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  1. Gemessen daran, was am 24.2.2022 passierte? Polen eventuell nicht, da zu groß und sehr verbunden innerhalb der EU. Baltikum? Mit seinen ingesamt 42 000 Soldaten (weniger als Moskau Polizisten hat)? Ich denke, Putin ging von einer westlichen Reaktion wie 2014 und einer endlosen Kabelei aus, zusammen mit einer Wiederwahl eines putingefälligen US Präsidenten 2025 und einer gelähmten USA nach den Hauswahlen 2022. Ich kann mir gut vorstellen, daß Rußland mit entsprechenden Gedanken gespielt hat - bis Ende Februar 2022, als sie eben nicht in Kiev als Befreier von Nazis empfangen wurden. Was jetzt kommt, hängt davon ab, wie schnell Putin den Donbass unter seiner Kontrolle bringen und halten kann, wie lange die Sanktionen gegen Rußland gehalten werden und in wie weit die Welthunterkrise (wir erinnern uns: 40% des afrikanischen Weizens kommen aus der Ukraine und Rußland, circa im Verhältnis 1:3) Europa über die Klippe springen läßt. Und wie bestellt: Ein Schelm, wer jetzt denkt, daß dies nicht nur reine Provokationen sind, sondern Testläufe und informationssammeln, welcher Staat wie im Detail reagiert bei Luftraumverletzungen. Stand denn jemals ein militärisches Vorgehen gegen die Enklave im Raume? Nein, natürlich nicht. Nun gut, wir haben 350 Bundeswehrsoldaten in Litauen (?) stationiert. Ohne warme Unterwäschel, weil es dafür kein Budget gibt. Die USA sind die NATO (50% Budget und die meiste Logistik und Führung), Deutschlang wird selbst mit den 100Mrd und einem 2% Etat Minimum Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte brauchen, um wieder "Cold War" bzw "Near Peer Conflict" fähig zu werden. Der Rest der NATO, selbst im Verbund mit Schweden und Finnland, sind weitaus harmloser. Es gab bereits 2016 und 2020 Planspiele durch die USA, wie ein Konflikt im Baltikum aussehen würde. Für die NATO gibt es in einem solchen Szenario nur schlechte Szenarien. Viele Staaten haben zwar angekündigt, die Verteidigungsausgaben zu erhöhen, aber meist nur im Rahmen von vielen Jahren, um die wirtschaftlichen Folgen abzufedern. Wie soll eine glaubwürdige NATO Antwort aussehen? Es wird viel geredet von Bündungstreue etc. Aber wie eine konrekte militärische Antwort abseits von Atombomben und Sanktionen aussehen soll? Da wird nur veschämt gelächelt, und das nicht aus taktischen Geheimhaltungsgründen. Von Problemen bemit einer EU oder NATO mit Frankreich unter Le Pen oder Ungarn unter Orban mal ganz zu schweigen. Du selbst hast Putin als "nicht irre", sondern als kühl kalkulierend bezeichnet. Insofern guck Dir an, was Kiev ihm bringt, und was der Donbass ihm bringt. Es hat seine Gründe, warum die Truppen um Kiev herum abgezopgen wurden, um die Truppen im Osten zu verstärken und nicht andersrum. Zumal gerade die Donbass-Region, abseits der genannten wirtschaftlichen Punkte, seit 2014 als primäre russische Begrüdung dient. Es ging seit 2010 und der Entdeckung der Gasfelder im Donbass immer nur diese Region. Davor war die Ukraine Rußland ziemlich egal, abseits von dem ungefähr 20 Jahre lang schwelenden Konflikt umd die Gasweiterleitung und die damit verbundenen Preise. Bis dato kam nämlich der größte Teil der Energie und des Gases der Ukraine eben aus Rußland. Erst mit der Entdeckung der Gasfelder rückte eine größere Energieunabhänigkeit der Ukraine von Rußland und ein möglicherweise wirtschaftlicher Konkurrent für Gaslieferungen nach Westen in greifbare Nähe. Da aber die Erschließung von Gasfeldern Jahre und Jahrzehnte braucht, konnte Rußland sich in Ruhe vorbereiten. Du merkst es auch am Narrativ. Mal ist es die Hauptstadt, mal die Entnazifizierung, mal die