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Joran

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Posts posted by Joran

  1.  

    ich würde gerne über das alles mit Dr. Livingston sprechen. :)

     

    Danke aber auch! Das hält Dr. Savage sicher für eine super Idee!  :D

     

    Na dann, Schwanz einziehen und Büßer geben.

     

    Die Option hatte ich bei mir noch nicht aufgeführt, aber sie besteht natürlich...

     

    Nur erscheint es mir ungewiss, ob Dr. Savage nach der Schlappe am ersten Tag mit Euch künftig Euren Aussagen sofort Glauben schenken wird. Ich lese mir das Kapitel 6 noch einmal in Ruhe durch, aber Ihr habt Dr. Savage nach meiner Erinnerung bislang echt harten Tobak geboten: wochenlange Vergewaltigungen, mehrere Morde, ein Schuss aus dem Hinterhalt auf die Contessa, wir sind böse Menschen, ein Fluch in einer Gruft und und und ...... Daneben die ... na, sagen wir mal surrealen Erlebnisse ... Und das, was sich Savage dann noch falsch zusammengereimt hat ...  :o

     

    Und dann eröffnet ihm die Contessa sinngemäß: So schlimm ist das alles nicht, Dr.! Es ist doch nichts passiert. Wir ... äh ... Sie waren halt nicht ganz brav. Es wird alles heißer gekocht als gegessen. Vielleicht ein Tag Stubenarrest. Lassen Sie uns doch zurückgehen und darüber reden, mit Mr. Livingstone, dem netten verständnisvollen Herren, der in fremdartigen Sprachen spricht. :blink:

     

    Das dürfte Dr. Savage ziemlich aus den Socken hauen! Ich glaube, der sucht sich demnächst einen anderen Frühstückstisch, besser noch ein anderes Sanatorium. Der ist dann fertig mit der Welt!  :D  :D  :D

     

    Andererseits wäre das - aus meiner Sicht - so ein Brüller, dass es schon wieder schön wäre. Bei der Vorstellung, wie sich Dr. Savage dann fühlen dürfte, laufen mir gerade die Tränen vor Lachen über die Wangen. Darüber könnte ich bestimmt noch in Jahren lachen. Solche Situationen sind es merkwürdigerweise, die mir aus meinen Cthulhurunden in den 90ern am besten in Erinnerung geblieben sind. (Ich habe glaube ich schon mal irgendwo geschrieben, dass wir merkwürdigerweise bei Cthulhu meiner Erinnerung nach besonders oft gelacht haben.)

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  2. Was die Wahlmöglichkeiten angeht, stimme ich mit Dir im wesentlichen überein, nur ein paar Ergänzungen:

     

    1. Aus meiner Sicht waren die Ereignisse schon sehr abstrus und mit den Naturgesetzen nicht vereinbar. Natürlich gibt es graduelle Unterschiede. Aber ich finde, die Ereignisse reichen aus, um feststellen zu können, dass wir unsere Umwelt nicht mehr real wahrnehmen, woran immer das liegt.

     

    Die Spoiler habe ich bis auf den für mich bestimmten und den einen geglückten Wahrnehmungswurf nicht gelesen. Die können wir erst einmal außer Betracht lassen, weil es (aus welchen, möglicherweise unterschiedlichen Gründen auch immer) jeweils subjektive Wahrnehmungen waren. Aber bestimmte Sachverhalte waren für uns alle gleich:

     

    - Die verlangsamten Bewegungen im Speisesaal.

     

    - Die fremde Sprache im Speisesaal.

     

    - Das zweite Auftauchen der Münzen. Ich trage sie immer noch bei mir.

     

    - Die Sache mit dem Seelöwen:

     

     

    Du siehst einen toten Seelöwen am Strand... zumindest seine kläglichen Überreste.

    http://blog.africage...1/seal-head.jpg

    Die Kiefer des Tieres bewegen sich. Leicht klappen sie auf und zu.
    Langsam legt der Sand das Skelett frei - doch kein Wind weht und keine Brandung umspült die Überreste...          

     

    Manche Umstände waren auch nur ungewöhnlich, da hast Du recht, wie das Warten des Kapitäns am Strand statt am Hafen.

     

    In der Summe können wir aber festhalten, dass wir

    entweder alle die Umwelt nicht mehr vollständig zutreffend wahrnehmen (z.B. wegen Drogen im Essen) oder

    dass sich die Umwelt verändert hat.

