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Seraph

Cthulhu Insider
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Posts posted by Seraph

  1. Ich öffne die Eingangstür und sehe mich langsam im Auktionshaus um. Es sind viele Menschen da, vermutlich etwas mehr, als ich angenommen hatte. Ich ziehe meine Handschuhe und meinen Schal aus, falte ihn gedankenverloren und blicke mich um, um Stratton zu sehen.

     

    Wie viele dieser Leute wohl einfach nur hier sind, weil ihnen kalt ist oder weil sie jemanden treffen und zu einem Lokal in der Gegend gehen wollen?

     

    Die Menschenmenge ist groß und ich kann kaum einen Blick auf die ausgestellten Stücke erhaschen. Zweitrangig, erstmal versuche ich, Stratton ausfindig zu machen.

     

    Es sind eindeutig zu viele Menschen hier!

     

    Nach einiger Zeit fällt mir Strattons Ehefrau auf und ich beschließe, dass es besser ist, zu ihr zu gehen, anstatt nur so herum zu stehen und zu warten. Ich trete auf mich zu, meine Hände sind vor meinem Gürtel verschränkt und halten immer noch Schal, Handschuhe und Mantel. Ich gebe ihr nicht die Hand.

    Leise räuspernd, mache ich einen Schritt nach vorne.

     

    "Mrs. Stratton?"

    • Like 1
  2. Das gemächliche Tempo und deine Liebe zum Detail, Läuterer, gefallen mir ebenfalls sehr gut.

     

    Mir persönlich würde eine kurze Übersicht helfen, was bislang passiert ist, wer mit wem in Verbindung steht, wer die ganzen Namen sind usw. (muss mich ansonsten immer durch ein halbes Dutzend Threads wühlen).

    Z.B. habe ich erst spät herausgefunden, dass Hans und Hugh ein und dieselbe Person sind... :P

  3. Metropolitan Police Service - Forensic Service

    London

     

    Ich ziehe das Skalpell mit einem kaum hörbaren Geräusch aus dem kalten Fleisch des Mannes unter mir. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich ungewöhnlich unkonzentriert an diesem Morgen bin. Seufzend richte ich mich auf, strecke den Rücken mit einem leisen Knacken durch und lockere meine Schultern. Was ist es nur? Ganz ohne Aufregung komme ich zu der Schlussfolgerung, dass es nicht mein Gespräch mit Enola vom gestrigen Abend war. Nein, es war etwas anderes.

     

    Kannst du es mir verraten, kleiner toter Mann?

     

    Gedankenversunken starre ich auf den Mittfünfziger unter mir, der kalt und steif da liegt und sich des langen Schnittes in seinem Brustkorb nicht mehr bewusst ist. Sein Kopf liegt fast auf komische Art Weise auf dem Obduktionstisch und die Kopfhaltung verleiht ihm ein Doppelkinn. Ich schmunzele. Ein weiterer Schnitt am -

     

    KOPF!

     

    Schrumpfkopf!

     

    "Verflucht!", zische ich und reiße mir den Kittel herunter. Ich drehe auf dem Absatz um und stopfe meine Sachen zurück in den Spind, während ich weitere, leise gemurmelte Flüche unterdrücke. Miller war vor knapp 2 Stunden nach unten gekommen - was alleine schon ungewöhnlich für diesen Cretin war - und hatte mir mitgeteilt, dass Hugh Stratton mich im Lancaster-Auktionshaus haben wollte. Er hatte was von Schrumpfköpfen und Händen erzählt, die ich mir ansehen sollte. Ich bezweifle zwar, dass diese Funde aus zweifellos exotischen Ländern meine Aufmerksamkeit wert sind - man findet öfter Plagiate in derlei Auktionshäusern, als man vermuten mag - aber es schadet sich nicht, den Kontakt zur Detektei aufrecht zu erhalten.

     

    Ich ziehe meinen Mantel an und beeile mich. Ich bin schon halb aus der Tür raus, als mir einfällt, was ich vergessen habe. Seufzend drehe ich um, kontrolliere die chirurgischen Instrumente und streiche einmal über das Metall. Jetzt kann ich gehen.

     

    Wechsel zum Auktionshaus

    • Like 4
  4. Metropolitan Police Service - Forensic Service

    London

     

    Auch wenn die Kälte im nur spärlich beleuchteten Kellerstockwerk gerade an diesen Tagen einem durch Mark und Bein geht, so empfinde ich sie doch auf eine bizarre Weise als wohltuend und "vertraut". Hier bin ich allein, hier kann ich mich frei entfalten. Kurios, dass Enola gerade dies gestern Abend wieder einmal angemerkt hat. Sie spüre "eine Distanz zwischen uns" und glaube, dass es daran liegt, dass meine Arbeit mich zu sehr einnehme. Sie schlug einen gemeinsamen Urlaub vor. Wie lange ist es denn auch schon her gewesen, dass wir beide einmal vereist waren? Ich hatte bestätigend geseufzt, eine Augenbraue hochgezogen und mit den Schultern gezuckt, um ihr zu signalisieren, dass sie ja Recht habe.

