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Und bitte, bitte: auch in der Steinzeit konnten die Leute ganz normal miteinander reden! :(

 

Wie? Ganz normal? Wie normal denn? so normal, wie das heute fuer uns normal ist, oder ganz anders normal? Und woher weisst du denn das?

 

 

Aber kostja hast schon in gewisser Weise recht, muss ich zugeben. Die Kultur der aborignes, y. B. ist wirklich faszinierend. Aber normal???? Normal??? Raupen landen bei mir jedenfalls nicht auf dem Tisch.

 

Der Raecher, der bei sitzproblemen immer zum witzbold wird.

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Wie? Ganz normal? Wie normal denn? so normal, wie das heute fuer uns normal ist, oder ganz anders normal?

 

Also die 100 Wörter aus "Am Anfang war das Feuer" halte ich für einen Witz.

 

Wie schon oben erwähnt, zeichnet sich "die" Steinzeit durch eine ganze Reihe kultureller Errungenschaften aus, die ohne einen umfangreichen Wortschatz so nicht zustande gekommen wären. Alleine um über Generationen hinweg erfolgreich Viehzucht betreiben zu können, ist eine ?berlieferung von Wissen auf verbaler Ebene erforderlich, die eine ganze Reihe an Wörtern mit sich bringt. Ebenso Ackerbau und dutzende weiterer Kulturtechniken.

 

(jagen, sammeln, töpfern, Steinwerkzeuge, Feuer, Höhlenmalerei, etc.)

 

Von daher kann man von einem vielfachen an Wortschatz ausgehen (ohne da? ich mich da jetzt auf _genaue_ Zahlen einlassen möchte).

 

Natürlich war die Sprache eine andere. Aber welche CoC-Runde in D spielt schon auf englisch?!

 

Gru? Kostja

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Guest Marcel Gehlen
Aber welche CoC-Runde in D spielt schon auf englisch?!
Ist zwar nicht CoC, aber: Unsere Warhammer-Gruppe spielte auf Englisch...
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Ich denke das Problem ist, dass sich Deutsch und Englisch von der Sprachvielfalt nicht unterscheiden. Damit meine ich, dass es in diesen beiden sprachen Wörter gibt, die das selbe bedeuten. Damit sind nahezu 1 zu 1 ?bersetzungen möglich und man kann auch gleich in deutsch spielen, da es die Worter, die man benutzt auch in englisch gibt.

 

Bei der vermeintlichen Steinzeitsprache sieht es allerdings anders aus. Viele unserer modernen Wörter waren damals noch unbekannt. Genauso haben die Steinzeitmenschen sicherlich Worter bessessen, deren Bedeutung für uns nicht nachvollziehbar sind. Somit sind Deutsch-Steinzeitlich nicht wirklich übersetzbar und die Benutzung der modernen Sprache würde damit eine falsche Vorraussetzung für investigative Ermittlungen sein. (Ehrlich gesagt glaube ich nicht mal, dass es 100 Wörter gab) Der Gro?teil der Kommunikation dürfte durch Zeichensprache abgelaufen sein.

 

 

Die andere Frage, welche sich hier noch keiner gestellt hat, welche Fertigkeiten könnte so ein Steinzeitmensch haben?

 

Mir vielen da nur (Jagen, Sammeln, Steinbearbeitung, Feuermachen? und Speerwerfen) ein. Nicht sehr geeignet um es mit dem Schrecken des Mythos aufzunehmen. ;)

 

Aber ich möchte niemanden den Wind aus den Segeln nehmen, wie ich bereits sagte, ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.

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Guest AndrÚ

Gibt es im Forum keine Germanisten oder Ethnologen, die zum Thema Sprachgeschichte etwas beitragen können?

 

Ich glaube gerne, dass Menschen recht früh eine grö?ere Anzahl

an Worten für ihren Alltag hatten, bezweifel aber, dass sie in der

Lage waren, über Gespräche, Verhaltensweisen und Handlungsmotivation zu sprechen.

Damit möchte ich ihnen die Fähigkeit absprechen, gedanklich eine Metaebene einzunehmen.

 

Und daraus folgt die Frage für mich, was dann noch für "Abenteuer" möglich sind?

 

Den Gedanken von "Time Machine" finde ich sehr reizvoll - darauf sollten meine Spieler nicht gleich kommen.

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Guest chivas
Original von AndrÚ

Gibt es im Forum keine Germanisten oder Ethnologen, die zum Thema Sprachgeschichte etwas beitragen können?