Demilitarisierung, mla die NATO, mal die Neutralität - das einzige, was konstant geblieben ist: Donbass + Kontrolle + Heim ins Reich. Das ist natürlich korrekt, aber wenn man sich Grosny mit 140k Toten anguckt, Syrien, und den Rest von Tschetchenien und Ukraine, dann ergibt es ein gewisses Muster. Und das müffelt dann ein wenig arg nach Kriegsverbrechen. Weil es seit fast 30 jahren immer wieder auftaucht, wenn Rußlands Interessen berührt sind. Weil immer, wenn es um Giftgas- oder Plutoniumanschläge gibtl, die Spuren zum FSB führten. Weil immer kleine grüne Männer mit der Ausrüstung von russischen Spezialeinheiten auftauchten. Weil immer wieder ganze Städte in Schutt und Asche gelegt wurden und die einzigen, die dazu entsprechendes Militärgerät in der Nähe hatten, die Russen waren. Weil hunderte von Krankenhäusern beschädigt oder zerstört wurden (ja, die Häuser, welche durch das Völkerrecht besonders geschützt sind, welche auf allen Karten klar markiert und international bekannt sind). Weil es immer mehr Augenzeugenberichte aus den befreiten Städten gibt, die sich wie Nazi-KZ-Porn lesen, die ganz unkeusche Gedanken bei Hitler, Himmler und Goebbels ausgelöst hätten (Schützengräber vor Häusern mit Kindern; Männer, Frauen & Kinder tagelang zusammen eingesperrt ohne Toilette in der Dunkelheitl, so daß man sich gegenseitig anpinkeln muißte). Irgendwann ist etwas, was wie eine Ente aussieht, schmeckt, stinkt und quackt halt wirklich eine Ente und auch wenn die Oberente es nicht schriftlich ebstätigt, so sollte man vielleicht anfangen es wie eine Ente zu behandeln und Anti-Enten-Maßnahmen in der Hinterhand haben. Falls dann halt es wirklich auch offiziell eine Ente ist. Und ja, es gilt natürlich die Unschuldsvermujtung und die Prinzipien von Anklage vs Verteidigung und ein möglichst neutrales Gericht ... aber auch in einem Rechtsstaat ist es möglich, Enten zu tötenin bestimmten Notwehrsituationen und auch in einem Rechtsstaat ist möglich, eine Ente zu inhaftieren bis zum Prozess. Kann es natürlich sein, daß alles ien großes Mißverständnis ist und die Ukraine es falsch darstellt? Klar. Kann alles eine False-Flag Operation sein, entweder aus Versehen oder aus willentlich? Auch das ist möglich, wobei ich eher dann auf versehentliches Friendly Fire tippen würde mit anschließendem "Also wenn wir schon Mist gebaut haben, dann können wir es den Russen in dei Schuhe schieben". Halte ich es wahrscheinlich? Eher nicht. Denn die Masse der Berichte ist so groß, daß entweder die ukrainische Armee voller Stümper ist, so oft wie sie dann Friendly Fire Vorfälle haben - aber dann hätten sie auch nicht die Russen aufgehalten. Oder die ukrainische Armee ist so waffentechnisch überlegen, daß sie zb Mariapol in Schutt und Asche legen können - aber dann würde man sich fragen, ob die Feuerkraft nicht für russische Stelluingen besser aufgehoben wäre. Nein. Das sind zwei ganz verschiedene Paar Schuhe, Du verwechselst hier etwas ganz gewaltig. - "Terror gegen die Bevölkerung" sind Kriegsverbrechen und können Teil einer normalen oder Hybriden Kriegsführung sein. - Hybride Kriegsführung ist eine taktische Vorgehensweise: eine Mischung aus regionalen Kräften, Spezialeinheiten, Cyberware, Unruhen unterstützen, gesellschaftliche Infiltration und niederschwelle Militäraktionen, um eben einen großflächigen Krieg zu vermeiden. Die Krim 2014 war eine Hybride Kriegsaktion. Der Ukrainekrieg 2022 ist ein klassischer Konflikt auf der Basis von Stalin-Doktrinen mit "Plättet alles mit Artillerie". Und ist auch kein allgemein definierter Begriff. Die Natur der Schwammigkeit ist seine Schwammigkeit, da sich hier geheimdienstliche, politische, zivile, Polizei- und