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Phil Maloney

Cthulhu Insider
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Posts posted by Phil Maloney

  1. Original von Fenali Cheque

    Da Smith ihnen gesagt hat, in Mailand ist ein Stück Statue zu finden, werden meine Spieler sicher versuchen irgendwelche Recherchen anzustellen, auf die im Abenteuer mit keinem Wort eingegangen wird. Da sie nicht mal einen Namen haben, bei dem sie anknüpfen können, ist es mir ganz recht, wenn ich sie auf diese Weise zusätzlich beschäftigen kann.

     

    Es ist aber auch schwierig vorherzusagen, auf was für Rechercheeinfälle Spieler kommen können, wenn alles was sie wissen, darin besteht, dass ein Teil der Statue in Mailand ist... das ist natürlich dasselbe Problem, das die Mailänder Brüder auch haben!

     

    Hm, also wenn ich so drüber nachdenke... ich komm ja nun wirklich nicht genug zum Spielen, aber meine Gruppe würde wahrscheinlich anfangen, den Kunst- und Antiquitätenmarkt der Stadt zu sondieren. In dem Fall würden sie dann so etwa im fünften Laden beiläufig mitbekommen, dass die Requisiteure der Scala auch immer mal wieder schauen, ob sie was interessantes finden. Wenn dieser obskure Ansto? nicht genügt, können sie am dritten Tag mit diesem Rechercheansatz auch einem der Requisiteure persönlich begegnen (der diskutiert wahrscheinlich grad auch noch mit dem Ladenbesitzer über Caterinas Verschwinden und die Stimme in der Nacht).

    (Die Mailänder Brüder sind zwar sicher auch so schlau, ein Auge auf die Antiquitätenhändler zu haben, aber dass von da aus Zeug an die Scala wandert, ist für sie so alltäglich, dass sie es - im Unterschied zu den Charakteren - überhaupt nie so richtig wahrgenommen haben.)

     

    Und wenn du sie auch in den Duomo lotsen willst... von der Galleria aus gesehen, ist so etwa schräg hinter dem Duomo (südöstlich) ein ziemliches Nest von Antiquitätenläden (soweit ich mich jetzt noch erinnern kann), und wenn man den ganzen Tag alten Krempel angesehen hat, dann kann man sich auf dem Heimweg - am Duomo vorbei! - doch mal fragen, ob man nicht auch zur Abwechslung mal n paar Minuten für altes Zeug übrig hat, das man wirklich gesehen haben wollen würde...

    (denn wann kommt man denn schon wieder nach Mailand - nochmal ein bisschen Touristenfeeling machen)

     

    - oder so. Nur so'n Einfall... :)

  2. Original von Alexander Heppe

    nicht gerade einen Shogoten (hoffentlich richtig geschrieben...)

     

    ...leiiider nein - kurze Suche belegt folgende Schreibpräferenzen:

    27 x Shoggothe (angelsächsische Variante)

    16 x Schoggothe (eingedeutscht)

    10 x Shogote, Shogotte u.ä. (Wildwuchs)

     

    Freilich wissen wir aber nicht, wie viele weitere Fälle dadurch verhindert wurden, dass plötzlich ETWAS aus der Tastatur und dem Diskettenschacht sickerte... 8o

  3. auch hier wieder: OBACHT! SPOILER!!!

     

    Ich dachte mir beim ersten Lesen auch, das Kapitel sei eher schwach, aber... mitnichten; der einfache Aufbau macht es hier IMHO dem Spielleiter sogar einfacher, sich genau auf die Gruppe abzustimmen...

     

    Aber, viel wichtiger: Fenali: der Ausgangspunkt (die Brüder wissen...) ist wirklich gro? genug, um die ganze Logik der Kampagne ins Wanken zu bringen. Wenn dem so wäre, würde spätestens der Sofioter Zweig des Kults die Kampagne für die Charaktere beenden (und danach seinerseits von Fenalik zu Klump gehauen werden, was wiederum Mehmet eine letzte, verzweifelte Chance gäbe - sofern der in dieser Konstellation noch am Leben sein sollte).