 

dooch, zumindest einen germanisten gibt es :rolleyes:

ich kann ja mal schauen :)

 

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@Thanathan: Hey, sag doch auch mal was, wenn du so ein Thema eröffnest. Berichte mal von deinem Studium (welches da wäre?). :(

 

(Ehrlich gesagt glaube ich nicht mal, dass es 100 Wörter gab)

Wenn du einfach mal "nachzählst" ;) : Für viele der genannten Fertigkeiten brauchst du eine ganze Reihe von Wörtern. Die Arbeiten sind sehr komplex. (Alles mu? _selbst_ hergestellt werden.)

 

Ein Beispiel: Für einen Speer mu? das geeignete Holz gefunden werden (nicht jedes Holz eignet sich), es mu? eine Speerspitze gefertigt werden (schon alleine das erfordert viel Wissen und Erfahrung), es mu? ein Harz als Klebstoff gewonnen werden und es braucht eine Schnur, um die Spitze zusätzlich zu stabilisieren. Das Holz für den Speer mu? bearbeitet werden, dafür braucht es wieder andere Steinwerkzeuge. Und wenn man das alles hat, ist noch längst kein Tier erlegt. (Die Experimentelle Archäologie brauchte _Jahre_ dafür. Und sicherlich ist meine Aufzählung auch noch unvollständig.)

 

Ein anderes Beispiel: Kegelstumpföfen mit "zwei Feueröffnungen und untergezogener Feuerung", wie sie seit dem Neolithikum in Rumänien gebräuchlich sind. (Zu sehen im Museumsdorf Düppel, Berlin.) Allein die Konstruktion eines solchen Ofens, und die Ideen, warum man ihn so und nicht anders konstruiert, ist äu?erst komplex. Gebrannte Ware (sprich: Töpfe, Schüsseln, etc.) hat man dann noch lange nicht. Ton mu? _gefunden_, vorbereitet und verarbeitet werden. Dann mu? er lange genug trocknen, um beim Brand nicht zu springen. (D.h. man braucht ein ordentliches Dach über dem Kopf.) Ausreichende Hitze mu? erzeugt werden (und glaubt mir, das ist gar nicht so einfach).

 

Ich glaube gerne, dass Menschen recht früh eine grö?ere Anzahl an Worten für ihren Alltag hatten, bezweifel aber, dass sie in der Lage waren, über Gespräche, Verhaltensweisen und Handlungsmotivation zu sprechen.

Damit möchte ich ihnen die Fähigkeit absprechen, gedanklich eine Metaebene einzunehmen.

 

Da möchte ich dich auf die Kunst der Steinzeit verweisen. Viele Arbeiten weisen einen erheblichen Abstraktionsgrad auf, der locker mit der Kunst der Gegenwart mithalten kann. Das genügt zwar nicht als Beweis, deutet aber doch IMO eine klare Richtung an.

 

Da? ich nicht noch mehr Kulturtechniken aufgezählt habe, liegt daran, da? ich mich nun auch nicht _zu_ weit aus dem Fenster lehnen wollte. (Nicht da? mir noch vorgeworfen wird, ich würde Stein- und Bronzezeit vermengen.) Schlie?lich habe ich nur _ein_ popliges Semester Ur- und Frühgeschichte studiert. Und das war auch noch ein Streik-Semester. Bei Bedarf kann aber sicherlich auch (bei Gelegenheit) mal etwas _noch_ längeres folgen. :D

 

Im ?brigen halte ich die Steinzeit auch nicht für ein ideales Setting (lie?e mich aber auch gerne vom Gegenteil überzeugen, Thanathan). Aber mehr aus dem Grund, da? ich ein _rein_ naturwissenschaftliches Weltbild für _geeigneter_ halte, dekonstruiert zu werden. (Hoffe, das Wort passt jetzt hier.) Die daraus resultierenden Wirkungen/Effekte sind für uns einfach nachvollziehbarer.

 

Gru? Kostja

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Guest Thanathan
Original von Agent_Hiram

Aber was nützt es wenn Du dich in der Steinzeit studienbedingt auskennst und Deine Spieler nicht?

 

Au?erdem denke ich mal, früher hatten die echt andere Sorgen als Mythoswesen zu jagen.

 

Agent HIram

 

Naja - erstens ist es ja auch leicht seinen Spielern ein Fantasy-/Sci-Fi-/-Setting klarzumachen oder in die Rolle von Vampiren, Werwölfen etc. zu schlüpfen - daher dürfte hier kein Problem liegen und zweitens ist es eben NICHT einfach UGAH UGAH, da die Menschen der Steinzeit bereits enorm kultiviert waren - (Ackerbau, Viehzucht, handgefertigte Töpferware, teilweise sogar schon die Verwendung von Kupfer(!) - und da sie Massenweise skurille Figuren, Wandmalereien etc. angefertigt haben, ist es sicherlich sehr interessant :]

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Guest Thanathan
Original von gemüse-ghoul

Kommunikation stelle ich mir so ähnlich vor wie in "Am Anfang war das Feuer" von Jean-Jacques Annaud.

