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Spielbericht Die Bestie - Die Bibliothek


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Die Charaktere:
Dr. Robert Severard – mittlerweile Paul LeMonds Psychologe  
(aus Arkham)
Allison Pearce – Medizinstudentin (aus Arkham)
„Yogi“ - Der Yogi mit dem unaussprechlichen Namen (aus Indien)
Ethan Silver – Privatdetektiv und Bekannter von Paul LeMond (aus den USA)
David L’Angelle – Magier (aus den USA)

 

Die Charaktere lernen sich auf dem Schiff nach Alexandria ein wenig kennen. Hier gibt es mehrere Gemeinschaften – der Yogi und David L’Angelle waren zusammen in Indien und haben den konkaven Spiegel von dort mitgebracht. Dieser ist mein alternativer Weg nach Celaeno, ein Handlungsstrang den ich seit der Indien Episode aufgebaut habe. Dr. Severard und Allison kennen sich seit ihrem Ausflug in die Back Hills. Ethan Silver kommt ganz neu ins Spiel – er ist der zweite Charakter unseres Neulings. Durch einige rätselhafte Erbstücke eines Vorfahren ist er nun auf der Suche nach Antworten über gewisse unerklärliche Phänomene. Der Einfachheit halber habe ich ihn mit Paul LeMond bereits bekannt sein lassen und es war Paul, der diesen Charakter mit auf die Reise geschickt hat.

 

Die Gruppe hat nur den wagen Hinweis, dass sie irgendwo in den Souks von Kairo bei geheimen Alchemisten auf eine Zutat namens „Blut der Sonnen“ stoßen können – das letzte was ihnen noch fehlt um mit Hilfe des konkaven Spiegels einen Übergang in jene rätselhafte Bibliothek in den Sternen zu öffnen. Bis Kairo reist man noch zusammen mit der Gruppe, die sich auf den Weg zum Grabmal des Nophru-Ka gemacht hat, dann trennen sich die Wege.

 

Die Charaktere besorgen sich im Hotel einen einheimischen Führer von dem sie die Souks und den Großen Basar gezeigt bekommen wollen. Im allgemeinen Getümmel des Hotels bekommt Ethan von irgendwem einen Zettel zugesteckt, der sie zu Mahmut al-Sallah führen soll. Hier habe ich den Einstieg zu „Die Blutlinie“ genommen, auch wenn ich dieses Abenteuer nicht spielen werde, weil es mir nicht gefällt. Immerhin hat man jetzt eine Spur, man will sehen was al-Sallah anbieten kann.

 

Und so geht es hinein in den Horror des Großen Basars. Unzählige lästige Händler fallen über die Charaktere her und behindern sie bei ihrer Suche. Auch der Führer scheint nicht ganz genau zu wissen wo der Laden von al-Sallah ist. Doch der Yogi fühlt sich wie zu Hause. Enthusiastisch umarmt er die Menschen und schafft es tatsächlich jemanden zu finden der Mahmut kennt. So erreichen die Charaktere nach halbtägiger Odyssee den Laden des Händlers.

 

Mahmut hat sie bereits erwartet. Er ist bereit ihnen das Blut der Sonnen zu geben, wenn die Charaktere es gegen etwas Wertvolles tauschen. Man überlegt hin und her was man da anbieten könnte. Schließlich bietet Dr. Severard die indianische Rassel an, die er in den Black Hills bekommen hat. Mahmud entgegnet, dass das ein schönes Geschenk ist aber er würde sich mehr über den Zauber dahinter freuen. So stimmt Severard zu dem Händler diesen beizubringen. Die beiden verabreden ein Treffen noch in dieser Nacht. L’Angelle tauscht außerdem seine geliebte Zaubermünze gegen genügend Ältere Zeichen, dass jeder eins mitführen kann. Diese sind wie Sallah sagt nur blasse Abbilder der wahren Macht, aber sie sollen genügen für das, was die Gruppe plant.