     

    Diesen Schluss zieht jedenfalls Dr. Savage, weil aus meiner Sicht gar keine andere Erklärung bleibt. Gegen eine veränderte Wahrnehmung und für eine Veränderung der Umwelt spricht, dass wir die meisten Dinge übereinstimmend wahrnehmen.

     

     

    2. Wenn sich nicht unsere Wahrnehmung der Umwelt verändert hat, können wir Dr. Livingstone nicht trauen, schon wegen der fremden Sprache.

     

     

    3. Folter würde Dr. Savage hier kategorisch ablehnen. Das Folterprogramm scheidet für mich daher auch aus. Wie gesagt, Savage hat nur geblufft. Seine Vorstellung geht eher dahin, den Kapitän körperlich zu überwinden oder einzuschüchtern, zu überreden oder zu betäuben, irgendetwas in der Art.

     

     

    4. Du lässt zumindest eine Möglichkeit aus: Wir trennen uns.

     

    Ein Beispiel:

     

    Paul könnte die Situation zur Sicherheit (und ggf. Befreiungskommando) aus der Ferne beobachten und ich könnte ihm unauffällig die Ampulle zustecken.

     

    Wenn die Pfleger kommen, könnte ich erzählen, der Kapitän wäre gerade im Begriff gewesen, die Contessa im Hafen zu bedrängen/vergewaltigen/belästigen (was auch immer) und habe dabei getrunken, als ich auf meinem ersten Spaziergang zum Pier gekommen sei. (Die Contessa könnte sich Haare und Kleidung etwas zerrütten.) Ich hätte mich auf das Boot gestohlen und das Nebelhorn betätigt, um Hilfe zu rufen, schließlich sei ich einem solchen Kerl körperlich nicht mehr gewachsen. Der Kapitän habe dann von der Contessa abgelassen und sei wutentbrannt zum Kutter gelaufen, worauf ich noch einmal in aller Eile dreimal am Nebelhorn gezogen hätte und dann geflohen sei. Während der Kapitän begonnen hätte, die Leinen zu lösen, hätte ich der Contessa meine medizinische Hilfe angeboten.

     

    Alternative:

     

    Wir stellen dem Kapitän diese Möglichkeit vor und sehen, ob er sich von der Aussicht, als Vergewaltiger dazustehen, vielleicht zu einer Kooperation bewegen lässt.

     

     

    Bislang gefallen mir aber alle Überlegungen noch nicht so richtig...

  3. Naja, nichts passiert ist so eine Sache ... die Drohung mit der Ermordung ist nicht 'nichts', sondern wäre ausreichend, um mich hinter Gitter zu bringen. Das ist durchaus ein Verbrechen.

     

    Savage setzt nur darauf, dass Ihr das später ggf. bestreiten würdet und dem Kutterfahrer dann niemand glaubt, weil

    - wir kein Motiv für eine solche Tat hätten, das vor Gericht vorgetragen werden könnte,

    - wir uns selbst gerade erst vor wenigen Stunden kennengelernt haben und dann kaum spontan zu Straftaten verabreden,

    - der Kutterfahrer ein Säufer ist,

    - der Kutterfahrer 'Irre' mit seinem Gefasel über 'Wanderkraken' zu ängstigen versucht hat etc.

     

    Außerdem werde ich notfalls die Ampulle noch verschwinden lassen, wenn es eng werden sollte.

     

     

    Und zu dem einen Tag Ärger: Entweder die im Sanatorium sind so übel drauf, wie Ihr meint, dann gibt es auch mehr als einen Tag Ärger (siehe die ermordeten Ärzte, die tatsächlich nichts "verbrochen" haben) oder wir liegen völlig falsch, bilden uns das alles nur ein und gehören wirklich sicher weggesperrt.

     

    Im ersten Fall werden die uns doch nicht einfach frei weiter ermitteln lassen (und gleichzeitig schon auf Dich schießen)!

     

    Im zweiten Fall: Ade Du schnöde Welt ... willkommen Gummizelle, Stromtherapie und Psycho-Cocktails!

