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Der Läuterer

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Everything posted by Der Läuterer

  1. Ja, ich muss Dir Recht geben, Dark Pharaoh. Das ganze Scenario ist ein Tanz auf der Rasierklinge und Dein Kommentar, wenn "die Spieler Zeit in die (Charaktere) investiert haben würde ich bei 90% aller Spieler mit sehr wenig Begeisterung rechnen, vorsichtig ausgedrückt." trifft die übliche Sachlage sehr treffend. - Lesen oder Spielen? - Extravagant sterben oder nur überleben? - Mittendrin oder nur dabei? Es ist für mich auch nicht einfach, das zu erklären: - Ich achte seit geraumer Zeit darauf, dass meine Mitspieler keine Mini-Max-Charaktere erstellen. - Meine Mitspieler können sich zurück nehmen und zuhören, wie ein anderer Spieler seinen SC führt. - Die Chemie in der Gruppe stimmt. - Alle haben ihren Spass. Die Spieler sind natürlich nicht stumm und es kommen Hinweise und Kommentare. - In erster Linie geht es uns allen beim Spiel um das gemeinsame Erzählen von Geschichten. Die Spieler waren sich schon zu Beginn der Runde darüber im Klaren, dass es, wie Du meintest "hart und nicht immer fair" sein wird. Aber gerade deshalb spielen wir ja auch ein tödliches System wie CoC. Was ich bei meinem ersten Spielbericht als Abschlussanalyse geschrieben habe, gilt auch bei dem Bericht über mein eigenes Abenteuer hier: "Darum sollte man es nur mit Leuten spielen, die schon alt genug sind, um auch Spiele zu spielen, bei denen die Chancen schon im Vorhinein ungerecht verteilt sind." Cheerio Der Läuterer
  2. Francisco de Goya y Lucientes wird in HPLs Werken immer mal wieder genannt. Mir fielen hier spontan zwei Werke ein, die ich für Dich kurz nachgeschlagen habe. Es geht dabei um ghoulische Zeichnungen und Bilder von Goya, von denen einige vernichtet sein sollen oder als verschollen gelten. Pickman's Model: "You recall that Pickman's forte was faces. I don't believe anybody since Goya could put so much of sheer hell into a set of features or a twist of expression. And before Goya you have to go back to the mediaeval chaps who did the gargoyles and chimaeras on Notre Dame and Mont Saint-Michel." The Hound: "A locked portfolio, bound in tanned human skin, held certain unknown and unnamable drawings which it was rumoured Goya had perpetrated but dared not acknowledge." Goya is one of the most renowned artists in history, famous for ... and his often morbid dark paintings. ... for an oeuvre as laden with witches and monsters as Fuseli’s. Many of these are in the Caprichos, a series of aquatint prints which are often satirical in intent but which show the range of the artist’s imagination. For Pickman HPL may have had in mind the so-called Black Paintings which decorated the wall’s of the artist’s home. It tells us something about Goya’s character that he painted Saturn Devouring His Son on the wall of his dining room. HPLs letter to William Lumley, 21 December 1931: "Another artist who went even farther than Hogarth in depicting human bestiality is the Spaniard, Goya.” Cheerio Der Läuterer
  3. Salü zusammen, Fortsetzung des Spielberichtes von "Die Klinik des Herrn Dr. West" Sonntag, 19. September 1920 - Tag 7.5 Nolan durchstreift vorsichtig die Klinik. Bei jedem Geräusch hält er inne und lauscht. Soweit eine Nische, eine Säule oder ein Vorsprung vorhanden ist, verbirgt er sich im Schatten und wartet... ... er wartet darauf durch einen Schrei aufgeschreckt zu werden. ... er wartet darauf das Knurren zweier grosser Hunde zu hören. ... er wartet darauf von hinten an der Schulter gepackt zu werden. Aber nichts von alledem geschieht. Niemand scheint heute Nacht unterwegs zu sein. Ausser ihm. Einige Türen findet er verschlossen vor. Ob von Aussen oder Innen kann er nicht sagen. Dann durchschreitet er den Kreuzgang. Die gesamte Klinik liegt im Dunkeln, mit Ausnahme des Bereichs, den der Doktor