     

    Wenn du mehr Fäden in diesem Kapitel spannen möchtest, dann... geht's nicht auch ne Nummer kleiner?

    Im Prinzip werden die Charaktere ja hier zum erstenmal direkt mit den Brüdern der Haut konfrontiert (auch wenn ihnen das vielleicht noch gar nicht klar ist) - nämlich aufgrunddessen, dass auch diese hinter einem Teil des Simulakrums her sind.

    Mein Vorschlag wäre, dass die Brüder nicht von der Mission der Charaktere überhaupt wissen, sondern einfach nur spitzkriegen: hö, die das suchen ja dasselbe wie wir! - und ihnen infolgedessen an den Kragen möchten. Wie das im Detail zugehen könnte, dazu fällt mir grade nix ein... aber es ist allemal einfacher umzusetzen als ein gro?räumiger Umbau der ganzen Kampagnenstruktur.

  4. Original von Gast

    Mich persönlich reitzt das trashige Setting schon, auch wenn ich es ein wenig schade finde, das es in 1920 transponiert wurde. Ich denke das dieser Schritt nicht glücklich gewählt wurde, denn zum einen werden Hexer-Fans erwarten, 1880(oder wann auch immer) vorzufinden und zum anderen war die Reaktion, zumindest von den 1920-Cthuloisten hier im Forum, doch ein wenig voraussehbar.

     

    - meine zwokommafünf Gedankenfetzen dazu:

    > wenn's transponierbar ist, warum nicht? Immerhin gibt's ja für die 1920er offenbar schon ne ganze Menge Material :rolleyes:

    > da lie?e sich doch als Synergieeffekt verstärktes Interesse an Gaslight-Material prophezeihen, mindestens hintergrundhalber - ob da dann ein Cthulhu- oder ein Hexer-Abenteuer drauf aufbaut, is dann mehr eine Frage der Präferenz?

    > 1920er sind aber andererseits auch nah genug an gewissen anderen klassischen Epochen, vgl. den erwähnten Tempel des etc.blahblah

     

    R. (hat keinen blassen Schimmer von H. oder H.)

  5. Original von LeGrasse

    ich hätte mal ein Frage zum Venedig-Kapitel im neuen OE III.

    <---snip--->

    Was ich nicht verstehe ist, was das mit dem Wasser soll. Warum wird das Wasser im Verlauf des Abenteuers immer brackiger, dickflüssiger, stinkiger? Gibt's dafür nen Grund? Den sehe ich nämlich nicht. Oder soll das nur Atmosphäre sein?

     

    Ich hab mich beim ?bersetzen damals auch ein wenig gewundert... aber soweit ich mich jetzt noch erinnere, gab es dafür im Szenario keine übernatürliche Begründung; wie aber zu bemerken, arbeiten Meeresbiologen dran und werden sicher irgendwann mal was rausfinden; wie du sagst, ist es im Prinzip also "nur" Atmosphäre...

     

    ...andererseits kann man es deswegen aber nicht einfach weglassen - es ist einer von mehreren Gründen (und in Venedig ein ziemlich allgegenwärtiger) für die Stimmung, die schlie?lich zu derartigen Ausbrüchen führt.

  6. Original von gemüse-ghoul

    Hinten in Fantasy-Romanen ist doch immer Werbung für andere Fantasy-Romane drin, wird das Hexer-RPG dort auch auftauchen?

    Soweit ich das überblicke, ist das ja nun immer Werbung für andere Bücher aus demselben Verlag... ob die da bereit wären, für andere Verlage zu werben? Für Produkte gar, die - im Unterschied zu Tütensuppen, Banken und Versicherungen - eventuell und vielleicht gar potentielle Leser vom Lesen abhalten könnten? (andererseits: es hält sie ja auch irgendwie bei der Stange, und weg vom Bildschirm)

    Ich wei? nicht, ob ein Werbeetat für sowas ausreichen kann... aber als sinnvoll könnt ich mir das schon vorstellen, joh.