militärische Aktionen vermischen. Einspruch: es ist alltäglich mittlerweile, selbst wenn nur ein Zehntel der Berichte stimmt, die uns aus der Ukraine erreichen. Kriegsverbrechen definieren sich über die Gewalt gegenüber Zivilisten ohne militärischen Zweck, bzw ohne entsprechende Verhältnismäßigkeit. Es ist dabei egal, ob ich Thermobarische Artillerie gegen zivile Stadtviertel einsetze, die Leute fessele und sie durch Kopfschüsse exekutiere, Streubomben gegen Essensausgaben einsetze, Evakuierungskorridore des Roten Kreuzes vermine oder ob ich Präzisionsraketen gegen Evakuierungsbahnhöfe abfeuere. Alles sind mögliche, und seien wir ehrlich: sehr wahrscheinliche, Formen von Kriegsverbrechen. Die tatsächliche Beweisführung ist gerade im Rahmen eines Krieges natürlich nicht einfach (siehe Kollateralschaden), aber eine geziehlte punktuelle Exekution ist bei weitem nicht das einzige mögliche Merkmal. Unter anderem (Liste nicht vollständig) und Römischer Statut Art 8 Nicht jeder Vorfall ist automatisch ein Kriegsbrechen, die Natur des Krieges ist nunmal allumfassende Gewalt, und das Völkerrecht versucht auch nicht Krieg an sich (ist erlaubt unter bestimmten Bedingungen) oder Kollateralschaden zu verhindern (es erlaubt diesen sogar indirekt), aber es versucht die Exzesse zu reduzieren ... und im Rahmen russischer Kriegsführung tauchen diese Exzesse viel zu häufig auf. Und dann ist es auch egal ob es eine direkt Anweisung gab, ob es stillschweigend unter der Hand indirekt angewiesen wurde, oder ob man es einfach nur als "C´est la vie" /schulterzuck abheftet. Als Chef kannst Du dafür haftbar gemacht werden, auch wenn niemals dazu eine schriftliche Anweisung gegeben hast. Sondern weil Du es nicht ausreichend unterbunden hast. Fahrlässigkeit im besten Fall, Absicht im schlimmsten Fall. Und das ist der kleine, aber nicht ganz unwichtige Unterschied zwischen Putin und Zelenskyy und russischen und ukrainischen Truppen. Es wirkt so von außen und neutral betrachtet bei den Russen halt alles ein wenig ... professioneller und organisierter. Also die Verdachtsmomente für Kriegsverbrechen. Da wäre natürlich noch der illegale Angriffskrieg an sich... SYL
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  2. Lass es uns das tschetschenisch-syrisch-ukrainische Narrativ nennen, ja? Whataboutism in Reinform. Die - unbelegte - Unterstellung, dass manche glaubten, es könnten auf ukrainischer Seite keine vorkommen, lenkt vom Kern ab: Aufseiten der Ukraine gibt es Meldungen über einzelne Fälle von Tötungen wehrloser Kombattanten. Whataboutism ist, wenn man auf etwas verweist, das in qualitativer oder quantitativer Hinsicht mit dem eigentlichen Thema nicht gleichwertig ist. Das war es schon vor Butscha nicht, denn bereits vorher hat Russland planmäßig und flächendeckend zivile Infrastruktur zerstört, mit entsprechenden Opfern unter der Zivilbevölkerung. In den letzten Tagen... naja, weißt du ja eigentlich selbst, ne? Ja, und es ist entscheidend für die Antwort auf deine angeblich rhetorische Frage. Niedlich. Wer Augen hat zu sehen, der sehe. Die Russen haben das - worauf hier schon mehrmals hingewiesen wurde - in anderen Ländern bereits so praktiziert. Und in der Ukraine sehen wir jetzt in jeder einzelnen befreiten Stadt Massengräber. Nach wochenlangem Flächenbombardement. Dazu die Aussage eines Bürgermeisters, dass es im Osten des Landes keine (!) unbeschädigten medizinischen Einrichtungen mehr gibt. Auch in Syrien hat Russland bereits großflächig Krankenhäuser zerstört. Und so weiter. Aber natürlich hat Putin das nicht _angeordnet_. Sicher.
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  3. Die Übersetzung ist in Arbeit.