  4. Ich sehe den Nutzen darin nicht, jetzt zu verschwinden. Der Seemann kennt unsere Namen und kann uns identifizieren.

     

    Wenn tatsächlich Signale zwischen dem Kutterkapitän und irgendwelchen Kultisten/Kriminellen/Wasauchimmers vereinbart worden sind, dann gehört der Kapitän dazu und wird auch erklären, warum er das Signal gegeben hat. Selbst wenn wir jetzt drei konkrete Fragen gestellt hätten, warum hätte er uns die ehrlich beantworten und anschließend gegenüber seinen 'Chefs' schweigen sollen?

     

    Wenn die vom Sanatorium so drauf sind, wie Ihr glaubt, sind wir jetzt sowieso im ... Eimer: Wir könnten nicht zum Sanatorium zurück, wir könnten die Insel nicht verlassen und wir könnten uns auf der kleinen Insel auch nicht verstecken. Wenn also wirklich die Gefahr droht, die Ihr annehmt, bliebe uns nur die Flucht nach vorne, meine ich.

     

    Andererseits ist das hier alles meines Erachtens überhaupt nicht real, wie die Geschichte mit den Münzen. Auch ein Spoiler für Savage würde deutlich darauf hindeuten, wenn es sich dabei nicht nur um eine Art 'Insiderwitz' vom SL gehandelt haben sollte... dann der Schädel am Strand ... oder das Warten des Kapitäns am Strand. Ein weiteres Indiz - wenn auch sehr unsicher - ist für mich die Frage, wie das Nebelhorn bei einem solchen Kutter ohne laufende Maschine funktioniert haben soll. Ich glaube das wäre 1926 nicht machbar gewesen; die hatten keine Batterien für so was auf einem Kutter, glaube ich. Falls der Kutter noch mit Dampfkraft betrieben werden sollte, könnte theoretisch noch Druck auf dem Kessel sein, aber würde ein Kapitän dann den beheizten Kessel unbeaufsichtigt zurücklassen? Die ganze Situation um uns herum wirft so viele Fragen auf, dass ich uns jenseits einer 'Realität' sehe.

     

    Savage ist nicht verrückt. Diese ganzen irrealen Ereignisse werden von außen an ihn und die anderen herangetragen. Sonst hätten wir auch nicht weitgehend übereinstimmende Wahrnehmungen.

     

    Für mich - und Savage - spricht daher sehr vieles dafür, dass die Situation nicht rational erklärbar ist und daher auch nicht mit rationalen Entscheidungen gelöst werden kann.

     

    Mangels Erfahrung mit dem Läuterer als SL wäre ich daher eigentlich dafür, weiter zu machen. Rational können wir diese irreale Situation nicht angehen.

     

    Verschiedene Möglichkeiten des weiteren Vorgehens bieten sich an.

     

    Die Radikallösung - wenn man Eure Sorgen für begründet hält - wäre: wir bringen den Kapitän um und tun so, als hätten wir ihn so gefunden und das Signalhorn selbst betätigt, um Hilfe zu rufen. Nicht die Lösung, die Savage wählen würde, weil er Eure Ängste hinsichtlich des Sanatoriums noch nicht teilt, aber Paul ...

     

    Eine andere Möglichkeit wäre es, den Kapitän zu zwingen, mit uns abzulegen und in sicherer Entfernung alles zu klären, später wieder anzulanden und zu tun, als sei nichts geschehen.

     

    Aber die letzte Entscheidung überlasse ich Euch. Ich will nicht dafür verantwortlich sein, hier wenige Tage nach meinem Eintritt die Gruppe in den Tod getrieben zu haben...

     

     

    Vielleicht wäre auch ein kleiner Hinweis des SL erlaubt, weil wir Spieler / ich nicht ganz alleine für die gegenwärtig verfahrene Situation verantwortlich sind / bin ... ? ;)

     

    Als Spieler bin ich gerade ein bisschen ratlos und frustriert, wenn ich ehrlich sein soll... Einem sehr schönen Auftakt scheint ein tiefer Fall zu folgen. Ich fühle mich wie ein Esel, der einer Möhre an der Angel nachrennt, dem man aber keine Chance lässt, sie auch zu erreichen. Ich räume ein, der Esel in dem Spiel zu sein, aber die Angel, die hält der Läuterer... :) Naja, sehen wir mal...

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  5. "Sie sehen doch, dass ich das kann! Und ich kann noch ganz andere Dinge!", antworte ich gelassen. "Nur so, wie ich es sage, wird es funktionieren.