     

    Original von gemüse-ghoul

    In wieweit hat es dieses "Herr der Ringe"-Rollenspiel eigentlich in die Buchläden geschafft?

    Interessante Frage... ich wei? nicht wie's in Deutschland war, aber mindestens in den Niederlanden hat GamesWorkshop damals ganz gewaltig versucht, auf der HdR-Welle mitzureiten... Plastikfiguren als Beilagen in verschiedenen halbwegs geistesverwandt erscheinenden Zeitschriften, kurzgefasste Warhammer-CoSim-Regeln mit Geländeplan der Dagorlad (oder irgendsowas) als Impulsartikel im Supermarkt gleich bei der Kasse, und all so'n Schmonzes... ob's durch diesen Riesenaufwand jetzt aber wesentlich mehr CoSim-Spieler gibt, wage ich doch zu bezweifeln.

     

    Von dem her... kann ich den Ansatz mit dem Hexer so schlecht nun wirklich nicht finden. Damit wird auf keiner Welle geritten, wo man sich nachher zappelnd am Strand wiederfinden mag (cf HdR); es ist auch nicht das Risiko, etwas völlig neues zu schaffen, das danach dann leider verdurstend auf der Strecke bleibt (cf Perry Rhodan); sondern es schlägt wirklich mal eine Brücke (bzw es schafft eine Tür für Quereinsteiger, falls es einem jetzt aber reicht mit der ganzen Wassermetaphorik).

     

  7. Das ist ja mal ne leichte Frage... und ich sehe, Froststaub, du teilst meinen Geschmack... "Der Au?enseiter" ist es, ganz klar...

     

    (In früher Jugend, lange vor Phil Maloney, las klein Robert sich durch alle möglichen und unmöglichen Anthologien von Schauergeschichten... rasch lernte er zu unterscheiden, dass manche Geschichten einfach schlecht waren, andere eigentlich gut aber sprachlich irgendwie sonderbar (häufig die von Autoren aus anderen Weltgegenden als dem deutschen Sprachraum), und wieder andere, die einfach PASSTEN. "Der Au?enseiter" war das stärkste, was ihm je in der zweiten Kategorie unterkam, und deswegen merkte er sich den Namen Lovecraft - nicht wegen der anderen Geschichte mit diesem komischen Cuth... Chutlu... Kultu... Dingens da.

    Jahre später beschloss er, die Erzählung (deren Titel er in der Zwischenzeit vergessen hatte) noch einmal zu lesen. Viele Bücher fand er, auf denen der Name "Lovecraft" stand... welches davon wohl das richtige sein mochte? Naja, einfach mal lesen... und er stellte fest, dass manche der Erzählungen sich um einiges ansprechender lasen als andere - insbesondere, wenn der Name "Hermstein" dabeistand und nicht "Artmann". Na sowas, sagte er sich, und fand als nächstes heraus, dass Poe auch viel besser war, wenn dabei nicht der Name "Schmid" stand.

    SCHNITT (während dem unser Held den "Au?enseiter" wieder findet und mit geschärften Sinnen die Geschichte unter dem schlechtsitzenden deutschen Mantel sieht, aber das hat nix mehr mit dem Rest zu tun) - und heute ist er noch immer nicht dazu gekommen, den 3-Fronten-Vergleich Artmann-Hermstein-Diesel/Festa zu machen... aber er wird berichten, wenn es soweit ist.)

  8. Original von Spieler

    Hmm, ich denke nicht, dass an den Prinzipien der Physik wesentlich gedreht werden wird. Dies Prinzipien (Wiederholbare Experimente als Mittel Theorien zu wiederlegen; Ockhams Rasiermesser).

    Sag niemals nie... der nächste Paradigmenwechsel (cf. Kuhn) kommt bestimmt... 8)

     

    Original von Spieler

    Aber wie auch immer schreibe ich "prinzipiell unerklärlich" und nicht "mit den aktuellen Mitteln der Wissenschaft unerklärlich", d.h. ich meine etwas in der Art von Gödel's Theorem.