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  4. Ich führe mal das russische Genozidhandbuch an, das von der offiziellen russischen Presseagentur "RIA Novosti" veröffentlicht wurde. Timothy Snyder, Historiker und Professor in Yale mit Schwerpunkt Osteuropäische Geschichte und Holocaustforschung, hat dazu einen Artikel (keinen wissenschaftlichen, mehr einen Newsletter) geschrieben: Russia's genocide handbook Das erläutert vor allem einmal die russische Definition von "Nazi", mit derem Verständnis wir uns als Deutsche sehr schwertun, denn außer vier Buchstaben hat es mit unserer eigenen Definition nichts gemein Die Diskussion über das Atsov-Regiment, die Wagner-Gruppe und wer jetzt wie ein Nazi nach unserer westlichen Definition ist, ist völlig irrelevant für die russische Sicht auf den Krieg. Dazu möchte ich noch einmal einwerfen, dass es in Russland keine freie Presse gibt. Dieser Artikel ist etwas anderes als eine Meinungskolumne in der Zeit oder der NYT, wo es vielleicht ein Pro und ein Kontra gibt. Das ist offizielle Staatspropaganda, von den Zensurstellen so genehmigt. Krieg ohne Kriegsverbrechen ist gar nicht möglich, Soldaten können nur effektiv kämpfen wenn Gegner gezielt entmenschlicht werden. Das ist die Sicht auf individueller Ebene. Staatliche Anordnungen von Genozid sind eine völlig andere Sache, das kann nicht einmal ansatzweise verglichen werden.
    3 points
  5. Der erste April ist ja schon vorbei, daher vermute ich mal, dass die Ankündigung ernst gemeint ist. Cthulhu in Janes Austens England. Naja, es gibt ja auch schon "Stolz und Vorurteil und Zombies", warum nicht auch "Stolz und Vorurteil und Geisteskrankheit" ... ?
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  6. Hast du falsch verstanden. Es gibt SL die da kleinlich sind. Mein SL ist das glücklicherweise nicht. Deshalb hat er mich die Einbauten ja machen lassen. Er wollte nur mehr Geld sehen, wenn ich die Sensorstufe erhöhen will. Dafür dann die Drohnenmodifikationsregeln, weil das dem am nächsten kommt.
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  7. Joa, ist dann auch langsam sinnlos hier. Corpheus ist immer wieder über jede neue Nachricht überrascht, aber nix genaues weiß man nicht, niemand weiß genau, wer diese Zivilisten hingerichtet und die Städte in Schutt und Asche gelegt hat und nein, man kann eine Armee zwar befehligen, aber niemals so unter Kontrolle halten, dass nicht zehntausende Zivilisten in wenigen Wochen sterben. Das wäre zuviel verlangt. Und schließlich: Wenn man einen (illegalen) Angriffskrieg führt, dann muss man so handeln, versteht das doch endlich!
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  8. Na ja ... der Sinn von Kameras/Kamerasensoren ist ja eigentlich der, etwas zu sehen obwohl man nicht vor Ort ist (oder etwas für später aufzuzeichnen). Dh im Normalfall ist das bloße Auge eigentlich keine Option. @Unsichtbarer Vergiss nicht, dass sich Sensoren zumindest nicht von der einfachen Unsichtbarkeit täuschen lassen. Das Ziel braucht dann zumindest den verbesserten Zauberspruch.
    1 point
  9. Dem stimme ich nicht zu. Die massive Zunahme an gemeldeten Verstößen an allen Fronten in allen Bereichen (Von der Verminung von Fluchtkorridoren über die Verwendung von Präzisionsrakten um Evakuierungsbahnhöfe voller Zivilisten zu treffen (erst heute) über die Verschleppung von tausenden von Ukrainern in Transitlater), läßt sehr wohl den Schluß zu, daß diese "Ausrutscher" von oben befehligt, gebilligt oder nicht weiter verfolgt werden. Was ein Kriegsverbrechen darstellt. Die abgehörten Funksprüche für Butscha bestätigen das btw. Die offziellen Staatsmedien in Rußland (oben zitiert), welche einen Genozid fodern, ebenfalls. Die letzte Aussage der russischen Regierung, welche stark impliziert, Auftragsmorde gegen die Ukrainer, Sabotage und Anschläge in Westeuropa durchführen