     

    In Wahrheit habe ich längst vergessen, wann wir zum letzten Mal verreist sind. Es kommt mir so vor, als zerre und zupfe ein nach Aufmerksamkeit gierendes Kind am Zipfel meines Mantels, immer und immer wieder, während ich gerade dabei bin, den entscheidenden Durchbruch in meiner Arbeit zu schaffen. Genau zum falschen Zeitpunkt. Der einzige Unterschied ist nur, dass ich mit diesem "Kind" seit 17 Jahren zusammenlebe und mir mit ihm ein Bett teile.

     

    Der angenehm vertraute Geruch nach blankem Stahl und klinisch reinen Chemikalien dringt in meine Nase. Ich öffne den Spind mit einem leichten Quietschen, ziehe meinen Mantel aus und stelle meine Aktentasche auf den Boden. Dann betrachte ich mein Gesicht im Spiegel. Es wirkt zerfurcht und erinnert mich an den schon halb gefrorenen Boden draußen im Stadtpark.

     

    Aber du bist gesund. Es geht dir besser, als je zuvor. Du bist auf dem richtigen Weg. Auch, wenn dieser Weg vielleicht Isolation und ein gealtertes Gesicht bedeutet.

     

    Mit routinierten Griffen setze ich meine Arbeitsbrille auf, schlüpfe in den Kittel und reinige dann auf akribische Weise meine Hände und Unterarme.

     

    Es wäre interessant, wenn ich sehen könnte, was ich alles abwasche von mir. Bevor ich anfange zu arbeiten. Nicht den Schmutz, nein - alles, was belanglos ist. Alles was unwichtig ist.

     

    Ich greife mir das Wägelchen mit meinen chirurgischen Instrumenten und kontrolliere die einzelnen Teile in gewohnter Weise. Das vierte Skalpell auf der rechten Seite liegt verkehrt herum. Ich bin nicht so paranoid zu glauben, dass jemand in meinen Räumen war. Anscheinend war ich gestern unachtsam, als ich nach Hause gegangen bin. Das missfällt mir und mit einem - man könnte es affektiert nennen - Seufzen drehe ich das Skalpell richtig herum, tippe dreimal mit den Fingern auf die kühle Metalloberfläche des Wägelchens und streiche dann einmal sanft darüber hinweg. Das ist mein Ritual.

     

    Als ob ich eine Wahl hätte!

     

    Ich gehe zur Tür, schließe sie und schalte das Licht an. Flackernd füllen sich die Lampen an der Decke mit Leben. Zeit, mit der Arbeit zu beginnen.

    • Like 5
  5. Ich spiele seit 2009, Cthulhu seit ca. 2011.

     

    Ich bin sehr froh, dass Cthulhu so "regelarm" ist - die Kampfregeln nutze ich kaum, geschweige denn die Verfolgungsjagdregeln. Das meiste löse ich erzählerisch, dennoch finde ich Fertigkeitswürfe wichtig.

     

    Ich habe eine Abneigung gegen SC, die zwanghaft "mal Soldat gewesen sind und deshalb immer zur Sicherheit eine Pistole mitnehmen - SELBST ZUM BESUCH BEI OMMA!".

     

    Ich mag langsam, sich steigernden Grusel, ohne mit allzu vielen Tentakelmonstern um sich zu werfen.

     

    Ich mag Backwood-Ambiente ohne viel Zivilisation (z.B. Dunwich, Berge des Wahnsinns usw.) - sprich, Szenarien, in denen die Spieler schon isoliert sind.

     

    Ich arbeite sehr gerne mit Musik.

     

    Ich kann es hassen, wenn SC auf Figuren aus anderen Werken basieren (z.B. Sherlock Holmes, Dracula usw.)

     

    Ich arbeite gerne mit "Spielen im Spiel", z.B. Würfelrätsel, zu entziffernden Schriftrollen, Poker usw.

     

    Ich spiele Spieler gerne gegeneinander aus.

     

    Eine filmreife Story ist mir 100mal wichtiger als zu "gewinnen", oder meinen SC zu maxen.

     

     

    Noch zwei wichtige Sachen vergessen:

    1. Ich bin ein sehr ernster SL, lasse natürlich auch Spaß am Spieltisch zu, befeuere Slapstick aber nicht. Ich versuche, so weit es geht in der Stimmung zu bleiben und so viel es geht ernst zu nehmen.

    2. Ich stehe total auf historische Anspielungen und reale Ereignisse in den Abenteuern: Hitlers Rede am Ende von "Kerkerwelten"? Gänsehaut! Die Fahrt auf der Titanic? Das Kennedy-Attentat? Das Treffen einer historischen Persönlichkeit? Total cool!