 

Selbige beschließt den Bazar nun doch noch ein wenig zu genießen. Man landet in einem maurischen Café und ordert Minztee und Shisha. Da kommt der Yogi auf die Idee doch ein paar seiner Kräuter mit in die Mischung für die Wasserpfeife zu tun. Er selbst, L’Angelle und Allison probieren davon. Der Yogi ist angenehm berauscht, L’Angelle spürt gar nichts. Allison hat furchtbares Pech und erleidet einen Höllentripp. Ihr Kopf beginnt zu summen, die Insekten von Shaggai sprechen zu ihr dass sie sie holen kommen. Es wird immer furchtbarer. Verzweifelt nimmt Allison alle ihre Schmerztabletten auf einmal. L’Angelle ist beunruhigt davon, aber Dr. Severard versichert, dass es nicht schlimm ist (Pharmazie Patzer der schlimmsten Sorte). Allison schläft ein und wird blasser und blasser. Severard besteht darauf, dass es das ungewohnte Klima sein muss. Zum Glück setzt L’Angelle sich durch, dem das jetzt zu bunt wird.

 

Man bringt Allison gerade noch rechtzeitig in ein englisches Krankenhaus. Dort wird ihr Magen ausgepumpt. Die Charaktere erfahren jetzt erst wie knapp die schöne Studentin dem Tod entronnen ist. L’Angelle beschließt an ihrem Bett Wache zu halten. Severard geht zu seiner Verabredung mit al-Sallah. Der Yogi predigt noch einigen Ägyptern. Ethan versucht eine Bar zu finden in der er Alkohol bekommt, scheitert und versucht sich statt dessen beim Glückspiel. So vergeht die Nacht.

 

Am Morgen erwacht Allison. L’Angelle schafft es die Ärzte davon zu überzeugen, dass das alles ein Unfall war. Die Nachtschwester empfiehlt die Studentin in ein Sanatorium einzuweisen, und erzählt L’Angelle davon dass die Medikamente die Allison geschluckt hat starke Beruhigungsmittel sind die man gegen Angstzustände nimmt. Der Magier ist darüber erschüttert nimmt Allison aber trotzdem mit zurück ins Hotel wo sie sich einmal gut ausschlafen soll. L’Angelle sucht am Abend das Gespräch mit Dr. Severard. Der Psychologe versichert mal mit Allison über diese Problematik zu reden.

 

Inzwischen trifft man Vorkehrungen für das Torritual. Der einheimische Führer soll die Gruppe dazu in einer sternenklaren Nacht in die Wüste bringen.

 

Unerklärlicherweise findet L’Angelle seine Zaubermünze wieder in seiner Tasche vor zusammen mit einem Zettel der sagt „Die wirst du brauchen, mein Freund“.

 

Derweil wird Allison klar dass ihr ganzer Medikamentenvorrat aufgebraucht ist. Sie bricht kurzerhand bei Severard ein und stielt ihm ein paar von ihren heißersehnten Pillen. Niemand merkt etwas. Noch…

 

Einen Tag später ist man bereit für das Ritual. Der Führer bringt die Charaktere zu einer romantischen Oase nicht weit entfernt von Gizeh. Als L’Angelle erzählt, dass er jetzt ein großes magisches Rirual durchführen will erklärt der Einheimische sich angstvoll bereit weit weg zu gehen und erst nach einem Tag wiederzukehren. Das Ritual wird tadellos durchgeführt und funktioniert.

 

Der konkave Spiegel wird zu einem Durchgang in eine ferne Welt. Trostlos liegt die Felsenlandschaft von Celaeno vor den Charakteren. Nur die titanische Bibliothek an den Gestaden dieses fremdartigen Strandes zeichnet sich von der grauen Einöde ab. Die Stufen, die zu dem Gebäude führen scheinen nicht für Menschen gemacht. Sie sind viel zu groß. Ein dumpfer Druck hat sich auf die Köpfe aller gelegt, Geräusche klingen blechern, alles wird so unglaublich fremd, sie selbst so klein und unbedeutend wie nie.

