auch klappt.

 

 

Es ist also eine Partie Mage Wars zuende gegangen. Einer hat gewonnen, der andere verloren. Dann ist eine der folgenden Dinge zu tun:

A ) Den Tisch umwerfen, rumbrüllen und heimgehen (BUUUUH!)

B ) Noch eine Partie Mage Wars spielen

C ) Mit dem Gegner über das Spiel, die Zauberbücher oder die Taktik diskutieren
D ) Ihr könnt natürlich auch sonst alles machen, ich schreibe euch doch nicht vor, was ihr während eurer Brettspielzeit tun sollt!

 

 

 

[Hier übliches Youtube-Gequatsche über Abbonements, Kommentare, Meinungen, Hochdaumen, etc. einfügen]

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Ich finde es gut und wichtig, am Ende einer Partie noch ein wenig zu fachsimpeln. Mir geht immer etwas verloren, wenn dies fehlt. Das Ende wirkt dann so aprupt auf mich.

Was ich nach einem Spiel auf jeden Fall mache: Mein Deck anpassen, indem ich schaue, was mir in diesem Spiel - ganz gleich ob Sieg oder Niederlage - gefehlt hat. Nur so wird ein Deck über einen längeren Zeitraum besser und kann irgendwann als abgeschlossen gelten, sodass man sich einer neuen Idee widmen kann.

Edited by Schwenkgott
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Tolles Thema!!! Und super beschrieben!

 

Interessenterweise ist das für mich ein Punkt, der mich und meine Spielepartner an dem Spiel fasziniert.

Kurz nach dem Spiel (selbst früh um 4Uhr haben wir dann noch ne Runde begonnen, nach nem 3-4Std Spiel) ist man sofort heiss auf die nächste Partie, das kenn ich noch von keinem Spiel bis dato.

 

UND: Selbst wenn ich verliere, ist das nicht weiter schlimm, da es soviele neue Eindrücke und Erfahrungen gibt die es zu diskutieren gibt und nachzubessern gilt in der nächsten Runde. Ein grosser Teil des Spasses.

 

Ein Nachteil hat es allerdings: :rolleyes: Ich komme sehr selten dazu, andere Mages als den Kriegsherrn zu spielen (obwohl ich mit diesen deutlich erfolgreicher bin :D ), weil ich nach jedem Spiel mein Buch anpasse und dies ausprobieren möchte.

 

Würde mich brennend interessieren. Geht es eigtl. anderen auch so? Bleibt Ihr auch bei Eurem ersten Mage "hängen" ??? Selbst wenn er bisl hinkt wieder er KH? :)

 

Einfach ein tolles Spiel, Euch allen viel Spass damit euch allen

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Danke!

 

Nach dem Spiel an seinem Buch herumzudoktorn, durch die Karten zu stöbern und versuchen, das Maximum aus seinem Buch herauszuholen ist immer spassig. Ich ärgere mich immer wieder, wenn ich meine Punkte ausrechne und schon wieder bei 124 oder sogar 130 Punkten bin. Karten zu streichen ist 'ne schwere Sache.

 

Wenn man sich in das Spiel vertieft, kommt man nicht davon los, das ist mir auch aufgefallen. Aber irgendwann nach ein paar Spielen ist es auch ziemlich anstrengend, besonders nach Spielen, die weit über 2 Stunden dauern.

 

 

Ich versuche, möglichst viele Magier zu spielen. Das Spiel bietet so viele Möglichkeiten, die will ich schon alle ausprobieren. Aber es gibt schon Magier, mit denen ich lieber spiele als mit anderen, ich mag zB die Machtmeisterin sehr. Vor allem sollte man aber einfach mal alles probiert zu haben, um ungefähr zu wissen, wie sich die anderen Magier spielen. Dann kann man wesentlich besser auf sie reagieren.

Zur Zeit nutze ich jeden Monat einen anderen Magier. Dadurch kommt zum einen Abwechslung rein, zum anderen passt das aber auch ganz zufällig mit meinem Turnierrhythmus zusammen. Dann kann ich dort jedes Mal mit etwas neuem aufschlagen.

 

 

Es hat meiner Meinung nach aber auch durchaus Vorteile, einen Lieblingsmagier zu haben. Man kennt sich mit ihm super aus, kann verschiedenste Taktiken spielen und es macht auch einfach Spass. Die Chancen, das unschlagbare Kriegsherren Buch zu bauen sind auch größer, wenn man viel mit dem Kriegsherren spielt :D

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Ein interessantes Thema.

 

Ich liebe Mage Wars, es trifft genau meinen Geschmack. Verschiedene Magier zu spielen und so viel Variation an interessanten Zaubern, das gleiche trifft auf meinen besten Freund zu mit dem ich spiele. Also alles super sollte man meinen…. Leider ist es aber so das das Spiel schon oft für sehr schlechte Laune gesorgt hat, überwiegend beim Verlierer (nicht nur) und besonders schlimm wenn die Niederlage übel war.

