Jump to content

Phil Maloney

Cthulhu Insider
  • Posts

    351
  • Joined

  • Last visited

Posts posted by Phil Maloney

  1. Au?erdem noch...

     

    @Thema "Vergewaltigung/Verunstaltung/Verwasauchimmerung der Sprache": vielleicht ist es Verharmlosung, Ovir, ja. Aber es kann auch genau andersrum sein: persönliches Sprachempfinden zutiefst verletzt! (Was einem dann aber auch zu denken geben sollte... Sprache ist halt flexibel, die macht jeden Schei? mit.)

     

    Sonst: Kostja ist ziemlich genau an der Sache dran, denk ich... es nervt einfach, wenn einem doch immer wieder solche Sachen passieren wie zB der Dr., der ne Frau war. Irgendwas wird sich da wohl anpassen müssen; ob es wohl die Sprache sein wird oder die Welt?

    Und die "Menschinnen"... mal ehrlich, wer hat's denn nun eigentlich bemerkt, als weiter oben (mit ungelogenster Absicht! :evil: ) von weiblichen Büchern die Rede war?

     

    Vom Typographischen mal abgesehen, isses mir ja eigentlich ziemlich wurscht, ob von "Spielern" oder "SpielerInnen" die Rede ist... aber wenn letzteres (oder der "er"-"sie"-Zufallsgenerator) blo? so'ne Geste ist, damit das lästige Thema Feminismus auch abgehandelt ist... ja neee, dann sollt man's lieber bleiben lassen. Dann ist die Druckerschwärze auch für diese vier Zusatzlettern noch irrwitzig vergeudet.

     

     

    Phil Maloney (gehört zu den Leuten, die auch mal den Butter auf das Teller tun)

  2. Erstmal die ?bersetzung für Fleischlego (will ja niemand ausgegrenzt haben :tongue: ):

    Was man sagt, hängt eigentlich schon auch immer damit zusammen, wie man's sagt. Und andersrum. (Behaupte ich.)

    Mir vergeht aber jegliche Lust an manchen Themen, wenn ich mitansehen muss, wie manche Leute die blo? dazu hernehmen, dass sie sich vor den Latz getreten fühlen können.

     

    Das war aber eh zu Sascha gewandt, und du brauchst dich nicht weiter mit belasten...

  3. @Sascha: eigentlich kann Kommunikation ja IMHO net von der Sprache abgekoppelt werden (sag ich mal so, als Funktionalist)... aber wenn man die daueransto?nehmenden Femolinguistinnen hört, kann einem schon jeder Spa? an der Soziolinguistik vergehen, stimmt.

     

    @Agent Hiram: ich WILL aber gar net in den Streichelzoo! :rolleyes:

     

    Phil Maloney (heute im Angebot: hei?e Luft mit was drin)

     

     

  4. Original von Kairos

    Also eine eminent politische Diskussion, aber mit einer anderen, vermutlich höheren Bedeutung.

    Genau, denn...

    Original von Lex Luthor

    UNpolitisch...gibts nicht. :D

     

     

    Noch ein wenig Korinthen...klauberei von mir:

    Original von Jessil

    1) Die Wörter Spielleiter und Spieler sind neutrum. Das bedeutet, dass hier Personen beider Geschlechter angesprochen sind.

    Das mag ich so nicht stehen lassen: sie sind vielleicht bezugsmä?ig neutral, aber vorderhand sind sie auf alle Fälle erstmal Maskulina. Da bei?t die Maus kein' Faden ab: bis auf weiteres sind Neutra im Deutschen daran zu erkennen, dass sie den Artikel 'das' haben. Und 'das Spielleiter', 'das Spieler', also... oder hab ich noch ne frühe Auflage, wo 'das' (!) blo? noch net drinsteht? ;)

     

     

    Und jetzt aber zum eigentlichen Eingemachten: :evil:

    Die Auseinandersetzung mit der Art, wie Geschlechter(rollen) dargestellt werden, tut durchaus not, und auch im Rollenspielsektor (wie wohl kaum jemand bestreiten wird). Ob freilich gerade der Sprachgebrauch der Bereich ist, wo das am drängendsten ist... da habe ich so meine Zweifel. Meiner Ansicht nach gehört Cthulhu ja auch definitiv nicht zu den Systemen, die gängigen Klischees (blonde Amazonen in Kettenpanzerbikinis?!) sonderlich verpflichtet wären... Spieler, die sowas möchten, werden ohne Schwierigkeiten andere Systeme finden, die besser zu sowas taugen. (Interessanter Selbstversuch war, in einer Hack&Slay-Runde einen plausiblen homosexuellen Charakter zu spielen... zu versuchen.)

    Insofern will es mir fast ein wenig zu billig erscheinen, gerade hier, im Forum eines recht realitätsorientierten Spieles, nach mehr Bewusstsein für die Problematik zu rufen...