zu wollen, ebenfalls. Siehe auch weiter unten. Ein Klassiker. Fast so gut wie "diesmal ist er zu weit gegangen". Wie oft haben wir das seit 2014 gehört? Er würde niemals ein EU Assoziierungsabkommen abschießen? Er würde niemals ind er Krim einmarschieren? Er würde niemals den Donbass besetzen? Trump würde niemals Kandidat werden. Oder zumindest nicht Präsident. Und das Amt würde ihn formen. Und Republikaner sind ja keine, die jetzt eine rechtsextreme Außen- und Innenpolitik vertreten. Nie würde er einen Krieg anfangen. Nie würde er es eskalieren lassen. Nie würde man Flüchtlingsströme als geostrategische Waffe verwenden. Nie würden wir die Versorgungssicherheit in Deutschland bedenken müssen. Nie würde man Giftgas und Plutonium in Europa gegen Regimegegner einsetzen. Nie würde ein zentraler EU Staat autoritär oder totalitär werden. Nie würde eine offene Rechtsradikale den französischen Präsidenten in Umfrangen überholen. Wie glaubwürdig die Abschreckung ist, zeigt sich nicht in Worten, sondern wie sehr der Gegner bereit ist, Opfer zu bringen. Siehe Deutschland. "Ja, diese toten Kinder sind nicht schön, aber denkt denn hier niemand an das billige Gas? Habt doch ein Herz für Gas!". gefolgt vom 2025er "Ja, aber das Baltikum ist besetzt, wir konnten nicht schnell genug reagieren, jetzt müssen wir positiv in die Zuikunft gucken uind gemeinsam mit Rußland unsere Interessen erkunden. Da macht es keinen Sinn den Bündnisfall zu spät auszurufen. Da muß man realistisch bleiben!". Und dann ist da natürlich noch sowas wie die philosophische Betrachung. Bei technischen Vorschriften, bei der Planung für Feuerwehr und Rettungsdienste, bei den staatischen Berechnungen für Flugzeugbrüche geht man gerne etwas sicherer. Ein paar % mehr gerne als über dem theoretischen Minimum. Warum? Weil Menschenleben auf dem Spiel stehen. Eben weil man nicht immer vom bestmöglichen Fall ausgehen kann. Sondern auch den schlimmstmöglichen Fall berücksichtigen muß - und alles dazwischen. Wäre es nicht eine Idee, bei der Außenpolitik und bei allem, was damit zusammehängt (von internen Territorialmaßnahmen über Pandemiebekämpfung, Entwicklungshilfe etc) mal ausnahmsweise nicht nur vom bestmöglichen Szenario "er will ja nur spielen" auszugehen? Die NATO abseits der USA auch nicht. Und die USA haben sehr gute Chancen 2022 eine republikanische Mehrheit im Haus zu erhalten und 2024 einen republikanischen Präsidenten. Welche, entweder direkt als Trump oder indirekt durch seine Fanbasis riesige Fans von Putin sein müssen. Aka die Verkündung des Bündnissfalles ist keineswegs gesichert unter einem 47. US Präsidenten. Ich denke hier ist der große Fehler im Verständis vieler (und auch von manchen Medien). Mit 200k Mann besetzt man kein Gebiet von der Größe der Ukraine in einem Near-Peer-Konflikt. Da fehlt eine Null. Der Vorstoß gegen Kiev war dem Glauben geschuldet, kurz vorbei zu gucken, einem JudenNaziClownPolitkerVerräter einen Kopfschuß zu verpassen und dann eine "Freiheitsregierung" zu verpassen. Das wäre aber nur die Schlagsahne auf dem Schokoladeneis gewesen. Das Hauptziel war und ist Donbass und der Landzugang zur Krim und zum Schwarzen Meer. Die Hauptstadt ist dabei völlig sekundär. - Es wurde von Anfang als Kriegsgrund genannt: die Befreiung des Donbass von Faschisten und der Schutz der russischen Minderheit dort. - Es geht nicht um die externe Sicht des Westens oder Wirtschaftsdaten Putin ist reich genug, um das alles für Jahrzehnte für sich selber und seine Oligarchen auszusitzen. Wie sehr das Land dabei vor die Hunde geht und die eigene Bevölkerung ist ihm dabei völlig egal. Ähnlich wie Trump eben ein Narzisst und Egoist aus dem Buche. Solange er in den Geschichtsbüchern als der Heilsbringer niedergehtl, ist alles paletti. - Rußland trägt seinen Kurs mit. Das letzte unabhängige Meinungsinstitut hat vor ein paar Tagen die letzte