    Jetzt fragt mich bitte nicht wie ich mir das vorstelle, oder wie man es als solches erkennen kann.

    Ah nein, ich denke ich sehe jetzt was du meinst... nach aktuellem Stand (und meinem beschränkten Wissen) könnte ich mir das als Folgeeffekt aus der Unschärferelation vorstellen, wo man sich irgendwo dafür entscheiden muss, ob man jetzt Ort oder Geschwindigkeit wissen will, und dann später auf irgendwas stö?t, das sich aus einer nichtlinearen Wechselwirkung mit dem je anderen (das man aufgrund der Wahl nicht mehr wissen kann) ergibt...

     

    Aber das ist ja sowas von Physik, das führt hier ja wirklich völlig OT. :rolleyes: Zurück zum Thema!

     

    Ein Problem mit dem freien Willen, und mE sogar ein Gegenfaktor dazu, sind Gewohnheiten. An sich sind die ja nichts schlechtes, sie helfen, ein wenig unangestrengter durchs Leben zu kommen (oder wieviele Gedanken hast du dir heute früh über die Wahl deiner Socken gemacht?).

    Der freie Wille, denk ich, fängt da an, wo die Gewohnheiten enden oder versagen, und wo man aufhört, au?erhalb seiner selbst nach Erklärungen/Entschuldigungen/vorschützbaren Gründen für sein Verhalten zu suchen, und imstande ist zu sagen, "Ich tu das so weil ich das so will. (Kann schon sein, dass es dem Bruttoinlandsprodukt Chiles schadet, und dass Sartre auch schwarze Pullis bevorzugt hat, aber das ist mir wurscht: das hier ist mein Ding.)" Wenn man bereit und in der Lage ist, den eigenen Willen als gleichberechtigte Begründung neben all den Dingen der Welt anzuerkennen.

     

    Das ist natürlich mutma?lich auch nicht ganz frei, weil gewisse Erwägungen (wie zum Beispiel die möglichen Folgen) einen womöglich doch beeinflussen, aber wie ihr möglicherweise schon bemerkt habt, ich sehe den freien Willen als eine graduelle Angelegenheit: das Ausma?, zu dem man sich noch um den ganzen Rest schert, kann grö?er oder kleiner sein (von Ferne winkt wieder die Limes-Berechnung).

     

    ?brigens hat Wissen bei dem ganzen eine durchaus zweischneidige Rolle: einerseits kann es mir helfen, meinen Willen klarer und präziser umzusetzen, andererseitszeigt es mir je grö?er desto mehr mögliche externe Gründe, auf die ich mich aus Bequemlichkeit berufen kann, statt eigenen Willen an den Tag zu legen.

     

    @Sturmknecht: Mir scheint, das entspricht mehr oder weniger doch auch dem, was du zu sagen versucht hast, odr?

     

    Phil (gewohnheitsmä?iger Vielewortemacher)

     

     

  9. @VAL: Gell?

     

    Zum Thema der "Allgemeinverbreitung" fällt noch ein, dass ja Relativitätstheorie und Quantenmechanik ihrerseits in gewissem Grade auf der Mathematik der komplexen Zahlen fu?en, also auf Wurzel(-1) - was ja "allgemeinverbreitet" eigentlich auch eher eins der Dinge ist, wo mensch sagt "des geht doch gar net". (Ha - wohl geht das, und Spa? macht's auch noch!)

     

    Gesetzmä?igkeiten vs. Gesetze... im Prinzip folgt daraus, dass sich im Nachhinein für alles eine deterministische Erklärung finden lässt, weil man sehen kann, welche Faktoren (Bedingungen) für das Ergebnis eine Rolle gespielt haben. Sollte sich dabei was unerklärtes finden, ist die gesammelte Fachwelt höchst interessiert und kuckt und forscht... bis sie genau sagen können, was es war - das zuvor Unerklärliche ist erklärt, die Lücke in der deterministischen Deutungsstruktur ist geschlossen. Und so weiter und so weiter...