     

    ...aber eben nur fast.

    Andererseits lässt sich nämlich argumentieren, dass, eben: irgendwo muss man ja doch anfangen. Statt sich jetzt die Zähne gleich an den harten Brocken auszubei?en, wäre es da nicht vielleicht strategisch besser, dort zu beginnen, wo sich eh schon aufgeschlossenere Geister versammeln (d.h. Cthulhu)? Von wo aus das Problembewusstsein dann quasi seitwärts in die Rollenspielerszene einsickern könnte?

    Und das, denke ich, hat durchaus seine Berechtigung.

     

    Hab ich jetzt eben Lex Luthors Anregung nach entsprechender Umsetzung ("SpielerIn") in den Veröffentlichungen unterschrieben? - Nein, habe ich nicht. Da schlägt nämlich wieder mein Sinn für ?sthetik im Druck zu. Ständig "sie oder er" lesen zu müssen, zertrümmert nämlich als erstes schon mal die Lesbarkeit eines Textes in unglaublich kurzer Zeit, ganz zu schweigen von Jessils Mehrkosten-Argument. Dasselbe gilt auch für Schrägstrich-Kombinationen ("der Kultist / die Kultistin"), die im angelsächsichen Bereich, obwohl uU höchst platzsparend ("s/he"), doch so gut wie nie auftauchen. Der Grund dafür ist der, dass nämlich die meisten Typographen von sowas nen Ausschlag kriegen - bzw, eine Druckseite, auf der zwölf solche Dinger sind, sieht aus, als hätte sie den Ausschlag! In nur etwas geringerem Ma?e gilt das auch für Binnenkapitälchen (die erwähnten "BücherInnen"). Es mag zwar augenscheinlich anzeigen, dass die Problematik erfasst wurde... aber es zeigt auch, dass man mit der Sprache einfach nicht gut genug umgehen kann, um sie auf andere Weise auszuhebeln. Und auch, dass man der Ansicht ist, der Leser habe es nötig, durch diese vorsätzliche Verletzung typographischer Grundsätze darauf hingewiesen zu werden.

     

    Pegasus baut in seinen VÍ, soweit mir bekannt, vor allem auf letzteres Argument: unsere Leser sind doch wohl intelligent genug? - Und die meisten Cthulhu-Spieler zeigen, soweit mir bekannt, dass sie das in der Tat auch sind.

    Natürlich hat der Verlag immer auch noch andere, konservativere Gründe... was aber nichts an der augenscheinlichen Gültigkeit des Intelligenz-Arguments ändert.

    Sobald freilich in der verlagsunabhängigen Szene eine ausreichende Menge von Material kursiert, in dem ganz selbstverständlich "die Spielleiterin" angesprochen wird... dann wird es ganz von selber salonfähig, und die Verlage... :)

     

    So. Mehr hab ich zu dem Thema auch nicht mehr zu sagen (glaube ich). Es gehört zwar auch nicht zu meinen brennenden Problemen, aber ich sehe seine Berechtigung... da kann ich dann schon mal n bisschen Hirnschmalz reinhängen und eine (zu?) ausführliche Stellungnahme absondern.

     

  5. Oh ja, wär bestimmt ne interessante Studie... Anteil der Fernsehschauer und Rollenspieler an der Gesamtbevölkerung vs. Anteil derselben unter Psychopathen/Gewaltverbrechern/etc... blo? guckt dann doch wieder kein Schwein, weil sich so Hardcore-Statistik in der Glotze immer so schlecht macht...

     

    - aber wer wissen will, wie sehr wir alle dem Bösen verfallen sind, kann ja mal hier schauen... noch irgendwelche Fragen über religiöse Fanatiker im westlichen Abendland?

     

    - bei der Suche find ich eben noch diese Seite, die einem doch ein wenig Rückendeckung zu geben vermag, sollte man sich mal in so einer Debatte finden...

  6. Du hast recht, Boris, ich glaube auch dass dir die geballte Erfahrung dieses Forums da schon weiterhelfen kann... aber wenn du noch etwas eingehender beschreiben kannst, wie du den Horror bisher erzeugst? Das hilft uns dann nämlich, schneller mit hilfreichen Vorschlägen zu kommen, statt das erst implizit in soundsovielen Postings zu erklären.

     

    Grundsätzlich... sei obskur. Je weniger Details und Hintergrund die Spieler wissen/kennen desto besser. *Du* wei?t, dass da ein Dunkles Junges/ein Dunkeldürrer/ein Hetzender Schrecken/eine vergessene Tierfalle von Wilderern ist... aber die Charaktere - niemals. Für die war es nur "Nacht, und im Wald, und da waren diese unmenschlichen Geräusche, und wir hörten wie irgendwas gro?es durchs Unterholz auf uns zu gerannt kam und wir kriegten Angst und versuchten uns in Sicherheit zu bringen, und irgendjemand schrie, und als wir die Stra?e erreichten... da war der Detektiv weg! Einfach weg! Spurlos!"