 

Dennoch hat man einen Auftrag zu erfüllen und nur genau 24 Stunden Zeit bevor das Tor zurück sich wieder schließt. So betreten die Charaktere nun die Große Halle von Celaeno in der Hoffnung hier die Antworten zu finden nach denen sie so dringend suchen…

 

CUT

 

 

Fazit: Und endlich geht es wieder in die düstere Richtung, die mir um so viel besser liegt als die Action Teile. Ich liebe Celaeno. Wahrscheinlich wird es schon deswegen bei uns gut funktionieren. Die Atmosphäre ist gleich auch eine ganz andere. Ich freue mich schon sehr aufs Weitermachen. Habe ein paar schöne Einlagen in diesem Teil geplant. Außerdem habe ich vor die Charaktere mit genügend Hinweisen auf San Francisco zu versorgen, da ich die „Berge des Mondes“ nicht spielen werde.

 

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  • 5 weeks later...

Diesmal in leicht dezimierter Anzahl anwesend:

 

Allison Pearce - Medizinstudentin

Yogi - der Yogi mit dem unaussprechlichen Namen

David L'Angelle - Bühnenmagier

 

 

Die Atmosphäre in der Bibliothek passt sehr schön. Ich denke die Düsternis und Verlorenheit kommt sehr gut bei der Gruppe an. Auch das geheimnisvolle Rascheln an der Decke verfehlt seine Wirkung nicht. Die Spieler betonen immer wieder dass sie in keinem Fall hoch schauen und halten brav die Zeichnungen ihrer Älteren Zeichen bei sich. Ich entscheide mich dafür nicht alle vorgeschlagenen Begegnungen zu spielen - das wäre meiner Meinung nach too much. Das Ganze relativiert sich noch mehr als die Gruppe sich einstimmig entschließt sofort und ohne Umwege in die passende Seitengalerie zu gehen deren Standort sie aus Hauptmanns Notizen kennen.

 

Unterwegs stoßen sie auf die seltsamen Steinringe die irgendwelche Speichermedien zu sein scheinen. David L'Angelle fasst beherzt eine davon an. An dieser Stelle habe ich einen kleinen Gimmick eingebaut. Aus unerfindlichen Gründen treten in dem Inneren der Ringe eine oder mehrere Personen aus meinen eigenen Abenteuern auf und offenbaren entweder irgendwas das noch unentdeckt geblieben ist oder geben eine kleine Rückblende auf das jeweilige Ereignis. Da die einzelnen Abenteuer natürlich mit vollkommen anderen Charakteren gespielt wurden sind die anwesenden ziemlich ratlos, bei den Spielern allerdings kommt es unglaublich gut an. Sie probieren jeden der sechs Ringe begeistert durch. Eine Info bekommen sie so aber trotzdem. Eine der Personen in den Ringen ist Veronika die Wasserleiche von der Donovan Lancaster bereits seit London verfolgt wird. Es stellt sich heraus dass sie eines der ersten Opfer von Dr. Dieters Experimenten war. Sie endet mit den Worten "Sagt meinem Marschal er soll meinen Tod rächen." Noch ein Grund mehr für meine Spieler Dr. Dieter den Garaus machen zu wollen.

 

Nach diesem kleinen Exkurs geht es dann direkt weiter in die Galerie wo die Schriften über die Bestie lagern. Natürlich kennt keiner das Losungswort und so greift der Byakhee an. Diese kann mit einiger Mühe überwunden werden. Allison macht sich daran den Zauber "Barriere von Nach Tith" abzuschreiben, während der Yogi und David neben den Schriften über die Bestie auch noch den dagelassenen Notizblock untersuchen und feststellen dass sich da etwas durchgedrückt hat. So erfahren sie von der Adresse von Lang-Fu in San Francisco - ich habe nicht vor das Peru Abenteuer zu spielen daher der Shortcut.