vermutlich als seinen Privatbereich nutzt und in welchem die Gruppe am frühen Abend zu Gast in Doktor Wests Büro sein durfte. Nolan umgeht diesen Bereich so gut er kann. Rechts vom Büro ist ein Bereich, in dem sich nur verschlossene Türen zu befinden scheinen. Bei aller Wiederholung vergisst Nolan seine paranoische Vorsicht jedoch niemals. Bei jeder Klinke ist er so vorsichtig wie bei der Ersten. Doch dann; eine der Türen ist unverschlossen. Er öffnet sie einen Spalt und völlige Dunkelheit empfängt ihn. Warme Luft strömt nach draussen und er nimmt ein unüberhörbares Atmen wahr. Behutsam und schnell zugleich schliesst er die Tür wieder und macht sich davon. Die Tür zum folgenden Raum kennt er bereits. Es ist die Tür zur Bibliothek und sie ist nur angelehnt. Drinnen ist es dunkel und es scheint niemand im Raum zu sein. Lediglich ein süsslicher Geruch dringt durch den Spalt nach aussen. Ein Glimmen ist zu sehen, dann ist es erloschen, nur um einige Zeit später erneut aufzuglühen. Wieder und wieder. Nolan merkt, dass er sich gegen die Tür lehnt, die nach innen aufschwingt. Ein Knarren, ein Quietschen, ein Fluchen und Nolan stolpert in den Raum hinein. Dann hört er Wests Stimme sagen: "Treten Sie doch näher, Herr Phillips." ... "Suchen Sie noch eine Lektüre für die Nacht?" ... "Nehmen Sie sich ein Buch und setzen Sie sich." ... "Oder nehmen Sie doch gleich Mary Shelleys - Frankenstein -. Das liegt vor Ihnen auf dem Tisch." ... Der Doktor zieht an seiner Pfeife. Diese glüht fauchend auf und erleuchtet Wests Gesicht schwach. Und die Schatten zeichnen eine Geier-artige Silhouette von ihm. Doktor West: "Der Generator wird Nachts ausgeschaltet, müssen Sie wissen." ... "Dann benutzen wir hier nur noch Petroleumlampen." ... "Machen Sie sich bitte Licht. Es ist schon spät." Als Nolan die Lampe entzündet, ist der Doktor verschwunden. So als wäre er nie da gewesen. Lediglich der Geruch seines Pfeifen-Tabaks liegt noch immer in der Luft. Nolan eilt zur Tür, um nachzusehen, wohin der Doktor gegangen ist, findet aber die Gänge nur leer und verlassen vor. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Nolan wird wach, als behutsam gegen die Tür seines Zimmers geklopft wird. Er hört eine freundliche Frauenstimme fragen: "Sind Sie wach, Herr Phillips? Ich möchte Ihre Bettwäsche wechseln. Darf ich bitte herein kommen?" Als die Schwester herein kommt, erkennt Nolan sie sofort als Schwester Evelyn, die er schon im Büro des Doktors kurz gesehen, aber nicht näher in Augenschein genommen hatte. Es ist die Frau, von der ihnen Scott später in der Bibliothek erzählte. Die Mörderin des Mitpatienten Hubert. Und Nolan erschrickt bis ins Mark und ein eiskalter Schauer fliesst ihm den Rücken herunter. Weder nimmt er ihre Schönheit wahr, noch achtet er auf ihre Worte. Und auch ihr freundliches Lächeln sieht er nicht. Aber seine Augen folgen akribisch jeder Bewegung ihrer Hände. Schwester Evelyn: "Ist Ihnen kalt, Herr Phillips? Sie frösteln." ... "Mein Name ist Evelyn. Ich werde mich um Sie kümmern." Nolan: "Wollen Sie, dass ich Abteilung A jetzt verlasse?" Schwester Evelyn: "Aber nein, Herr Phillips. Einerseits sind Sie ja noch gar nicht wieder gesund und andererseits befinden wir uns hier doch in Abteilung O. Abteilung A ist doch nur etwas für die Auserwählten." Nolan überlegt fieberhaft, wofür das - O - stehen könnte? Operation? - Obduktion? - Objekt? - Okkultismus? Dann dämmert es ihm. Und er erinnert sich an das Gespräch im Büro. "Die Abteilung O steht für eine Organentnahme. Richtig?" Schwester Evelyn: "Der Doktor bevorzugt mehr das Wort Spende." ... "Organ-SPENDE, Herr Phillips, verstehen Sie?" Trotz seiner Angst reagiert Nolan auf die Schwester. Er fühlt sich zu ihr hingezogen, denn sie ist in der Tat wunderschön und makellos. Dieses ebenmässige Gesicht, die langen, gewellten, schwarzen Haare und diese leuchtenden Augen... Aber Moment mal, hat