    Vorweg aber geht das - wie schon gesagt - nicht, eben weil das Wissen beschränkt ist und eine 100%ige Vorhersage darüber, welche Faktoren eine Rolle spielen werden, infolgedessen nicht zu haben ist.

     

    Aber jetzt, Spieler - was, meinst du, würde passieren, wenn die Physik auf etwas in deinem Sinne "prinzipiell Unerklärliches" stie?e? Diese Prinzipien sind ja ihrerseits Teil der Physik - und ich denke, gegebenenfalls würde sie dann eben auch an den Prinzipien drehen und schrauben, bis es wieder passt. (Wäre ja nicht das erste Mal, vgl. in der Chemie den ?bergang von der 4-Elementen-Lehre über die Phlogistontheorie zum heutigen System der Elemente.)

    Womit ich gar nicht am Determinismus als Methode der Wissensfindung gekrittelt haben will, nur mal rasch die Grenzen der Erklärungsmöglichkeiten aufzeigen.

     

  10. Ach was, es war ja doch eine wenigstens ansatzweise rhetorische Frage dann...

     

    Original von Sturmknecht

    Ausgehen von diesem Zeitpunkt sollte imo jede Aktion den (uns bekannten) Physikalischen Gesetzen folgen, sprich es sollte im Prinzip vorhersehbar sein wie sich irgend welche Molekularteilchen bewegen etc. und deshalb wie sie als ganzes reagieren.

    Olegs Entgegenhaltungen zum atomar-mechanistischen Determinismus hab ich direkt erstmal blo? noch ne semantische Beobachtung hinzuzufügen:

     

    - physikalische (und wissenschaftliche allgemein) "Gesetze" sind ja keine juristischen Gesetze, die bestimmen, dass es so und nicht anders zu sein hat; das Wort "Gesetzmä?igkeiten" trifft die Sache wohl besser: unter (möglichst exakt beschriebenen) Bedingungen ist bisher ausnahmslos ein bestimmtes Ergebnis beobachtet worden.

    Das hei?t, wir können aus ihnen nicht mit Gewissheit ableiten, dass künftige Beobachtungen ebenso ausfallen werden, sondern es scheint uns nur höchst wahrscheinlich (was ja was deutlich anderes ist - wir wissen nicht, wir sind uns blo? ziemlich sicher).

     

    Und du verwendest auch schon das Wörtchen "sollte", statt einfach zu behaupten, dass es so ist; dem entnehme ich, dass du zu deinem Schlu? mit einem ähnlichen Vorgang kommst wie bei ner mathematischen Grenzwertfindung - aber bist du da nicht in der Gefahr, aus lim(1/x)->0 für x->unendlich zu folgern, dass 1/unendlich=0?

     

    Original von Sturmknecht

    wenn ich durch mein Wissen zu der (in meinen Augen logischen) Schlussfolgerung komme, wir hätten keine Freien Willen gehe ich davon aus, das dies andere (mit ungefär meinem Wissen) auch nachvollziehen können

    Ich denke, das zeigt sich hier auch. Die Diskussion dreht sich bisher ja vorrangig darum, ob wir mit deiner Wahl der Prämissen für die Folgerung einverstanden sind, um ggf allseitig das Wissen zu erweitern...

     

    Original von Sturmknecht

    Dennoch glauben SEHR viele Leute (in meinem Umfeld) an den Freien Willen des Menschen.

    - was ja aber noch lang nicht hei?t, dass sie ihn auch ausüben?!

    Es ist ja anstrengend, sich immer und vor allen Entscheidungen erst mal bewusst zu machen, was man wirklich selber will... (ganz zu schweigen davon, dass mensch sich in einem Dilemma meist viel zu schnell ins Bockshorn jagen lässt und meint, es gebe keine anderen Möglichkeiten als die beiden offensichtlichen)

     

    Original von Höchster Patriarch von Lomar

    ...macht's gut und danke für den Fisch.