    Unter Umständen kennst du diesen Ratschlag schon und das Problem ist ganz woanders, aber... unter uns... ich spiele auch seit 16 Jahren, und... ganz ehrlich, die "Ratschläge für den Spielleiter" lese ich in den meisten neuen Regelwerken, die mir so unterkommen, kaum je noch! ("Männer", sagt eine Freundin. "Die lesen doch NIE die Gebrauchsanleitung.")

    Aber, zurück zum Thema: ich sprach gerade davon, da? die Charaktere nichts wissen sollten. Das gilt aber für die Spieler ganz genauso! Jemand, der wei?, wie das hei?t, was da hinter seinem Charakter her ist, muss schon verdammt gut sein, um sich in die Angst und Panik seines Charakters so gut zu versetzen wie wenn er's nicht wei?. Ganz zu Beginn wissen die Spieler nicht mehr als ihre Charaktere - und haben insofern zunächst kaum Schwierigkeiten, in character zu spielen. Im Laufe der Zeit, über viele Runden (und Charaktere, und Jahre) hinweg, können sie mehr herausfinden... wenn sie wirklich, wirklich wollen. Aber ich... sag nix. Wenn sie nach drei Jahren noch denken, dass "Wesen aus der Tiefe" ein anderer Name für die Alten Götter ist (weil, Tiefe... Kraken... Tentakel...), dann werd ich auch nach drei Jahren nur mysteriös lächeln. ("Ohgottogott, er hat wieder diesen Blick! Raus aus dem Boot, schnell!")

     

    Zum Beispiel der Augen/Ohrenzeugenbericht von weiter oben: was war's? Na?

     

    Es kann fast alles gewesen sein...

     

    - aber wenn sich irgendwer währenddessen daran erinnert hätte, dass er in anderen Welten ja ein Ritter im 13. Rang ist, und die laufen einfach nicht davon, und jetzt nehmen wir doch mal die Taschenlampen und schauen genau hin... dann war es doch kein Wesen aus dem Mythos. Dann entdecken sie die Falle, in der sich der Detektiv sonst den Hals gebrochen hätte, und die Quelle der Geräusche hätte sich als ein Dachs auf angeregter Suche nach Regenwürmern entpuppt (die machen ja schon ganz ordentlichen Radau). Also, seht ihr, da ist doch nix dabei, der will uns doch blo? Angst machen... der Anschein einer Bewegung im dunkelsten Schatten, ssssllrrrrp! Etwas hat den Detektiv am Knöchel gepackt und zerrt ihn mit unmenschlicher Kraft und Geschwindigkeit ins Dunkel! Nur an den Schreien ist für einen Augenblick lang noch festzustellen, wo er ist - er bewegt sich fort und nach oben?! - dann jedoch werden sie von einem übelkeiterregenden Krachen und Knirschen abrupt abgebrochen. Wollt ihr noch da stehen bleiben? (Hähähähää. :D )

     

    Du schreibst, du hättest ein gewisses Problem, wenn Mythoskreaturen auftreten... "Auftreten", denke ich, ist schon ein Problem. Die Geschöpfe des Mythos treten eben nicht auf die Bühne und spielen ihre Rolle (oder nur höchst selten). Sie stehen überall sonst, in den Kulissen, im Orchestergraben, im Souffleurkasten, ... sie treten nie auf, sie sind aber immer da (und nur manchmal zu bemerken, wenn sie die Leute von der Bühne pflücken, wie es ihnen passt).

    "Und man siehet die im Lichte / Die im Dunkeln sieht man nicht..."

     

    Sei obskur...

  7. Also, ich bekenne als erstes, ich hab das Abenteuer jetzt nicht *gründlich* gelesen, sondern nur überflogen.

    Abgesehen davon, dass es mich ein wenig... berührt, dass das ganze ?bel hier ausgerechnet mit Meyrink beginnt (seit je einer meiner Lieblingsautoren)... doch, macht n guten Eindruck, right on. (Ich hoffe ja, dass ich mein Amsterdam-Projekt auch mal so weit bringe.)

     

    Möglicherweise ein weiteres Werk, aus dem sich Inspiration schöpfen lie?e, ist Meyrinks "Walpurgisnacht". Schon ne Weile her, dass ich das las, aber... Prag vor dem Ersten Weltkrieg, Unruhen, rasende Mobs in der Stadt... na? Freilich basiert das Buch mehr auf dem Gegensatz einer verkalkten, dem Untergang geweihten deutschen Oberschicht auf der Burg (die in Meyrinks Prag-Wahrnehmung eine recht gro?e Rolle spielte) und dem unbegreiflichen (allein schon weil tschechisch sprechenden) gewöhnlichen Volk "unten", in der Stadt, aber es sind mit Sicherheit noch einige weitere Motive drin, mit denen sich in deinem Abenteuer was anfangen lie?e.