sie nicht zwei verschiedenfarbige Augen? Beide zwar recht hell und strahlend, aber das eine blau und das andere grün? Nolan steht von seinem Bett auf und Schwester Evelyn macht sein Bett. Dann findet die Schwester ein Buch unter der Matratze auf dem Lattenrost - ein handgeschriebenes Buch. Ein Buch mit der Aufschrift: - Buchführung der Bell Hall Klinik -. Schwester Evelyn: "Was haben wir denn hier, Herr Phillips? ... "Doktor West wird traurig sein, wenn er erfährt, dass Sie ihn so hintergehen." Nolan leugnet natürlich, das Buch genommen zu haben. Und er wird panisch: "Ich... ich war doch nur in... in der Bibliothek. Ja, in der Bibliothek. Ich... hatte einen Spaziergang gemacht... und dann... dann wollte ich mir ein Buch holen... Aber... aber das Licht war aus. Ja, überall aus. Alles... alles war dunkel. Da kann man nichts sehen... ich meine... lesen. Ich weiss nicht, wie DAS da hinkommt... Das gehört mit nicht. Ich... ich bin nicht im Büro des Doktors gewesen... Glauben Sie mir doch... bitte. Fragen Sie doch den... den Doktor. Er hat mich gesehen." Schwester Evelyn: "Wissen Sie, was man mit Leuten wie Ihnen macht, Herr Phillips?" Ruhig und gelassen greift Schwester Evelyn zwischen die mitgebrachte Bettwäsche und zieht ein langes Fleischer-Messer hervor. In kühlem Ton sagt die Schwester dann: "Ich glaube, die Hunde bekommen heute einen leckeren Extrahappen." Dann beginnt sie Nolan, nach allen Regeln der Kunst, zu filetieren. Und Nolan hat schlechte Karten. Er ist geschwächt, er kann seine rechte Hand nicht benutzen und er ist unbewaffnet. Aber er schlägt sich wacker. Doch bei jedem seiner Schläge lacht Schwester Evelyn nur. Und jeder Streich von ihrer Hand ist ein Treffer, jeder Hieb lässt sein Blut fliessen und jeder Stoss dringt tief in sein Fleisch. Und Nolan schreit vor Schmerzen. Während Schwester Evelyn ihn langsam aber sicher abschlachtet, verliert Nolan mehr und mehr an geistiger Stabilität, denn jedes Mal, wenn Nolan getroffen wurde, fragt Schwester Evelyn wieder und wieder mit besorgter Stimme nach seinem Befinden: "Sind Sie verletzt, Herr Phillips?" "Herr Phillips. Haben Sie Schmerzen?" "Ist Ihnen unwohl, Herr Phillips?" und "Herr Phillips. Fühlen Sie sich schwach?" während ein Lächeln ihre Lippen umspielt. Und von ausserhalb seines Zimmers hört Nolan eine Mädchenstimme singen: "Eins und zwei, die Schwester kommt vorbei. Drei und vier, das Leben nimmt sie Dir. Fünf und sechs, es ist ja wie verhext. Sieben und acht, das Hackfleisch wird gemacht. Neun und Zehn, und Dein Herz bleibt endlich stehn." Ende Tag 7.5 in game. Fortsetzung folgt... Cheerio Der Läuterer
  4. Salü, vom Ghoul-Manuskript habe ich noch nie etwas gelesen. Wo bist Du darauf gestossen? Ansätze: - ein Buch mit Skizzen von Goya. - über Nyogtha - über Shub-Niggurath Cheerio
  5. Erwischt Dark Pharaoh. Den ersten Teil des Sanity Quiz habe ich voll verbockt und falsch gepostet. Danach hab ich dann einfach weiter gemacht. Wenn Du das Ganze unterstützen möchtest, dann wartet da noch die Übersetzung... Das könntest Du dann unter dem eigentlichen Thread - - - Horror - Warum und Wie? - - - posten. Das wäre eine tolle Hilfe. Cheerio Der Läuterer
  6. Sorry, ich muss Dich und alle interessierten Leser noch etwas vertrösten. Am Samstag steigt bei uns das Sanatorium und ich bin noch in der Vorbereitung. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sich das Ganze so lange ziehen würde. Besonders die Rekonstruktion des Gespräches war recht aufwändig. Das Abenteuer wird noch richtig blasphemisch-phobisch. Du wirst es sicher mögen... Cheerio Der Läuterer
  7. Yeah, die 2te ! Huldigt dem Auserwählten! Cthulhus Spawn! Seit heute bin ich auch noch glorreicher Besitzer eines Delta Green - Count Down, das aus den Staaten gekommen ist. Kniet nun nieder, um dies Glück zu preisen ! ! ! Der Club wird immer privilegierter... Ein doppeltes CTHULHU FHTANG ! CTHULHU FHTANG !