 

Ich habe vor einer Weile mit dem Ork Kriegsherren (ohne Flammenschmiede Karten) gegen den Zauberer gespielt, der viele Manakristalle beschworen hat, einen Stab der Stürme und ein Erdelementar. Anfangs hatte ich die Überzahl auf meiner Seite aber mit mir wurde so dermaßen übel der Boden aufgewischt (Durch Blitze betäubt etc) das ich irgendwann wütend alle Karten vom Tisch genommen und eingepackt habe. Ich hatte extrem schlechte Laune danach und ich schäme mich noch heute dafür so ein Arsch gewesen zu sein.

 

Wir gehen beide zu verbissen an dieses Spiel und nehmen es persönlich wenn wir verlieren, was ich nicht verstehe weil wir auch Rollenspieler sind und uns gut verstehen. Wir haben nun eine lange Pause gemacht, ich habe mir für das nächste Spiel vorgenommen lockerer daran zu gehen. Eventuell hilft es, sich das Spiel als eine Szene im Rollenspiel vorzustellen die man beobachtet, anstatt sich mit dem Magier zu sehr zu identifizieren.

 

Ich möchte auf jeden Fall an mir arbeiten, wie sieht es bei euch aus? Wie geht ihr mit Niederlagen um?

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Naja, Rollenspiele sind kooperativ. Mage Wars ist kompetitiv. Nachdem ich vor mittlerweile über 30 Jahren Rollenspiele für mich entdeckt hatte, waren Brettspiele für mich erstmal gestorben. Nichts ist schlimmer als gegen Leute zu spielen, die nicht verlieren können. Umgekehrt ist es ziemlich übel im Rollenspiel auf Leute zu treffen, die das Rollenspiel 'gewinnen' wollen. Dazwischen liegen Welten!

 

Meine Rückkehr zu Brettspielen vor einigen Jahren war primär durch Zeitmangel bedingt - es ist halt deutlich einfacher, einen Termin für eine Brettspielrunde zu organisieren als für eine Rollenspiel-Sitzung. Glücklicherweise lagen zu dieser Zeit kooperative Brettspiele voll im Trend.

 

Mittlerweile wage ich mich auch wieder an kompetitve Spiele heran, wie eben Mage Wars. In der Regel habe ich dabei dann auch wieder Spaß, aber Frusterlebnisse bleiben dennoch nicht aus. Dann ist es am besten damit zu pausieren und wieder ein paar Runden eines kooperativen Spiels zu spielen.

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Das ist schade, dass dir das Spiel auch solchen Frust bereitet. Eigentlich spielt man ja, um Spaß zu haben. Ich finde es gerade auch schwer, dazu Tips zu geben, ohne einfach nur zu sagen, dass man sich mehr zusammenreissen sollte. Man sucht es sich ja auch nicht aus, schlechte Laune zu haben, wenn man verliert.

Man muss aber auch sagen, dass es ein Spiel ist, bei dem man auch mal verlieren kann. Manchmal wird auch der Boden mit einem aufgewischt, vor allem, wenn man ein neues Buch ausprobiert.

 

Ich finde den Ork-Kriegsherren ehrlich gesagt auch nicht sonderlich stark, vor allem wenn man alle Karten aus der Flammenschmiede verzichtet. Mit Harshforge Plate, General's Signet Ring oder dem Construction Yard befinden sich einige gute Karten in dieser Erweiterung, die den Kriegsherren einen ordentlichen Schub verleihen.

 

 

Inzwischen kann ich ganz gut mit Niederlagen umgehen, als Kind war ich ein wirklich schlechter Verlierer. Einer von der Art, der Spielbretter durch die Gegend geworfen, rumgeschriehen und andere des Betrugs bezichtigt hat. Irgendwann habe ich angefangen, Schach zu spielen und in den ersten 2 Jahren weit unter 5% meiner Spiele gewonnen. Es hat trotzdem Spaß gemacht und ich wurde besser, deshalb haben mir die Niederlagen dort wohl weniger ausgemacht. Seitdem kann ich recht gut einschätzen, wann mein Gegner einfach besser war.

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Manchmal wird auch der Boden mit einem aufgewischt, vor allem, wenn man ein neues Buch ausprobiert.

Oh ja! Meines Erachtens ist das ein wesentlicher Grund für den (potentiell) hohen Frustfaktor bei Spielen bei denen man vorab ein 'Deck' konstruieren muss:

Man investiert ja gerna mal Stunden und Tage in den Entwurf eines neuen Zauberbuchs. Wenn man dann endlich Gelegenheit hat, es auszuprobieren und es funktioniert nicht annähernd so gut wie erhofft, kann das schon ziemlich niederschmetternd sein. Bis ein Zauberbuch 'rund' ist, hat man i.d.R. ein hartes Stück Arbeit und etliche Rückschläge hinter sich.

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