     

    In demselben Prag, in dem Kisch, Kafka und Meyrink lebten, gab es übrigens auch den (völlig un-Lovecraft-ischen) Jaroslav Hasek, den Autor der "Abenteuer des braven Soldaten Schwejk"... was aber wohl für allem für Leute interessant ist, die meinen Geschmack für sonderbare literarische Vignetten teilen. :rolleyes:

     

    Und ganz was anderes noch: das Gebäude, in dem sich Meyrinks Bank befand (heute hei?t die Stra?e Jungmannovß, aber zu k.u.k. Zeiten sicherlich noch nicht), beherbergt heute (oder jedenfalls noch als ich das letzte Mal da war) den Comicladen Krakatit... der wiederum nach einem fantastischen Roman des tschechischen Autors Karel Capek benannt ist (von dem man auch mal was lesen könnte).

     

     

    O.K., genug enzyklopädische Bildung abgesondert, das wollt ich eigentlich nur rasch mal als kleine Anmerkung für dich wie auch die einschlägig interessierte Leserschaft eingestreut haben.

  8. Original von Höchster Patriarch von Lomar

    In sofern wäre ich für eine flache Box für die Handouts, die zusammen mit den Bänden in einem Schuber steht, der von vorne zu befüllen ist. :D:P Die Box schützt die Handouts, der Schuber hält alles zusammen. 8)

     

    Für mich ist das ästhetisch gesehen absolut der ansprechendste Vorschlag von allen, kann ich für den stimmen?! ;) Bitteeeeee....

     

    *quengel*

  9. Nun ist aus dem Thread fast schon wieder die Luft raus, da komm ich nun wieder dazu...

     

    Also: optimale Spielbedingungen lt. Phil Maloney:

     

    1. [*]
    Tageszeit: abends, nach Sonnenuntergang (jedenfalls wenn ich leite)

    [*]Jahreszeit: nicht Sommer (war IMHO noch nie ne gute Zeit zum Spielen, teils auch wegen Punkt 1)

    [*]Kerzen, ja bitte; andere Beleuchtung, wenn's irgend geht, nur indirekt

    [*]Der Tee nachschub für den Spielleiter muss gewährleistet werden können, ohne dass irgendwer die eigentliche Spielzone verlässt!!!

    [*]Mampf: Ernsthafte Speisenzufuhr (Pizzaaaa!) vorher, nachher oder in einer Pause, aber nie während. Kleinfressalien (Chips, Nüsse, Zeug) von mir aus gerne & in jeder Form, solang sich die honorigen Mitspieler aus Amtsgericht und Finanzamt nicht wieder um den letzten Gummibären kloppen.

    [*]Ich mag ja manchmal etwas nebulös daherlabern, aber mehr Nebel bitte nicht über dem Spieltisch. Ich rauch ja selber, aber (a) ist leiten und rauchen absolut nicht drin, (B) rauchende Spieler irritieren mich, und © "du Blödmann hast schon *wieder* in die Zuckerdose geascht!!!" (siehe 4)

    [*]Geräusch: tendenziell: nicht. Wenn mich das Abenteuer bei der Vorbereitung doch zu einem Soundtrack inspiriert hat, dann läuft der unaufdringlich im Hintergrund.

    [*]Der SL-Schirm: ist ein Objekt, das mir ständig im Weg wäre... was ich brauche, halte ich in der Hand, und der Rest harrt auf einem Schemel/Hocker/Beistelltischchen/Regalbrett/Fenstersims/Tentakel/Tiefkühlbehälter/etc in meiner Reichweite seines Einsatzes.

    [/list=1]

     

    Au?erdem...

    Einschlafende Spieler, das Problem hatten wir auch mal... wenn die Handlung das an der Stelle einigerma?en trägt, könnte dem Charakter doch auch genau dasselbe widerfahren?! "In den 20er Jahren... Sie wissen ja... die mysteriöse Schlafkrankheit... laber bla & sülz..."

    Allerdings stammt der Vorschlag, so wie ich ihn hier serviere (wer schläft, sündigt nicht - und EP kriegt er aber auch nicht), aus ner Fantasy-Runde; bei Cthulhu dürften die Konsequenzen unter Umständen noch wesentlich drastischer ausfallen - aber nicht blo? für den Charakter, sondern möglicherweise für die ganze Gruppe... Vorsicht und Augenma? bleiben angesagt. Wissen wir ja...

     

×
×
  • Create New...