  8. Ja und nein. Die Einschränkung der physischen Handlungsfreiheit ist offensichtlich, d.h. die SCs erleiden einen vollständigen Mobilitätsverlust. Das Ausgeliefertsein verstärkt aber noch die Angst vor dem was noch passieren könnte. Das treibt Stilblüten, die man sich kaum vorstellen kann. Die Charaktere steigern sich dabei gegenseitig immer weiter in ihre Ängste hinein. Diese Ängste nimmst Du als SL dankbar auf, mischst sie mit den Interessen und Vorlieben der SCs und wendest das ganze Gemenge erneut gegen die SCs, so dass der Spieler Angst um seinen Charakter bekommt. Bsp.: Archie ist ein Weiberheld und ein Draufgänger. Solche SCs kriegst Du als SL immer mit nem hübschen Rock... Cheerio
  9. Das gibt es doch wohl nicht als PDF, oder?
  10. Gab es da vor Kurzem nicht mal einen Thread über den Elitarismus im RPG? Ich meine mich da dunkel zu erinnern. In diesem Sinne: Ich fühle mich nicht elitär, aber durchaus privilegiert. Cheerio Der Läuterer
  11. Hab es: Cthulhu Companion; Chaosium 1983; S. 62/63; mit, grob geschätzt, 350 Adjektiven, von denen ich spontan einen Haufen nicht treffend übersetzen könnte. Cheerio Der Läuterer
  12. @Frostgeneral Irgendwo in meinem Cthulhu-Hort habe ich diese Liste mit den engl. Lovecraft-Adjektiven. Leider muss ich momentan noch passen. Die standen auf einer Doppelseite in einem alten Chaosium-Band aus den 80ern. Ich melde mich wieder, wenn ich es gefunden habe. Cheerio Der Läuterer
  13. Yeah! Seid gegrüsst, Ihr Cthulhu-Jünger grannus, angband und all die anderen. Seit heute bin ich auch ein glorreicher Besitzer eines jungfräulichen Ägypten-Bandes. Höre ich ein CTHULHU FHTANG !
