Der Läuterer

"Zuerst dachte ich, Sie seien angespannt und könnten in Ihr manisch-aggressives Verhalten zurückfallen. Ich habe mir doch gerade tatsächlich eingebildet, in Ihren Augen Feindseligkeit zu erblicken. Ein leichtes Zusammenkneifen der Augen, bei gleichzeitiger Verkleinerung der Pupillen. Aber... Sie scheinen in der Tat feinsinnig und empathisch geworden zu sein." Nordgren schiebt seine Brille hoch. "Ich freue mich für Sie. Sie haben sich positiv entwickelt, Patient Anderson. Ich bin in der Tat gerade beschäftigt, aber ich habe natürlich auch Zeit für Sie. Das ist doch wohl selbstverständlich."

Zwei Seitenstrassen weiter fällt Dir eine Frau auf, die in einem Hauseingang die Schuhe und Stiefel der Familie putzt. Mit einer Bürste und einem Eimer Wasser.

Nope.

Wieviel Zeit wohl seit Deiner Flucht vergangen ist? Du weisst es nicht. Irgendwie ist Dir das Zeitgefühl abhanden gekommen. Es ist Dir egal. Du hast ein Ziel. Hans... Sein zuckender Körper am Boden. Dein Fuss auf seiner Brust. Und seine toten Augen, die zu Dir hinauf starren. Sein Blut auf kaltem Stahl. Plötzlich wirst Du aus Deiner Vision gerissen... Es ist das Heulen einer Polizei-Sirene. Mehrere Autos bremsen mit quietschenden Reifen. Vor dem Krankenhaus. Etwa hundert Meter weit weg von Dir.

Du bist barfuss...

Du begibst Dich verstohlen in eine schmale Gasse. Nur wenige Passanten werden Deiner gewahr. Du kauerst Dich in einen Eingang. Versteckst Dich hinter Kisten und Fässern. Dann bist Du in einem Hinterhof. Und das Glück ist mit Dir. Die linke Hälfte des Hofs ist mit Wäsche beflaggt. Leintücher und Bettzeug zumeist. Aber auch Männer-, Frauen- und Kinderkleidung. Du kannst Dich, zwischen den Laken, ungesehen umkleiden...

Das Krankenhaus liegt an der Hauptstrasse 110. Also eher innerorts. Allerdings waren Städte damals anders. Hinterhöfe mit Wäsche auf der Leine findest Du sicherlich. Tor und Droschken-Weg zum Hinterhof. Feuergasse zum Haus auf der Rückseite der Gebäude. Da kann man sich auch gut verstecken.

Du brauchst als erstes einmal Kleidung. So wie jetzt fällst Du zu sehr auf. Ausserdem hast Du kein Geld. Du musst weiter. ... Hans wartet auf Dich. ... Du musst ihm Dein Geschenk geben. ... Du wirst es geniessen. ...

Der Seebär startet dann endlich den Motor. Leerlauf. Der Motor brummt und das Wasser am Heck blubbert ruhig. ... Er macht in aller Seelenruhe die Leinen los. ... Danach setzt es sich und nimmt das Ruder in die rechte Hand. Die SEAWEED gleitet durch die sanften Wellen. Ruhig. Gleichmässig. Milo kniet an Steuerbord und schaut, über den Süllrand, auf das Wasser. Loretta sitzt auf der Mittelbank und beobachtet Milo und das Meer, das ruhig und dunkel vor Euch liegt.

@Dark Pharaoh Ich bin ja mal so was von begeistert. Chapeau. Sehr übersichtlich. Sensationell.

Das Fenster ist schmal und hoch, so dass Du seitlich bequem hindurch passt. Es ist nicht gesichert. Und nur zwei Meter über dem Strassen-Niveau. Das Fenster geht hinaus zur Seitenstrasse. Vor dem Gebäude sind Beete angelegt worden und es ist nur wenig los auf der Strasse.

Ist wohl auch besser so. Sonst wird es sehr schnell sehr frustrierend werden.

Erdgeschoss-Toilette. Eine Tür. Ein grosses Fenster. Hohe Decke, an denen Rohre entlang laufen. Waschbecken und Spiegel. Alles in gekacheltem Weiss. Du gehst hinein. "Nicht abschliessen!" Der Konstabler klingt sehr bestimmt und energisch.

Dr. Nordgren steht kurz auf. Er geht von seinem Schreibtisch weg, hin zum Schrank an der linken Wand, kramt ein wenig im Schrank herum, flucht leicht, als Akten heraus fallen, räumt wieder auf und bringt Dir eine Tasse nebst Untertasse und Löffel. Oft kommt hier anscheinend niemand zum Tee. Nordgren lächelt verkniffen. "Hier bitte." Dann giesst er Dir Tee ein.

"Ich lasse Ihnen Krücken bringen." Køllborg geht hinaus, spricht mit seinen Männern und kommt wieder hinein. "Ich weiss, dass es gerade ungemütlich ist, aber es ist nötig, dass wir Sie hier unterbringen. Es ist nur zu Ihrer eigenen Sicherheit." Dann werden die Krücken gebracht. "So. Zwei meiner Männer werden Sie begleiten. Laufen Sie nicht weg." Der Kommissar lacht. "Ich komme heute Abend wieder, wenn der Wachwechsel erfolgt."

"Was schwebt Ihnen vor? Die Hütte des Oberst im Sperrgebiet steht leer. Nein! Und normales Zimmer hier ist zu riskant. Selbst unter Polizeischutz."

Køllborg kommt herein gestürmt. "Was ist?"

Matilde wurde 5x mit einem Zauber belegt, 3x hatte der Angriff Erfolg.

Sorry. Aber Du kannst das Skalpell nicht wegwerfen. Es ist doch "dein Schatzzz". Nein. Du hütest das Werkzeug. Den Kommissar darfst Du rufen, aber Du willst Dich nicht einsperren werden. Du willst hier bleiben und in Freiheit sein. DUUU hast eine Aufgabe. Eine Mission.

Ich weiss nicht. Ich mag den NSC...

Wenn Matilde Hand an ihn legt, lasse ich ihn sterben. Aller guten Dinge sind drei.

Die Krankenschwester zuckt zusammen. "Unnskyld! Ich... ich wollte Ihnen nicht weh tun, unnskyld." Sie nimmt ihre Sachen, legt alles auf das Tablett und trägt es nach draussen. "Unnskyld! Madame Visconti." [ Entschuldigung! ]

Exakt. Wenn es schon nicht durch die Vordertür klappt, dann eben durch das Hintertürchen...

Es gibt bereits eine Weltkarte. Auf Französisch. http://m.ebay.fr/itm/151350560935?cmd=VIDESC

@Nyre Du sträubst Dich dagegen, aber Du musst es haben. Der Drang ist zu gross.