     

    Ich glaube, ich habe meinen Standpunkt eben mehr als deutlich gemacht. Wenn Sie Ihren Mund nicht aufbekommen, dann erledige ich das ... wenn nicht heute, dann eben morgen ... oder übermorgen ... oder an irgendeinem anderen Tag Ihres nutzlosen Lebens.

     

    Sie glauben doch nicht, dass Ihr Nebelhorn Ihnen irgendeinen Schutz vor mir gewährt ... heute oder irgendwann in der Zukunft.

     

    Außerdem ist die Tatsache, wer hier zu Ihrem Schutz gleich auftaucht, schon eine Information, die sehr wertvoll für uns ist ... und die Ihnen vermutlich das Leben kosten wird, ohne dass ich auch nur den Finger krümmen müsste. Das werden DIE schon erledigen... weil ich dafür Sorgen werden, dass DIE in Ihnen ein Risiko und eine Last sehen.

     

    Kennen Sie eigentlich schon die medizinischen Instrumente des Sanatoriums genauer? Ich meine die, die man den Besuchern nicht ohne weiteres zeigt ..."

  6. "Nun gut ... Sie wollen dem Wunsch der Contessa nicht nachkommen.

     

    Dann erzählen Sie uns stattdessen alles, was Sie über diesen ominösen Erdrutsch wissen ... angefangen vom ungefähren Datum des Vorfalls, über die genaue Lage der verschütten Häuser, die Opfer, den Urheber der Erdrutsch-Theorie und die Gründe, die Sie an der Wahrheit dieser Geschichte zweifeln lassen!"

  7. @ Läuterer:

     

     

    Der Kutter ist klein. Viele Möglichkeiten, sich zu verstecken, gibt es dort nicht.
     

     

    Was willst Du uns damit sagen?

     

    - Dwight kann schwerlich auf den Kutter sein. Ihr verrennt Euch gerade!    oder

     

    - Das könnt Ihr selbst schnell überprüfen! (Ggf. sogar, ohne an Bord zu gehen.)

  8. Ich meine, eine Befragung - und sei es auch unter Einsatz von Medikamenten - würde nicht bedeuten, dass wir danach hin sind. Ebenso sollten (nicht wirklich ernst gemeinte) Drohungen ein großes Problem für uns darstellen.

     

    Mit den Geschehnissen in der Lodge verglichen wäre das doch ein Kindergarten.

     

    Ich sehe mich als Spieler im Moment an einem toten Punkt, weil der Kapitän nicht sagen will, was er weiß, und wir nicht wissen, wonach wir fragen müssen... :(

     

    Wir können auch an dieser Stelle aufgeben und Seaman aufsuchen?!? Allerdings hat der vielleicht auch wirklich nur einen Sprung in der Schüssel...

  9. Was Dwight angeht:

     

    Müsste es nicht für Euch von elementarer Bedeutung sein,

     

    1. herauszufinden, was tatsächlich in der Vergangenheit geschehen ist und

     

    2. welche Motive Dwight ggf. zu den Taten veranlasst haben?

     

    Wenn nicht von Dwight, von wem sollte man sonst je die Wahrheit erfahren. Da gäbe es viele Möglichkeiten. Man könnte Dwight entführen und in einem Versteck (die ominöse Gruft von der ich gehört habe?) festsetzen. Mit Medikamenten könnte man ihn zum sprechen bringen. Oder mittels Drohung ... wie eben.

     

    Ich laufe ja bislang nur eher mit. Diese Entscheidungen müsst im Moment noch Ihr treffen...

  10. Wir können schwerlich auf dein Leute vom Sanatorium warten.

     

    Dann sollten wir lieber auf die Durchsuchung des Kutters verzichten und stattdessen andere Fragen stellen.

     

    Gibt es da nichts was ihr wissen wollt? Und sei es auch etwas vager formuliert: Ob schon vor Eurer Ankunft hier Leute gestorben sind, wer Dr. Warner auf die Insel gebracht hat, seit wann Dr. Livingston hier ist und ob sich seither etwas verändert hat, irgendetwas ...

     

    Mir fehlen die Vorkenntnisse.