  14. Salü zusammen, Fortsetzung des Spielberichtes von "Die Klinik des Herrn Dr. West" Sonntag, 19. September 1920 - Tag 7.4 James erwacht zitternd, als sich die, ihn umgebende, Kälte in seine Knochen zu fressen beginnt. Er schlottert am ganzen Körper und völlige Dunkelheit umgibt ihn. Er ist absolut orientierungslos... Bis auf sein Krankenhemd ist er nackt. Und er sitzt auf einem harten Brett, vermutlich ist es eine hölzerne Bank. Als er seine Umgebung ertastet, stellt er schnell fest, dass er in einem schmalen, quadratischen Schrank sitzt, etwa zwei Quadratmeter gross, massives Holz, mit keiner offensichtlichen Öffnung. Aber zumindest kann er bequem darin stehen. Dann ertastet er ein rautenförmiges Gitter, etwa 30 cm im Durchmesser. Dahinter ist es ebenfalls stockfinster. James fährt erschreckt zusammen (gSt Verlust), als er ein keuchendes Atmen hinter sich hört. Er ist in dem kleinen Raum also nicht allein. Und dann stellt ihm eine Männerstimme die Frage: "Was würdest Du tun, um Dein Ziel zu erreichen?" - "WAS würdest DU tun?" - "W A S?" Arme kommen auf einmal aus den hölzernen Wänden und Hände greifen plötzlich nach ihm und halten ihn fest. Viele Hände. Sie sind überall. Die Hände schütteln ihn. Und die Hände schlagen ihn, wieder und wieder. Und James schreit. Er hört eine Stimme rufen „...Schreien!“ und er schreit noch lauter und schlägt mit den Armen wild um sich. Und wieder wird er heftig ins Gesicht geschlagen. Abermals hört er dieselbe Stimme rufen: „Hör - auf - zu - Schrei - en!“ und James hört auf zu schreien, als er das Gesicht von Scott erkennt, der sich auf eine Krücke gestützt, über ihn beugt. Sehr langsam beginnt sich James wieder zu entspannen. Er liegt schweissgebadet auf seinem Bett und Scott schaut ihn besorgt an. Nachdem sich James wieder beruhigt hat, erzählt er Scott, was ihm in seinem Alptraum geschehen ist: "Und dann antwortete eine rauchige, alte Männerstimme von der anderen Seite des Gitters: Alles... Einfach A L L E S ! Worauf die Stimme hinter mir erwiderte: Dann werde ich dafür sorgen, dass die Toten wieder auf der Erde wandeln werden und sie sollen meinem Willen unterworfen sein. Ich werde dann also das Lazarus-Projekt beenden, koste es was es wolle." Scott: "Wer ist dieser Lazarus?" James: "Lazarus WAR ein Toter, den Jesus wieder zum Leben erweckt hat. Er wird, glaube ich, sogar als Heiliger verehrt." Ende Tag 7.4 in game. Fortsetzung folgt... Cheerio Der Läuterer
  15. Ich stimme mit Dir soweit völlig überein. Allerdings... Ich kam auf das Beispiel, weil heute der Bericht "Die Rätsel der Sphinx" gesendet wurde. Nach neuesten Erkenntnissen wurde das Bauwerk 2600 BC gebaut. Die Griechen bauten um 500 BC daran weiter und die Römer haben 50 BC etwas verändert. Ein Sultan hat dann 1400 AD die Nase abschlagen lassen. Ich hätte ehrlich gesagt überhaupt kein Problem damit, wenn einer der SCs diese Info auch schon im Jahre 1920 hätte. Cheerio
  16. Ich war ehrlich gesagt so naiv zu glauben, dass die Spieler diese Möglichkeit nicht ausnutzen werden und sich nicht durch Zusatzinformationen über das Abenteuer einen Vorteil verschaffen und sich so um den Spass bringen könnten. Wenn ich in dieser Hinsicht kein Vertrauen zu meinen Spielern hätte... Ich weiss nicht. Genau so gut könnten sich die Spieler ja auch ein Abenteuer auf altmodische Art durchlesen, um an die gewünschte Info zu kommen. Ich denke, ich vertraue meinen Spielern weiterhin. Cheerio