 

Inzwischen wird David immer mehr von der Idee besessen dass er mit diesem ganzen Wissen hier ein wahrer Magier werden könnte. Langsam aber sicher dreht er durch und rennt weg vor den anderen. Er will in der Bibliothek bleiben und studieren. Seine Freunde geben ihn jedoch nicht auf und schaffen es schließlich ihn mit einem Trick wieder anzulocken. Allison schlägt David mit einer schweren Steintafel ohnmächtig. Man will jetzt so schnell es geht den Rückweg antreten. Mühsam schaffen der Yogi und Allison es ihren Freund noch herauszuschaffen. Allison entdeckt zum Glück alles was David derweil noch eingesteckt hat und lässt es in der Bibliothek zurück - sonst wäre der Schläfer im See auch noch zum Einsatz gekommen. Die Gruppe schafft es gerade vor der Aalwanderung die Große Halle zu durchqueren. Hinter sich hören sie wie anscheinend viele furchtbare Wesen sich auf die Aale stürzen doch keiner dreht sich um.

 

Man flüchtet zielsicher zum Tor das ja noch offen steht und schafft den Übergang zurück nach Gizeh. David ist außer sich als er wieder erwacht kann jedoch notdürftig beruhigt werden. Er bleibt jedoch besessen von dem Gedanken in jedem Fall ein wahrer Magier werden zu wollen.

 

Einige Tage später trifft man sich in Kairo mit der Gruppe wieder die inzwischen beim Grabmal mal und trägt zusammen was man hat bzw. nicht hat. Inzwischen weiß man dass es einen Zeitplan gibt glaubt aber fälschlicherweise richtig gut in der Zeit zu liegen. Dennoch will man kein Risiko eingehen. Man postiert einen Teil der Gruppe in Kairo, während der andere Teil sich per Schiff nach San Francisco aufmachen soll. Nebenbei hat die Grabmal Gruppe noch unglaubliches Glück. Professor Galloway und seine Studenten entdecken durch Zufall im Zelt des abtrünnigen Grabungsleiters Hamid einige persönliche Sachen der Charaktere, die bei dem Räuberüberfall abhanden gekommen sind. Dazu gehören auch Viggerls drei Handgranaten: "Baron Hauptmann", "Eddie" und "Lang-Fu". Diese werden mit Freude wieder entgegen genommen.

 

So soll es dann beim nächsten Mal in San Francisco weitergehen. Für mich ist das das Halbfinale. Das heißt langsam neigt sich unsere Kampagne dem hoffentlich fulminanten Ende zu.

 

 

Fazit: Die Bibliothek ist ein Abenteuer wie es mir liegt. Schöne düstere Grundstimmung, viel unterschwelliger Grusel und beklemmende Atmosphäre. Der Gruppe hat es gefallen, auch wenn ich teilweise natürlich vom Original abgerückt bin. Ich denke in der ganzen Kampagne ist das eines der Abenteuer die die typische Lovecraft Stimmung am meisten wiedergeben und daher auch eins meiner Favoriten. Größere Probleme gab es nirgendwo. Ich persönlich hätte es halt übertrieben gefunden wirklich alle Begegnungen einzubringen. Aber natürlich sollte man dabei auch bedenken, dass es in meiner Version kein Aufenthalt von einem Monat sondern nur von einem Tag war. Ich kann allen Spielleitern nur viel Spaß mit dieser schönen kleinen Episode wünschen - wär ein Jammer die wegzulassen.

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Vielen Dank für den schönen Bericht!

Damit seid ihr meiner Spielrunde wieder etwas mehr voraus (die Bibliothek kommt das nächste mal, dann aber erst das Grabmal und dann auch die Berge des Mondes).

Besonders gefällt mir, wie deutlich wird, dann man als SL viel Eigenes einbringen kann!

So sollen Kampagnen m. M. nach sein. (Schon ausführlich genug, um sie "nach dem Buch" spielen zu können, aber mit den Möglichkeiten zur individuellen Abwandlung, wo man das möchte.)

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Ebenfalls vielen Dank für den Bericht. Und ich bin auch schon ganz gespannt mit meiner Gruppe dort einen Besuch abzustatten! Wir sind jedoch noch im Finale Band I. Meine Gruppe hat jedoch beschlossen, alle Inhalte der Bestie "by the book" zu spielen. Insofern nehme ich alle Irrungen & Wirrungen mit.  :)

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