     

    Klar ist eines: Der Kapitän meint etwas zu wissen. Von selbst rückt er ja nicht damit heraus. Wenn wir ihn konkret fragen müssen, aber keinen Anhaltspunkt dafür haben, war leider alles umsonst. Dann sollten wir eine Fliege machen, bevor die Verstärkung anrückt, auch wenn ich das enttäuschend fände...

  11. Wieder versteinern meine Gesichtszüge. Langsam und gelassen wende ich mich zu dem Seemann um.

     

    "Seien Sie sich bloß nicht zu sicher! ... Tun Sie einfach, was die beiden Ihnen sagen!

     

    Dann können wir ANSCHLIESSEND darüber lachen und erhobenen Hauptes auseinandergehen."

     

    Ich funkele den 'Kapitän' kalt an und lasse noch einmal die Ampulle geübt zwischen meinen Fingern wandern, bevor ich sie in meiner Tasche verschwinden lasse.

     

    "... monatelang missbraucht ...", hallt es in meinem Kopf wieder. "... monatelang missbraucht ..." Ich spüre, wie meine Gedanken wieder abzudriften drohen. Leise höre ich die Schreie aus der Vergangenheit hallen. Ich suche einen Haltepunkt im JETZT, einen Anker für meinen Verstand. Ich greife in meine Westentasche, öffne die Taschenuhr und blicke auf die Zeiger. Ich spüre das Gewicht der Uhr in der Hand. Ich stelle mir das Innere der Uhr vor, die Zahnräder, die Unruh, die Feder ... und alles andere ... "STOP! Das führt mich wieder in die Vergangenheit! Ich brauche etwas REALES, etwas GEGENWÄRTIGES, etwas ohne jeden Bezug zu meiner Vergangenheit ..."

     

    Ich blicke auf ... der Kutter ... nein ... der Seemann ... nein ... die Contessa ... Ich konzentriere mich auf die junge Frau ... blicke auf Anderson ... ja, diese beiden haben keinen Bezug zu meiner Vergangenheit. Und doch scheinen sie ... zu mir zu passen ... es fügt sich zusammen wie Teile eines Puzzles. Sie sind bereit, zu glauben, was sonst niemand versteht. Ja, ich werde mich darauf konzentrieren, sie zu unterstützen. ... Vielleicht Ihnen in der Zukunft etwas von meinem Wissen und Erfahrungen weitergeben. ... Wir alle tragen eine Last. ... Wir könnten sie wechselseitig teilen ... vielleicht ...

  12. Bevor ich dem Kutter-Kapitän wieder mein Gesicht zuwende, werfe ich der Contessa und Mr. Anderson einen fragenden und zugleich erleichterten Blick zu.

     

    In dem Blick der sanften Contessa meine ich Erschrecken und Ablehnung zu lesen, als sehe sie mich nun mit anderen Augen. "Was sollte ich von einer zarten jungen Frau auch anderes erwarten, nach diesem Gastspiel?" Zwar ist es mir eine gewisse Genugtuung, nun seit langem erstmals wieder das Gefühl zu haben, wirklich ernst genommen zu werden. Und doch versetzt es meinem Herzen einen kleinen Stich, auch im Ansehen dieser jungen Frau wieder die Chance auf ein normales Leben als schlichter Arzt eingebüßt zu haben.

     

    Mr. Andersons Blick hingegen lässt mich vor mir selbst erschrecken. Er ist für mich kaum einschätzbar, aber in Andersons Gesicht deutet nichts auf Ablehnung oder Verurteilung meines Verhaltens hin. "Was ist das, was in diesen undurchdringlichen Augen steht ... Anerkennung? ... Lust? ... Vorfreude?" Ich muss unvermittelt schlucken.

     

    Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein und es sind lediglich die beiden Seiten einer Medaille in meinem Kopf, das Ringen meines Gewissens.

     

    Unentschlossen, wie ich auf den Vorschlag des Trunkenbolds reagieren soll, warte ich auf ein Signal meiner Gefährten ... meiner Bundesgenossen in diesem plötzlich entfesselten irren Tanz aus Blut und Tod, der um mich in dem Moment losgebrochen ist, als ich heute Morgen mein Zimmer verließ... und der noch lange kein Ende gefunden hat, wie mir mit plötzlicher Gewissheit klar wird...

     

    Langsam wandert die Hand mit der Ampulle zurück in Richtung Tasche ...

