Die Notbetreuung kann wirklich ein problematischer Knackpunkt sein. Es sollte auch mehr als Kinderverwahrung sein. Das führt aber wieder zu dem Problem zurück, dass viele Schulen das personell nicht leisten können. Von Schulsozialarbeit mal ganz abgesehen, die ja auch meist noch sehr ausbaufähig ist. (Das hat bei uns sehr viel aufgefangen.) Bei uns haben sich auch Schüler*innen in der Notbetreuung getroffen, die eigentlich in andere Klassen gehen. Immerhin waren es immer nur vier bis fünf Kids, und alle aus dem selben Jahrgang. (Die Notbetreuung war nach Jahrgängen getrennt.) Und auch wenn sich die Schüler*innen in ihrer Freizeit sehen, ist es noch mal etwas anderes, ob ein Pärchen aus der 9b und der 9a nachmittags knutscht, und dann am nächsten Tag in getrennten Kleingruppen unterrichtet wird, als wenn 700 Menschen gleichzeitig durch ein Gebäude laufen und 100 Kinder zusammen in einer Mensa Essen in der Mittagspause. Man wird nie ganz verhindern können, dass sich jemand ansteckt. Natürlich treffen die sich nachmittags. Meine rein persönliche Erfahrung ist aber, dass sich eigentlich immer die gleichen Grüppchen treffen (drei 9er aus meiner Schule haben ihre Nachmittage z.B. dafür genutzt, ein Baumhaus zu bauen). Bei den jüngeren Kindern haben die Eltern ziemlich gewissenhaft darauf geachtet, dass sie immer nur mit den gleichen Kindern spielen. Häufig auch kombiniert mit der Teilung der Care-Arbeit, so dass sich Partnerfamilien wechselseitig um ihre Kinder gekümmert haben. Natürlich hat man auch Ausnahmen von dieser Sorgfalt. Mein Eindruck war aber, das die Situation alles in allem ernst genommen wurde, während gleichzeitig versucht wurde, ein wenig Normalität zu schaffen. Zum Abi: Themen wiederholen in der Oberstufe? Ja, wird manchmal reingequetscht. Eigentlich hat aber jedes Semester in der Oberstufe ein eigenes Thema, dass auch im Abi dran kommen kann. Dieses "Schule vermittelt Fachwissen" ist teilweise überholt. Es gibt seit zehn (?) Jahren mindestens Lehrpläne, die zwischen inhaltsbezogenen und prozessbezogenen Kompetenzen unterscheiden. Der Inhalt ist das Vehikel des Themas (z.B. "Fragen nach Moral und Ethik"oder "Australien"). Prozessbezogenen Kompetenzen sind Fähigkeiten, die den Schüler*innen helfen, sich Inhalte anzueignen, sich zu organisieren und auszudrücken. Wenn die prozessbezogenen Kompetenzen sitzen, sollte man nach dem Abschluss fähig sein, sich in Themen einzuarbeiten, die einen interessieren oder die man für einen Beruf oder das Studium braucht. Das steht im Fokus. Nicht ob man noch weiß, was die exakte Handlung von "Biedermann und die Brandstifter" ist. Wenn man dann z.B. eine Sprache studiert, hat man anhand dessen gelernt, wie man ein Theaterstück analysiert.