Umfrage veröffentlich: 80+ % finden Putin geil. Moneyquote einer alten Frau dazu "Wenn es darum geht gegen Nazis zu kämpfen, sind wir bereit Opfer zu bringen". UInd das ist der entscheidende Punkt. Die Bevölkerung aufgrund des Mixes von Zensur, Prpopaganda, Repressionen, Lügen wird sich nicht gegen Putin auflehnen, sondern ist bereit, unter dem Deckmantel des Antifaschistischen Befreiungskampfes für das Brudervolk im Donbass Opfer zu bringen und Schwierigkeiten zu etragen. - Ukraine und Rußland sind beide Rohstoffexporteure, ist ein massiver Anteil der Wirtschaft. Für diese Art von Wirtschaft / Export braucht man Häfen. In vielerlei Hinsicht sind Häfen die Nadelöhre (gilt zb auch für Deutschland mit dem Hamburger Hafen). Rußland hat ein Riesenproblem mit eisfreien Häfen im Norden und ist daher auf eisfreie Häfen im Süden angewiesen (Schwarzes Meer). - Kontrolle des Donbass und der Krim ermöglicht die totale Kontrolle der gesamten ukranischen Küste und Zugang zu multiplen neuen Häfen an der Küste. - Kontrolle des Donbass ermöglicht die Landverbindung zur Krim und damit einen weiteren strategischen Vorteil hinschtlich der Logistik für die Stützpunkte dort. Damit wird auch der Einflußbereich im Schwarzen Meer gefestigt und ausgedehnt. - Kontrolle des Donbass ermöglicht Zugriff auf die dortigen Kohle- und Gasfelder, mit die größten in Europa. Wer immer diese Rohstoffe im Laufe der Jahrzehnte ausbeuten kann, wird Gold scheißen und Diamanten furzen, um es leicht übertrieben auszudrücken. Sowohl für die Ukraine als auch für Rußland ist dies ein entscheidende Punkt. - Kontrolle des Donbass ermöglicht Zugriff auf die dortige Schwerindustrie, die die Ukraine in den letzten Jahren deswegen dort aufgebaut hat. Diese baut man nämlich nicht einfach mal in 1-2 Jahren auf. Der Donbass in einigen Bereichen ist quasi der Ruhrpott der Ukraine. - Kontrolle des Donbass und der Küste durch Rußland würgt damit die ukrainische Wirtschaft ab (Häfen, Rohstoffe, Schwerindustrie). Damit wird sie entweder zu einem Bittsteller für Rußland oder einem verdammt teuren Spaß für die EU, mit verheerenden Konsequenzen für die Ukraine für Jahrzehnte. Im Endeffekt ein wirtschaftlich kaputter Vasallenstaat, nicht in der Lage, sich in irgendeinerweise zu entwickeln. - Solange man also innenpolitisch die Eroberung des Donbass weiterhin als Kampf gegen den Faschismus verkaufen kann, ist der Donbass der absolute Hauptgewinn, quasi der 6er im Lotto. Der Donbass ist eben kein Trostpreis. Daß das ganze nicht so geplant lief wegen des Widerstandes der Ukraine, ist klarl, deswegen jetzt auch die stategische Anpassung und die Konzentration auf einen zweiten Angriff im Donbass. Für die Ukraine wäre es ein Minimalsieg, wenn ein Stand Pre-2022 gehalten werden kann. Ein Maximalsieg wäre die Rückeroberung der östlichen Grenzgebiete (also den Osten des Donbass) und der Krim. Was derzeit im höchsten Maße unwahrscheinlich ist. Ich weiß nicht, welche Medien zu konsumierst, aber meine Medien (also die klassischen deutschen und internationalen Medien "von der FAZ bis zur TAZ" berichten darüber, zumindest kurz. Und natürlich ist Kontext wichtig. Wir haben bislang recht wenige Meldungen über ukrainische mögliche Kriegsverbrechen, wir haben Massen an Meldungen über mögliche und bestätigte russische Kriegsverbrechen. Insofern sollte es nachvollziehbar sein, daß die Prioräiten erstmal "auf dem Schurken" liegen. Aber wenn wir hier schon im Whataboutism und in der Relativierung sind: Ja, auch amerikanische Soldaten haben deutsche Soldaten exekutiert, ... nachdem die Amerikaner ein KZ befreit hatten und die Wachen sich ergeben hatten. Diese pösen pösen Amis! Was fällt denen auch ein KZ-Wächter standrechtlich zu erschießen! Eine Schande, eine absolute Schande für die US Demokratie und die US Army. Pfui Deibel! Das ist im höchsten Maße unglaubwürdig und fällt schon "Abu Ghraib war ein Einzelfall" oder "Kein NSDAP Funktionär wußte etwas von den KZs". Deine Aufgabe als Chef (egal ob es um eine 3 Mann Malerfirma oder ein Weltimperium geht) ist es, entweder genau solche "bedauerlichen Einzelfälle" zu stoppen, ein System der Kontrolle und der internen Ermittlung einzurichten, oder eben klare Befehle auszugeben, mit denen sich diese Häufung von "bedauerlichen Einzelfällen" verhindert läßt. Egal ob Du den direkten Befehl für solche Kriegsvebrechen gibst, egal ob Du indirekt Deinen Truppen freie Hand läßt, egal ob bei bedauerlichen Einzelfällen nur mit der Schulter zuckst, weil Du Dich auf der rechtlichen sicheren Seite wähnst, weil Du ja niemals etwas befohlen hast, aber in den letzten 30 Jahren in vielen Ländern und im Inneren eine Vernichtungskultur aufgebaut hast ... die Verantwortung liegt bei Dir. Und bevor Du es erwähnst: das gilt im gleichen Maße für die USA, für China, für Deutschland. Terror gegen Zivlisten ist seit Jahrzehnten normaler Teil der russischen Kriegsführung. Vielleicht möchtest Du einen Blick nach Syrienl, Georgien oder Tschetschenien werfen. Edit: Zum "wie sieht ein Sieg aus" weiter oben aus: https://www.youtube.com/watch?v=MH0xWWSJL00. Sehr zu empfehlen, wenn man sich etwas tiefer eingraben will. SYL
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  10. Richtige Einstellung! weil das die (ImO) beste Möglichkeit ist Infos Neutral & ohne Bewertung weiterzugeben und andere User nicht unbewußt zu einer Meinung anzustacheln, wenn man persönliches dazu schreibt. Trolle mögen sowas natürlich nicht weil sie nach einer Meinung suchen um dann dagegen zu sein anstatt sich mit der Info an sich auseinandersetzen. Und wenn ich was dazu schreibe, bin ich ja selber Schuld, wenn ich Trollen ...."Munition" liefere Nun ist dieses Forum hier nicht "das Internet". Ich persönlich schätze es als Ort, wo grösstenteils Gleichgesinnte (in Bezug auf Shadowrun) zusammen kommen, und man auf dieser Basis auch mal andere Themen diskutieren kann (hier im Off-Topic). Deswegen missfällt mir das unkommentierte abladen von Links, mir geht es hier um die Nutzer und deren Ansichten. Einen Newsfeed bekomme ich auf andere Art praktischer. Wenn Du hier ein Video, oder auch nur einen Link zu imgur, postest, ist das ja Deine Kuratierung und Du bist der Meinung, dass es mehr Aufmerksamkeit durch die hiesige Community verdient. Meiner Meinung nach gehört da auch zu, wieso. Und wenn es nur ein paar kurze Worte sind. Unkommentierte Links und eine völlige Diskussionsverweigerung zu diesen finde ich persönlich respektlos. 50-75% Trolle zu diagnostizieren, da kann ich Dir überhaupt nicht folgen. Außer, Du rechnest da jeden zu, der Dir nicht sofort enthusiastisch zustimmt.
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  11. Ja, weil er nicht schon jahrelang immer unkommentiert Links droppt, ohne drüber zu diskutieren...
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  12. Moin zusammenWelche Fallacy war das nochmal wo Leute etwas nicht Glauben können und es deshalb nicht für wahr halten (wie z.B. die Creationisten ) ....Incredulity Fallacy ? Nur weil Du Glaubst das ich micht nicht für das Thema interessiere ist das noch lange nicht so ! ( Ich hoffe ,das sich noch andere ohne Scheuklappen melden) (Ausserdem ist dein 2ter Satz insich schon Falsch , denn dadurch DAS ich dass Thema poste/verlinke zeige ich doch, das Ich mich dafür interessiere ....Du & deine Post sind ein gutes Beispiel dafür, wie sich Vorurteile festfressen können und dann für andere Meinungen Blind machen können) Tut mir leid es dir sagen zu müssen, aber zufällige Videos zu posten die Youtubes Outrage-Maschine dir gerade nach oben gespült hat und die Beschäftigung mit deiner "Quelle" ganz offen abzulehnen ist keine Auseinandersetzung mit einem Thema.
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