    • Like 2
  13. Wenn Du 'SL-Läuterer' Dich als Kapitän siehst, hast Du recht... ;)

     

    Wir haben nur eine Frage, wenn ich das richtig sehe, oder?

     

    Würde sagen, das ist eine bisschen mickrig ... da könnte man vielleicht noch mehr rausholen. Soll ich mich darauf einlassen?

     

    Wenn wir uns damit zufrieden geben sollen, müsstet Ihr gut überlegen, welche Frage wir stellen wollen.

     

    Da Ihr die Vorgeschichte besser kennt, überlasse ich es Euch, die Frage zu stellen. Sie sollte aber nicht zu eng gefasst sein. Andererseits sollte sie dem Kapitän keine Möglichkeiten für Ausflüchte lassen.

  14. Danke... Aber Savage blufft in diesem Fall nur!  B)

     

    Mal sehen, ob's klappt. Viel Zeit haben wir wahrscheinlich nicht mehr, bis Verstärkung vom Sanatorium kommt. Das dürfte der Sinn des Nebelhorns gewesen sein.

     

    Falls jetzt noch ein Sinneswandel bei dem Kapitän eintritt, sollen wir dann ggf. mit ihm fahren, um Zeit zu gewinnen?

     

    Aber selbst dann... Savage MUSS anschließend zurück auf die Insel.

     

     

    Hat mir heute riesigen Spaß gemacht ... Danke an die ganze Truppe!

    • Like 1
  15. "Das ist also Ihre Art 'nett zu sein'? Nun, jetzt gefallen Sie mir fast besser..."

     

    Ich beachte den Kutterfahrer kaum, sondern schlendere über den Kai zu einem der Poller, an denen der Kutter vertäut ist, und setze mich betont gelassen darauf.

     

    Das Tau ist so dick, dass es kaum zerschnitten werden könnte. Dem Seemann sollte klar sein, dass er nicht ablegen kann, ohne den albernen Bootshaken aus der Hand zu legen. Sobald er versucht, den Motor zu starten oder die Taue zu lösen, wird er die Kontrolle über die Situation verlieren. Wir brauchen nur abzuwarten...

     

    Zur Contessa gewandt sage ich:

     

    "Werteste, Sie wissen, dass ich Gewalt verachte. Und ich schätze Sie wegen Ihres weichen Herzens. Aber wir haben leider keine Zeit, uns mit den Allüren eines Säufers zu befassen. Hier sterben Menschen. Gute, aufrechte Menschen. Und da auf dem Schiff steht ein versoffener Feigling, der uns helfen könnte, dem ein Ende zu setzen. Aber statt uns einfach zu sagen, worum wir ihn höflich gebeten haben, ergeht er sich in Beleidigungen und Ausflüchten. Er weiß, dass hier etwas nicht stimmt ... trotzdem nennt er uns 'verrückt'.

     

    Und während dieser arrogante, selbstgefällige Säufer meint, er kann diese Insel mit seinem altersschwachen Kutter verlassen, um sein wertloses Leben noch ein Weilchen bis zu seinem letzten Glas zu verlängern, werden hier weiter unschuldige, wertvolle Leben ausgelöscht.

     

    Das kann ich nicht zulassen, meine Liebe.

     

    Denken Sie an Dr. Andrews und dann sehen Sie sich diesen verkommenen Säufer an. Hätte er früher geredet, würde Dr. Andrews heute vermutlich noch leben. Und es wird weitere Menschen wie Dr. Andrews geben ... nur weil ER schweigt. Sollen wir dem tatenlos zusehen?

     

    Soll ich zulassen, dass Sie das gleiche Schicksal wie Dr. Andrews ereilt, meine Schöne? Er wurde ertränkt, auf Sie wurde bereits geschossen. Dr. Cooper wurde im Bett ermordet, soviel wir wissen...

     

    ER hat auch jetzt noch die Möglichkeit, zu reden, um das zu beenden. Aber er tut es nicht. Ich sage Ihnen auch warum:

     

    IHM sind diese Menschenleben völlig gleichgültig. Das Leben anderer Menschen ist ihm nichts wert. Er denkt nur an seine mickrige Bezahlung und das nächste Glas Schnaps in seiner Hand.