  17. Ich bräuchte mal kurz Euer Feedback. Ich hatte heute Morgen eine verrückte Idee für meine kommenden Abenteuer, um die Dynamik und die SC- Interaktion im Spiel zu erhöhen. Folgendes Beispiel: Ein SC steht in Gise vor der Sphinx und fragt sich, wie alt das Bauwerk ist, wer es erbaut hat, wozu es diente oder ähnliches. Der Spieler würfelt und der SC weiss, durch seine Archäologie-Kenntnisse, über das Thema Bescheid. Soweit ist alles altbekannt... Jetzt kommt das Novum: Ich erkläre NICHT, was der SC weiss, sondern der Spieler schaut selbst in seinem Smart-Phone nach und erzählt es den anderen Spielern selbst. Ergänzen kann der SL Kleinigkeiten dann immer noch. Was haltet Ihr davon ? ? ? Cheerio
  18. Salü zusammen, Fortsetzung des Spielberichtes von "Die Klinik des Herrn Dr. West" Sonntag, 19. September 1920 - Tag 7.3 Nolan merkt, dass die Pfleger einen anderen Weg durch die Klinik gewählt haben, als den, welchen sie auf ihrem Hinweg zurückgelegt hatten. Nolan: "Wo bringen Sie uns jetzt hin?" Pfleger: "Der Doktor hat uns angewiesen, Sie in die Bibliothek zu fahren. Er sagte, dass Sie sicherlich noch ein wenig Zeit für sich selbst bräuchten. In etwa einer Stunde kommen wir wieder zurück und fahren Sie dann zu ihren Betten." Als die Pfleger die Tür hinter sich geschlossen haben, besichtigt Nolan die Bibliothek näher und schreitet diese ab, wobei er die gefüllten Regale genau in Augenschein nimmt. James: "Was war denn das gerade? Das Gespräch war ja sehr seltsam. Wollte uns der Doktor eben überzeugen oder wollte er nur beichten?" Scott: "Vielleicht sonnt er sich ja auch nur gerne in seiner eigenen Genialität." Archie: "Oder er erzählt seinen gefangenen Mäuse gerne, dass er sie zu Tode spielen möchte." Nolan: "Zumindest hat Doktor West nicht gelogen." Scott + Archie: "WAS ???" Nolan: "Ich meine, er hat wirklich eine Erstausgabe von 1818 hier auf dem Tisch liegen... sehr gut erhalten sogar." Scott: "Also fassen wir kurz zusammen: Wir hatten einen Unfall. Einen Autounfall. Auf einer öffentlichen Strasse. In einer englischen Ortschaft! Wir sind hier zwar nicht mitten in London, aber auch nicht irgendwo im Unbekannten. Wir wurden von den Menschen im Ort gesehen. Es waren Leute auf der Strasse und irgendwer hat sogar den Krankenwagen für uns gerufen." Nolan: "Und genau dieser Umstand sollte uns grosse Sorgen bereiten. Das sieht hier nämlich nicht so aus, als wäre es erst gestern eingerichtet worden. Das läuft schon Monate, sag ich Euch, vielleicht sogar schon Jahre." Scott: "Aber unsere Familien werden uns als vermisst melden. Man wird uns suchen und dann werden wir mit Sicherheit gerettet werden." Nolan: "Hast Du nicht zugehört, was der Doktor gesagt hat? Nach einer Woche sucht noch immer niemand nach uns. Und das kann noch einige Zeit so bleiben. Wie lange also willst Du hier noch warten? Wie lange könnten wir uns hier drin verstecken und überleben?" Archie: "Wenn sich jemand so etwas aufbaut, dann braucht er dazu Verbindungen. Er braucht ein Netz aus Helfern und Mitwissern. Wie gross das ist oder wie weit das reicht und wer daran beteiligt ist, werden wir im Nachthemd nicht herausbekommen. Wir brauchen dringend Waffen, um uns wehren zu können." Nolan: "Möglicherweise geht das Ganze bis hoch zur Polizei oder sogar bis in die Politik. Der Doktor braucht Leute, die das Treiben hier decken. Leute, die wegschauen. Leute, die so etwas vertuschen oder falsche Spuren legen." Archie: "Und dafür braucht man Geld. Viel Geld sogar. Also gibt es hier auch etwas zu holen." Nolan: "Bist Du noch bei Verstand? Du willst hier bleiben und nach Schätzen suchen? Ohne mich." Archie: "Ok. Du hast Recht. Dann machen wir uns eben dünn. Aber zuerst besorge ich mir ne Waffe." Nolan: "Wir müssen zuerst die Klinik erforschen und nach Fluchtmöglichkeiten Ausschau halten. Wenn uns dabei etwas Nützliches in die Hände fällt, gut. Und wenn nicht, müssen wir auch so klarkommen. Klar?" James: "Deine Prioritäten sind völlig richtig, aber ich weiss nicht, ich weiss nicht. Die Aussagen des Doktors waren gut durchdacht. Seine Argumente waren schlüssig. Und er kam zu einer logisch gültigen und korrekten