 

Spieltechnisch wäre das wohl die Fertigkeit "sich verständlich machen": durch Gegrunze und Gesten/Hiebe wenn nötig.

Au?erdem wäre statt Kreditwürdigkeit natürlich eine Fertigkeit für Rangfolge angebracht.

 

Wie gesagt - die Menschen des Neolithikums waren nicht so blöde, wie man sich das gerne vorstellen mag - und ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob nicht auch die Menschen vor 40.000 Jahren noch Verständigungsprobleme hatten ;)

 

Wenn wir übrigens ein Setting hätten, das 4500 v.Chr in Mitteleuropa spielt - also zur Blütezeit der Jungsteinzeit haben wir im Vorderen Orient schon Gro?städte erlebt (Jericho, Catal Höyük, Hacilar, ...) - Kommunikation oder Primitivität IST also definitiv kein gro?es Problem - Schriftlichkeit MUSS kein Problem sein - vielleicht gibt es sogar Texte - von anderen Rassen verfasst und gut lesbar für unsere "Freunde", allerdings dürfen sie selbst nicht schreiben, da diese Schriften als heilig - bzw. (logischer) Verderbenbringend angesehen werden... (siehe Druiden/Kelten)

 

Das Weltbild dieser Menschen in unserer heutigen Zeit zu interpretieren ist heikel - sicherlich war alles von Aberglaube u.ä. durchdrungen - aber dann hätte auch ein Cthulhu 1000 A.D. nie eine Chance verdient... :P

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Guest Thanathan
Original von Konradin

:o:lol: Ich? und bruellen? aber nein .... :rolleyes: wer kommte den nur auf so etwas? :( Nein, ich bin ganz begeistert ..... eine wunderbare Idee ..... diese neuartigen kommunikationsformen .... dieser Weltenreichtum ... :rolleyes::P :] Wer hatte denn diese wunderbare Idee? Und wo wohnst du? :)) :P vielleicht komme ich auf einen kleinen Plasuch vorbei ..... so als Steinzeitler von du zu du ....

 

 

Der Raecher aus Prag, ein Opfer witternd ......

 

Ich fürchte nichts :D

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Guest Thanathan
Original von Höchster Patriarch von Lomar

@Thanathan: Was studierst du denn? UFG?

 

Gru? Kostja

 

Hi Kostja

 

UFG 7 Semester im Hauptfach, jetzt Vorderasiatische Altertumskunde - bislang so geblieben: Ethnologie

 

8)

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Guest Thanathan
Original von Höchster Patriarch von Lomar

@Thanathan: Hey, sag doch auch mal was, wenn du so ein Thema eröffnest. Berichte mal von deinem Studium (welches da wäre?). :(

 

 

Sorry aber hatte erst jetzt wieder Gelegenheit hier reinzuschauen - hatte eine üble Darmverstimmung und war kaum im Netz - es freut mich aber wirklich hier eine so heisse Disskussion angeregt zu haben!

 

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Guest Thanathan

So nachdem ich jetzt wirklich alles durchgelesen habe -

Danke an alle für die gute Diskussion (auch wenn einige wohl nach wie vor uneinsichtig sind, was sie Sprachfertigkeit und das "Kultur"-Level der Steinzeit betrifft ;) ) - aber es hat mir schon viel geholfen mir ein gutes Bild zu machen...

 

Ich finde Franks Time Machine / Planet of the Apes - Idee ziemlich gut - und auch die Ideen generell einmal "andere" Kulturen oder Zeiten als OneShot zu spielen sollte IMMER möglich sein, da es nicht nur reizvoll sondern auch au?erordentlich spa?ig sein kann!!

 

Wie ich schon angedeutet habe, mu? man den gro?en Zusammenhang sehen - je nach dem WO man spielt (in der Steinzeit) ist die Kultur unterschiedlich weit entwickelt.

 

Zu der Schriftlichkeit und Mythostexten fällt mir noch ein: Die Sumerer (niemand wei? woher die kamen!) hatten plötzlich eine eigene Schrift (die erste erhaltene und dazu eine, die mit keiner Sprache irgendeine Verwandstschaft hat !!) und schrieben zunächst nur listenartig wirtschaftliche Dinge auf, die sich wie Einkaufslisten (die es ja in gewisser Weise auch waren) lasen (z.B. 20 Speere, 50 ?xte, 10 Ballen Tuch etc.) - die gesprochene Sprache war also enorm wichtig und sogar magisch 8) - da fällt mir natürlich die Orient-Box ein, an der ich schon seit einiger Zeit arbeite und die (bei einer kleinen Umfrage) schon auf reges Interesse gesto?en ist - also wer dazu noch was sagen möchte - her mit den Anregungen!!

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