     

    Ich kenne solche Menschen. Ich habe sie überall auf der Welt angetroffen. Für ein Glas Schnaps ist er bereit zu morden. Dabei spielt es keine Rolle, ob er den Mord eigenhändig begeht oder durch sein Schweigen ermöglicht.

     

    Ich bin nicht mehr bereit, gute Menschen wegen SO ETWAS sterben zu sehen." Ich deute auf den Seemann.

     

    "Ich bin Arzt. Ich habe geschworen, Leben zu schützen und zu bewahren. Und ich bin gewillt, alles Notwendige dafür zu tun.

     

    Wissen Sie, Contessa, wir befinden uns hier in einem Krieg, weil immer wieder Menschen sterben. Auch im Großen Krieg musste ich als Arzt akzeptieren, dass einzelne Soldaten sterben, um möglichst viele andere retten zu können. Und jeder von den Jungs hätte es mehr verdient, heute noch zu leben, als DER DA!

     

    Diese Entscheidung ist hart, aber als Arzt musste ich sie treffen. Und heute muss ich auch abwägen und entscheiden, weil ER mir keine Wahl lässt ... weil ER SCHWEIGT. Es ist seine Entscheidung, mir keine Alternative zu lassen."

    • Like 3
  16. "Oh, ich werde es selbst tun ... aber wir wollen doch nicht, dass die Spritze Sie irgendwo trifft, wo die Angelegenheit schmerzhaft wird und sich unnötig in die Länge zieht. Das wäre zutiefst unprofessionell. Und ... Arzt oder Scharlatan ... ich bin es gewohnt, meine Arbeit sehr gründlich zu erledigen.

     

    Was denken Sie denn? Dass ich mit Ihnen einen Zweikampf austragen werde?", frage ich belustigt. "Nein, an einem Hundsfott wie Ihnen mache ich mir nicht die Hände schmutzig ... da bin ich ganz der feine Arzt!"

     

    "Auch auf Ihrem Kahn sind wir hier im Hafen übrigens immer noch auf dem Privatbesitz Ihrer Majestät König George V. ... übrigens einer von Ihren geliebten Krauts, wenn man es genau nimmt, die Euch den Anus bis zum Brustbein aufgerissen hätten, wenn wir Yankees Euch nicht aus dem Abort gezogen hätten, in dem Ihr vor unserem Kriegseintritt bis zum Hals gesteckt habt. Hier hat nicht einmal Scotland Yard etwas zu melden. Und dass King George mir den irischen Buckel runterrutschen kann, habe ich doch wohl deutlich genug zu verstehen gegeben, nicht wahr?

     

    Entweder Sie sagen uns jetzt augenblicklich alles, was Sie wissen, oder ich werde dieser Welt einen kleinen Dienst erweisen, indem ich sie von einem Trinker befreie.

     

    Nun, vielleicht werde ich Sie dann noch ein oder zwei mal reanimieren, aber dann ..."

  17. Langsam wende ich mich wieder um. Da ist keine Wut mehr in mir. Nur noch gelassene Berechnung.

     

    "Mr. Anderson ... würden Sie sich zutrauen, diesen Herren bitte einmal kurz für mich festzuhalten?"

     

    Lässig greife ich in meine Tasche und ziehe daraus die Ampulle hervor, die ich auf der Treppe gefunden habe. Ich werfe einen kurzen gleichgültigen Blick auf das Etikett und lächle kalt.

     

    "Nun, mein ... 'ungebildeter, armer Seemann', wenn Sie ein wenig mehr Bildung hätten, wüssten Sie vielleicht, was ich hier in dieser Ampulle habe und Ihnen gleich injizieren werde. ...

     

    Nur keine Sorge, es wird Sie nicht sofort töten. Erst werden Sie uns alle Informationen geben, die wir haben wollen. Und dann ... nun dann wird es wie ein ganz natürliches Herzversagen aussehen. Nichts ungewöhnliches für einen versoffenen Küstenschiffer ... nichts worüber sich ein Polizist auch nur eine Minute den Kopf zerbrechen würde ...

     

    Naja, da ich Ihrer Ansicht nach KEIN ARZT bin, weiß ich vielleicht doch nicht so genau, was weiter mit Ihnen passieren wird ... Was meinen Sie, wollen wir es gemeinsam herausfinden?"

     

    Ich setze mich in Richtung Kutter in Bewegung.

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