Schlussfolgerung. Alles einleuchtend für mich." Nolan: "Und ich dachte, Du gibst ihm nur Recht, um ihn in Sicherheit zu wiegen. Du bist ihm also tatsächlich auf den Leim gegangen? Ich glaube es nicht." Archie: "Er hat uns gedroht." Scott: "Ich glaube, er hat in erster Linie DIR gedroht, Archie." Archie: "Er hat UNS gedroht, glaub mir. Er hatte sich nur schon gut auf mich eingeschossen. Und er hat seine Hunde auf mich gehetzt." Scott: "Nein, hat er nicht. Im Übrigen muss ich James Recht geben. Der Doktor ist gradlinig in seiner Darstellung der Dinge. Und er geht diesen Weg, ohne dabei zur Seite zu schauen. Ich habe nur dummerweise das Gefühl, als würde er für sein Ziel über Leichen gehen. Über UNSERE Leichen." Nolan: "Ich glaube auch, dass der Doktor skrupellos ist und wir hier nur als Versuchskaninchen gehalten werden. Und da ich der Einzige bin, der auf eigenen Füssen stehen kann, werde ich heute Nacht ein wenig die Lage erkunden und nach möglichen Fluchtwegen Ausschau halten. Ich hoffe nur, dass die Pfleger nicht jede verdammte Tür abgeschlossen haben." Scott: "Wir müssen auch noch einen Weg finden, um die beiden blöden Köter los zu werden. Die bereiten mir ziemliche Bauchschmerzen." Archie: "Guter Punkt. Wenn er mit seinen Versuchen an uns fertig ist, dann wird er uns mit Sicherheit an seine Monster verfüttern." Nolan: "Ich hatte mir schon überlegt, ob ich nicht mal einen Blick in seine Bücher werfen sollte, damit wir etwas gegen ihn in die Hand bekommen." Scott: "Oder dass er uns nur um so schneller entsorgt, wenn wir über ihn etwas Belastendes gefunden haben. Ich bin der Meinung, dass wir die Finger davon lassen und uns nur auf unsere Flucht konzentrieren sollten." Nolan: "Dann ist es beschlossen. Ich werde heute Nacht das Gebäude erkunden." Einige Minuten später kommen die Pfleger, um die SCs abzuholen und bringen diese zu ihren Betten. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Archie wird wach, als ihn wieder und wieder kühle Finger sanft durchs Haar und über den Kopf streichen. Er schlägt seine Augen auf und sieht neben seinem Bett eine Krankenschwester stehen. Zuerst ist er sich nicht klar darüber, ob er im Zwielicht alles richtig erkennen kann, aber sie scheint die fleischgewordene Venus des Botticelli zu sein, wie sie gerade der Muschel entsteigt. Allerdings trägt sie ihr blondes Haar nicht offen, sondern zu einem Haarknoten gewunden. Sie ist gross gewachsen und hat eine sportliche Figur. Aus ihrem aristokratischen Gesicht strahlen türkisblaue Augen. Die Frau beugt sich über ihn und flüstert: "Ich heisse Gwendolyn." Archie: "Ich heisse Archibald." Worauf ein "Ich weiss." erwidert wird. "Ich bin Ihre neue Krankenschwester. Ich soll sie schnell wieder gesund machen." Archie schluckt und macht ihr sehr unbeholfen kleine Komplimente. Gwendolyn: "Gibt es irgendetwas, das ich für Sie tun kann, Sir Archibald?" - - - Der Spieler grinst mich an. - - - Archie: "Einen Schluck Wasser bitte, ich bekomme einen trockenen Mund." Nachdem Archie getrunken hat, beugt sich die Schwester über ihn und haucht ihm "Liebe mich!" in sein Ohr. Archie laut: "WAS?" Worauf er nur die kühlen Finger einer Hand auf seinem Mund spüht und ein leises "ssst." hört. Gwendolyns Schwesternkleid und die Schürze scheinen plötzlich über ihren Körper zu fliessen und umschmeicheln dabei ihre weiblichen Konturen, als wäre die Montur von einem plötzlichen Regen durchnässt worden. Archie schaut sich verwirrt um. Alle anderen im Saal schlafen tief und fest. Stotternd ringt Archie nach Worten: "Äh... ich... äh... meine Beine. Wir sind... nicht... allein." Gwendolyn: "Ganz ruhig, Sir Archibald. Machen Sie sich keine Sorgen. Ich verstehe mein Handwerk." Archie beginnt nur noch zu starren. Die Frau hat eine makellose, elfenbeinerne Haut und