    *aufsteh* *applaudier* 8)

    (mehr werd ich nie wieder zu der Mensch-Maschinen-Metapher zu sagen haben)

     

    Mit den morphischen Feldern freilich... schon eine interessante Hypothese, und lange Zeit nur in der Mystik/Esoterik diskutiert... falls jemand was zu lesen sucht, in Gustav Meyrinks "Engel vom Westlichen Fenster" spielen die auch eine gewisse Rolle... (und die Hauptfigur ist kein anderer als John Dee!)

     

    Soweit mal meine Twopenny'orth o'wisdom für heute.

  11. Original von Rumpfi

    Ich glaube hier antworten zu finden, die eindeutig sind, ist bestimmt keinem von uns gegeben!

     

    ...laut Gödel-Theorem ist uns das unter Umständen ja auch gar net möglich...

  12. Aus der Bedingtheit allen Tuns folgt aber noch nicht logisch, dass alle Zustände der Welt restlos durch die vorigen Zustände vorhergesagt und erklärt werden könnten. (Denn wenn die Zahl der Ausgangsbeschränkungen kleiner ist als die der Ergebnismöglichkeiten, war's Asche mit der mathematisch-logischen Regression auf 1.)

     

    Aber bei der Rückschau bemerke ich, dass die Ausgangsfrage war, Haben wir freie Willen?

    Wenn das keine völlig rhetorische Frage gewesen sein soll, setzt das ja voraus, dass freier Willen grundsätzlich möglich ist; d.h. ich brauche mich mit meiner Argumentation gar nicht weiter so zu verkünsteln, und kann direkt meine Antwort geben: :P

    Wenn ich mich so umschaue, hat ne ganze Menge Menschen weit weniger davon, als sie glauben gemacht werden, und sie sind offenbar auch noch recht glücklich damit. Aber wie's um uns bestellt ist, da mag ich mich jetzt zu keiner pauschalisierenden ?u?erung hinrei?en lassen...

  13. Ohne bestimmte Bedingungen wird sich aber mit dem Stein gar nichts machen lassen:

    - vergraben (wenn Untergrund=Erdreich)

    - fallen lassen (wenn Schwerkraft=vorhanden)

    - essen (wenn Mund=vorhanden)

    - halten (wenn (Kontrolle über Stein)=real)

    - tasche stecken (wenn Tasche vorhanden)

    - Sturmknecht geben (wenn Sturmknecht=anwesend)

    - mitnehmen (wenn (halten)=wahr und (anderer Ort)=existent)

    - zerbrechen, zum Baustein ernennen & in Mauer einbauen, als Bruchstück der Zanthu-Tafeln erkennen & STA verlieren, als Faustwaffe verwenden, als Fernwaffe verwenden, dem wackelnden Tisch unterlegen, den Lichtschalter damit betätigen, die Türe damit offenhalten, ... eigentlich jede Menge, was man mit so einem banalen Stein alles anstellen kann, man muss blo? draufkommen!

     

    ...und dass dabei aber alle diese Möglichkeiten immer noch von äu?eren Umständen bedingt sind, ist nicht zu bestreiten.

     

    (gleich geht's weiter)

  14. Original von Sturmknecht

    Ich seh das im Prinzip genau so - auf dem heutigen Stand der Wissenschaft ist ein freier Wille nicht mit Belegen zu begründen.

    Der Mensch kann Daten aufnehmen und sie verarbeiten - dabei funktioniert er im Prinzip als etwas komplexer If-Then-Algorithmus nicht anders als ein Computer.

     

    Jede Menge, die sich da einwerfen lie?e... so viel nur, quasi die andere Seite des Kuchens aus dem andern thread :P :

    Auf dem heutigen Stand der Wissenschaft ist das Postulat eines freien Willens auch nicht mit Belegen zu verwerfen.