    • Like 6
  6. Danke für die Blumen! ;)

     

    Könnte jemand von euch den groben Plot in ein paar Sätzen zusammen fassen? Bislang weiß ich nur "London, Detektiv-Büro, vorliebe für paranormale Erscheinungen". Wie ich dann ins Spiel komme, wird ja dann der SL festlegen?

     

     

    EDIT: Joran, deine Idee mit dem Todesfall finde ich gut und spannend! Macht auch am meisten Sinn!

    • Like 1
  7. Du meinst wie bspw. schon bei den Publikationen?

     

    Ja, aber übersichtlicher. Meine Erfahrung ist, dass es entweder keine gute Übersicht gibt, oder eben einen Textkasten, der fast 3/4 einer Seite einnimmt.

    Ich stelle mir so etwas in der Art vor wie: "Der Bibliothekar XYZ kennt einen der SC. Sie treffen sich am Friedhof, wo ein Überfall durch ZXY statt findet. Die SC folgen über Spur I, II und III dann dem Angreifer zum Bahnhof und..."

     

    Sprich, es wäre toll, wenn neben dem Plot schon klar würde, an welchen Schauplätzen das Abenteuer spielt und welche NSC/Monster mitspielen.

  8. Ich fände es super, wenn die Kauf-Abenteuer im Wiki eine Kurzübersicht erhalten - sprich eine Zusammenfassung das Plots inkl. optimalem Ablauf in wenigen Sätzen. Da fehlt es leider noch manchmal in den Büchern daran.

  9.  

     

    Gerade deswegen in meinen Augen, das Investigative hat mit cthulhu doch nix zu tun (wenn ich mir die Diskussion zum Spielerhandbuch so anschaue...)

     

    Bitte was??

     

    Unabhängig davon hat der TE aber explizit nach "Ermittlung" gefragt.

     

     

    Kann leider auf dem Smartphone keine Smilies setzen und habe mir dann auch noch Fehler in der Interpunktion erlaubt...

     

    Inhaltlich ging es aber sowieso nur um einen ironischen Seitenhieb!

    Somit war das von SWC nur in seiner Rolle als User zu sehen!

    Ein Mod sollte keine Ironie verwenden ;)

     

     

    Nun schock mich doch nicht so :D

  10. Das dachte ich mir nämlich auch - zumal in unserer Runde max. 1 Spieler die Geschichte "Berge des Wahnsinns" kennt. Insofern würde ich

    das Tagebuch von Danforth etwas größer anlegen und in etwa 3 Zyklen einteilen:

     

    1. Die Miskatonic-Expedition (Ereignisse aus "Berge des Wahnsinns" aus Sicht von Danforth paraphrasiert)

    2. Die Zwischenzeit (Danforths Zeit in der Irrenanstalt und sein Plan, alle künftigen Expeditionen aufhalten zu wollen)

    3. Die Kampagne (Ereignisse ab Band 1 der Kampagne selbst)

     

    Ich persönlich stelle es mir schön vor, wenn die Spieler lange hadern würden, ob sie nun Lexington, Danforth oder einem unbekannten Dritten die Schuld für die ganzen Zwischenfälle und Sabotagakte geben sollen. Insofern könnte sich das Tagebuch, welches sie dann in der Stadt finden würden als großer "AHA!"-Moment entpuppen.

     

    Ich spiele schon mit dem Gedanken, Danforth bei der finalen Konfronation mit den SC sterben zu lassen. Ihn brabbelnd da sitzen zu lassen, ohne dass man ansatzweise aufschlussreiche Informationen aus ihm herausbekommt, finde ich ziemlich mau und ausgelutscht. Stirbt er, kann aber sein Tagebuch Aufschluss über die Ereignisse geben!

     

     

     

     

    @DarkPharao: Schade, INS und HIOE sind beides Kampagnen die ich nicht/nur teilweise besitze. Trotzdem danke für deine Tipps, das werde ich für die Zukunft abspeichern.

    Gäbe es eine gute Gelegenheit für eine Innsmouth-Kampagne? Habe beide Bücher, aber bislang noch nicht viel drin gelesen. Die Thematik interessiert mich aber stark!

  11. Der Begriff ist umständlich, meiner Meinung nach. Zwar treffend gewählt, aber zu lang.

     

    Aber wo zum Geier ist das Problem??

    Jeder spricht doch in seiner Runde die Begriffe so wie er möchte. Ich sage z.B. nie "Proben", sondern einfach immer "Würfe". Ich bin der "Leiter" und nicht der "Meister". Ein Fertigkeitswurf ist bei mir "verpatzt" und nicht "nicht bestanden".

    Mal ehrlich, beim Durchlesen des neuen Regelwerkes sollten wir uns daran gewöhnen können, oder nicht?

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