ihre Bewegungen sind geschmeidig und anmutig. Sie öffnet ihren Haarknoten und üppig wallendes, blondes Haar ergiesst sich über ihren hinreissenden Körper, bis zu ihren weiblichen Hüften herab. Ihre Haut fühlt sich kühl an, fast kalt und die Muskeln der Frau sind anscheinend gut trainiert. Als Archie sich aufrichten will, drückt ihn Gwendolyn kraftvoll auf das Laken zurück. Mit einem einzigen Ruck reissen ihre zarten Hände sein weisses Leinen-Hemdchen entzwei. Abermals haucht die Schwester "Ich weiss, was Dir fehlt." Archie ins Ohr. "Ja, liebe mich. Bitte!" Archie vergisst alles um sich herum. Seine Schmerzen sind wie ausradiert und er sieht diese Frau, dieses göttliche Geschöpf, wie durch einen feinen Nebel... Er ist sich nicht sicher, ob sich Sekunden zu Stunden dehnen, oder ob die Stunden wie Sekunden verrinnen... Dann hört er Gwendolyn erneut flüstern: "Ja, liebe mich. Bitte!" Wieder und immer wieder der gleiche Satz. Danach blitzt eine lange Haarnadel auf und sticht ihm durch sein rechtes Auge ins Gehirn. Als Archies letzten Zuckungen zum Erliegen kommen, umspielt ein Lächeln Gwendolyns Lippen. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Archie schreit laut auf und wird wach. Die anderen im Raum schauen ihn besorgt an. Er muss nach seiner orgiastischen Begegnung ermattet eingeschlafen sein. Oder war dies ALLES nur ein Traum? War dies vielleicht nur ein Alptraum? Was für ein überaus realer Alptraum! In seinem Kopf formen sich Gwendolyns letzte Worte erneut. Und er zuckt zusammen (gSt Verlust), als er sich zu erinnern beginnt. Sie sagte weder "Ich weiss, was Dir fehlt." noch "Liebe mich. Bitte!" sondern: "Du weisst, was mir fehlt." und "Töte mich. Bitte!" Archie: "Was zur Hölle geht hier ab?" Sein Daunenkissen sieht aus, als sei es mit einem spitzen Gegenstand zahllose Male malträtiert worden. Und überall liegen die Daunenfedern verstreut herum. Als er unter seine Bettdecke blickt, ist er erneut geschockt, denn er findet das Krankenhemdchen zerrissen vor. Dann hört er die Stimme Gwendolyns sagen: "Ich weiss, was Dir fehlt, Sir Archibald. Sie brauchen ein neues Kopfkissen. Ihres ist ja völlig zerrissen. Sie hatten wohl eine sehr, sehr unruhige Nacht. ... Böser Archibald! So und jetzt trinken Sie erst einmal Ihre Medizin." Archie trinkt den Becher leer und die Schönheit zwinkert ihm dabei aus ihren türkisblauen Augen zu, während ein Lächeln ihre Lippen umspielt. Sie nimmt das alte Kissen vom Bett, streicht die Daunen vom Laken und schüttelt das neue Kissen auf. Dann beginnt sie hysterisch zu lachen und drückt Archie das Kissen kraftvoll aufs Gesicht. So kraftvoll, dass Archie dem Druck auf das Kissen rein gar nichts entgegensetzen kann. Gedämpft hört er noch das Lachen der Schwester. Seine Hände versuchen nach ihr zu greifen, fischen aber nur nutzlos in der Luft herum. Langsam wird Archie wieder ruhiger, er hört auf zu zappeln, bis schliesslich seine Arme reglos vom Bett herab hängen... Ende Tag 7.3 in game. Fortsetzung folgt... Cheerio Der Läuterer
  19. Alles klar. Vorher muss ich das Abenteuer aber noch Fremdleser-tauglich machen, sonst verstehst Du nur Bahnhof. Ich melde mich, wenn ich so weit bin und schicke Dir dann eine Kopie zu. Ok? Grüsse
  20. Die allgemeine Kritik an dem Abenteuer, soweit es bislang beschrieben wurde, ist sicherlich nicht unberechtigt. Es ist ein Bericht dessen, was wir gemacht haben und wie es lief. Weder will ich ein zweiter Keith Herber werden, noch beabsichtige ich dies Werk zu veröffentlichen. Und ich bin mir auch darüber im Klaren, dass das Abenteuer an einem anderen Abend und vor allem mit anderen Spielern ganz anders hätte laufen können. Bei uns lief es sehr gut. Wie bereits erwähnt: zwei tot und einer... na ja. Cheerio
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