     

    Dann eftl noch die These, dass freier Willen ja vielleicht nicht etwas ist, das der Mensch einfach so "hat", wie ein Bein, sondern etwas, das genauso gelernt werden muss wie Gehen, oder... Verborgenes erkennen... oder Cthulhu-Mythos (Stabi-Wurf?! 8o)...

  15. Ich glaube, du bist da schon ganz richtig dabei, sic!...

     

    ...ich versuche auch, alles was mit dem Mythos zusammenhängt (Zauber!) so weit wie möglich aus dem Erfahrungsbereich der Spieler rauszuhalten. Das sind ja alles Sachen, die ihre Charaktere nicht nur nicht wissen, sondern in Anbetracht der STA-Verluste auch gar nicht wissen wollen. Neue Spieler erfahren bei mir idR nicht mehr als "das ganze ist in den 20ern, und zwar genauer gesagt..." (ab hier schon detaillierte Informationen zum Handlungsort des Szenarios). (In ähnlichem Sinne hab ich mich übrigens neulich auch schon in nem andern thread ausgelassen.)

     

    Ein guter Rollenspielhintergrund sollte IMHO konsistent sein, grade was diesen "Faktor ?bernatürliches" angeht. In Cthulhu ist das Regulativ für ?bernatürliches eigentlich recht deutlich: zaubern willst du? dann aber mal her mit der STA... - aber das scheint nicht immer so recht im Sinne der Autoren gehandhabt zu werden.

     

    Und was das Grauen angeht, "das man nicht sieht": wir sind da glaub ich recht gut dran mit der Illustrations"politik" des deutschen Cthulhu: keine Illustration, die einfach nur ein Mythoswesen zeigt. Vereinzelt verirren sich zwar noch Darstellungen aus amerikanischen Originalen in die Veröffentlichungen (vgl "Mr Corbitt" in Kinder des Käfers), aber selbst das ist noch allemal gut begründet. Bilder wie in manchen Chaosium-Veröffentlichungen, wo dann etwa Chaugnar Faugn dreinschaut wie der prominente Gast bei "Was bin ich", gibt's im deutschen Cthulhu nicht - auch der faulste Spielleiter kann damit das Grauen nur in stockende Worte fassen und auf kein Bild ausweichen...

  16. (Keine Direktkommentar, aber vieleviele Querbezüge zu früherem: )

    Die Einstiegsdroge waren auch für mich die Livingstone/Jackson-FightingFantasy-Spielbücher... schummeln, na klar, aber das Erfolgserlebnis, nach einem halben Jahr angestrengten Kartenzeichnens dann endlich endlich den Hexenmeister völlig ungemogelt platt gekriegt und seinen Schatz eingesackt zu haben! Hah!

    Bis da das "Höllenhaus" rauskam, hatte ich aber schon rausgefunden, dass mir die Bücher, die Steve Jackson geschrieben hatte (Zitadelle, Verlies, Sumpf) generell besser gefielen als die von Ian Livingstone (Forst, Diebe), eben weil Livingstone doch mehr Klischee und weniger Anspruch zu betreiben schien...

     

    [OT]

    Und nachdem Livingstone dann 86/87 den ganzen Games Workshop an sich gerissen hatte, ging's (so hab ich's jedenfalls wahrgenommen) erst richtig los mit der Vermarktung von Klischees. Die Amazonen im Kettenbikini gab's ja schon vorher (Kettenbikini - wieso glaube ich, dass sowas Abgedrehtes eher aus T&T/S&D kommt als aus (A)D&D?), aber grüne Orks und dauersaufende Zwerge im Biker-Outfit... diesen Müll, behaupte ich, verdanken wir dem Herrn Livingstone. (Der ja in späteren Jahren, nachdem er sich aus dem GW zurückgezogen hatte, noch viel mehr Knete aus den ästhetischen(?) Ansprüchen postpubertärer Männchen der Gattung homo sapiens schlug... Tomb Raider, mehr sag ich net.)

    [/OT]

     

    Nachdem ich auch erstmal mit dem FF-System das Rollenspiel nochmal für mich selber erfunden hatte, erfuhr ich aus "Knaurs Buch der Fantasy-Rollenspiele", dass es da ja noch ganz andere Dinge gab. Von einem Sprachkurs in England brachte ich dann ein Rollenspiel in Gestalt von sechs Taschenbüchern mit, mein erstes... Dragon Warriors hie? das, und war bei genauerer Betrachtung so eine Art vereinfachtes, beschleunigtes RuneQuest2 vor einem fantastisch-frühmittelalterlichen Hintergrund. Das ging damals am Markt irgendwie völlig sang- und klanglos unter (ob's wohl daran lag, dass ein abgeschlossenes Regelwerk mit einer Weltbeschreibung kam, die ausdrücklich nur die allgemeinen Rahmenbedingungen schildern wollte? Keine Havanna-(;)hihi)-Boxen, keine Ausbauregeln für Halbgötter und Werwellensittiche...), aber... wir spielten's vier Jahre lang jedes Wochenende, und zu (allzu) seltenen Gelegenheiten wird's auch immer mal wieder noch rausgekramt.

    Danach gurkte ich so quer durch die Regale, ohne von irgendwas sonderlich beeindruckt zu sein, bis Ende 90er dann meine Affinität zu RuneQuest (RQ3, vor der Doppeltransformation HeroWars/HeroQuest) immer deutlicher wurde, was mich dann zu guter Letzt (BRP!) zu diesem legendenumwobenen Cthulhu brachte...

     

  17. Ich pflichte den gesammelten Vorrednern seit dem Sandmann natürlich auch bei - als ?bersetzer bekommt man noch ganz andere Sachen mit...

    (ganz ganz am Anfang, vor sechs Jahren, übersetzte ich mal ne Reihe von Artikeln für ne Fachveröffentlichung... tja und was soll ich sagen - das Buch ist laut Mitteilung der Herausgeber noch immer "in Vorbereitung". ?hem. Also haltet mal an euch, Leute. Die, eh, wie?, "Pegasus-Bande" schläft aufgrund solcher Verzögerungen mit Sicherheit noch viel unruhiger als ihr, da isses gar nicht mehr nötig, sich noch sonderlich zusätzlich zu beklagen.)

  18. "Zweite Tür rechts, jeder nur ein Kreuz."

     

    Mahler die Zweite, zweiter Satz.

    (IMHO recht passend, wenn das bedrohliche Geschehen seinen gleichmä?igen Lauf geht und die Spieler nicht auch nur im geringsten eingreifen können...)

     

     

  19. Original von eden

    wenn ich morgen hunger isses mir egal, ob in 10 jahren alles wieder gut ist.

    Na das klingt jetzt aber scho arg nach, "erst kommt das Fressen dann kommt die Moral".

    Populismus liegt leider in der Natur der Dinge, kommt von der menschlichen Denkträgheit...

     

    Rationalisten hör mir aber auf & brat mir n Storch. Kann mich da an ne Diskussion über die Möglichkeit freien Willens erinnern, mit ner Hawkingleserin, die absolut nicht aus ihrem in sich geschlossenen vollmechanistischen Weltbild rauszueisen war...

     

    Aktive Sexualpartner? Stimmt, soll's ja auch geben... aber net grad jetzt!

     

    Sonst bin ich ja mal gespannt... in diesem Thread liegen jetzt paar interessante wie auch weniger interessante Diskussionsthemen rum, da bin ich mal gespannt was es wird...

  20. @Sturmknecht: Na sowas, noch wer der sich hin und wieder was Norwegisches reintut... (auch wenn ich da eher zwischen Kaisers Orchestra und Turbonegro oszilliere)

     

    @weiterer Beitrag zum allgemeinen namegedroppe (das mir übrigens in der Tat aus den etwas nerdhafteren Bereichen unseres Hobbys zu stammen scheint :D ):

    Kent "Heavenly Junkies"

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